Nützliche Erkenntnisse der Sportwissenschaft

Wenn es um Erscheinungsformen und Probleme im Bereich des Sports geht, kommt die Sportwissenschaft zum Einsatz. Sie gibt Antworten auf viele Fragen und Zusammenhänge in der Fitnesswelt. Zu jedem Thema wird man nützliche Erkenntnisse der Sportwissenschaft finden, die sich auf die Ergebnisse unterschiedlichster Studien und Untersuchungen stützen. Verschaffen Sie sich einen Überblick über nützliche Erkenntnisse der Sportwissenschaft.

Von Andreas Hadel

Ein Einblick in die Welt der Sportwissenschaft

Sport ist gesund. Dies scheint eine allgemein gültige Aussage zu sein und wird von zahlreichen Menschen genau so akzeptiert und/oder empfunden. Doch um diese Aussage belegen zu können, sind Studien nötig, welche sich mit den entsprechenden Themengebieten beschäftigen.

Solche Studien auszuwerten und der Bevölkerung vorzustellen, zählt zu den Aufgaben der Sportwissenschaft. Sie wird in verschiedene Disziplinen eingeteilt, wie zum Beispiel

  • Bewegungswissenschaft
  • Sportpsychologie
  • Sportökonomie oder
  • Trainingswissenschaft.

Die vielfältigen Aufgaben übernimmt die Deutsche Vereinigung für Sportwissenschaft e. V. (dvs). Sie unterstützt und fördert die sportwissenschaftliche Forschung und kümmert sich um Fragen rund um Lehre und Studium.

Auch die Förderung des sportwissenschaftlichen Nachwuchses ist nennenswert. Es werden diverse Fortbildungen, Seminare und Tagungen veranstaltet. Des Weiteren fungiert die dvs auch als Berater für unterschiedliche Organisationen.

Als Außenstehender wird man dank der Sportwissenschaft mit den unterschiedlichsten Erkenntnissen überhäuft. Sie anzuwenden, fällt nicht immer leicht. Häufig werden diverse Studien genannt, deren Ergebnisse jedoch einige Fragen offen lassen.

Ziele

Sportwissenschaftler analysieren, informieren und klären auf. Verschiedenste Fachbereiche werden in dieser Wissenschaft vereint. Alle Erkenntnisse, die gewonnen werden, sollen genutzt werden, um im Bereich des Sports die Vorzüge zu vermitteln und Optimierungen zu bringen.

Als Methoden, die zum Einsatz kommen können - etwa bei der Frage, wie sich die körperliche Leistung durch Sport verbessern kann - sind beispielsweise

  • die Auswertung von erbrachten Leistungen
  • die Untersuchung körperlicher Parameter sowie
  • die Analyse der subjektiven Empfindung während des Sports
Sieger: Sprinter läuft als Erster über Zielgerade
Sieger: Sprinter läuft als Erster über Zielgerade

Besonders wichtig ist in diesem Zusammenhang auch die Sportmedizin als Teil der Sportwissenschaften. Im Folgenden haben wir einen Überblick über nützliche Erkenntnisse der Sportwissenschaft für Sie zusammengestellt.

Der psychische Nutzen von regelmäßigem Sporttreiben

Ein regelmäßiges Workout in Kombination mit einer ausgewogenen Ernährung bringt nicht nur Erfolge, die man im Spiegelbild erkennen kann. Es führt auch zu einer allgemein verbesserten Gemütslage, die auf alle Bereiche des Lebens ausstrahlt. Im Wesentlichen sind zwei Auswirkungen auf unsere Psyche zu beobachten, wenn wir regelmäßig unseren inneren Schweinhund überwinden.

Verbesserung des Selbstbewusstseins und des Aussehens

Sie müssen nicht erst eine radikale Veränderung Ihrer Körperform feststellen, um einen positiven Effekt des regelmäßigen Trainings zu fühlen. Studien belegen, dass das einfache Verzeichnen von besseren Fitnessleistungen, wie zum Beispiel das schnellere Laufen eines Kilometers oder das höhere Gewicht heben zu können, bereits das Selbstbewusstsein steigern und den Blick auf den eigenen Körper verbessern kann.

