Baumerkmale und Arten von Sportwagen und Supersportwagen
Bei einem Sportwagen handelt es sich um einen Personenkraftwagen - meist zweisitzig - der im Vergleich zum viersitzigen Pkw eine deutlich höhere Fahrleistung aufweist. Ebenso zeichnet er sich durch eine geringere Bauhöhe aus - ein gutes Handling ist bei diesen Wagen von großer Bedeutung. Werfen Sie einen Blick auf die Baumerkmale und Arten von Sportwagen und Supersportwagen.
Typische Baumerkmale von Sportwagen
Nirgendwo steht geschrieben, welche Eigenschaften ein Fahrzeug zu einem Sportwagen machen. Dennoch weiß jeder, der sich für Autos interessiert, was für einen Wagen er sich unter dieser Bezeichnung vorstellen muss. In den meisten Fällen handelt es sich bei einem Sportwagen um einen Zweisitzer, der möglichst flach gehalten ist, eventuell ist er mit Notsitzen im Fond ausgestattet.
Masse, Leistung und Aerodynamik
Seinem Namen gemäß ist man mit dem Sportwagen sportlich unterwegs, kann also innerhalb einer kurzen Zeit eine sehr hohe Fahrleistung erzielen. Möglich machen diese:
- ein gut konzipiertes Verhältnis aus Masse und Leistung sowie
- die durchdachte Aerodynamik der Karosserie.
Zwischen 40 und 50 Prozent der Achslastverteilung entfallen beim Sportwagen auf die Vorderachse. In Kombination mit dem recht tiefen Schwerpunkt ergibt sich daraus eine gute Lenkbarkeit. Auf diese Weise konfigurierte Fahrzeuge neigen weder zum Über- noch zum Untersteuern in Kurven.
Bremsen und Sportfahrwerk
Bezeichnend für einen Sportwagen sind außerdem seine zuverlässigen Bremsen sowie das straffe Fahrwerk, welches den typischen Namen Sportfahrwerk trägt. Alltagstauglich sind Sportwagen nur bedingt, schon aus dem Grunde, dass der Stauraum sehr klein gehalten ist beziehungsweise ganz entfällt.
Älteren FIA-Reglements ist zu entnehmen, dass ein Fahrzeug nur dann ein Sportwagen sein kann, wenn er eine Zulassung für den Straßenverkehr erhalten könnte. Fahrzeuge, die an Rennen teilnehmen sollten, mussten mindestens in einer Auflage von 50, später von 25 Stück produziert worden sein.
In Sachen Geschwindigkeit
Doch so, wie sich die Reglements ändern, ändern sich auch die Eigenschaften, die ein Sportwagen besitzen kann. Die Geschwindigkeit des einstmals als schnellstes Fahrzeug der Welt bezeichneten Fiat Mefistofele von knapp 235 Kilometern in der Stunde ringt Kennern heute nur ein müdes Lächeln ab.
Diverse Umbauten, wie ein gestrecktes Chassis, machten es möglich, dass das Fahrzeug den Motor eines Kampffliegers verbaut bekam. Der Hubraum betrug 21,7 Liter. Der Wagen galt nicht umsonst als eine echte Sensation. Ebenfalls auffällig waren die knapp acht Kilogramm schweren Kolben, die erst einmal positioniert werden mussten.
Doch das war im Jahr 1924. Die Entwicklung ging weiter und dauert fort. Heute noch als Supersportwagen eingestufte Modelle können morgen schon ganz normale Sportwagen sein.
Verschiedene Sportwagenarten
Reine Sportwagen sind lediglich auf Geschwindigkeit ausgerichtet. Alltagstauglichkeit spielt bei ihnen nur eine untergeordnete Rolle. Supersportwagen sind die schnellsten Fahrzeuge überhaupt und für das Fahren im öffentlichen Verkehr aus Sicherheits- und straßenbaulichen Gegebenheiten kaum geeignet.
Dennoch gibt es Sportwagenarten, die für längere Strecken konzipiert wurden, ohne dass die Insassen auf Komfort verzichten müssen. In diese Kategorie ist der Gran Turismo einzuordnen.
Gran Turismo
Der Gran Turismo kann sowohl ein sportliches Fahrwerk als auch jede Menge Komfort präsentieren. Unter anderem verfügt er über einen großen Innenraum. Ursprünglich galt er als Klassiker bei Langstreckenrennen, deren Route über 1.600 Kilometer reichte.
