Skeleton - Merkmale, Wettbewerbe und Ausrüstung

Die Sportart Skeleton gehört zum Bobsport. Dabei rasen die Athleten auf dem Bauch liegend auf einem speziellen Rodelschlitten durch den Eiskanal, mit einer Spitzengeschwindigkeit von bis zu 130 Kilometer die Stunde. Skeleton wird in verschiedenen Wettkämpfen ausgetragen. Lesen Sie über die Merkmale und Wettbewerbe beim Skeleton und informieren Sie sich über die Ausrüstung.

Von Kathrin Schramm

Skeleton - Generelle Merkmale

Beim Skeleton handelt es sich um eine Wintersportart, bei der die Sportler auf einem besonderen Schlitten durch einen Eiskanal fahren. Dabei werden Geschwindigkeiten von bis zu 145 km/h erreicht.

Die Sportart wird von Männern und Frauen ausgeübt. Der Skeletonschlitten ähnelt auf dem ersten Blick eher einem Rennschlitten, der eigentlich von Rennrodlern benutzt wird.

Die Regeln sind ganz einfach. Die Fahrer starten im Stehen und springen nach einem kurzen Anlauf auf den Schlitten. Gefahren wird auf dem Bauch liegend.

Der Skeleton besteht aus einer seitlich hochgezogenen starren Wanne, die Haltebügel hat und seitliche Prallbügel vorne und hinten, um Verletzungen zu vermeiden. Auf der Bobbahn gelten präzise Vorschriften: die Schlittenlänge liegt zwischen 80 und 120 cm, außerdem muss er eine Gesamthöhe von 8 bis 20 cm haben.

Die Fahrer von Skeleton tragen

  • einen einteiligen Stoffanzug
  • einen leichten Schutzhelm mit Kinnschutz und
  • Spezialschuhe.

Nicht jeder kann mitfahren

Schlitten und Sportart werden deshalb Skeleton genannt, weil der Fahrer auf dem Schlitten an ein stählernes Skelett erinnert. Denn nur ganz dünne Männer und Frauen dürfen auf den Skeleton fahren, damit höhere Geschwindigkeiten erreicht werden können.

Geschichte

Der Sport hat seinen Ursprung in der Schweiz, genauer gesagt in den Orten St. Moritz und Davos. Hier gilt und galt das Rodeln als beliebte Aktivität unter den Kurgästen.

Zwischen St. Moritz und Celerina wurde im Jahr 1884 eine Eisrennbahn gebaut; man wählte dafür einen steilen Hang. Ein Jahr später fand das erste Rennen statt, das so genannte Cresta-Rennen, welches auch als Grand National bekannt wurde. Weltweit gilt es als ältester Wettkampf im Wintersport.

1887 wurde die erste Abfahrt mit dem Kopf voran gewagt. Seit 1923 gilt die Organisation der Bobsportler in der Fédération Internationale de Bobsleigh et de Tobogganing (FIBT).

Verschiedene Wettbewerbe des Skeleton

Der Skeleton Sport wird in verschiedenen Wettkampf Varianten ausgetragen. Die prominentesten davon stellen wir Ihnen kurz vor.

  • Olympische Spiele
  • Weltmeisterschaften
  • Weltcup
  • Europameisterschaft
  • Europacup

Skeleton bei den Olympischen Spielen

Skeleton ist eine olympische Sportart. Bei den Wettbewerben werden zwei Rennen an einem Tag ausgetragen.

Die Bestplatzierten des ersten Rennens qualifizieren sich für den zweiten Lauf. Der entscheidet dann über die Platzierung auf der Bestenliste.

Die ersten olympischen Wettkämpfe im Skeleton wurden in St. Moritz 1928 ausgetragen. Erst 20 Jahre später wurde dann Skeleton auch in St. Moritz erneut ins Programm der olympischen Winterspiele aufgenommen.

Leider hat es der Sport nicht geschafft, dass er kontinuierlich bei Olympia auftauchte. Es dauerte 54 Jahre, bis diese rasante Sportart wieder in die Winterspiele von Olympia aufgenommen wurden.

Dieses Mal in Salt Lake City. Damals machten 2001 auch das erste Mal Frauen mit.

Die Zahl der Startplätze wird vom IOC festgelegt, worauf die FIBT den jeweiligen Qualifikationsmodus ausarbeitet. Pro Nation dürfen nicht mehr als 3 Fahrer und 2 Fahrerinnen starten.

Skeleton-Weltmeisterschaften

Die ersten Skeleton-Weltmeisterschaftem für Männer fanden 1982 in St. Moritz statt. Seit 1987 werden sie regelmäßig jährlich ausgetragen, sofern in dem Jahr keine Olympischen Spiele stattfinden. Frauen starten bei den Weltmeisterschaften seit 2000.

Die Wertungsrichtlinien sind vergleichsweise einfach: So werden - bei den Frauen und bei den Männern - alle Wertungsläufe in einer einzelnen Klasse durchgeführt. Die benötigten Zeiten der Wertungsläufe werden addiert. Den Wettbewerb gewinnt, wer die niedrigste Gesamtzeit über alle 4 Läufe aufzuweisen hat

Skeleton-Weltcup

Der Skeleton-Weltcup der Männer wurde anfänglich von Sportlern aus Österreich dominiert, inzwischen sind jedoch die Athleten aus den USA, Kanada und auch aus Deutschland führend. Bei den Damenwertungen ergibt sich ein harmonischeres Bild, hier dominieren Sportlerinnen aus den USA und Kanada.