Joggerin mit Getränk im Park
Joggerin mit Getränk im Park

Das Gefühl von Euphorie

Die Freisetzung von Euphorie durch das schnelle Erbringen von sportlicher Leistung existiert tatsächlich. Glaubt man den Experten, sind Sprints oder schnell umgesetzte Trainingseinheiten im Rahmen eines Intervalltrainings das kleine und doch so große Geheimnis.

so schnell wie möglich für 30 Sekunden und verringern Sie dann die Geschwindigkeit für ungefähr fünf Minuten auf ein angenehmes, beruhigendes Tempo. Dann sprinten oder beschleunigen Sie wieder.

Wiederholen Sie diesen Ablauf vier Mal, so dass Sie insgesamt fünf schnelle Übungseinheiten umgesetzt haben. Für den Rest des Tages werden Sie sich spritzig und frisch fühlen. Probieren Sie es aus.

Der Einfluss auf das Gehirn

Vielleicht trainieren Sie, um Ihre Hüften zu formen, für den Aufbau Ihrer Bizeps oder um Ihren Bauch zu straffen. Oder Sie trainieren, um Krankheiten wie Herzinfarkt, Diabetes oder Krebs vorzubeugen und Ihren Körper gesund zu halten. Aber wie steht es mit der Auflockerung Ihrer Gedächtnisleistung durch regelmäßiges Training?

Grafik Gehirn Neurologie in blau
Grafik Gehirn Neurologie in blau

Laut Meinung von Sportwissenschaftlern und Fitness-Experten ist Fitness-Training das Beste, was Sie zur Erhaltung und Verbesserung Ihrer Stimmung, Ihres Erinnerungs- und Lernvermögens tun können. Es genügen bereits 10 Minuten täglich, um Ihre Gedächtnisleistung positiv zu verändern. Falls Sie zusätzlichen Ansporn benötigen, um Ihre Laufschuhe anzuziehen, folgen nun drei Gründe, die dazu beitragen, dass Ihre Gedächtnisleistung durch regelmäßiges Trainieren wesentlich verbessert wird.

Umkehrung von schädlichen Folgen von Stress

Die Benutzung des Crosstrainers für 30 Minuten kann zu sofortigen Effekten führen, die den Ausstoß von körpereigenen Chemikalien, die im Kopf produziert werden, wie Serotonin, Dopamin und Norepinephrine steigern. Faszinierend ist, dass es durch das Training gelingt, den Alterungsprozess der Zellen durch das Verringern von Stress und dessen Folgen zu bremsen

Die Forscher der University of California in San Francisco führten eine Studie durch und fanden heraus, dass stressgeplagte Frauen, die regelmäßig und energisch ihren Trainingsplan basierend auf einem 45-minütigem Workout, drei Tage in der Woche, verfolgten, Zellen hatten, die geringere Anzeichen des Alterns aufwiesen, verglichen mit den Zellen der Frauen, die gestresst und nicht körperlich aktiv waren. Nach Ansicht der Wissenschaftler hilft uns regelmäßiges Training zudem weniger in Grübeleien zu verfallen, da durch das Training der Blutfluss in unserem Gehirn verändert wird und in weitere Regionen des Gehirns gelangen kann, diese durchblutet und dadurch ein Gefühl von Klarheit freisetzt.

Verminderung von Depressionen

Forschungen zeigen, dass das Verbrennen von 350 Kalorien und das drei Mal in der Woche, verbunden mit regelmäßigen schweiß-treibenden Bewegungen, die Symptome von Depressionen gleichermaßen wie die Einnahme von Anti-Depressiva lindern kann. Der Grund dafür kann sein, dass das Wachstum der Neuronen durch das Training angeregt wird.

Während einer Depression werden Neuronen in gewissen Gehirnregionen gequetscht. Aufgrund des Wachstums der Neuronen werden die Quetschungen aufgehoben.

Des Weiteren zeigten Tierversuche, dass Bewegen und regelmäßiges Aktivsein die Produktion von Molekülen im Gehirn steigert und somit bessere und erhöhte Verbindungen zwischen den Nervenzellen bewirkt. Somit fungiert das Training wie ein naturbasiertes Antidepressivum.

Herbstblues - Frau mit Winterdepression hockt traurig am Baumstamm auf Herbstwiese
Herbstblues - Frau mit Winterdepression hockt traurig am Baumstamm auf Herbstwiese

Steigerung des Lernvermögens

Trainieren erhöht das Level an im Gehirn produzierten Chemikalien, die als Wachstumsfaktoren verstanden werden. Sie tragen dazu bei, die Produktion von Molekülen im Gehirn zu fördern, so dass neue Gehirnzellen entstehen und neue Verbindungen zwischen den Gehirnzellen wachsen können, die das Lernvermögen positiv unterstützen.

