Luftgewehrschießen - Regeln und mögliche Trainings- und Ausübungsorte
Das Luftgewehrschießen ist eine olympische Disziplin und zählt zu den Schieß- und Präzisionssportarten. Seine Regeln fördern die Ur-Tugenden des Schützen und bevorzugen die Jugend; Luftgewehrschießen ist nur bedingt ein Sport für ältere Semester. Die Regeln werden vom Deutschen Schützenbund festgelegt. Informieren Sie sich über die Grundlagen des Luftwehrschießens und lesen Sie, wo man diesen Sport lernen und ausüben kann.
Luftgewehrschießen - Generelle Merkmale und Regeln
Beim Luftgewehrschießen handelt es sich um eine olympische Sportart. Dabei schießt man mit einem Luftgewehr auf eine Schießscheibe.
Die Scheibe befindet sich in einer Entfernung von 10 Metern. Mithilfe von Diopter und Korntunnel zielt der Schütze; durch Drücken des Abzuges löst er den Schuss aus. Damit er sein Ziel annähernd erreicht, bedarf es eines großen Konzentrationsvermögens sowie einer ruhigen Hand.
Die Regeln des Luftgewehrschießens werden in der Bundesrepublik vom Deutschen Schützenbund festgelegt. Der viertstärkste deutsche Sportverband orientiert sich dabei an den internationalen Vorgaben, wie sie von der Internationalen Schützenunion in Zusammenarbeit mit dem Internationalen Olympischen Komitee ausgearbeitet werden.
Die Vorgaben für die Waffen, die bei den Wettkämpfen im Luftgewehrschießen zum Einsatz kommen dürfen, stammen von dieser Ebene: zugelassen sind Sportgeräte, deren Kaliber zwischen 4,48 Millimeter und 4,52 Millimeter misst und deren maximale Mündungsenergie bei 7,5 Joule liegt.
Sie fallen durch diesen Wert unter das deutsche Waffengesetz. Dies bedeutet, sie dürfen an Minderjährige nicht abgegeben werden. Hier erhalten Sie weitere Informationen zum Luftgewehr.
Die Wettkampfregeln beim Luftgewehrschießen
Beim Luftgewehrschießen muss der Schütze aus einer Entfernung von zehn Metern möglichst die Mitte einer Zielscheiben treffen. Die so genannte "Zehn" hat einen Durchmesser von 0,5 Millimeter, wobei eine Toleranz von 0,1 Millimeter in beide Richtungen gestattet ist. Die weiteren Ringe haben je 2,5 Millimeter Abstand zum vorherigen.
Der Toleranzwert bleibt auch bei diesen bestehen. Allerdings werden statt der klassischen Zielscheiben, die sich in schwarze und weiße Ringe aufteilen, in jüngster Zeit auch vermehrt elektronische Anlagen verwendet, die eine präzisere und schnellere Trefferauswertung ermöglichen sollen.
Als Alternative zu den stehenden Scheiben wird auch auf laufende Scheiben geschossen. Hierbei darf ein Zielfernrohr zum Einsatz kommen.
- Geschossen wird freihändig stehend.
- Einzig Jugendliche bis zum 16. Lebensjahr führen, um den Umgang mit der Waffe zu lernen, den Drei-Stellungswettbewerb Stehend, Kniend, Liegend durch.
- Schützen, die das 45. Lebensjahr bereits passiert haben, dürfen sich zwar anlehnen, doch scheiden sie so aus den offiziellen Wettkämpfen aus.
Denn das Anlehnen würde einem 46-jährigen Schützen im Duell mit einem 44-Jährigen einen unbotmäßigen Vorteil bringen. Die älteren Semester absolvieren deshalb Wettkämpfe in einer eigenen Altersklasse.
Viele Sportvereine gestatten in dieser Altersklasse auch das Auflegen des Gewehres. Dies bedeutet, man bekommt eine stabile Unterlage zur Verfügung gestellt und muss nur noch zielen.
Das Berühren der Auflage ist den Schützen jedoch nicht gestattet. Die entsprechende Regelung nahm der Deutsche Schützenbund im Jahr 2005 in seine Ordnung auf.
Trainingsmöglichkeiten
Viele Deutsche haben großes Interesse daran, das Luftgewehrschießen zu erlernen, wissen jedoch nicht, an welche Stelle sie sich diesbezüglich wenden sollen. In den USA ist es nicht unüblich, sich nach Erwerb der Waffe den Sport durch "learning by doing" anzueignen - hierzulande sollte man Mitglied in einem Schützenverein werden. Den entsprechenden Kontakt findet man über das Internet.
Luftgewehrschießen oder: "Was will ich eigentlich?"
Die Luftgewehre gehören zu den wenigen Schusswaffen in der Bundesrepublik, die frei verkäuflich sind. Die Modelle, die in offiziellen Wettkämpfen zum Einsatz kommen, kann jeder Bundesbürger, der die Volljährigkeit erreicht hat, erwerben und damit auf dem eigenen Grundstück feuern.
