Fahrräder - Merkmale, Typen und Tipps zur Auswahl
Fahrräder zählen zu den beliebtesten Fortbewegungsmitteln. Die Auswahl an Fahrradtypen ist so unterschiedlich, dass der Laie sie kaum überblicken kann. Es gibt Cityräder und Crossräder, Cruiser, Hollandräder, Mountainbikes, Trekkingräder, Rennräder und Fitnessbikes. Hinzu kommen spezielle Konstruktionen. Lesen Sie alles Wissenswerte über Fahrräder - von den Bauelementen über die verschiedenen Fahrradtypen bis hin zur passenden Auswahl.
Fahrräder - Generelle Merkmale
Bei einem Fahrrad - Kurzform Rad - handelt es sich um ein an Land mit Muskelkraft betriebenes Fahrzeug mit mindestens zwei Rädern, das in der Regel einspurig ist. Der Fahrradfahrer bzw. die Fahrradfahrerin bewegt sich damit durch Treten von Pedalen oder auch Handkurbeln fort.
Als Einrad bezeichnet man ein Modell mit nur einem Laufrad. Das Tandem bietet zwei oder auch mehr Personen einen eigenen Sitzplatz.
Ebenfalls zu den Sonderformen lässt sich das Dreirad zählen. Hinzu kommen Liegeräder sowie Fahrradtaxis bzw. Fahrradrikschas.
Fahrräder zählen zu den beliebtesten Fortbewegungsmitteln, wenn es um das Zurücklegen von kürzeren Strecken geht. Zu diesem Zweck gibt es ein großes Netz an Fahrradwegen in den Städten; und gerade auch auf dem Land ist man viel und gerne mit dem Rad unterwegs.
Selbst im hügeligen Gelände sowie auch für längere Touren ist das Fahrrad gut geeignet. Zu diesem Zweck bietet der Markt eine Vielzahl an Fahrradtypen, auf die im Verlauf dieses Artikels auch noch näher eingegangen wird.
Fahrräder werden sowohl in der Freizeit als auch unter sportlichen Ambitionen eingesetzt. Auch als berufliche Fortbewegungsmittel, etwa als Kurier, kommt ihnen eine wichtige Bedeutung zu.
Die wichtigsten Bauelemente eines Fahrrads
Ein Fahrrad besteht aus Bauelementen, die es erst zu einem Fahrrad machen, weil sie der Fortbewegung dienen. Weitere Bauelemente garantieren die Betriebssicherheit. Und dann bleiben dem Radfahrer noch unzählige Möglichkeiten, sein Rad durch Zubehörteile individuellen Wünschen anzupassen und es dadurch sportlicher, schneller, bequemer oder einfach schöner zu machen.
Der Rahmen
Der Fahrradrahmen ist eines der wichtigsten Bauteile, weil er das Rad zusammen hält. Er überträgt das Gewicht des Fahrers auf die Laufräder und muss sich durch besondere Stabilität ausweisen.
Ein gängiger Fahrradrahmen besteht aus
- Ober- und Unterrohr
- Steuerrohr
- Sattelrohr
- Unter- und
- Sattelstreben.
Je nach Fahrradmodell werden Rahmenformen für Damen und Herren unterschieden, hinzu kommen Sonderformen für spezielle Einsatzgebiete. Die Größe des Fahrradrahmens wird in Zoll oder in Zentimetern angegeben.
Das Kraftübertragungssystem
Die Kraftübertragung des Antriebs erfolgt von den Füßen des Fahrers über die Fahrradpedale, das Tretlager und die Kette bis auf das Hinterrad. Außerdem besitzt das Fahrrad natürlich ein Vorderrad, an dem über einer Gabel der Lenker angebracht ist.
Ausnahmen bilden Ein- oder Dreiräder. Das Vorder- und Hinterrad bestehen jeweils aus Mantel und Schlauch, Felge und Speichen, Radnabe und Schlauchventil.
Das Lenksystem
Der Fahrradlenker setzt sich aus einem ganzen System von Bauelementen zusammen. Zu ihm gehören der Lenkerbügel und der Vorbau, der sich wiederum aus Spannschraube, Vorbauschaft, Kopfmutter, Gabelschaftgewinde und -rohr sowie Spreizkonus zusammen setzt.
Der Fahrradlenker bildet einen wichtigen Kontaktpunkt zwischen Fahrzeug und Fahrer. Durch ihn wird das Fahrrad lenkfähig.