Interessanterweise führen komplizierte Sportarten, wie Tennisspielen oder ein Tanzkurs, zu einem Zuwachs in der Gehirnleistung. Genauso wie Muskeln, muss man seine Gehirnzellen in positiven Stress versetzen, um sie zum Wachstum anzuregen. Schwierige Aktivitäten verbessern des Weiteren unsere Lernkapazität, da unsere Aufmerksamkeit steigt und unsere Konzentrationsfähigkeit.

Deutsche Forscher fanden heraus, dass Schüler bei Aufgaben mit hohem Aufmerksamkeitsanspruch bessere Ergebnisse ablegten, wenn Sie zuvor ein 10 minütiges Fitnessprogramm absolvierten, anstelle eines 10 minütigen Ablaufs von Alltagsaktivitäten. Diejenigen, die sich am wenigsten bewegten schnitten am schlechtesten ab.

Durchhalten und weiter trainieren

Jeder Anfang ist schwer, und so wird es Ihnen vielleicht passieren, dass Sie von dem einen oder anderen Vorschlag zur Integration eines regelmäßigen Trainings in ihren bisherigen Alltag abkommen und sich fragen - Wofür das alles? - oder - Warum schaffe ich nicht durchzuhalten?

Die Antwort liegt auf der Hand: der Mensch liebt Gewohnheiten und im Durchschnitt betrachtet liebt er auch alles, was ihm leicht von der Hand geht. Leider ist ein auf diese Art gestalteter Alltag nicht sehr bereichernd und fortschrittlich. Lernen bedingt das Gefühl der Herausforderung und so bedarf es, für den einen weniger für den anderen mehr, auch einer entsprechenden Form an Anstrengung.

Ihr Körper und Ihr Geist lieben es, beachtet und gefordert zu werden. Gönnen Sie sich also nach einem eventuellen Scheitern bei der Einbindung des einen oder anderen Ratschlags in Ihren Alltag Ruhe und die Zeit an Erholung, die Sie benötigen, um dann wieder mit neuer Kraft an die Veränderung in Ihrem Alltag zu gehen.

Sie müssen nicht alles sofort richtig machen. Also seien Sie anfänglich auch nachsichtig mit sich und freuen Sie sich über jeden Tag, an dem Sie es geschafft haben sich Zeit für sich, Ihren Körper und Ihre Psyche zu nehmen.

Nehmen Sie sich ernst und bleiben Sie sich treu, indem Sie für sich trainieren und Rückschläge als Motivation für den nächstgrößeren Schritt nach vorn verstehen lernen. Beginnen Sie mit den Veränderungen, sobald Sie sich bereit dazu fühlen und freuen Sie sich darauf sich besser kennenzulernen und von Mal zu Mal besser zu fühlen.

Ihr Kopf wird sich freier und klarer anfühlen, Ihre Gedächtnisleistung besser werden und nebenher wird sich Ihr Körper auch äußerlich positiv verändern. Genießen Sie die neue Belastbarkeit und das gesteigerte Leistungsvermögen und freuen Sie sich an dem, was Sie aus sich herausholen können.

Training im Grünen ist gut für die Psyche

In jüngster Zeit mehren sich die Hinweise, dass sich Sport in freier Natur, wie zum Beispiel Joggen oder Radfahren, äußerst positiv auf die mentale Gesundheit auswirkt. In einer neuen Analyse, die im Vereinigten Königreich durchgeführt wurde und die Ergebnisse aus 10 Studien mit über 1.250 Probanden auswertete, konnten klare Hinweise dafür gefunden werden, dass "grünes Trainieren" nicht nur die Laune, sondern auch das Selbstwertgefühl deutlich verbessern kann.

Die Ergebnisse der Analyse wurden im internationalen Fachmagazin für Umweltforschung und Technologie ("Environmental Science and Technology Journal") veröffentlicht und zeigen, dass die größte Wirkung bei jungen Menschen festzustellen war. Bei der Untersuchung wurden Outdoor-Aktivitäten wie

in einer grünen Umgebung wie Park, Gärten oder Wäldern berücksichtigt.

