Badekappen - Merkmale, Einsatzgebiete und Arten
Die Badekappe stellt eine Kopfbedeckung dar, die man zum Schwimmen trägt. Im Laufe ihrer Geschichte ist die Badekappe mit vielen Gesichtern aufgetreten. Heute sind die Modelle aus Neopren, Latex und Gummi alltäglich geworden. Jedes dieser Exemplare hat jedoch spezielle Vor- und Nachteile, was die Suche nach der "einen Badekappe" fast zu einer "Mission impossible" werden lässt. Lesen Sie alles Wissenswerte über die Badekappe.
Badekappen - Merkmale und Einsatzgebiete
Eine Badekappe wird auch als Badehaube, Bademütze, Schwimmhaube oder Schwimmkappe bezeichnet. Sie dient als Kopfbedeckung beim Schwimmen.
Das Angebot an Badekappen ist sehr groß. Es gibt die verschiedensten Materialien, Formen und Stärken.
Badekappen haben unterschiedliche Funktionen. Sie
- halten Kopf und Ohren warm
- halten das Gesicht von Haaren frei
- schützen die Haare vor Meerwasser oder möglichen Chlorschäden
- reduzieren den Wasserwiderstand
- schützen die Ohren vor eindringendem Wasser
In früheren Zeiten spielte auch der Hintergrund eine Rolle, ausgefallene Haare im Wasser von Schwimmbädern zu vermeiden. Auf diese Weise konnten Abflüsse vor Verstopfungen bewahrt werden. So war das Tragen von Bademützen Pflicht, was heutzutage dank moderner Technik nicht mehr der Fall ist.
Beim Schwimmtraining kommen in der Regel weichere Bademützen zum Einsatz. Wettkampfhauben sitzen meist enger und bestehen aus dickerem Stoff.
Hinzu kommen spezielle Badekappen mit besonderem Ohrschutz aus Hartplastik. Diese werden bei bestimmten Wassersportarten eingesetzt. Informieren Sie sich hier über die besondere Form der Badekappe.
Seit geraumer Zeit feiert die Badekappe ihr Comeback in den Schwimmbädern überall auf dem Erdball. Für Jahre war sie fast komplett aus dem Privatgebrauch verschwunden und nur noch bei Profiwettkämpfen zu sehen. Doch warum verschwand sie überhaupt und wieso kehrt sie jetzt zurück?
Der ursprüngliche Zweck der Badekappe
Wenn ältere Frauen professionelle Schwimmwettkämpfe sehen, wirkt dieser Anblick auf sie häufig befremdlich, denn auch Männer tragen dort Badekappen. Traditionell ist die Badekappe, die in der Mitte des 20. Jahrhunderts ihre erste Hochphase feierte, ein Kleidungsstück für Frauen, das vor allem dazu gedacht war, deren Haare vor Nässe zu schützen.
In den 60er Jahren gab es sogar eine Badekappenpflicht in der Bundesrepublik Deutschland, die offiziell erst in den 80er Jahren aufgehoben wurde. Mit der Befreiung der Frau aus dem alten Klischeedenken in den 70er Jahren zogen sich viele von ihnen aber schon damals die Badekappe vom Kopf.
Das Comeback der Badekappe
Bis dahin waren die meisten Badekappen noch immer aus Naturkautschuk gefertigt, doch dies sollte sich in den 80er Jahren ändern. Die Rennschwimmer suchten nach einem Weg, um immer schneller zu werden und beklagten schon lange, dass ihre Haare und ihre Kopfform einen Widerstand im Wasser darstellten, der sie behindere. Die Industrie reagierte und fertigte Exemplare aus Latex, Gummi, Silikon und Neopren, die allesamt den Reibungswiderstand des Kopfes verringerten und schnellere Schwimmzeiten ermöglichten.
Die Rückkehr in die Schwimmbäder
Die Teamärzte bemerkten dabei etwas anderes, was der Badekappe auch im privaten Gebrauch wieder zum Durchbruch verhalf: Sie hält gesund. Badekappen schützen vor Mittelohrentzündungen und den schädlichen Einflüssen des Chlors im Wasser. Damit verhüten sie insgesamt Erkältungen.
Sie unterbinden es zudem, dass sich eigene Haare lösen, im Wasser schwimmen, die Filter verstopfen und das Badevergnügen für alle Menschen im Pool auf diese Weise unhygienischer machen. Die Badekappe kommt deshalb heute wieder überall zum Einsatz, wenn der Träger es will.
Unterschiedliche Materialien
Die Badekappe kann aus verschiedenen Materialien angefertigt sein.
Badekappen aus Neopren
Die Badekappen, die Extremsportler tragen, sind meist aus Neopren gefertigt. Das Material weist eine sehr hohe spezifische Dichte auf, was dazu führt, dass es die Wärme am Körper hält. Aus diesem Grund tragen beispielsweise auch Taucher Anzüge aus diesem Material.
