Skihelme - Merkmale, Bauweisen und Tipps zur Auswahl
Skihelme gehören zu den Sporthelmen. Ihre Funktion besteht darin, den Kopf des Wintersportlers im Falle eines Sturzes oder Zusammenstoßes zu schützen. Treffen herabfallende Steine auf den Kopfbereich, wird deren Aufprall gedämpft. Unterschieden werden diverse Arten von Skihelmen, wobei eine Einteilung nach der jeweiligen Sportart erfolgen kann. Informieren Sie sich über Merkmale und Bauweisen von Skihelmen, und holen Sie sich Tipps zur Auswahl.
Skihelme - Merkmale und Funktion
Bei einem Skihelm handelt es sich um einen Sporthelm, den Ski- und Snowboardfahrer beim Wintersport tragen. Sie können den Sportlern einen effektiven Schutz bieten, sollten diese stürzen.
Aufbau
Beim Skihelm werden zwei Schichten unterschieden - die Außenschale sowie die Innenhülle. Erstere sorgt für Stabilität, während die Innenhülle Stöße absorbieren soll.
Beim so genannten InMoulding sind beide Schichten miteinander verbunden. Der Helm ist leicht, kann jedoch kein besonders gutes Belüftungssystem aufweisen.
Hardshell bedeutet, dass die Außenschale aus Carbon oder ABS besteht, während die Innenschale aus EPS-Schaum hergestellt wurde. Es besteht keine Verbindung zueinander; im Zwischenraum ist Platz für ein Belüftungssystem. Die Helme sind etwas schwerer.
Die jeweiligen Vorteile werden in Hybridhelmen genutzt. Man kombiniert ein leichtes Gewicht mit einer Bauweise, die eine Belüftung zu lässt.
Des Weiteren können noch spezielle Ladyhelme unterschieden werden. Allerdings wird hier vor allem Wert auf ein anderes Design gelegt; in Sachen Bauweise können beispielsweise Aussparungen für den Pferdeschwanz erwähnt werden.
Unterschiedliche Arten
Hersteller bieten Skihelme der Klassen A und B an. Dies sind Vollschalen- beziehungsweise Halbschalenhelme. Erstere bedecken nicht nur den oberen Kopfbereich, sondern auch Schläfen und Ohren.
Vollschalenhelme verrutschen kaum. Damit bieten sie mehr Sicherheit als Halbschalenhelme, lässt man die verminderte Geräuschwahrnehmung außer Betracht.
Allround-Skihelme
Halbschalenhelme gehören zur Klasse B der Skihelme, wobei Modelle mit innenliegender zweiter Schale eine besonders gute Dämpfung aufweisen. Im Vergleich zum Vollschalenhelm ist der Halbschalenhelm besser durchlüftet.
Der Allround-Skihelm ein Halbschalenhelm für mittlere Belastungen. Ohrenpolster, deren Material weich oder hart sein kann, lassen sich bei Bedarf integrieren.
So können Belüftung und Sicherheit individuell angepasst werden. Allround-Skihelme empfehlen sich für Anfänger und für den Einsatz auf Pisten mit durchschnittlichem Anspruch.
Freeride-Skihelme
Freeride-Skihelme eignen sich für das Fahren auf unbefestigter Piste, also im Tiefschnee. Neben der Schwierigkeit, das Gelände zu meistern, besteht die Gefahr von unvorhersehbaren Lawinenabgängen. Fans des Freeridings reizt der dabei entstehende Nervenkitzel.
Häufig besitzen Freeride-Skihelme einen Frontschutz oder ein Visier, unter dem die Augen Schutz vor aufwirbelndem Schnee finden. Sind diese Zubehörteile nicht verbaut, ist ein Befestigungsclip für die Skibrille vorhanden.
Aufgrund des besonderen Verletzungsrisikos werden hauptsächlich Vollschalen verwendet. Obendrein achten Hersteller von Freeride-Skihelmen auf eine spezielle Wasser- und Schneedichtheit, indem sie die Lüftungsschlitze entsprechend oberflächenbehandeln.
Race-Skihelme
Race-Skihelme sind für den alpinen Rennsport geeignet. In der Regel besitzen sie ein großflächiges Visier. Auch der Kinnschutz ist für diese Art typisch, schließlich besteht ein erhöhtes Unfallrisiko.
Hersteller legen Wert auf ein möglichst geringes Gewicht dieser Helme, zu dem nicht nur das Material, sondern auch die vielen Lüftungsschlitze beitragen. Letztere verhindern eine Überhitzung.
Snowboardhelme
Snowboardhelme sind Halbschalen-, seltener Vollschalenhelme, die in den unterschiedlichsten Designs angeboten werden. Auch Kombinationen aus Hartschale und Mütze kommen in Frage, zumal Snowboarder noch besser dazu angehalten werden sollen, ihren Kopfbereich ausreichend zu schützen. Wie bei allen Skihelmen können Kopfhörer integriert sein, die eine bessere Kommunikation untereinander sowie das Musikhören ermöglichen.
