Trainingstipps für erfolgreiche Zehnkämpfer

Der Zehnkampf ist eine Kombinationsdisziplin der Leichtathletik, die nur von Männern ausgeführt wird. Dabei werden an zwei aufeinander folgenden Tagen in vorgeschriebener Reihenfolge zehn exakt definierte Disziplinen absolviert. Das Pendant bei den Frauen ist der Siebenkampf. Das Training für den Zehnkampf ist anspruchsvoll und umfangreich. Einige gute Tipps für ein erfolgsorientiertes Trainingsprogramm für Zehnkämpfer haben wir hier für Sie zusammen gestellt.

Von Kathrin Schramm

Besondere Voraussetzungen für den Zehnkampf

Besonders wichtig für Zehnkämpfer ist es, die zur Verfügung stehende Trainingszeit optimal einzuteilen und zu nutzen. Doch es ist nicht nur ein Zeitfaktor: Wer ausreichend Zeit hat, der wird sehr schnell merken, dass auch mit den Kräften gehaushaltet werden muss und sich ein umfassendes Training meist keineswegs in einer einzigen Trainingseinheit bewältigen lässt.

Meist beginnt das Training für erfolgreiche Zehnkämpfer im Alter von 12 bis 14 Jahren, zumindest wenn es darum geht, eine Karriere in diesem Bereich aufzubauen. Es gilt zunächst, die grundlegenden Fähigkeiten aufzubauen, die da wären:

  • Ausdauer
  • Sprungkraft
  • Schnelligkeit und
  • Geschicklichkeit.

Ist der Athlet zwischen 16 und 19 Jahre alt, zeigt sich sein Potenzial. Hier stellt die Beherrschung komplexer technischer Abläufe bereits von Nöten. An vier bis fünf Tagen wird dabei mit einem zeitlichen Aufwand von insgesamt 10 bis 15 Stunden trainiert.

Was die idealen Voraussetzungen angeht, hat ein ausgewachsener Sportler mit 80 bis 90 Kilogramm Gewicht bei einer Körpergröße von 1,85 bis 1,95 Meter gute Chancen. Doch natürlich muss dieser alle nötigen Anforderungen jeder einzelnen Disziplin erfüllen.

Das Alter, in dem die besten Leistungen erwartet werden können, liegt bei 20 bis 30 Jahren. In diesem wird 20 bis 25 Stunden wöchentlich bei acht bis 10 Trainingseinheiten gearbeitet.

Extrem muskulöser Mann in blauer Hose steht im Kraftraum und macht Kurzhanteltraining
Extrem muskulöser Mann in blauer Hose steht im Kraftraum und macht Kurzhanteltraining

Notwendiges Training für Zehnkämpfer

Jeder Athlet sollte beachten, dass er für den Zehnkampf nicht nur die zehn erforderlichen Disziplinen trainieren sollte. Zusätzlich bietet sich noch ein Krafttraining und ein Herz-Kreislauf-Workout zur Verbesserung der allgemeinen Leistungsfähigkeit an.

Wichtig sind

  • Hanteltraining
  • Techniktraining
  • Ausdauertraining und
  • Geschicklichkeitstraining.

Als gute Basis für die sportlichen Anforderungen gelten hervorragende Basket-, Hand- und Fußballfähigkeiten.

Denn nur mit einer glänzenden Technik allein wird man sich gegen die Konkurrenz nicht allzu lange durchsetzen können. Zudem wird die Grundlagenausdauer benötigt, damit auch Muskeln und Sehnen stark genug sind, das anspruchsvolle Trainingsprogramm durchzuhalten.

Die richtige Kombination und ausreichende Regeneration

Eines der Erfolgsgeheimnisse ist es, die einzelnen Trainingseinheiten sinnvoll und zeitsparend zu kombinieren. Vergessen Sie dabei jedoch nicht die Regenerationszeit.

Eine Möglichkeit ist es zum Beispiel, die kürzeren Lauf- und Sprinteinheiten mit einem Cardio-Block zu kombinieren. Dabei wird das Ausdauertraining dazu genutzt, um den Körper auf Betriebstemperatur zu bringen. Ist dies meist schon nach 10-20 Minuten erreicht, so kann man problemlos noch einmal 20 Minuten anhängen und so vom Ausdauereffekt profitieren, bevor man in das reguläre Training einsteigt.

Trainingsbestandteile:

  • Krafttraining
  • Herzkreislauftraining
  • Ausdauertraining
  • Regeneration

Im Training sollte dann auf ausreichend Abwechslung geachtet werden. Wenn jeden Tag trainiert wird, dann ist die Regenerationszeit deutlich kürzer. Deshalb muss sie so gut als möglich genutzt werden.

Um dies zu erreichen, bietet es sich an, solche Einheiten miteinander zu kombinieren, die dieselben Muskelgruppen beanspruchen. Wechselt man sie blockweise ab, so kann man die "Ruhetage" optimal für die Regeneration nutzen.

Auf die Signale des Körpers achten!

Wie wichtig Regeneration ist, das lernen viele Sportler jedoch leider erst dann, wenn sie verletzt sind. Eine Verletzung zwingt zur Trainingspause und bedeutet immer einen Rückschritt, darum sollte sie nach Möglichkeit vermieden werden.

Wichtig ist es also, dass der Athlet lernt, die Signale seines Körpers richtig zu deuten und sich mit falschem Ehrgeiz nicht selbst zu schaden. Besonders in den Monaten vor dem Wettkampf können die Trainingsumfänge sehr hoch ausfallen

Hier sind Überlastungsbeschwerden nicht selten.

Das Gleiche gilt für Beschwerden, die der Sportler nach der Wettkampfsaison in die Winterzeit schleppt. Beim Zehnkampf wird der gesamte Körper angesprochen; die entsprechenden Probleme sind entsprechend vielfältiger Natur. Möglich sind etwa

  • Entzündungen der Schulter
  • Entzündungen der Bizepssehnen
  • Entzündungen im Bereich des Ellbogens
  • Bandscheibenprobleme
  • Muskelverhärtungen im Rückenbereich
  • Patellasehnenreizungen
  • Muskelverhärtungen und Zerrungen an der Oberschenkelrückseite
  • Überlastungen des Fußgewölbes mit Ermüdungsbrüchen
  • Achillessehnenbeschwerden

  • Christian Schenk und Siggi Wentz Zehnkampf verständlich gemacht, Copress, 1992, ISBN 3767903954

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