Klingel und Bremshebel, die laut StVZO für die Betriebsbereitschaft des Fahrrades vorgeschrieben sind, werden ebenfalls am Lenkerbügel angebracht. Weitere Zubehörteile, wie Tachometer, Schalthebel oder Lenkerkorb geben dem Rad einen individuellen Charakter.
Der Sattel
Wenn auch nicht für das Vorwärtskommen, so doch für die Bequemlichkeit des Fahrers unerlässlich ist der Sattel. Er befindet sich auf einer Sattelstütze, die eine Verlängerung des Sattelrohres darstellt. Die Sattelstütze lässt sich bei fast allen Fahrrädern der individuellen Größe des Fahrers anpassen sowie in ihrer Neigung variieren.
Die Federung des Sattels unterscheidet sich nach Fahrradmodell. Sie fängt Stöße ab, die durch Unebenheiten des Untergrundes entstehen und schützt die Wirbelsäule des Fahrers.
Die Lichtanlage
Die Lichtanlage des Fahrrades muss bei Benutzung im öffentlichen Verkehr den Vorschriften der StVZO entsprechen und ist ein nicht zu unterschätzendes Bauelement. Auf diesen Punkt gehen wir im weiteren Verlauf dieses Artikels noch genauer ein.
Die Betriebsvorschriften für Fahrräder in Deutschland
Wer sein Fahrrad auf öffentlichen Straßen oder Radwegen einsetzt, ist gehalten, dieses den Vorschriften der StVZO anzupassen. Ansonsten begeht er eine Ordnungswidrigkeit und riskiert eine Strafe. Diese Vorschriften mögen kleinlich erscheinen, doch besonders fehlende oder defekte Beleuchtungsanlagen haben schon zu so manch schwerem Unfall mit tödlichem Ausgang geführt.
Grundlage für alle Betriebsvorschriften für Fahrräder im internationalen Verkehr bildet das 1968 durch die UN-Konferenz geschlossene Wiener Übereinkommen über den Straßenverkehr, welches selbst Staaten wie Venezuela, die Republik Korea und Taiwan unterschrieben, auch wenn sie es später kaum ratifizierten.
Nach dieser Übereinkunft muss jedes Fahrrad mindestens zwei Räder besitzen, welche die auf ihm sitzende Person mittels Muskelkraft antreibt. Insbesondere werden Pedale und Handkurbeln benannt. Einräder sind von diesen Vorschriften demnach ausgenommen.
Klingel und Beleuchtungsanlage sind an einem Fahrrad im internationalen Verkehr ebenfalls Pflicht. Genauere Angaben für den Betrieb von Fahrrädern in Deutschland regelt die Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO).
Vorschriften für den öffentlichen Verkehr
Für den öffentlichen Verkehr benötigen alle Fahrräder zwei voneinander unabhängige Bremsen. Handbremse und Rücktritt sind hierbei gängige Mittel.
Als Klingel ist eine helltönende Glocke Pflicht. Andere Einrichtungen zum Aussenden von Schallzeichen hingegen sind verboten.
Die Lichtanlage muss aus einem weißen Scheinwerfer und einer roten Schlussleuchte bestehen. Diese haben ständig betriebsbereit zu sein und dürfen nur zusammen einschaltbar sein.
Zur Stromversorgung ist zwingend ein Dynamo vorgeschrieben. Wird die Stromversorgung durch Batterien oder Akkus ergänzt, muss das Dynamo einsatzbereit am Fahrrad verbleiben. Ein zusätzliches, batteriebetriebenes Rücklicht ist erlaubt, weitere Rücklichter nicht.
Im Folgenden gehen wir noch mal genauer auf die vorgeschriebene Beleuchtung ein...
Die vorgeschriebene Beleuchtung am Fahrrad
Ein Fahrrad muss über ausreichende Beleuchtungselemente verfügen, damit es am Straßenverkehr teilnehmen darf. Zuwiderhandlungen werden ordnungsrechtlich geahndet. Dabei wird in der Regel die Weiterfahrt untersagt, wenn der Fahrer nach Einbruch der Dunkelheit ohne die erforderliche Beleuchtung vom Ordnungshüter gestellt wird. Erfolgt die Fahrradkontrolle am Tage, wird ein Verwarngeld fällig, sofern nicht alle Beleuchtungselemente vorhanden sind.
Aktive Elemente
Die Beleuchtungselemente am Fahrrad lassen sich in aktive und passive Teile unterscheiden. Die aktiven Elemente strahlen Licht aus, die passiven Elemente reflektieren Licht. Erstere benötigen eine Stromzufuhr und eventuell die passende Verkabelung.