Körperausschnit Frau joggt im Sportoutfit im Wald
Körperausschnit Frau joggt im Sportoutfit im Wald

Durchführung und Ergebnis

Die größte Wirkung scheint sich innerhalb der ersten fünf Minuten des Trainings in freier Natur bemerkbar zu machen. Je länger die körperliche Aktivität an der frischen Luft ausgeübt wurde, um so geringer wurde die Wirkung mit fortschreitender Dauer.

Bei der Analyse wurden die Daten von Männern und Frauen unterschiedlichen Alters und gesundheitlicher Kondition untersucht. Wie sich herausstellte, ist der positive Effekt auf die körperliche wie psychische Gesundheit bei Jugendlichen und psychisch erkrankten Menschen besonders groß.

Die stimmungsaufhellende Wirkung konnte zudem erhöht werden, wenn die körperliche Aktivität in einer Umgebung ausgeübt wurde, in der es einen See oder Wasserfall gab. Der Leiter der Untersuchung, Jules Pretty von der britischen Universität von Essex sagte, dass jene Personen, die eher einen passiven Lebensstil führen, chronisch unter großem Stress leiden oder psychisch erkrankt sind, wahrscheinlich den größten Nutzen aus Aktivitäten in der Natur ziehen würden.

Er regt außerdem dazu an, dass Arbeitgeber ihre Angestellten dazu ermutigen sollten, bei gutem Wetter die Mittagspause in nahe gelegenen Parks zu verbringen. Ferner schloss er aus den Ergebnissen seiner Untersuchung, dass Personen, die an Depressionen leiden, mit Sport in der Natur eine weitere Therapie-Option zur Verfügung gestellt werden könne und man die Verwendung von Medikamenten unter Umständen einschränken oder gar ganz vermeiden könnte.

Tipps für Großstadtbewohner

Wer in der Großstadt lebt und aufgrund eines hektischen Alltags nur schwer unter der Woche in der freien Natur trainieren kann, sollte als Option zum Fitness-Studio eine Trainingseinheit

  • auf Sportplätzen
  • in Leichtathletikstadien
  • auf Tennisplätzen
  • auf Beachvolleyball-Plätzen

und in ähnlichen Orten in Erwägung ziehen. Man kann das freilich nicht mit Jogging im Wald vergleichen, aber es bietet bis zu einem gewissen Maße einen ähnlichen Nutzen auf die Psyche. Diese Schlussfolgerung lassen zumindest die Ergebnisse der britischen Studie zu.

Doch Outdoorsport scheint noch mehr Vorzüge zu haben...

Training an der frischen Luft bringt schneller Erfolg

Paul Anderson hat es vorgemacht, Vassilij Aleksejew hat es ebenfalls getan und auch Arnold Schwarzenegger hat daran gefallen gefunden. Am Training in der freien Natur.

Arnold hat schon oft die Anekdote erzählt, dass er früher in den in der goldenen Bodybuilding-Ära regelmäßig mit ein paar Freunden, einer Langhantel und reichlich Gewichtsscheiben in die Wälder fuhr, um dort stundenlang Kniebeugen zu machen. Vassilij Aleksejew hingegen trainierte oft allein in der Natur und entdeckte recht seltsame, aber wirksame, Trainingsmethoden, wie beispielsweise das Stoss-Training im Wasser. Paul Anderson, der wohl stärkste Allround-Athlet (Gewichtheben-Olympia-Sieger, ehemaliger Kniebeugen-Weltrekordhalter und erster moderner StrongMan) überhaupt, trainierte sehr oft in seinem Garten, da er hier seine selbstgebauten Trainingsgeräte benutzte.

Studienergebnisse

Alle drei Ausnahme-Athleten haben damals das Training in der freien Natur sehr gemocht, ohne zu wissen, welchen Vorteil sie sich damit erarbeiteten. Wie nämlich Studien belegen, ist das Training im Grünen in der Tat leistungsfördernder, als im Studio oder in der Sporthalle.

Als Untersuchungspersonen dienten hierbei Ausdauersportler, die regelmäßig ein Laufpensum von 20 km absolvieren. Die Personen wurden in zwei Gruppen eingeteilt, wobei eine Gruppe in der Halle und die andere im Wald die 20 km liefen.

