Handgelenkschützer - Merkmale, Funktion und mögliche Folgen beim Verzicht
Das Handgelenk ist ein sehr komplexes Gelenk, das die Beweglichkeit des Daumens und aller Finger gewährleistet. Bei Sportunfällen und Überlastungen kommt es häufig zu Verletzungen desselben. Die Verwendung von Handgelenkschützern kann derartige Schädigungen vermeiden helfen. Informieren Sie sich über die Merkmale und Funktion von Handgelenkschützern, und lesen Sie über die möglichen Folgen beim Verzicht dieser.
Handgelenkschützer - Merkmale und Funktion
Bei einem Handgelenkschützer oder Handgelenkschoner handelt es sich um ein Polster bzw. eine Schiene, das/die man beim Sport ums Handgelenk trägt, um dieses vor Verletzungen zu schützen. Besonders bei Sportarten, in denen ein Sturzrisiko besteht, erweist sich die Nutzung als sinnvoll, da dabei die Neigung besteht, sich mit den Händen abzustützen.
Unter den Modellen der Handgelenkschützer gibt es Unterschiede. So finden sich beispielsweise fingerlose Handschuhe, die eine Plastikschale im Bereich des Handrückens aufweisen, oder weichere Modelle, die man wickeln kann. Ziel ist immer, das Handgelenk zu stabilisieren.
Das Handgelenk setzt sich aus den Unterarmknochen, den Handwurzelknochen sowie Sehnen und Muskeln zusammen. Nur bei einem perfekten Zusammenspiel aller Beteiligten können die Hand, der Daumen und die Finger bewegt werden.
Außerdem ist nur so eine optimale Kraftübertragung auf die Hand möglich. Ein geschädigtes Handgelenk führt zu Einschränkungen im Alltag, erst recht zu Behinderungen im Sport.
Handgelenkschützer werden in den unterschiedlichsten Arten angeboten. Alle besitzen die Aufgabe, das Handgelenk zu stabilisieren und zu schützen. Dennoch sind Formen und Materialien auf diverse Sportarten und mögliche Arten von Verletzungen abgestimmt.
Klettverschlüsse sind dabei besonders praktisch, da sich die Schützer auf diese Weise individuell anpassen lassen. Es gibt Modelle, die über den Daumen gezogen werden; anschließend führt man sie um das Handgelenk. Wiederum andere Schoner reichen lediglich über das Handgelenk.
Verschiedene Materialien und Formen von Handgelenkschützern
Das Angebot an Handgelenkschützern ist groß. Es reicht von einfachen Bandagen aus elastischen Materialien über Hartplastikausführungen bis hin zu Modellen mit Schienensystemen. Ebenso unterscheiden sich die Arten der Fixierungen.
Baumwolle, Elasthan und Neopren
Die einfachste Art eines Handgelenkschützers besteht aus einem schlauchartigen Überzug aus elastischem Gewebe, der auf das Handgelenk einen gewissen Druck ausübt. Als Materialien kommen Baumwolle, Baumwoll-Elasthan-Mischungen oder Neopren zum Einsatz.
Reine Baumwollgewebe sind allerdings nur bedingt geeignet, da die stabilisierende Wirkung nur gering sein kann. Synthetische Fasern hingegen besitzen nur wenig Atmungsaktivität, so dass das Handgelenk schnell schwitzt. Einige Modelle sind deswegen im Inneren mit schweißaufsaugenden Geweben ausgestattet.
Verschlüsse, Passform und Co.
Andere Modelle werden mit einem Klettverschlusssystem fixiert. Ihr Vorteil ist, dass sich die Weite des Handgelenkschützers auf diese Weise individuell regulieren und auf den Armumfang des Sportlers abstimmen lässt.
Während einige Handgelenkschützer tatsächlich nur über das Handgelenk reichen, werden andere an einem Ende über den Daumen gezogen und dann erst um das Handgelenk geführt. So erhält der Handgelenkschützer Halt und kann nicht verrutschen. Wichtig ist allerdings, dass die Bandage immer über eine ausreichende Länge verfügt, damit sie auch die angrenzenden Muskelgruppen unterstützt und nicht einschnürt.
Handgelenkschützer mit Schienensystem
Sofern bereits Vorschädigungen am Handgelenk vorliegen, empfehlen sich Handgelenkschützer, die mit einem Schienensystem ausgestattet sind, welches das Handgelenk vor falschen Bewegungen schützt. Diese Art der Bandagen kann auf der Innenseite einen Hartplastikschutz mit entsprechenden Polsterungen besitzen. Sie kommt unter anderem auch in der Therapie des Karpaltunnelsyndroms zum Einsatz.
Handgelenkschützer mit Polsterung
Textile Polsterungen sind auch in Hartplastik-Schützer verarbeitet, die insbesondere beim Inlineskaten oder beim Snowboarden zur Anwendung kommen. Ohne eine spezielle Innenausstattung würde das Handgelenk nicht nur schwitzen, auch wären die Kanten des Handgelenkschützers so scharf, dass sie Druckstellen oder Abschürfungen hinterlassen könnten. Zusätzlich sind viele Modelle aus Hartplastik mit Netzgeweben ausgestattet, durch die der Schweiß abtransportiert werden kann.
