Ausrüstung, Grundregeln und Punktevergabe beim Rugby
Beim Rugby handelt es sich um eine Ball- und Mannschaftssportart. Der Sport erinnert ein wenig an Fußball; allerdings sind hier auch Würfe sowie Handeinsätze erlaubt. Das Spiel ist stark körperbetont. Entstanden ist es aus der britischen Footballversion. Informieren Sie sich über die Grundregeln und Punktevergabe beim Rugby sowie die benötigte Ausrüstung.
Ball
Rugby wird mit einem ganz besonderen Ball gespielt, der vielfach aufgrund seiner typischen und unverwechselbaren Form auch als "Ei" bezeichnet wird. Geometrisch kann die Ballform als ein verlängertes Rotationsellipsoid definiert werden.
Der Ball ist in der Mitte verdickt und läuft nach zwei Seiten gleichermaßen kegelförmig aus. Eine geplante Flugbahn ist mit einem solchen Ball sehr viel schwieriger zu erreichen als mit einem herkömmlichen Wurfgeschoss.
Die Oberfläche des Balls besteht in der Regel aus Leder, seine Herstellung erfolgt bis heute meist in Handarbeit.
Die Sportbekleidung und Schutzausrüstung
Als einheitliche Spielkleidung der Mannschaft tragen die Spieler ein Trikot aus einem festen und schweren Stoff, das auch beim Festhalten und Schieben im Zweikampf nicht beschädigt werden kann. Dazu sind kurze Hosen, Kniestrümpfe und Stollenschuhe Pflicht.
Ebenfalls vorgeschrieben ist das Tragen eines Zahnschutzes. Spieler, die ihre Ohren schützen möchten, dürfen eine spezielle Kappe tragen. Diese besteht aus einem weichen Stoff und ist mit einem dünnen Material gepolstert.
Unter dem Trikot sind dünne Schulterpolster aus einem weichen Schaumstoff erlaubt, die mögliche Schläge abmildern können.
Das Tragen einer harten Schutzkleidung aus diversen Protektoren ist jedoch untersagt. Die Gefahr wäre zu hoch und es wäre generell unerwünscht, dass solche Protektoren als "Waffen" im Spiel eingesetzt werden.
Wären die Spieler bei eigenen, allzu heftigen Angriffen durch ihre Protektoren geschützt, so würde der ohnehin schon schnelle und aufprallstarke Spielverlauf sehr schnell zu aggressiv und zu kräftebetont werden.
Rugby - das sind die Grundregeln
Rugby ist eine Ballsportart, die in der Mannschaft gespielt wird. Sie ähnelt im entfernten dem Fußball, lässt jedoch auch Einsätze der Hand und Würfe zu. Rugby ist ein stark körperbetontes Spiel und wird deshalb von den Herren bevorzugt. Die Entstehung des Rugby stammt aus einer Weiterentwicklung der Britischen Version des Football, die jedoch mit dem weltweit gespielten Fußball vom Regelwerk nicht viel gemeinsam hat.
Regeln rund um den Ball
Der beim Rugby verwendete Ball ist ein so genanntes verlängertes Rotationsellipsoid. Im Sprachgebrauch wird er als "Ei" bezeichnet. Der Ball darf getragen oder gekickt werden. Mit Hilfe unterschiedlicher Manöver können Punkte erzielt werden.
Ein "Versuch" gilt als erzielt, wenn der Ball im Malfeld des Gegners auf dem Boden abgelegt werden kann. Anschließend an den "Versuch" kann ein weiterer Schuß, die "Erhöhung" unternommen werden. Zudem werden noch Sprungtritte und Straftritte ausgeführt.
Der Ball darf von Hand nur rückwärts geworfen oder abgegeben werden. Wird der Ball nach vorne geworfen, so verhängt der Schiedsrichter ein "Gedränge", das zu einem Art Kräftemessen um den Ball ausartet. Der Gegner wird rückseitig von der Spielmitte geschoben, damit die eigene Mannschaft in den Ballbesitz kommt.
Der Ball darf in alle Richtungen getreten werden.
