Der Segelschein/Sportbootführerschein - Anlaufstellen und Ausbildungsinhalte einer Segelschule
In einer Segelschule ist es möglich, den Segelschein bzw. Sportbootführerschein zu machen. Mit diesem hat man die Möglichkeit bzw. Berechtigung, verschiedene Segelboote zu steuern. Die Anforderungen bei einem solchen Schein fallen unterschiedlich aus, je nachdem, ob es sich um ein Segelboot oder Motorboot handelt. Lesen Sie alles Wissenswerte zum Thema Segelschein bzw. Sportbootführerschein.
Wo und wie man das Segeln lernen kann
Immer mehr segelbegeisterte Wasserfreunde zieht es hinaus in die Natur und aufs Wasser. Das Spiel mit den Elementen und der direkte Kontakt zur Natur sind es, die viele begeisterte Sportler anziehen.
Doch Segeln ist kein Sport, den man intuitiv erlernen kann oder sollte. Besser ist es, eine fundierte Ausbildung in einer Segelschule zu absolvieren, die mit einem Zertifikat oder der Prüfung zum Sportbootführerschein endet.
Anlaufstellen
Grundsätzlich sind Segelschulen überall dort zu finden, wo es auch Wasser gibt. Das heißt, meist
Manche Segelschulen finden sich auch in Großstädten, die praktischen Teile der Ausbildung werden dann gemeinsam angefahren. Auch bei den meisten Verleihen von Segelbooten ist eine Segelschule mit angegliedert.
Wenn Sie das Segeln im Urlaub erlernen möchten, dann erkundigen Sie sich am besten vorab nach den Möglichkeiten an Ihrem Urlaubsort und buchen Sie bereits im Vorfeld einen Platz für einen der begehrten Kurse.
Längerfristiges Ausbildungsprogramm
Wohnen Sie in der Nähe des Sees und der Segelschule, so bietet sich ein längerfristiges Ausbildungsprogramm an. Sie haben genügend Zeit und Möglichkeiten, alles Notwendige zu erlernen und stehen unter keinem bestimmten Zeitdruck.
Die meisten Unterrichtsinhalte sind in einzelne Module untergliedert, so dass Sie ganz nach Ihren eigenen Vorstellungen am Unterricht teilnehmen können. Da die Lerninhalte vom Deutschen Segler-Verband (DSV) einheitlich festgelegt sind, werden Sie auch bei unregelmäßiger und dafür länger andauernder Teilnahme nichts verpassen.
Intensivkurse
Anders gestaltet es sich dagegen, wenn Sie einen Intensivkurs buchen oder im Urlaub an einem Segelkurs teilnehmen. Auch hier sind die Lerninhalte einheitlich definiert. Sie werden jedoch in straffer Reihenfolge bearbeitet.
Häufig sind die Kurse auf eine oder zwei Wochen ausgelegt, so dass der Urlaub ausreicht, um
- Grundlagen aufzubauen oder auch
- das bereits vorhandene Wissen weiter aufzubauen und die Prüfungsreife zu erlangen.
Eine gute Segelschule ist dem Segelverband des jeweiligen Landes angeschlossen. Bei den Segelkursen im Urlaub haben Sie zudem die Möglichkeit, das Segeln gemeinsam mit anderen Anfängern zu erlernen. Gerade wenn Sie allein im Urlaub sind, bietet dies viele Möglichkeiten, Anschluss zu finden und nette Leute kennen zu lernen.
Der Segelschein - Tipps und Informationen zum Sportbootführerschein
In Deutschland dürfen Boote ab einer gewissen Größe nur mit einem Sportbootführerschein gesteuert werden. Bei diesem Führerschein wird unterschieden, ob es sich um ein Segelboot oder um ein motorisiertes Boot handelt, je nachdem fallen auch die Anforderungen unterschiedlich aus.
Der Sportbootführerschein wird für das Fahren in Küstengewässern und im Binnenbereich benötigt und ist dort ausreichend. Möchte der Segler mit seinem Schiff die Hoheitsgewässer anderer Länder bereisen, so muss er im Einzelfall vorher abklären, ob sein heimatlicher Bootsführerschein hierzu ausreichend berechtigt oder ob weitere Auflagen zu erfüllen sind.
Wer ein Segelschiff leihen möchte, der muss nicht nur den Sportbootführerschein vorweisen können, sondern in manchen Fällen auch noch darüber hinaus reichende Kenntnisse und einen Nachweis seiner Erfahrung. Diese wird in Seemeilen notiert.
