Crossräder - Merkmale, Einsatzgebiete und Tipps zur Auswahl
Immer wieder stellt sich für Radfahrer die Frage, welche Art Fahrrad sie sich anschaffen sollten. Ausschlaggebend sollte immer das Einsatzgebiet sein, auf dem das Fahrrad genutzt wird. Wer ein straßentaugliches Geländerad oder ein geländegängiges Rennrad sucht, greift sicher auf die Alternative Crossrad zurück. Informieren Sie sich über die Merkmale von Crossrädern und holen Sie sich Tipps zur Auswahl.
Crossräder - Generelle Merkmale
Bei einem Crossrad bzw. Cyclocrossrad handelt es sich um ein Fahrrad, welches sowohl Eigenschaften von Mountainbike und Rennrad aufweist. Die Entwicklung dieser Räder ist aus denen der Straßenrennräder hervorgegangen.
Im Unterschied zu diesen weisen sie
- angepasste Bremsen
- eine längere Kettenstrebe und
- einen größeren Freiraum zwischen den Rahmenstreben
auf. Auf diese Weise können auch breitere und profilierte Reifen, die sich für das Gelände eignen, verwendet werden. Auf weitere besondere Merkmale gehen wir im Folgenden ein.
Bauliche Unterschiede zu anderen Fahrrädern
Das Crossrad gilt als Allrounder unter den Fahrrädern. Es eignet sich sowohl für längere als auch für kürzere Touren. Da das Crossrad obendrein ein Rennrad ist, ist sein Spaßfaktor enorm hoch.
Rahmen und verwendetes Material
Crossräder können als stabile Ausführung unter den Rennrädern bezeichnet werden. Ihre etwas breiteren, meist 28-Zoll-Reifen mit Stollen erlauben das Fahren querfeldein ebenso wie das Fahren in der Stadt.
Der Rahmen von Crossrädern wurde so konzipiert, dass er stabil genug ist, Stoßbelastungen bedenkenlos weg zu stecken; trotzdem bleibt er ein Leichtgewicht. Schließlich muss der Fahrer zeitweilig absteigen und das Rad über unwegiges Gelände tragen.
Immer noch beliebt ist das seit Langem eingesetzte Material Aluminium. Kohlefaserverbundstoffe und nachwachsende Rohstoffe sind inzwischen ebenfalls gängige Ausgangsstoffe, beispielsweise Flachsfasern oder Bambusfasern, die mit Carbon gemischt werden.
Lenker und Federung
Wichtig ist auch die Stabilität der Lenkerbügel. Sie bestehen im Gegensatz zu denen anderer Fahrräder aus Stahl, was gefährliche Lenkerbrüche vermeidet. Anderenfalls kann es zu den unterschiedlichsten Verletzungen des Fahrers kommen. Schlüsselbeinbrüche und schwere Kopfverletzungen, die lebenslange Folgen nach sich ziehen, sind bei solcher Art von Stürzen keine Seltenheit.
Auf Federungselemente und hydraulische Bauteile wird beim traditionellen Crossrad verzichtet. Schutzblecke, Gepäckträger, Beleuchtung würden beim Fahren höchstens hinderlich sein und obendrein das Gewicht des Rades vergrößern.
Kombination mit anderen Fahrradtypen
Um das Crossrad noch vielseitiger zu machen, sind seit einiger Zeit auch Mischvarianten mit anderen Rädern möglich. Beispielsweise wurde bei einigen Modellen das traditionelle Crossrad mit breiteren, geländegängigeren Reifen bestückt. Es ähnelt dann mehr einem Mountainbike und ist somit auch für extreme Steigungen geeignet.
Andere Modelle lehnen sich mehr an das Citybike an. Dessen Reifen sind asphalttauglich. Und natürlich entspricht es auch den Vorschriften der StVO.
Das Cyclocross als Besonderheit des Crossrades wird für Querfeldeinrennen genutzt. Für Radrennfahrer ist es unverzichtbares Trainingsgerät im Winter. Seine Bauweise gleicht der eines Rennrades.
Umbauten am Crossrad
Das Basteln am eigenen Gefährt ist längst zu einem beliebten Hobby geworden. Genauso, wie es Autofahrer gibt, die ihren Wagen immer schneller, sportlicher und optisch interessanter gestalten wollen, gibt es Radfahrer, die ihr Rad eigenen Ansprüchen anpassen möchten.
Kleinigkeiten, wie das Auswechseln porös gewordener Reifen oder Bowdenzüge dürften auch für den Laien kein Problem darstellen. Größere Umbauten sollten besser dem Fachmann überlassen werden.
Einsatzgebiete
Crossräder lassen sich auf vielfältige Art und Weise nutzen.
Empfohlen im Gelände sowie in der Stadt
Wie das Wort "Allroundtalent" bereits andeutet, ist das Crossrad der Alleskönner unter den Fahrrädern. Es ist recht geländetauglich. Stabile Rahmenkonstruktionen und Reifenverarbeitungen lassen es Stöße auf Unebenheiten aushalten.
Das vergleichsweise geringe Gewicht von gerade einmal zehn bis dreizehn Kilogramm erlaubt es dem Fahrer, sein Gefährt über kurze Strecken problemlos zu tragen. Kettenschaltungen und Felgenbremsen machen es einfach, sich auf verändernde Streckenverhältnisse einzustellen.