Berührungen und Schieben
Nur der Spieler im Ballbesitz darf angegriffen werden. Umklammern und Tiefhalten sind erlaubt, ebenso darf der Gegner zu Fall gebracht werden. Berührt ein Spieler den Boden mit mehr als den Fußsohlen, so muss er den Ball frei geben und darf ihn nicht erneut ergreifen. Drücken und Schieben der beiden Mannschaften ist nun erlaubt.
Die Punktevergabe beim Rugby
Rugby ist eine Mannschaftssportart, bei der es darum geht, möglichst viele Punkte zu erzielen. Sieger ist die Mannschaft mit den meisten Punkten. Jeder Spielzug der gegnerischen Mannschaften ist direkt auf einen Punktgewinn ausgerichtet. Das Punktesystem ist vielschichtig und komplex.
Der "Versuch"
Die höchste Punktzahl, nämlich 5 Punkte, kann eine Mannschaft dadurch erzielen, dass sie den Ball in das Malfeld des Gegners trägt und dort ablegt. Ist dies gelungen, so spricht man von einem "Versuch".
Doch der Ball kann nicht nur ins Malfeld getragen, sondern auch getreten werden. Dann genügt es aber nicht, dass der Ball dort nur zum Liegen kommt. Zusätzlich muss ein Spieler der angreifenden Mannschaft den liegenden Ball mit der Hand berühren.
Die "Erhöhung"
Zusätzlich und anschließend zum "Versuch" kann noch eine "Erhöhung" angestrebt werden, die weitere zwei Punkte einbringt. Dazu muss der Ball zwischen die Malstangen und über die Querlinie getreten werden. Startpunkt für diesen Tritt ist genau die Stelle, an der sich der Ort des gelegten "Versuchs" und die Parallele zur Seitenlinie kreuzen.
Der "Straftritt"
Wird eine Mannschaft gefoult oder ein sonstiger schwerer Regelverstoß festgestellt, so wird zugunsten der gefoulten Mannschaft ein Straftritt verhängt. Dieser kann einerseits zum Angriff genutzt werden, kann aber auch zum Versuch einer "Erhöhung" führen. Kann der Straftritt entsprechend verwandelt werden, so erhält die ausführende Mannschaft dafür drei Punkte.
Der "Strafversuch"
Eine noch höhere Strafe kann in Form eines "Strafversuchs" verhängt werden. Er wird zugestanden, wenn ein wahrscheinlich erfolgreicher "Versuch" von der gegnerischen Mannschaft durch ein Foul verhindert wurde.
Ein gelungener "Strafversuch" bringt fünf Punkte ein und bietet zusätzlich die Möglichkeit einer anschließenden "Erhöhung" mit weiteren zwei Punkten.
Das "Gedränge"
Bei minderschweren Verstößen wird ein "Gedränge" verhängt. Das ist eine bekannte Spielsituation, bei der sich die Spieler beider Mannschaften in einem Pulk zusammenfinden. Das Gedränge bietet die Möglichkeit der taktischen Spielgestaltung durch ermöglichte Abwurfsitutationen und führt meistens direkt zu einer der oben genannten Situationen zum Punktgewinn.
Der "Sprungtritt"
Mit dem "Sprungtritt" kann ein Spieler aus dem laufenden Geschehen heraus ins Goal treten. Gelingt dies, so erhält er drei Punkte. Wichtig ist jedoch, dass der Ball zuerst den Boden berührt und dann erst durch den Tritt fixiert wird. Der Sprungtritt gilt daher als sehr schwierig.
- SportRegeln Rugby. Die offiziellen Regeln. Wissenswertes von A bis Z, Falken-Vlg., Niedernhein, 1992, ISBN 3806812160
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Rugby verständlich gemacht, Copress, 1992, ISBN 3767903881
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Rugby. Kampf in Gasse und Gedränge, Weinmann, 1995, ISBN 3878920601
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Rugby in der Schule, Hofmann, 2006, ISBN 377800221X
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Rugby - eine Männerdomäne?: Eine empirische Untersuchung über die Motive und die Akzeptanz von Rugbyspielerinnen, Vdm Verlag Dr. Müller, 2008, ISBN 3639044037
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Rugby, Limpert, 2001, ISBN 378531650X
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Zur Aggression im Rugby: Eine theoretische und empirische Analyse, Vdm Verlag Dr. Müller, 2008, ISBN 3836480220