Skeleton-Europameisterschaft

Die erste Europameisterschaft im Skeleton fand 1981 in Igls (Österreich) statt. Inzwischen zählt die Europameisterschaft zu den profiliertesten Wettbewerben beim Skeleton. Die Historie des Wettbewerbs lässt sich in zwei Phasen einteilen.

Zwischen 1981 und 1988 wurden parallel noch die Weltmeisterschaften ausgetragen. Zur Aufwertung der Weltmeisterschaften wurden die Europameisterschaften ab 1989 ausgesetzt.

Dominiert werden die Wettkämpfe meist von Sportlern aus Österreich und der Schweiz. Seit 2003 werden die Europameisterschaften wieder ausgetragen, inzwischen sind auch Damen zum Start zugelassen. Bei den Damen dominieren meist die deutschen Athletinnnen das Geschehen.

Skeleton-Europacup

Beim Skeleton-Europacup handelt es sich um einen internationalen Wettbewerb der FIBT. Er wurde erstmals in der Wintersaison 2000/2001 ausgetragen. Seither findet er in jährlicher Abfolge statt.

Beim Europacup werden meist drei bis vier Läufe gefahren. Sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen gibt es die Einzelwertung und die Nationenwertung.

Schutzkleidung und Sportausrüstung beim Skeleton

Der Skeleton Sport ist dem Rennrodeln äußerlich sehr ähnlich, jedoch zählt er offiziell zu den Disziplinen des Bobsports. Wie beim Rennrodeln fahren die Athleten auf ihrem Schlitten mit sehr hoher Geschwindigkeit durch eine vereiste Bahn. Mit einem kurzen Anlauf wird Geschwindigkeit aufgenommen, dann springen die Fahrer bäuchlings auf ihren Schlitten.

Helm, Anzug und Handschuhe

Notwendige Skeleton-Ausrüstung:

  • Skeleton (Rennschlitten)
  • Helm
  • Handschuhe
  • Kinnschutz
  • Sportanzug
  • Bürstenschuhe

Die Fahrtrichtung beim Skeleton Sport ist Kopf voraus. Da zum Teil Geschwindigkeiten von bis zu 130 km/h erreicht werden, ist eine gute Schutzkleidung und Sportausrüstung sehr wichtig.

Der Skeleton Fahrer ist in einen einteiligen Sportanzug gekleidet, der aus einem Spezialstoff mit Funktionsfasern gefertigt ist. Zu diesem Anzug trägt er einen leichten Helm.

Ein Kinnschutz ist zwingend vorgeschrieben, damit Schürfwunden im normalen Fahrbetrieb vorgebeugt wird. Manche Fahrer tragen Handschuhe, die oftmals aus dem Radsport entliehen sind.

Schuhe

Um auf dem blanken Eis einen optimalen Anlauf erzielen zu können, benötigt der Skeleton Fahrer auch eigens konstruiertes Schuhwerk. Dabei handelt es sich um so genannte Bürstenschuhe oder Bobschuhe, die in verschiedenen Rodelsportarten zum Einsatz kommen. Sie sind aus weichem Leder gefertigt und haben ein geringes Eigengewicht.

Um auf dem Eis optimalen Widerstand zu bieten, sind sie mit langen Spikes ausgestattet. In der Regel sind diese Spikes sieben Millimeter lang, dürfen jedoch eine Länge von acht Millimeter laut Regelwerk nicht überschreiten.

Schlitten

Zur Ausrüstung des Sportlers zählt selbstverständlich auch der Schlitten selbst, der Skeleton.

Aufbau und Merkmale

Der Skleton-Schlitten ähnelt vom Aufbau her am ehesten dem Rennschlitten der Rennrodler. Sein Name leitet sich vom englischen Begriff "skeleton" für Skelett ab. Durch die dünne und spartanische, aber recht stabile Konstruktion lässt der Skeleton-Schlitten den Vergleich mit einem stählernen Skelett aufkommen.

Der Skeleton-Schlitten ist sehr flach und sehr kurz. Er bietet nicht dem ganzen Körper Auflagefläche, sondern vorwiegend dem Rumpf. Deshalb muss der Athlet über eine sehr gute Körperspannung verfügen, und die Beine hinten in der Luft halten können.

Die Grundform des Skeleton-Schlittens besteht aus einer Art Wanne, deren Seiten etwas nach oben gezogen sind. In sich ist die Wanne unbeweglich.

Zum Schutz des Fahrers besitzt der Skeleton-Schlitten neben den Haltebügeln auch noch Prallbügel. Diese befinden sich vorne und hinten am Sportgerät und mildern Zusammenstöße und Aufprallgeschwindigkeiten ab.

Schlittengröße

Für die Schlittengrößen und -maße gibt es exakte Vorschriften.

  • Die Schlittenlänge darf zwischen 80 und 120 Zentimeter betragen,
  • die Gesamthöhe muss zwischen 8 und 20 Zentimetern liegen.
  • Das Mindestgewicht des Skeleton beträgt 33 Kilogramm.
  • Bei Frauen beträgt das Höchstgewicht 35 Kilogramm, bei Herren 43 Kilogramm.

Start und Lenkung

Der Start erfolgt im Stehen. Wie bei anderen Bobsportarten auch, wird der Schlitten mit einem kräftigen Anlauf angeschoben.

Denn springen die Athleten bäuchlings auf den Schlitten und bringen sich in Fahrposition. Um diese Manöver zu ermöglichen verfügen die Schlitten über zwei Haltegriffe, die seitlich angebracht sind.

Durch die Verlagerung des Körpergewichts wird Druck auf die Kufen gebracht und der Skeleton-Schlitten so gelenkt. Auch über die Haltegriffe kann Druck auf die Kufen gebracht werden.