Dies macht jedoch nur für begrenzte Zeit Spaß, weil man sich ohne fremde Hilfe nicht den richtigen Gebrauch der Waffe aneignen kann und außerdem keinen Vergleich hat, wie gut die eigenen Schussqualitäten eigentlich sind. Irgendwann wird man sich die Frage stellen, ob man den Sport nur als Hobby ausüben möchte oder professioneller betreiben will.
Der Schützenverein als Ansprechpartner
Schützenvereine, die über das ganze Land verteilt sind, helfen, wenn man sich dafür entscheidet, das Luftgewehrschießen richtig zu erlernen und die eigenen Künste im Wettkampf messen zu wollen. Sie stellen Trainingsmöglichkeiten und geeignetes Personal zur Verfügung, die einem im korrekten Umgang mit der Waffe schulen.
Oft ist es möglich, seine Waffe auf Vereinsbesitz zu deponieren. Denn obwohl die Geräte frei verkäuflich sind, bedeuten sie doch eine Gefahr für ungeübte Hände, die nicht wissen, womit sie es zu tun haben.
Wie bekommt man Kontakt zu einem Schützenverein?
Um herauszufinden, ob es einen Schützenverein in der Nähe gibt, der auch das Luftgewehrschießen anbietet, macht es Sinn, sich an den Deutschen Schützenbund zu wenden. Dieser vermittelt entweder direkt Kontaktadressen oder verweist an den für einen zuständigen Landeschützenbund, der seinerseits die richtigen Adressen bereithält.
Oft können die Verbände auch schon Auskunft darüber geben, wie hoch die Kosten für eine Mitgliedschaft sind. Wenn man eine Adresse vom Deutschen Schützenbund erhält, kann man zudem sicher sein, dass der Verein seine Mitglieder nach den offiziellen Regeln schult und es einem so möglich sein wird, an Wettkämpfen teilzunehmen.
Generelle Trainingstipps
Beim Training kommt es bsonders auf Zielgenauigkeit und Ausdauer an. Wichtig sind auch die korrekte Abzugstechnik sowie der richtige Stand.
Geübt wird auch das Zielen mit Diopter. Man schießt auf unterschiedliche Scheiben; Ringscheiben nehmen den Schützen den Druck eines Wettkampfs, da sie keine Ringzahlen aufweisen.
Auch auf die richtige Atmung kommt es an. Hierbei sollte man zwei bis drei mal tief durch die nase ein- und ohne Druck wieder ausatmen. Dann schafft man es, sich für vier bis sechs Sekunden bei angehaltener Luft zu konzentrieren.
Nach jeder Trainingseinheit wird in der Regel ein Feedback gegeben, sodass der Schütze seine Technik beim nächsten Mal verbesser kann.
Zu den unterschiedlichen Faktoren beim Training gehört die Körperhaltung mit
- dem Standfuß parallel zur Schießscheibe
- einem gerade zur Scheibe hin gedrehten Kopf
- einer mindestens schulterweiten Fußstellung
- einem Rücken in Schräglage
- durchgedrückten Knien
- einer entspannten rechten Schulter
- einer zur Scheibe hin gedrehter Hüfte
- einer rechten Hand mit festem Händedruck
- einer natürlichen Haltung (flache Hand oder Faust) der Stützhand
Was die Haltung des Gewehrs angeht, gilt:
- es wird auf die Stützhand aufgelegt
- es wird in die Schulter gedrückt
- es wird mit dem Wangenknochen eingekeilt
Beim Korrigieren der Nullstellung ist wichtig:
- Tendenz Tief: Stützfuß weg vom Standfuß
- Tendenz Hoch: Stützfuß näher an Standfuß
- Tendenz Links: Ferse in Uhrzeigersinn drehen
- Tendenz Rechts: Ferse gegen Uhrzeigersinn drehen
-
Wege des Gewehrs: 3 Stellungskampf - Liegend - Stehend - Kniend - Schafteinstellugen - Zielen - Abziehen - Rhythmus, MEC High Tech Shooting Equipment, 2001, ISBN 3980974626
-
Luftgewehr-Schiessen: Fitness - Technik - Dreistellung - Aufgelegt - Bewegungsabläufe - Gewehre - Zielweg - Übungen - Psyche - Training - Trainer, MEC High Tech Shooting Equipment, 2004, ISBN 398097460X
-
Gewehr-Training 2008: Anschläge, Bewegungsabläufe, Technik, Psyche, Strategie, Gewehr, Munition, Ausrüstung, Taktik, Trainingsplanung und Leistungserfassung, MEC High Tech Shooting Equipment, 2007, ISBN 3980974677
-
Sportschießen. Mehr wissen - besser treffen, Meyer & Meyer Sport, 2007, ISBN 3898992675