Die Blutwerte der beiden Gruppen unterschieden sich während des Trainings nicht sonderlich. Aber nach dem Training fühlten sich die Wald-Sportler frischer und aktiver, als die Hallen-Läufer.

Des Weiteren hatten die Wald-Läufer einen viel geringeren Cortisol-Spiegel. Das wiederum weist darauf hin, dass das Training in der Natur die Regeneration erheblich fördern kann.

Sicherheitsvorkehrungen beim Trainieren an der frischen Luft

Wer das Training im Freien ausprobieren möchte, sollte auf die gleichen Sicherheitsvorkehrungen achten, wie bei sich zu Hause oder im Verein. Besonders vorsichtig sollte man sein, wenn man im eigenen Garten oder öffentlichen Parks trainieren will. Geben Sie darauf Acht, dass sich Kinder und Tiere in einem sicheren Abstand zu Ihnen befinden, falls Sie beim Training mit Kettlebells, Kurz- oder Langhanteln die Last doch einmal nicht meistern können.

Wenn Sie einige Ihrer Workouts ins Freie verlegen, offenbaren sich damit auch viele Möglichkeiten mit der gesamten Familie etwas zu unternehmen. Ein Kurzhantelset, Medizinball und Sprungseil ist schnell ins Auto gepackt und bei guter Planung brauchen Sie noch nicht einmal irgendwelche Geräte.

Übungssequenz

Wenn Sie mit Ihrer Familie einen Ausflug in den Wald planen, können Sie zum Beispiel ohne Pause fünf Durchgänge der folgenden Übungssequenz durchführen:

So können Sie ein herausfordendes Training hinter sich bringen, ohne mehr als den Trainingsanzug bei sich haben zu müssen. Und im Auto bleibt mehr Platz für den Picknickkorb und Spielsachen Ihrer Kinder.

Nach dem Training sollte man die benutzten Hanteln und Scheiben abtrocknen, falls man auf einer Wiese (Tau) oder bei Regen trainiert hat, um Rost zu vermeiden. Ansonsten viel Spaß beim Natur-Training.

Muskeltraining kann das Krebsrisiko reduzieren

Das in Dallas ansässige und für seine wissenschaftlichen Studien renommierte Cooper-Aerobic-Center untersuchte in einer seiner Forschungsarbeiten den Zusammenhang von Muskeltraining und Krebsrisiko. Dabei kam das von Ken Cooper, dem Vater des "Aerobic"-Begriffes, gegründete Institut zu einer äußerst interessanten Erkenntnis, die für alle regelmäßigen Fitness-Studio-Gänger eine positive Nachricht sein dürfte.

Muskulöser linker Arm mit Kurzhantel
Muskulöser linker Arm mit Kurzhantel

Die Wissenschaftler beobachteten 8.677 Männer im Alter zwischen 20 und 82 Jahren über den Zeitraum von 1980 bis 2003. Die Forscher richteten bei ihrer Arbeit vor allem auf die Frage das Augenmerk, wer von diesen Männern während des 23-jährigen Studienzeitraumes an Krebs erkranken und/oder daran sterben werde.

Es zeigte sich, dass die Männer, die regelmäßig Muskeltraining betrieben und die höchsten Kraftwerte hatten, mit einer um bis zu 40 Prozent geringeren Wahrscheinlichkeit an Krebs erkrankten. Die Muskelkraft wurde durch die bewältigten Gewichte im Bankdrücken und in der Beinpresse ermittelt.

Unerwartet und daher sehr interessant ist die Tatsache, dass die Auswertung der Forscher darauf hindeutet, dass eine solide Muskelkraft andere Risikofaktoren wie Alter, Rauchen oder Übergewicht ausgleichen kann. Die Autoren der Studie empfehlen auf Basis ihrer Beobachtung, dass man mindestens zweimal pro Woche seine Muskelkraft gezielt trainieren sollte, um ein potentielles Krebsrisiko zu senken.

Mögliche Zusammenhänge

Muskeltraining trägt dazu bei, die Ausschüttung des Hormons Insulin zu regulieren. Die exzessive Ausschüttung des Hormons scheint nach aktuellen Erkenntnissen das Wachstum von Krebszellen zu begünstigen.