Skihelme mit Klappvisier
Skihelme mit Klappvisier werden aufgrund ihrer Optik als Jethelme bezeichnet. Sie erleichtern das Auf- und Absetzen und eignen sich besonders für Brillenträger. Allerdings besitzen Jethelme auch einige Nachteile.
Aufgrund der relativ starken UV-Strahlung und Reflektion auf Schneepisten ist im Wintersport das Tragen von Skibrillen angezeigt. Alternativ werden Skihelme angeboten, die mit einem Visier ausgestattet sind.
Damit sich der Skihelm leicht auf- und absetzen lässt, ist dieses über ein Gelenk am Helm befestigt. Je nach Modell können auch mehrere Visiere mit unterschiedlichen Tönungen im Lieferumfang enthalten sein. Sie lassen sich je nach Wetterlage austauschen.
Eine Skibrille ist nicht nötig
Wer sich für einen Skihelm mit Klappvisier entscheidet, kann auf den Kauf einer Skibrille verzichten. Im Gegensatz zur Brille ist das Visier fest am Helm verbaut, so dass es nicht verloren gehen kann. Ein zerkratztes Visier lässt sich austauschen, ohne dass gleich ein neuer Helm benötigt wird.
Der Schutzfaktor spielt beim so genannten Jethelm eine wesentliche Rolle. Er schützt nicht nur den oberen Kopfbereich, sondern gleichzeitig das Gesicht.
Vorteile für Brillenträger
Brillenträger haben keine Probleme, ihre normale Sehstärkenbrille unter dem Visier unterzubringen. Im Gegensatz zu einer unter der Skibrille getragenen Sehstärkenbrille tritt deutlich weniger Kondenswasser auf.
Die Sicht im Skihelm mit Klappvisier ist also immer gleichbleibend gut, das Gesichtsfeld wird zudem durch keinerlei Brillenrahmen eingeschränkt. Außerdem kann es im Gegensatz zur Goggle oder Sport-Sonnenbrille nur relativ selten zu Druckstellen im Gesichtsbereich kommen. Sollte dies passieren, passt der Helm nicht optimal.
Mängel bei starkem Wind
Allerdings ist der Preis im Vergleich zum einfachen Skihelm recht hoch. Diesen sind bisher nur wenige Wintersportler bereit zu zahlen.
Daneben weist der Skihelm mit Klappvisier noch einige Mängel auf. Bei zu starkem Wind zieht es in den Augen, Luft dringt von unten in das Visier.
In Sachen UV-Filterung gibt es qualitativ große Unterschiede. Wer sich einen so preisintensiven Skihelm zulegen will, sollte nicht nur darauf achten, dass der Helm über ein entsprechendes Prüfsiegel verfügt. Auch die UV-Filterung sollte technischen Normen entsprechen.
Hersteller versuchen, den optischen Geschmack der Wintersportler zu treffen. Aktuell erinnert der Skihelm mit Klappvisier dem Helm des Jetpiloten.
Ob diese Version als ansprechend empfunden wird oder nicht, muss jeder Wintersportler individuell entscheiden. Völlig unpraktisch ist er jedenfalls nicht.
Tipps zur Auswahl
Wer einen Skihelm kaufen möchte, sollte auf ein paar Punkte achten. Wichtig ist, den Kopfumfang zu kennen, um die richtige Größe zu wählen. Man misst ca. einen Zentimeter über der Augenbraue.
Als nächstes sollte man auf die richtige Passform achten. Schon ohne Schließen des Kinnriemens sollte der Helm gut sitzen und bei leichten Bewegungen nicht verrutschen.
Hat man sich für ein Modell entschieden, ist es zu empfehlen, dieses für ein paar Minuten aufzubehalten, um zu sehen, ob mit der Zeit nicht vielleicht doch irgendwo Druckstellen auftreten.
Das Kinnband sollte eine durchgehende Polsterung aufweisen. Schließt man es, darf es keinerlei Beeinträchtigungen bei Bewegungen, beim Atmen oder beim Schlucken geben.
Wichtig ist auch, den Verschluss einmal genauer zu überprüfen. Idealerweise versucht man, diesen mit Handschuheh zu schließen und wieder zu öffnen - erweist sich dies als schwierig, wird es mit kalten Fingern auf der Piste nicht besser aussehen - im Gegenteil.
Sinnvoll ist die MIPS-Technologie, die für "Multi-Directional Impact Protection System" steht. Diese soll einen besonderen Schutz beim Aufprallen mit dem Kopf bewirken.
Außerdem ist es gut, wenn die Polsterung herausnehmbar und waschbar ist. Einstellbare Belüftungsschlitze sind ein weiteres Merkmal, das einen guten Helm auszeichnet.
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