Anmeldung
Wenn Sie sich zum Sportbootführerschein anmelden, dann sollten Sie bereits bei der Anmeldung genau wissen, welche Bootsklasse Sie später fahren möchten. Denn je nach Bootsklasse werden unterschiedliche Führerscheine verlangt.
So wird zum Beispiel zwischen motorisierten und nicht motorisierten Booten unterschieden. Dabei kann auch ein Boot mit einem Notfallmotor zur motorisierten Klasse gehören. Lassen Sie sich im Zweifelsfall gründlich beraten.
Der Deutsche Segler-Verband (DSV) bereitet in Kursen auf die Prüfung vor und nimmt diese auch ab. Die Prüfungsinhalte und -ordnung werden im Auftrag des Bundesministeriums für Verkehr und der Bundesnetzagentur für Funkzeugnisse festgelegt.
Unterrichtsinhalte
In den vorbereitenden Kursen zum Sportbootführerschein können Sie alle Grundlagen und Techniken erlernen, die Sie später zum Führen Ihres Bootes benötigen.
Die Unterrichtsinhalte sind in theoretische Blöcke und in praktische Übungen unterteilt. So können Sie ganz bequem direkt am Boot die Dinge einüben und anwenden, die Sie vorher in der Theorie erfahren haben. Für Ihren späteren Umgang mit dem Boot in Alleinverantwortung geben Ihnen diese Übungseinheiten eine große Sicherheit und gute Grundlagen.
Neben Wind- und Wetterkunde stehen auch Navigation und Fahrtechniken auf dem Ausbildungs- und Prüfungsprogramm. Sie erlernen
- das An- und Ablegen
- die korrekte Ein- und Ausfahrt im Hafen und
- die Kommunikation mit dem dort arbeitenden Personal.
Im freien Gewässer üben Sie Wende- und Steuerungsmanöver. Auch Notfallsituationen und das Absetzen von Notfallmeldungen werden eingeübt, so dass Sie für den Segelalltag gut gerüstet sind.
Natürlich stehen auch die typischen Segelknoten auf dem Lehrplan.
Wichtigste Segelknoten
Die Endacht
Mit der Endacht werden Seilenden von Schot oder Fall gesichert. So können sie nicht durch Block oder Seilklemme rutschen oder ganz im Mast verschwinden. Zur Sicherheit müssen am Ende der Endacht mindestens 10 cm Seil stehen gelassen werden.
Der Palstek
Der Palstek bildet eine sehr feste Seilschlaufe. Meist wird er genutzt, um das Schot am Schothorn zu befestigen. Doch auch beim Anlegen wird der Palstek genutzt, um Leinen über den Poller zu werfen.
Ebenfalls kann man den Palstek optimal einsetzen, wenn zwei gleich starke Leinen miteinander verbunden werden müssen. Das lose Ende des Palstek muss immer außen zu liegen kommen.
Der Schotstek
Mit dem Schotstek werden meist zwei Leinen verbunden, zum Beispiel wenn Festmacher verlängert werden müssen. Bei ungleich dicken Leinen oder sehr starren Leinen kann der Schotstek zur Sicherheit zweimal hintereinander geknüpft werden.
Der Kreuzknoten
Mit dem Kreuzknoten werden zwei gleich dicke Leinen verbunden, wie zum Beispiel die Reffbändsel. Wird der Kreuzknoten falsch geknüpft, so löst er sich.
Der Fenderknoten
Er wird dazu benutzt, den Fender an der Reling festzubinden. Zur Sicherheit muss die Fenderhöhe richtig abgemessen werden. Sie hängt von der Höhe der Hafenmauer und der Bordwand ab. Soll das Boot länger liegen, müssen Fenderknoten zusätzlich mit Slip-Schlaufe gesichter werden.
Belegen auf Klampe / Belegknoten
Mit dieser Technik werden die Festmacher auf der Festmacherklampe belegt. Wichtig ist es, den Festmacher immer zuerst unter dem weiter entfernten Ende der Klampe durchzuziehen. Der Kopfschlag ist korrekt, wenn alle Leinen über Kreuz liegen.
Die Webeleinen
Sie werden als Festmacher an Pfahl oder auf Poller eingesetzt und mit einem halben Schlag gesichert.
Der Stopperstek
Soll eine dünne Leine an einem dicken Tau oder ein Tau an einer Trosse festgemacht werden, dann kommt der Stopperstek zum Einsatz. Der Durchmesser der dünnen Leine darf dabei maximal 2/3 des Durchmessers der dicken Leine betragen. Die Drehrichtung muss immer gleich sein.
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- Segeln lernen in Frage und Antwort, Delius Klasing Verlag, 2004, ISBN 3768814807
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