Zu den aktiven Beleuchtungselementen zählt unter anderem der Frontscheinwerfer. Die Straßenverkehrs-Zulassungsordnung schreibt vor, dass dieser weißes Licht ausstrahlt. Als Lichtquelle kommen
- Glühlampe
- Halogenlampe oder
- LED-Scheinwerfer
in Betracht. Der Aufbau des Frontscheinwerfers muss so beschaffen sein, dass das Licht frontal ausgestrahlt wird. Dies wird durch Reflektoren und Streuscheiben erreicht.
Die Rückleuchte strahlt rotes Licht nach hinten aus. Auch hier kommt eine Streuscheibe zum Einsatz.
Als Lichtquelle werden LEDs oder die Glühlampe verwendet. Die Stromversorgung erfolgt über den Dynamo beziehungsweise über Batterien. Eine Standlichtfunktion ist möglich, aber in Deutschland nicht vorgeschrieben.
Passive Elemente
Zu den passiven Beleuchtungselementen zählen die Reflektoren. Nach der Straßenverkehrs-Zulassungsordnung sind in Deutschland je ein weißer Reflektor vorn sowie ein roter Reflektor hinten vorgeschrieben, wobei sich Letzterer maximal 60 Zentimeter über dem Untergrund befinden darf.
Weiterhin muss das Fahrrad einen roten Z-Reflektor besitzen. Jedes Pedal benötigt zwei gelbe Reflektoren nach vorn und hinten. In den Rädern müssen mindestens vier gelbe Reflektoren vorhanden sein. Alternativ können weiße Reflexstreifen zum Einsatz kommen.
Über die gute Sichtbarkeit der Reflektoren entscheidet jedoch nicht nur ihre Anzahl, auch die Größe des Reflektors spielt eine große Rolle. So genannte Katzenaugen sind zulässig, allerdings sollte Großflächenreflektoren nach Möglichkeit der Vorrang gegeben werden. Es mag optischen Aspekten geschuldet sein, dass einige Radfahrer ihre Fahrräder mit zusätzlichen passiven Beleuchtungselementen ausstatten, erlaubt sind diese nicht.
Sondervorschriften für Rennräder
Für Rennräder bis zu elf Kilogramm gelten einige Sondervorschriften. Sie dürfen ansteckbare, batteriebetriebene Leuchten benutzen, die allerdings sämtlichst einer Typenzulassung bedürfen.
Rückstrahler müssen an allen Seiten des Fahrrades angebracht werden, damit es auch tatsächlich sichtbar ist. Und zwar auf der Rückseite in Rot. Dieser Rückstrahler darf sich höchstens 60 Zentimeter über der Fahrbahn befinden. Vorn ist ein weißer Rückstrahler anzubringen.
An den Pedalen kommen gelbe Rückstrahler zum Einsatz, seitlich am Rad ebenso. Letztere werden entweder zwischen den Speichen montiert oder an den Reifen als ringförmige Reflektorstreifen.
Eigenständige Nachrüstung
Beim Kauf eines Fahrrades sollte sich der Käufer bewusst sein, dass er selbst und nicht der Verkäufer der vorgeschriebenen Verkehrssicherungspflicht nachzukommen hat. Besitzt das Fahrrad nicht alle Betriebsmittel, muss es nachgerüstet werden.
Verschiedene Fahrradtypen auf einen Blick
Die Geschichte der Fahrräder ist eine interessante. Und eine lange obendrein, die Zeit für Entwicklungen von unterschiedlichsten Fahrradtypen ließ, von denen einige inzwischen wieder aus dem Alltag verschwunden sind, weil sie sich in der Praxis nicht dauerhaft bewährt haben. Das Hochrad beispielsweise.
Andere Fahrradtypen hingegen setzten sich durch, wurden weiter entwickelt, neu konstruiert und so konzipiert, dass sie den unterschiedlichsten Gegebenheiten von Untergrund und Bewegungsablauf des Fahrers bestens angepasst sind und zudem individuellste Wünsche des Radfahrers erfüllen. Für jedes Einsatzgebiet gibt es einen entsprechenden Fahrradtyp und von diesem wiederum unterschiedliche Modelle.
Alltagsräder
Zunächst einmal fallen einige Radmodelle in den Bereich der Alltagsräder.