Stets begleitete den Fahrer ein Beifahrer, der als Mechaniker und Wegweiser hilfreich war. Später konnte aufgrund des Streckenaufbaus auf ihn verzichtet werden. Der Gran Turismo kann durchaus in Großserie produziert werden, indem Hersteller leistungsstarke Limousinen gewichtsmäßig erleichtern oder Leichtmodelle mit leistungsstärkerer Technik versehen.
Das FIA-Reglement schrieb unter anderem im Jahr 1965 vor, dass GT-Fahrzeuge in einer Auflage von mindestens 100 Stück produziert worden sein mussten. In der Folgezeit erhöhte sich die Anzahl auf 500 beziehungsweise 1000. Außerdem gab es vorgeschriebene Abmessungen, die der Kofferraum aufzuweisen hatte.
Die Innenbreite war auf mindestens 1,10 Meter festgelegt. Die Bauweise durfte offen oder geschlossen sein, wobei auch die Windschutzscheibe gewisse Maße einhalten musste. Seit 2005 werden die Fahrzeuge in die Gruppen GT2 und GT1 unterschieden.
Muscle-Cars
Eine weitere Kategorie unter den Sportwagen bilden die Muscle-Cars. Bei diesen handelt es sich ebenfalls um Serienfahrzeuge, allerdings sind auch sie mit leistungsstärkeren V8-Motoren ausgestattet. Ursprünglich stammen diese Wagen aus Amerika. Besonderes Interesse weckten die Muscle-Cars bei den Jugendlichen, was unter anderem an dem günstigen Preis-Leistungs-Verhältnis liegen mag.
In den 50er Jahren erschien der Hemi-Motor, der in Eigenarbeit häufig frisiert wurde. Zunächst wurden illegale Rennen durchgeführt. Später gab es legale Drag-Strips. Als Motiv für den Geschwindigkeitsrausch kann wohl immer die Suche nach Herausforderung und Nervenkitzel gelten.
Große Stückzahlen der Muscle-Cars wurden zwischen 1960 und 1974 gefertigt. Bekannt sind die Variationen als Coupé oder als Cabrio.
Die Unterschiede zwischen Sportwagen und Supersportwagen
Weder Sportwagen noch Supersportwagen sind in der Literatur genau definiert, so dass es keine eindeutige Zuordnung gibt. Dennoch machen einige Kriterien einen Sportwagen zu einem Supersportwagen. Wenigstens für eine gewisse Zeit.
Konstruktion
Sportwagen sind verhältnismäßig flach konstruiert, Supersportwagen aufgrund noch besserer Aerodynamik noch flacher. Bereits beim Einsteigen zeigt sich, dass erstere Kategorie alltagstauglicher ist, gerade große Fahrer und Beifahrer werden dies im Kopf- und Beinbereich zu schätzen wissen.
Geschwindigkeit
Supersportwagen kommen ein Höchsttempo, das sich im öffentlichen Straßenverkehr nur schwer austesten lässt. Zu diesem Zweck gibt es schließlich Rennstrecken. Dafür, dass der Wagen schnell auf Tempo kommt, sorgen:
- Leistungsstarke Motoren,
- ein gut kalkuliertes Leistungsgewicht,
- die perfekte Achslastverteilung und
- das Sportfahrwerk.
Der Supersportwagen übertrifft den Sportwagen in Sachen Höchstgeschwindigkeit, allerdings müssen dabei zeitgleich produzierte Modelle miteinander verglichen werden. Denn die Entwicklung schreitet voran. Ein heute noch als superschnell bezeichneter Wagen kann morgen nur noch schnell sein. Im Ergebnis bedeutet dies, er büßt seinen Status als Supersportwagen ein und wird Sportwagen.
Preis
Leistung hat natürlich ihren Preis. Höchstleistung verlangt einen besonders hohen. Vergleicht man die Anschaffungspreise miteinander, sind Sportwagen teuer, Supersportwagen super teuer. Auch in der Unterhaltung setzt sich diese Kostenverteilung fort.
Nicht umsonst ist die Anzahl derer gering, die sich einen Supersportwagen leisten können, was dazu führt, dass Supersportwagen nur in minimaler Stückzahl produziert werden.