Ferner reduziert regelmäßiges Training mit Gewichten entzündliche Prozesse im Körper, die ebenfalls im Verdacht stehen, krebserregend zu wirken. Weitere positive Eigenschaften des Muskeltrainings ist

  • eine erhöhte Ausschüttung an Sexualhormonen
  • eine effizientere Abwehr von freien Radikalen sowie
  • die allgemeine Stärkung des Immunsystems.

Doch nicht nur Krafttraining scheint eine präventive Wirkung zu haben...

Ambitioniertes Training kann Krebsrisiko senken

Joggen, Schwimmen, Tennis, Fußball und andere Sportarten eignen sich nach den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen dafür, dass Risiko an Krebs zu erkranken, beträchtlich zu senken. Entscheidend sei jedoch, dass man regelmäßig für mindestens 30 Minuten trainiere. Das hat eine Studie ergeben, die in einer Gemeinschaftsarbeit der finnischen Universitäten von Kuopio und Oulu durchgeführt wurden.

Die Autoren der Studie sagen, dass man beim Workout mit einer Intensität trainieren müsse, die merklich anstrengend ist, um die positiven Effekte zu erfahren. Die präventive Wirkung scheint sich vor allem bei Lungen- und Darmkrebs bemerkbar zu machen.

Durchführung und Ergebnis der Studie

Die Forscher werteten die Daten von 2.560 Männern im Alter zwischen 42 und 61 Jahren aus, die in einer Region im Osten Finnlands lebten. Keiner dieser Männer war jemals an Krebs erkrankt. Die Wissenschaftler konzentrierten sich bei ihrer Untersuchung auf die Trainingsgewohnheiten der Probanden.

Wie sich zeigte, trainierten die meisten unterschiedliche Sportarten, hatten aber immer gemeinsam, dass sie regelmäßig und vergleichsweise intensiv trainierten. In der statistischen Auswertung wurde deutlich, dass die Männer im Schnitt täglich für 30 Minuten mit mindestens moderater Intensität trainierten.

Tipp: Trainieren nach Tabata-Protokoll

Wenn Sie nicht die Zeit haben, jeden Tag für 30 Minuten zu trainieren, könnten Sie beispielsweise die Intensität der Trainingseinheiten erhöhen und kürzer trainieren. Ein Workout, das auf dem Tabata-Protokoll basiert, nimmt nicht viel mehr als acht Minuten in Anspruch und ist von der Intensität mehr als ausreichend, um einen positiven Reiz zu setzen.

Training auf leerem Magen - Männer sind ohne Frühstück leistungsfähiger

Es ist das erste Mal in der Sportwissenschaft, dass man nachgewiesen hat, dass Männer und Frauen auf unterschiedliche Art Fett verbrennen. Das sagt Steve Stannard, ein Wissenschaftler der amerikanischen Massey-Universität, der sich vor Kurzem mit der Frage beschäftigte, welche Auswirkung das Fasten auf die körperliche Leistungsfähigkeit hat.

Er kam bei seinen Untersuchungen zu Ergebnissen, die die eiserne Faustregel der Ausdauersportler als Mythos entpuppte. Offenbar ist es nämlich nicht wahr, dass eine kohlenhydratreiche Mahlzeit vor dem Training in eine bessere Leistung mündet.

Stannard sagt, dass seine Ergebnisse ein Dorn in den Augen der Müsli- und Kornflakes-Produzenten sein dürfte, die über Jahre hinweg ihre Produkte als gesund und leistungssteigernd bewerben, da sie viele Kohlenhydrate liefern würden. Wie sich jedoch herausgestellt hat, scheint die Stressreaktion, in die der Körper durch das Auslassen des Frühstückes gerät, in eine größere Ausdauerfähigkeit zu resultieren und so für bessere Trainingsleistungen zu sorgen.

Die Studie

Der Forscher untersuchte zwei Gruppen von Fahrradfahrern über die Dauer von vier Wochen. Unter den Probanden waren sowohl weibliche wie männliche Sportler.

Die Fahrer der einen Gruppe bekamen eine kohlenhydratreiche Mahlzeit vor dem Training. Die andere bekam das mit Kohlenhydraten angereicherte Essen erst nach der körperlichen Belastung.

Das Ergebnis

Die männlichen Fahrer, die zuerst trainierten und dann aßen, konnten mehr Glycogen in ihren Muskeln speichern, was beim nächsten Training zu einer längeren Muskelausdauer führte. Sie hatten außerdem größere Verbesserung in den Belastungsspitzen.