Das Citybike
Citybikes sind des Gesetzesgebers Liebling. Sie besitzen alle Bauteile, die von der StVZO vorgeschrieben sind, um ein Fahrrad betriebsbereit zu machen. Klingel, Lichtanlage, Rückstrahler, Schutzbleche und als Zubehörteile obendrein Gepäckträger, Seitenständer und Fahrradkorb.
Ein Citybike oder auch Tourenrad ist auf Bequemlichkeit ausgerichtet, selbst wenn es um die Schaltung geht. Drei bis sieben Gänge sind die Regel. Technische Raffinessen eher die Ausnahme.
Das Trekkingrad
Trekkingräder können als Allroundtalent bezeichnet werden. Im Aufbau ähneln sie Mountainbikes. Schlankere Rahmen und dünnere Bereifungen machen sie allerdings stadtfähiger.
Sie werden auch als Fitnessrad oder Gravelbike bezeichnet. Man kann es mit Gepäckträgern und dementsprechend mit Gepäcktaschen ausstatten, sodass es gut für längere Touren verwendet werden kann.
Fahrräder im Bereich des Radsports
Einen weiteren großen Bereich stellt der Radsport dar.
Das Rennrad
Für schnelles Fahren auf glatten Straßen wurde das Rennrad entwickelt. Sein geringes Gewicht ergibt sich aus der Leichtigkeit des Rahmens, der aus
- Aluminium
- Carbon oder
- Titan
besteht. Zudem sorgen die extrem schmalen Räder für wenig Reibung auf dem Straßenbelag. Auf Zubehörteile wird verzichtet, weil sie das Rennrad unnötig belasten würden. Ansteckbare Beleuchtungen, die nach der StVZO für Rennräder bis zu 11 Kilogramm zugelassen sind, ermöglichen auch das Fahren bei Dunkelheit.
Das Mountainbike
Im Gegensatz zu Rennrädern eignen sich Mountainbikes für das Fahren im Gelände. Dicke Reifen mit starken Profilen geben ihnen selbst auf rutschigem Untergrund den nötigen Halt.
Stöße werden dank guter Federung gedämpft, ein Abrutschen dank starker Bremsen verhindert. Der Rahmen ist besonders stabil und zudem von einer meist interessanten Optik, die sie sportlich aussehen lässt.
Weitere Vertreter
Zu den weiteren Rädern, die für den sportlichen Gebrauch gemacht sind, zählen:
- Zeitfahrmaschinen: Rennräder, aerodynamisch optimiert, für Geschwindigkeitswettbewerbe konzipiert
- Bahnräder: Rennräder für Bahnrennen ohne Freilauf, Schaltung und Bremsen
- Steherräder: groß übersetzte Bahnräder, zum Fahren auf der Bahn im Windschatten von Motorrädern
- Crossräder/Gravelbikes: im schweren Gelände eingesetzt, robuster Rahmen, Stollenreifen
- Fatbikes: Mountainbikes, die sehr breite Reifen aufweisen und auf weichen Untergründen zum Einsatz kommen
- BMX-Räder: kleine Räder, für Trial und Cross-Rennen konzipiert
Sonstige Radtypen
Doch damit ist das Angebot an Fahrrädern noch lange nicht erschöpft. Zu den weiteren zahlreichen Modellen zählen etwa:
- Cruiser oder Vintage-Bikes mit geschwungenen Rahmenformen im Retro-Stil
- Reiseräder: schwerer Aufbau, mehrere Gepäckträger, tourengeeignet
- Balloonbikes (Wortmarke): Räder mit Ballonreifen
- Bonanzaräder: Räder aus den 70er Jahren, für Jugendliche, hohe Lenker und Sitzbank
- Trimm-Dich-Räder: Trainingsgeräte, stationär, Form von Ergometern
- Falträder/Klappräder: faltbare bzw. zerlegbare Räder unterschiedlicher Kategorien
- Fahrradtaxis/Rikschas: Fahrräder zum Transport von Passagieren
- Hollandräder: niederländische Bauart, aufrechte Fahrerposition
- Lastenfahrräder: zwei- oder dreirädrig für Kuriere, Postboten etc.
- Liegeräder: Rückenlehne, tief liegender Sitz, vorne angebrachte Kurbeln
- Lowrider: sehr niedrige Fahrräder
- Tandems: Fahrräder für zwei Personen hintereinander
- Räder mit Hilfsantrieb wie etwa das E-Bike
Tipps zum Fahrradkauf
Beim Fahrradkauf gilt es, einige Punkte zu beachten. Zunächst einmal: es ist immer besser, wenn man sein Fahrrad im Fachhandel besorgt. Im Supermarkt oder anderswo mag es teilweise verlockende Angebote geben, was den Preis angeht.