Auch in der Stadt ist man mit einem Crossrad gut unterwegs, wenn auch seine etwas breitere Bereifung mit dem Stollenprofil nur bedingt für ständiges Fahren auf Asphalt vorgesehen ist. Mit nur wenigen Handgriffen lassen sich viele Crossradmodelle den Vorschriften der StVO anpassen und mit Schutzblechen, Gepäckträgern und anderen Komponenten ausstatten.
Auf Querfeldeinrennen braucht man mit einem Crossrad ebenfalls nicht verzichten. Welches Rad kann solche Vielfältigkeit sonst vorweisen?
Für wen ist es geeignet?
Empfehlenswert ist ein Crossrad für Menschen, die täglich mit dem Rad zur Arbeit fahren und auch in der Freizeit nicht auf ihr zweirädriges Gefährt verzichten wollen. Ausgedehnte Touren auf
- Waldwegen
- Schotterpisten oder
- Feldwegen
stellen für ein solides Crossrad überhaupt kein Problem dar.
Familienausflüge werden mit ihm zum Vergnügen. Auch, wer sich mit seinen Freunden ein sportliches Rennen mit wechselndem Untergrund liefern möchte, greift auf das vielseitige Crossrad zurück.
Zahlreiche Crossradmodelle
Crossradmodelle werden im Handel unzählige angeboten. Solche mit Rennradkomponenten in der Schaltung sorgen für feinere Übersetzungen und Schnelligkeit; sie sprechen für die überwiegende Nutzung in der Stadt. 50 oder 52 Zähne lassen sich eleganter aufeinander abstimmen als übliche 48.
Wer auf Tempo Wert legt, sucht sich ein Modell mit gebogenem Rennradlenker. Er gewährleistet eine bessere Aerodynamik. Crossräder mit Mountainbikekomponenten sind in Schaltung und Bremsung robuster ausgesattet, dem entsprechend geländegängiger.
Eingebaute Federgabeln garantieren auch im anspruchsvolleren Gelände eine gute Dämpfung, die für Menschen mit mehr Gewicht ebenfalls vorteilhaft ist. Für welche Ausstattung des Crossrades man sich entscheidet, bestimmen also individuelle Ansprüche und überwiegender Einsatzort. Und natürlich persönlicher Geschmack, Qualität und Preis.
Vor dem Kauf lohnt sich ein kurzes Probefahren mit dem Crossrad
Gerade Neulingen unter den Radfahrern fällt es schwer, sich für ein bestimmtes Crossrad zu entscheiden. Sie lassen sich häufig vom besonders günstigen Preis überzeugen und greifen auf ein Rad aus dem Versandhandel zurück. Dabei ist es besser, vor dem Kauf eine kurze Probefahrt mit verschiedenen Crossrädern zu unternehmen.
Kinderräder für Kinder, Erwachsenenräder für Erwachsene. Damenräder für Frauen, Herrenräder für Männer.
So oder ähnlich könnte man meinen, wenn man auf der Suche nach einem geeigneten Crossrad ist. Dass dem nicht so ist, beweist das kaum überschaubare Angebot, dem man auf dieser Suche begegnet. Warum machen es sich Hersteller so schwer, lassen sich immer wieder neue Materialzusammensetzungen, Bauformen und Modelle einfallen?
Unterschiede in Größe, Gewicht und Kraftverhältnis
Die Antwort ist einfach: Weil es die unterschiedlichsten Menschentypen gibt und damit die unterschiedlichsten Radfahrtypen. Schon die Größe von Kindern variiert so stark, dass sich keine Standardwerte für ein bestimmtes Alter und deswegen kein Standardmodell nennen lassen. Viele Dreizehnjährige überragen ihre Eltern bereits um einen halben Kopf.
Trotzdem kann davon ausgegangen werden, dass unter ihrem Gewicht ein anderes Kräfteverhältnis auf das Crossrad wirkt als bei einem Erwachsenen. Rahmen, Dämpfung, Schaltung und Bremsen müssen also ganz anderen Bedürfnissen Stand halten, als bei erwachsenen Radfahrern. Und selbst bei denen gibt es massive Unterschiede.
Zum einen entscheidet die Schrittlänge des Radfahrers über das Modell des Crossrades. Auch das Körpergewicht spielt eine große Rolle. Und nicht zuletzt kommt es auf das vorgesehene Einsatzgebiet des Crossrades an.
Soll es eher für Fahrten in der Stadt oder im Freizeitbereich im Wald und auf dem Feld eingesetzt werden? Mit den Antworten auf diese Punkte hat der Radfahrer bereits eine grobe Orientierung.
Verschiedene Crossradtypen
Trotzdem weist jedes Crossrad seine Eigenheiten auf. Unterschiedliche Bremsverhalten und Bedienbarkeiten der Schaltung bestimmen das Fahrgefühl entscheidend mit. Während der eine Käufer Wert auf einen kurzen Bremsweg legt, lässt dieses Verhalten den anderen Käufer über den Lenker schießen.
Auch die Bereifung ist auf spezielle Ansprüche ausgelegt. Wie viel Pflegeaufwand möchte man ihr gönnen? Wie lange hält sie?
Das Fahrgefühl unterscheidet sich bei Fahrradreifen ebenso wie bei Autoreifen. Auch die Gesamtausstattung des Rades sollte zum Radfahrer passen. Das Probefahren auf verschiedenen Modellen ist für die Kaufentscheidung sehr hilfreich.
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