Doch für Menschen, die eine Badekappe im "Normalgebrauch" tragen, ist der Wärme-Vorteil vermutlich zu teuer erkauft. Wer in warmen Regionen ein solches Modell trägt, beginnt sehr schnell zu schwitzen.
Zudem ist der Tragekomfort schlecht. Man spürt das dicke Material auf seinem Kopf sehr deutlich.
Badekappen aus Latex
Für Normalverbraucher ist die Latex-Badekappe vermutlich das beste Angebot. Sie ist sehr günstig; zudem handelt es sich bei Latex um ein nur leicht verändertes Naturprodukt. Das Material schmiegt sich zudem an jede Kopfform schnell an und vermittelt auf diese Weise ein angenehmes Tragegefühl.
Der Nachteil ist die Haltbarkeit: Wird Latex erhitzt, wie es zum Beispiel am Strand durch die Sonne passiert, dann leidet das gesamte Material, wird spröde und bekommt erste Risse. Anschließend ist es nur noch eine Frage der Zeit, bevor die gesamte Kappe vollständig kaputt geht.
Badekappen aus Gummi
Badekappen aus Gummi waren in den 70er Jahren sehr populär, da sie sich leicht modisch ansprechend gestalten lassen. Für geraume Zeit waren diese Kappen sogar in der Frauenwelt ein optisches "Must-Have".
Doch die Nachteile haben die Gummi-Badekappen-Euphorie im Laufe der Jahre deutlich ausgebremst: Die Kappe ist relativ teuer und der Tragekomfort ist insbesondere im Wasser schlecht. Aus diesem Grund gibt es oft Kinnbänder, welche die Kappen halten und verhindern, dass diese ver- oder sogar ganz abrutschen.
Geschichte: Die Entwicklung der Badekappe
Die Geschichte der Badekappe gleicht einer Achterbahnfahrt. Geboren aus weiblicher Eitelkeit geriet das Kleidungsstücke nach seiner Hochphase fast in komplette Vergessenheit, nur um sich dann doch noch einmal zu neuer Popularität aufzuschwingen. Die Geschichte der Badekappe früher und heute ist wesentlich spannender als der Laie glauben mag.
Die Ursprünge der Badekappe
Den genauen Geburtstermin der Badekappe zu bestimmen, ist nicht leicht. Weltweite Popularität erlangte sie erst in den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts, doch da es Bilder der englischen Königin Victoria mitsamt ihrer Badekappe gibt, reichen die Ursprünge dieses Kleidungsstücks wenigstens bis ins 19. Jahrhundert zurück. Vermutlich ist sie noch ein bisschen älter.
Ursprünglich war die Badekappe der weiblichen Eitelkeit geschuldet. Die Damenwelt der 50er und 60er Jahre trug gerne aufwendige Frisuren, deren Erstellung eine Menge Zeit und Geld kostete. Um sich ihre so gestylte Haarpracht nicht im Wasser zu ruinieren, gingen die Damen dazu über, sich mit einer Badekappen zu schützen.
Die Karriere der Badekappe
Bald darauf merkten die Damen der Zeit allerdings, dass die Badekappe nicht nur ihre Frisur schützte, sondern auch ihren Kopf wärmte und Erkältungen vorbeugte. Zudem gab es mittlerweile so viele unterschiedlich, optisch ansprechende Exemplare, dass die Kappen auch aus modischen Gründen unverzichtbar wurden.
Die Zahl der Badekappen stieg und stieg. Die Betreiber der Schwimmbäder merkten, dass mit der steigenden Zahl der Badekappen die Verschmutzung durch Haare nachließ. Die Badekappen wurden deshalb sogar Pflicht.
Der doppelte Wendepunkt
Zwar hielten sich nur wenige Leute an die Pflicht, doch sie markierte dennoch den Höhepunkt der Karriere der Badekappen. In den 80er Jahren wurde die Pflicht jedoch aufgehoben. Die Menschen verzichteten nur zu bereitwillig auf die Kopfbedeckung, weil sie die Kappen längst nicht mehr als hilfreich sondern als Zwang empfanden.
Auch die Frauen hatten beschlossen, lieber nicht mit aufwendigen Frisuren schwimmen zu gehen, anstatt die Kappen tragen zu müssen. Es schien, als sei die Geschichte der Badekappe an ihren Endpunkt gekommen.
Doch in den 90er Jahren griffen vermehrt Hochleistungssportler zu dem Kleidungsstück und riefen es damit in das Gedächtnis der breiten Öffentlichkeit zurück. Heute wird die Badekappe vielfach wieder getragen: Jedoch nicht (oder nicht nur) als Teil der eigenen Bademode oder aber, um die Frisur zu schützen, sondern insbesondere, um Krankheiten vorzubeugen.