Aber dort ist die Gefahr groß, dass Sie sich auf Grund des Auswahlmangels für ein falsches Fahrrad entscheiden. Zum anderen können Sie meist auch keinerlei Beratung erwarten, schon gar keine eines Experten.
Verwendungszweck: die Art des Fahrrads
Wichtig ist auch zu wissen, wofür man sein Fahrrad eigentlich benötigt. Denn dies ist das erste Kriterium bei der Fahrradauswahl. Möchten Sie
- nur ab und zu mal einen Fahrradausflug machen?
- ihr Fahrrad im Alltag, statt das Auto benutzen?
- Sport mit dem Fahrrad betreiben?
- am Wochenende durchs Gelände heizen?
Über den Verwendungszweck sollte man sich auf jeden Fall im Klaren sein, bevor man einen Fachhandel aufsucht. Denn diese Frage kann einen der Verkäufer auch nicht beantworten.
Für die Stadt
Wer sein Fahrrad lediglich als Verkehrsmittel nutzt, vielleicht auf dem Weg zur Arbeit oder zum Transport seiner Einkäufe, dürfte mit dem Cityrad gut beraten sein. Sportliche Höchstleistungen erreicht man mit diesem Rad allerdings nicht.
Dafür ist das Cityrad solide und einfach gebaut, es besitzt die nötige Grundausstattung, damit es im Straßenverkehr zugelassen ist und erweist sich in der Handhabung als unkompliziert. Spezielle Modelle besitzen zudem besonders niedrige Einstiege, die sich auch bei Senioren bestens bewähren.
Für längere Geländetouren
Trekkingräder sind ebenfalls geeignete Modelle für die Stadt. Aber auch für lange Geländetouren sind sie bestens tauglich. Ihre Stabilität bewährt sich selbst bei schwergewichtigeren Fahrern.
Auf Sportlichkeit und Komfort braucht beim Trekkingrad auch niemand zu verzichten, zumal die Grundausstattung für den Straßenverkehr ebenfalls vorhanden ist. Wer einen Alleskönner unter den Fahrrädern sucht, ist mit diesem Radtyp gut beraten.
Für anspruchsvolles Gelände
Für Herausforderungen im Gelände ist das Mountainbike konzipiert. Wer sein Fahrrad auf anspruchsvollem Untergrund benutzen möchte, um Unebenheiten und Höhenunterschiede zu überwinden und außerdem Wert auf Spaß und technische Ausstattung legt, wählt diesen Fahrradtyp. Dank seiner guten Federung, breiter Bereifung und extremer Stabilität ist ein Mountainbike sehr robust.
Für den Asphalt
Das genaue Gegenteil, nämlich leicht und schnell hingegen ist das Rennrad. Rennräder bestehen zumeist aus Aluminium, höherwertige Modelle aus Carbon oder Titan. Für Straßenrennen ist dieser Fahrradtyp ein Muss.
Eine Grundausstattung gibt es nicht, sie würde die Leichtigkeit des Rennrades aufheben. Aber immerhin lässt sich für Fahrten in der Dunkelheit eine Lichtanlage aufstecken, die laut StVZO bei Rennrädern bis zu 11 Kilogramm zulässig ist.
Für den extravaganten Geschmack
Wer sich von der Masse abheben möchte, sucht nach einem besondere Design. Dieses haben Cruiser oder Vintage-Bikes zu bieten.
Von ihnen gibt es die unterschiedlichsten Modelle. Solche, die einen besonders nach oben gezogenen Lenker besitzen und andere, bei denen der Fahrer knapp über dem Straßenbelag sitzt.
Bequem seien sie allemal, behaupten echte Cruiser-Fans. Eine andere Antwort hätte wohl auch niemand von einem Cruiser erwartet.
Sattelwahl
Gut überlegt sein will auch die Sattelauswahl. Einige Leute mögen dies nicht so ernst nehmen. Aber was haben Sie von ihrem Fahrrad, wenn sie nach einer halben Stunde keine Lust mehr zum Fahren haben, weil das Hinterteil unerträglich schmerzt? Der Sattel sollte also nicht allzu fest sein, sondern gepolstert und eventuell gefedert.
Richtige Einstellung
Vom Fachverkäufer sollten Sie sich unbedingt hinsichtlich der Sattel- und Lenkradhöhe beraten lassen und sich das Fahrrad, sollten Sie es kaufen, passend einstellen lassen. Durch die richtige Einstellung vermeiden Sie Gelenk- und Haltungsschäden.