Bei den weiblichen Fahrern war die Verbesserung genau im umgekehrten Fall zu sehen. Die Damen, die vor dem Training Kohlenhydrate aßen, zeigten höhere Werte bei der Fettstoffwechselrate. Allerdings waren die Leistungssteigerungen bei den weiblichen Fahrern in beiden Gruppen annähernd gleich.

Fazit

Die Ergebnisse der Studie deuten also an, dass Männer durch das Training auf nüchternem Magen auf Leistungsverbesserungen hoffen können. Der Autor der Studie vermutet das Verhältnis der Sexualhormone als Ursache für die unterschiedlichen Ergebnisse seiner Untersuchungen.

Auf nüchternen Magen sollten Sie jedoch nur trainieren, wenn Sie keine mehrstündige Trainingseinheit oder die Teilnahme an einen langandauernden Wettkampf planen. Für das kurze frühmorgendliche Workout könnte sich der Verzicht auf das Frühstücksmüsli durchaus in besseren Leistungen ausbezahlen. Die Ergebnisse der Studie wurden in der Fachzeitschrift "Journal of Science and Medicine in Sport" veröffentlicht.

Mit dem Zusammenhang von Sport und Essen beschäftigen sich auch die folgenden Untersuchungen...

Von Läufern und Früchten und Schwimmern und Keksen

Dass körperliche Aktivitäten ab einem bestimmten Intensitätsniveau einen direkten Einfluss auf unser Hungerempfinden und unseren Appetit haben, haben Sie wahrscheinlich bereits bei sich feststellen können. Wissenschaftler haben nun erkannt, dass die ausgeübte Sportart sogar den Appetit für bestimmte Lebensmittel erhöhen kann.

Dr. David Stensel, einer der bekanntesten Sportwissenschaftler der USA, konnte in seinen jüngsten Untersuchungen zeigen, dass intensive Laufeinheiten das Hungergefühl langanhaltend unterdrücken. Die Sportler haben selbst noch Stunden nach der Trainingseinheit keinen Appetit und tendieren eher dazu, Früchte und Obst einer vollwertigen Mahlzeit den Vorzug zu geben.

Der Grund lässt damit erklären, dass bei langen oder harten Läufen die Ausschüttung des Hormons Ghrelin unterdrückt wird. Und Ghrelin hat die Funktion, den Appetit anzuregen. Wer sich also immer wieder Hungerattacken gegenübersieht und deshalb schon mehrmals eine Diät erfolglos abbrechen musste, kann in Läuferschuhen die geeignete Waffe finden.

Krafttraining fördert die Lust auf Kohlenhydrate

Interessanterweise konnte diese Beobachtung nicht bei allen Ausdauersportarten gemacht werden. Wer zum Beispiel sein Gewicht halten will und Angst hat, durch den niedrigen Appetit, der durch das Laufen erzeugt werden kann, zu wenig essen zu können, sollte zu Badehose und Schwimmbrille greifen.

Denn Schwimmen führt laut Stensels Beobachtungen zu einem verstärkten Hunger auf fetthaltige Speisen wie Kekse oder Schokolade. Krafttraining regt hingegen offenbar den Appetit auf Kartoffeln und Pasta an.

Verschiedene Sportarten, verschiedene Gelüste

Augenscheinlich reagiert unser Körper auf sportliche Belastungen nicht nur mit Anpassungen von Muskelzellen und effizienteren Stoffwechselprozessen, sondern neigt auch dazu, einen Appetit für jene Nährstoffe zu generieren, die er nach der jeweiligen Sportart spezifisch braucht. Dadurch erhöht sich natürlich seine Chance, sich schneller auf die geforderten Leistungen einzustellen.

Beim Laufen kann unser Organismus besser arbeiten, wenn er weniger wiegt. Daher wird der Appetit insgesamt gezügelt und ein Verlangen auf wasserhaltige Früchte erzeugt, die den Wasserhaushalt wieder ausgleichen und dadurch die Körpertemperatur wieder normalisieren ohne anzusetzen.

Genauso angepasst reagiert unser Körper laut Dr. Stensel offenbar auf das Schwimmen. Je kälter das Wasser ist, in dem Sie schwimmen, um so stärker werden Sie einen Heißhunger auf fettreiche Dinge haben, die Sie schnell in eine wärmende Fettschicht hüllen.