Die Regeln und Kombinationen beim Lagenschwimmen und wo es ausgeübt wird

Das Lagenschwimmen beschreibt das Schwimmen der vier Grundschwimmarten Schmetterling, Rücken, Brust und Freistil in einer bestimmten Reihenfolge. Geschwommen wird auf der Kurzbahn oder auf der Langbahn. Je nachdem, ob es sich um einen Einzel- oder Staffelwettbewerb handelt, variiert die Reihenfolge; sie ist jedoch fest vorgeschrieben. Lesen Sie alles Wissenswerte zum Lagenschwimmen.

Von Kathrin Schramm

Regeln und Kombinationen

Im Folgenden geben wir Ihnen einen Überblick über die unterschiedlichen Regeln und Kombinationen des Lagenschwimmens.

Die zu absolvierenden Strecken

Im Wettkampf gibt es das Lagenschwimmen auf der Kurzbahn (25 Meter) als 100-Meter-Strecke. Dabei wird die Disziplin pro Bahn gewechselt. Auf der Langbahn (50 Meter) gibt es die Distanzen 200 und 400 Meter. Längere als diese Distanzen werden im Lagenschwimmen nicht ausgetragen. In den Staffelwettbewerben gibt es die Distanzen

  • 4x50
  • 4x100 und
  • 4x200

Meter Lagen.

Frau beim Delfinschwimmen mit blauer Badekappe und blauer Schwimmbrille, hat beide Arme aus dem Wasser
Frau beim Delfinschwimmen mit blauer Badekappe und blauer Schwimmbrille, hat beide Arme aus dem Wasser

Die Reihenfolge

Die Reihenfolge beim Lagenschwimmen ist vorgeschrieben und kann nicht verändert werden. In den Einzelwettbewerben wird in der Reihenfolge

  1. Delphin
  2. Rücken
  3. Brust
  4. Freistil

geschwommen. Um den besonderen Anforderungen eines Rückenstarts gerecht zu werden, wird beim Staffelwettbewerb in Rückenlage gestartet. Hier lautet die Reihenfolge

  1. Rücken
  2. Brust
  3. Freistil.

Modalitäten

Auch die Modalitäten der Wende sind beim Lagenschwimmen genau vorgeschrieben. Wie in den einzelnen Lagen, so können auch beim Lagenschwimmen Disqualifikationen aufgrund falscher Wenden ausgesprochen werden. Die besondere Schwierigkeit besteht hier jedoch zusätzlich in denjenigen Wenden, bei denen die Lagen gewechselt werden.

  • Die Wende von Delphin zu Rücken ist vergleichsweise einfach.
  • Als anspruchsvollste Wende gilt diejenige von Rückenlage zum Brustschwimmen. Das Regelwerk schreibt vor, dass der Anschlag entsprechend der Vorgabe der gerade eben geschwommenen Lage zu erfolgen hat.
Mann mit gelber Badekappe und blauer Schwimmbrille beim Brustschwimmen
Mann mit gelber Badekappe und blauer Schwimmbrille beim Brustschwimmen

Das Highlight eines Schwimmwettbewerbs

Die Lagenstaffel gilt per se als einer der Programmhöhepunkte eines jeden Wettkampfes. Hier kann eine Mannschaft ihre Vielfältigkeit und ihr Können zeigen. Besonders die Positionen des Schlussschwimmers in Freistil-Lage sind heiß umkämpft, da der finale Freistilschwimmer vermeintlich häufig über den Ausgang des Rennens bestimmt.

Interessant ist die Beobachtung, dass die meisten Lagenschwimmer die Disziplin des Brustschwimmens als ihren Schwachpunkt angeben.

Dies liegt daran, dass gute Freistilschwimmer meist auch sehr gute Rückenschwimmer sind, jedoch nur äußerst selten auch gute Brustschwimmer. Brustschwimmer und Freistilschwimmer haben jedoch meist eine vergleichbare Affinität zum Delphinschwimmen. Schwache Rückenschwimmer sind im Schwimmsport insgesamt selten, und Lücken lassen sich hier vergleichsweise leicht mit erhöhtem Training schließen.

Austragungsorte

Möchten Sie sich einmal einen Wettkampf im Lagenschwimmen anschauen und die besondere Faszination dieser Dispziplin genießen? Dann müssen Sie nicht lange suchen, denn die Lagendisziplinen sind unverrückbarer Bestandteil und oft Höhepunkt eines jeden Wettkampfprogramms. Wo die Lagenschwimmer bewundern können, das sagen wir Ihnen hier.

Wenn Sie einen Schwimmverein bei seinem Training beobachten, dann werden Sie feststellen, dass dort innerhalb der einen oder der zwei Trainingsstunden meist alle Lagen in permanentem Wechsel geschwommen werden. Hier wechseln

  • Geschwindigkeitsübungen mit
  • technischen Übungen
  • Starttraining und
  • Wendetraining.

Intervalltrainings werden meist in einer einzelnen Stilart durchgeführt, sehr häufig im Freistilschwimmen.

Eher selten dagegen werden Sie beobachten können, dass die Schwimmer im Training eine Lagenstrecke schwimmen, obwohl natürlich auch dies in der Vorbereitungsphase von Wettkämpfen regelmäßig der Fall sein sollte.

Schwimmer mit Taucherbrille und Kappe im Becken
Schwimmer mit Taucherbrille und Kappe im Becken

Hallenbad- und Freibadwettkämpfe

Das Lagenschwimmen ist eine Wettkampfdisziplin, die sowohl bei Hallenwettkämpfen als auch bei Wettkämpfen im Freibad ausgetragen wird. Nicht zu finden ist sie jedoch bei den Langstreckenwettbewerben im Freiwasser.

Dies hat zwei Gründe:

  • Erstens ist das Lagenstrecken keine Langstreckendisziplin und wird maximal über Strecken von 4x200 Metern ausgetragen,
  • andererseits bietet das Freiwasser keine Wendemöglichkeiten und nur wenig Spielraum zur Streckenteilmarkierung.

So muss man sich, wenn man ein Lagenschwimmen beobachten möchte, ins Hallenbad oder Freibad begeben.

Lagenschwimmen lernen

In den heutigen Vereinen werden bereits kleinere Kinder im Vorschulalter ans Lagenschwimmen heran geführt. Dabei steht das Delphinschwimmen aufgrund des benötigten Kraftaufwands allerdings an letzter Stelle. Kinder sind motorisch am ehesten zum Rückenschwimmen in der Lage.

In den USA wurde diese Tatsache bereits länger erkannt und umgesetzt: Im Unterschied zu unseren Breiten erlernen die Kinder das Schwimmen allgemein zuerst in Rückenlage. Aus schwimmpädagogischer Sicht gibt es sehr viele Vorteile, die dafür sprechen.

Kinder im Schwimmtraining erlernen zuerst alle vier Grundschwimmarten und üben jahrelang an einer perfekten Technik. Diese zu erreichen ist nicht einfach, sollte jedoch die Grundvoraussetzung dafür sein, dass die einzelnen Stilarten dann zum Lagenschwimmen kombiniert werden.