Weitere Kaufkriterien
Ansonsten sollten Sie vielleicht darüber nachdenken, dass einige Fahrräder zwar sehr viele Gänge haben, diese aber nicht wirklich benötigt werden. Ob das Fahrrad mit Rücktrittsbremse, Gepäcktasche, Dynamo oder Akku ausgestattet sein soll, kann natürlich nur jeder nach seinen eigenen Wünschen und Vorstellungen entscheiden.
Probefahrt
Vor dem Kauf, sollte Ihnen gestattet sein eine Probefahrt um den Block zu machen. Nur so können Sie testen, ob Sie sich auf dem Fahrrad wirklich wohl fühlen.
Sollte der Verkäufer sich weigern, dies zu erlauben, suchen Sie lieber ein anderes Geschäft auf. Ein gutes Fahrrad ist schließlich nicht billig und da möchte man sicher sein, dass man seine Kaufentscheidung nicht bereut.
Das heutige Angebot an Fahrrädern ist groß und vielfältig - doch sahen die Anfänge aus?
Die Geschichte des Fahrrads
Ein Fahrzeug benötigt mindestens zwei Räder, die durch Muskelkraft der sich auf ihm befindlichen Person angetrieben werden. So lautet die Voraussetzung, damit ein Fahrrad seinen Namen verdient.
Mit großer Wahrscheinlichkeit ist die Entwicklung des Fahrrades einer Naturgewalt geschuldet. 1816, im "Jahr ohne Sommer", starben bei einem Vulkanausbruch in Indonesien sämtliche Reittiere.
Wer die Insel Sumbawa fortan überqueren wollte, war lange Zeit unterwegs. Eine technische Erfindung versprach Abhilfe.
Die erste Draisine
1817 präsentierte Karl Drais das Zweiradprinzip. Seine Konstruktion ließ den Fahrer auf einem Rahmen zwischen zwei Rädern sitzen und sich mit den Füßen vom Boden abstoßen. Er selbst gab ihr den Namen Laufmaschine, im Volksmund nannte man sie Draisine.
Zwanzig Jahre später entwickelte man in Wien eine ähnlich funktionierende Maschine, die auf Schienen lief und den Bahnarbeitern zur schnelleren Fortbewegung diente. Auch sie wurde als Draisine bezeichnet.
Später bekam diese Eisenbahn-Draisine von Drais einen Fußtrommelantrieb. Durch die Lenkbarkeit des Vorderrades konnte auf den Bodenkontakt mit den Füßen verzichtet werden, sofern der Fahrer das Balancieren beherrschte.
Erste Laufradrennen und das Hochrad
1819 fanden in England erste Laufradrennen statt, ab 1829 gab es sie auch in Deutschland. Ob Pierre Michaux oder Pierre Lallement für den Pedalantrieb sorgten, bleibt umstritten.
Beide erhoben Anspruch auf ihre Erfindung, Lallement erhielt 1866 darauf das Patent. 1870 kam das Hochrad in Mode, zumal es höhere Geschwindigkeiten durch ein größeres Vorderrad zuließ.
1871 besaß dieses Drahtspeichen und Vollradbereifung. Von nun an waren die Fahrräder leichter, bei Rennen erreichten sie Geschwindigkeiten bis zu 40 Kilometer pro Stunde. Die Weiterentwicklung dieses Rades war allerdings unmöglich, da Unfälle oft einen tödlichen Ausgang nahmen.
Der Kettenantrieb macht das Hoch- zum Niedrigrad
Ein "gemäßigtes" Hochrad gab es erst, als der Kettenantrieb entwickelt wurde. Verschieden große Zahnräder ermöglichten das Prinzip der Übersetzung.
Vom Vorderrad wurde er auf das Hinterrad versetzt. Bessere Sitzposition und leichteres Treten machten das Fahren angenehmer. Das Hochrad wurde zum Niedrigrad, Kugellager verringerten den Reibungswiderstand in Naben und Tretlager.
Der Diamantrahmen mit rautenförmiger Konstruktion kam auf den Markt und übertraf den bisher geläufigen Kreuzrahmen in seiner Stabilität. Nahtlose Stahlrohre, ein Patent der Brüder Mannesmann, dominierten ab 1890 das Rahmenmaterial, bis Aluminium und Carbon sie langsam verdrängten. Seit den 80er Jahren arbeiten Fahrräder mit Zahnriemenantrieb und Nabenschaltung.
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