Skiken - Merkmale, Einsatzgebiete und Tipps zum Cross Skating

Die Deutschen sind absolut fitnessbegeistert. Ganz gleich, ob es um Skaten, Ski fahren oder Biken geht: In der Regel muss man nicht lange in seinem Bekanntenkreis suchen, bis man einen Fan von einer dieser Sportarten gefunden hat. Weitgehend unbekannt ist dagegen noch immer das Skiken, auch Cross Skating genannt, welches die Stärken der einzelnen Disziplinen zu vereinen weiß und das, obwohl sich längst auch Profisportler auf diese Weise fit halten. Lesen Sie über die Merkmale und Anforderungen des Skikens, und holen Sie sich hilfreiche Tipps.

Christian Steinfort
Von Christian Steinfort

Skiken: Generelle Merkmale und Tipps

Beim Skiken, auch Cross Skating genannt, handelt es sich um einen Gesundheits- und Ausdauersport, der Elemente des Bikens, Skatens und Skilanglaufs miteinander kombiniert. Dabei ist der Fahrer mit seinen Schuhen auf speziellen Luftreifen angeschnallt. Er führt ähnliche Bewegungen wie beim Langlauf aus, um vorwärts zu kommen.

Das Sportgerät verfügt über eine Wadenbremse. Die Reifen haben einen Durchmesser von 15 Zentimetern.

Das Skiken gilt als effektives Ganzkörpertraining; etwa 90 Prozent aller Muskeln werden dabei gefordert. Es handelt sich um ein gelenkschonendes Workout, welches von nahezu jedem Freizeitsportler ausgeübt werden kann, sofern er gesundheitlich nicht beeinträchtigt ist.

Im Vergleich zu Speedskates haben die Luftreifen beim Skiken einen beinahe drei mal so hohen Rollwiderstand. Die Bodenhaftung ist drei mal so gut.

Beim Sprint werden nicht selten bis zu 40 Stundenkilometer erreicht; die stetige Geschwindigkeit liegt bei 15 bis 25 km/h. Handelt es sich um festes Gelände, muss man mit Tempoeinbußen von etwa 10 Prozent rechnen. Auf schweren Böden können in gewissen Abschnitten auch 30 Prozent abgezogen werden.

Das perfekte Sommertraining für Wintersportler

Das Skiken hat besonders große Ähnlichkeit mit einer Art von "Trocken-Langlauf". Die Sportler verwenden Nordic-Walking-Stöcke, um mit diesen Tempo aufzunehmen.

Zeitgleich bewegen sie ihre Füße leicht diagonal außen nach vorne. Durch besonderen Räder sind die Skiker auf jedem Untergrund heimisch. Egal, ob die Straße asphaltiert, nicht asphaltiert oder sandig ist, die Skikes finden sich immer zurecht.

Generell gilt: Überall dort, wo man Mountainbike fahren kann, da kann man auch Skiken. Besonders großen Anklang haben diese vielfältigen Sportgeräte deshalb bei Wintersportlern gefunden, die sich im Sommer fit halten und ihre kommende Saison vorbereiten wollen. Gerade Biathleten oder auch Skilangläufer sieht man immer öfter auf Skikes.

Tipps für Anfänger

Anfänger sollten ihre ersten Skike-Versuche nicht auf Schotter oder Gras Legen. Generell sollte man sich bei Schotterwegen langsam herantasten und mit feinen Schottersteinen beginnen. Als Einsteiger verfügt man nicht über ausreichd Erfahrung, um eine saubere Technik anzuwenden; früher oder später bleibt man dadurch auf der Strecke einfach stecken.

Gras eignet sich zu Beginn auch nicht - die Fläche ist uneben und weich, außerdem oft unübersichtlich. Ein gleichmäßigs Rollen kann hierauf eher weniger trainiert werden. Schon kleinste Löcher können bei den Rollen mit geringer Größe zu echten Stolperfallen werden.

Es wird empfohlen, einen Helm zu tragen. Auch Handschuhe sind lohnenswert; Kinder und Anfänger sind gut damit zu raten, sich auch Protektoren zuzlegen.

Geschichte und Verbreitung

Die Sportart Skiken, welche die Disziplinen Biken, Skaten und Ski-Langlauf miteinander kombiniert, wurde im Jahr 1997 vom Österreicher Otto Eder erfunden. Der bastelfreudige Mann entwickelte die so genannten Crossskates, aus denen kurze Zeit später die ersten Skiker wurden.

Dazu verband er zwei mit Luft befüllte Reifen (je einer vorne und hinten) mit einem Fußtritt aus Metall, welcher der Stepper-Fläche eines Crosstrainers im Fitnessstudio nicht unähnlich ist. Auf diese kann sich der Sportler stellen und in einer Halterung (entweder Klettverschlüsse oder aber Ratschgurte) seine Schuhe fixieren.

Die ersten Skiker wogen bis zu vier Kilogramm. Die heutigen Modelle sind jedoch deutlich leichter - sie wiegen noch etwa zwei Kilo. Die Massenfertigung der Skiker begann im Jahr 2000; seitdem wurden sie immer beliebter, auch wenn ihnen der ganz große Durchbruch bislang verwehrt blieb.

Einsatzgebiete

Wie bereits erwähnt, eignet sich das Skiken sehr gut, um Skilangläufern über die Sommerpause hinweg zu helfen. Zudem gilt der Sport als gute Alternative, wenn es darum geht, das Langstreckenlaufen zu ergänzen.

Man kann hier von einem höheren Energieverbrauch profitieren und regneriert deutlich schneller als beim Laufen. Ein Übertraining ist somit auch bei höheren Trainingsimpulsen nicht zu befürchten.

Die Gelenke lassen sich durch das Skiken gegen Fehlbelastungen schulen. Außerdem werden sie deutlich stabiler, was beispielsweise auch Ballsportlern Vorteile bringt. Schließlich handelt es sich bei diesem Sport auch um ein optimales Bauch- und Rückentraining.