Bremsweg und Optik
Doch nicht nur das Fahren im Sport- und Supersportwagen sorgt für Spaß, auch das Bremsen ist eine sichere Sache. Aktuelle Sport- und Supersportwagen schaffen es bei einem leichten Tritt auf das Bremspedal, innerhalb von etwa sieben Sekunden von Tempo 300 zum Stehen zu kommen.
Zum Schluss sei die Eigenschaft benannt, die eigentlich als erste auffällt: die Optik. Egal, ob es sich um einen Porsche, einen Mercedes, einen Ferrari oder Audi handelt, Sportwagen zeigen sich in sportlicher Eleganz. Schnittig und geradlinig präsentieren sie sich.
Genauso könnte man ihre Fahreigenschaften bezeichnen. Und so ist es kein Wunder, dass der Traum fast jeden Mannes ein möglichst aktueller Sportwagen ist. Wenn nicht sogar ein Supersportwagen.
Die schnellsten Sportwagen der Welt
Schnell, schneller, am schnellsten. Wagen, Sportwagen, Supersportwagen - so könnte die Einteilung der Fahrzeuge lauten, wenn es um Tempo geht. Aktuell ist die Höchstgeschwindigkeit von 430 Kilometern in der Stunde überschritten, doch dies dürfte lange noch nicht das Limit sein.
Seit Jahren ist die Position um den schnellsten Sportwagen der Welt hart umkämpft. Natürlich handelt es sich um einen Supersportwagen. Ein erster Platz lässt sich nicht eindeutig bestimmen, schließlich lassen sich Supersportwagen in diejenigen mit und ohne Straßenzulassung unterteilen.
SSC Aero
Der schnellste Sportwagen mit Straßenzulassung ist seit 2007 der von Shilby SuperCars produzierte SSC Ultimate Aero TT mit einer Höchstgeschwindigkeit von 412 Kilometern in der Stunde. Zuvor belegte der Bugatti Veyron 16.4 diesen Rang, welcher in Serie gebaut wurde.
In Punkto Geschwindigkeit wurde der SSC Aero bereits im Jahr 2010 erneut übertroffen, nämlich vom Nachfolgemodell des Bugatti Veyron 16.4, das sich Bugatty Veyron 16.4 Super Sport nennt. Dieser Supersportler ist mit einer Geschwindigkeit von 431,1 Kilometern in der Stunde unterwegs. Allerdings verfügte er bei seiner Testfahrt über keine Straßenzulassung.
In der Kaufversion wird er dieses Tempo nicht ganz erreichen, es ist auf "nur" 415 Kilometer in der Stunde beschränkt.
Porsche
Sensationen werden auf der IAA im September 2011 erwartet, auf der alle großen Hersteller ihre Neuerscheinungen präsentieren werden. Mercedes, Audi und Ferrari fahren mit überarbeiteten Modellen auf. Doch Kenner sprechen davon, dass ein anderer für Schlagzeilen sorgen wird: Porsche mit der neuen Generation des 911.
Äußerlich soll er sich von seinem Vorgängermodell kaum unterscheiden, lediglich die Scheinwerfer stehen steiler bei etwas flacherer Front. Sechs Zentimeter länger soll er sein, das war’s auch schon. Im Inneren jedoch zeigt er erstmalig einen um 0,2 Liter kleineren Hubraum bei einer etwas höheren Leistung mit 350 beziehungsweise 400 PS. An Treibstoff spart er zwei Liter ein.
Neu ist die Schaltung, die manuell betätigt wird und mit sieben Gängen ausgestattet ist. Die Lenkung arbeitet elektrisch. Und die Kombination beider Besonderheiten erklärt die Sparsamkeit im Verbrauch. Andere Hersteller setzen auf Optik.
- Mercedes wird den SLS AMG Roadster vorstellen,
- Ferrari kommt mit dem 458 Spider daher.
- Und mit dem Audi R8 geht das dritte offene Modell an den Start.
- 1000 Sportwagen: Die schönsten und schnellsten Automobile ihrer Zeit, Naumann & Göbel, 2007, ISBN 3625113538
- Die berühmtesten deutschen Sportwagen aller Zeiten: Eine Chronik, Podszun, 2000, ISBN 3861331209
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Klassische Sportwagen: Gentleman's Library, Fackelträger-Verlag, 2009, ISBN 377164402X
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