Einsatzgebiete: Sportarten, in denen das Tragen von Handgelenkschützern sinnvoll ist
Handgelenkschützer geben dem Handgelenk beim Beugen und Strecken der Hand Halt und unterstützen es. Im Falle eines Sturzes üben Bandagen und Protektoren auf das Handgelenk eine dämpfende Wirkung aus. In vielen Sportarten werden Handgelenkschützer aus diesen Gründen bereits präventiv getragen, vorgeschädigte Handgelenke kommen erst recht nicht ohne sie aus.
In vielen Sportarten werden die Handgelenke stark beansprucht. Als Folgeerscheinungen können Überlastungen auftreten, die zu Schädigungen in den Muskeln, Sehnen und im Gelenk selbst führen.
Auch Stürze und Kollisionen können Verletzungen hervorrufen. Häufig sind tiefer liegende Gewebeschichten mit betroffen. Wer entsprechende Handgelenkschützer verwendet, kann Schädigungen vorbeugen.
Ball- und Kraftsport
Handball- und Volleyballspieler tragen häufig Handgelenkschützer, insbesondere an der Wurfhand. Durch eine spezielle Bandage erhält das Gelenk Stabilität, wodurch Überdehnungen vermieden werden. Auch der Aufprall des Balls auf das Handgelenk wird gedämpft.
Ebenso kann das Handgelenk beim Kraftsport Unterstützung benötigen. Das Heben von Lasten wird durch den gezielt auf bestimmte Muskelgruppen ausgeübten Druck vereinfacht. Zudem wird ein Umknicken der Hand beim Stemmen von Gewichten vermieden.
Turnen
Auch Turner greifen gern auf Handgelenkschützer zurück, beispielsweise wenn sie am Pferd oder an den Ringen turnen. Bei diversen Übungen haben die Handgelenke das Eigengewicht des Sportlers zu tragen und müssen zusätzlich einwirkende Kräfte, die beim Anspringen an das Gerät entstehen, schmerzfrei abfangen können. Sind Muskeln und Sehnen bereits mehrfach überdehnt worden, wird der Turner ohne entsprechende Handgelenkschützer kaum den nötigen Halt auf dem Gerät finden, so dass Folgeverletzungen vorprogrammiert sind.
Inlineskating und Snowboarding
Doch Handgelenkschützer sollen nicht nur vor Überlastungen schützen. Erst recht müssen sie so ausgestattet sein, dass sie im Falle des Sturzes eine gewisse Dämpfung auf das Handgelenk ausüben. Für besonders handgelenkgefährdende Sportarten, wie das Inlineskaten oder das Snowboarden, stehen extrem harte Handgelenkbandagen zur Verfügung.
Die besondere Gefährdung des Handgelenks im Falle eines Sturzes ergibt sich übrigens aus dem natürlichen Bewegungsablauf. Der Sportler, aber auch jeder Nichtsportler, wird als Reflexreaktion immer ersuchen, seinen Oberkörper mit den Händen auf dem Boden abzufangen, um das Gesicht vor einem harten Aufprall zu schützen.
Mögliche Folgen beim Verzicht von Handgelenkschützern
Diverse amtliche Quellen belegen, dass in vielen Sportarten das Tragen von Handgelenkschützern angezeigt ist, um im Falle von Stürzen Verletzungen des Handgelenks zu vermeiden. Seitdem das Tragen entsprechender Schutzvorrichtungen bei vielen Sportarten die Regel ist, ging der Anteil an Handgelenkverletzungen innerhalb der Unfallstatistiken deutlich zurück.
Doch es müssen nicht immer Stürze sein, die das Handgelenk verletzen. Auch plötzliche oder unvorhergesehene Körperkontakte zwischen den Sportlern können zu Schädigungen des Handgelenks führen.
Prellungen, Verstauchungen und Verrenkungen
Zu den häufigsten Verletzungen beim Kollidieren zweier Sportler zählen Prellungen und Stauchungen sowie Luxationen. Das Handgelenk schmerzt und schwillt stark an. Häufig überwärmt es und lässt sich nur eingeschränkt bewegen.
Ursächlich sind Gewebeschädigungen sowie Überdehnungen von Sehnen und Muskeln, möglich sind Hämatombildungen unter der Haut. Eine schnellstmögliche fachliche Behandlung trägt dazu bei, dass das Handgelenk bald wieder einsetzbar ist.
Frakturen und Überlastungserscheinungen
Stürze hingegen ziehen oft Frakturen des Handgelenks nach sich. Der Arzt muss entscheiden, ob das Schienen der betroffenen Extremität ausreicht oder ob gar eine Operation erfolgen muss.
Handgelenkfrakturen können kompliziert und langwierig sein. Möglich sind Folgeschäden, die sich nicht mehr korrigieren lassen.
Außerdem kann es im Sport zu Überlastungserscheinungen des Handgelenks kommen. Dies trifft vor allem dann zu, wenn das Handgelenk ständig denselben Bewegungsabläufen ausgesetzt ist. Fehlhaltungen tragen ihr übriges dazu bei.
Handgelenkschützer, deren Materialien sich voneinander unterscheiden, können dabei helfen, das Handgelenk zu stabilisieren und Überlastungen zu vermeiden. Bereits geschädigte Handgelenke profitieren ebenfalls durch die Stützwirkung einer entsprechenden Bandage.
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