Aufgaben, Ausbildung und Weiterbildung eines Sportmediziners
Sportmediziner behandeln Patienten mit Sportverletzungen. Diese Fachärzte können sowohl angestellt als auch selbstständig sein. Die Weiterbildung zum Sportmediziner dauert etwa ein Jahr.
Tätigkeitsgebiete
Die Sportmedizin stellt eine Zusatzbezeichnung für verschiedene Fachärzte dar. So können zum Beispiel Allgemeinärzte, Chirurgen, Hals-Nasen-Ohrenärzte, Internisten, Kinderärzte und Orthopäden Sportmediziner sein.
Ein Sportmediziner ist ein Facharzt für
- die Behandlung von Verletzungen und Erkrankungen, die während einer sportlichen Betätigung entstanden sind.
Auch
- die Vorbeugung vor Sporterkrankungen und
- die Betreuung von Patienten, die sich nach einer ausgeheilten Sportverletzung in der Rehabilitationsphase befinden,
gehört zum Aufgabengebiet des Sportmediziners. Sportmediziner diagnostizieren und behandeln Sporterkrankungen wie zum Beispiel
- den so genannten Tennisarm
- Prellungen
- Zerrungen
- Verstauchungen
- Knochenbrüche
- Verrenkungen
- Bänder- und Sehnenverletzungen oder -risse sowie
- Muskelverletzungen.
Arbeitsplatz
Sportmediziner arbeiten
- als selbstständige Fachärzte in einer Arztpraxis oder
- haben eine Gemeinschaftspraxis zusammen mit einem Facharztkollegen.
Sportmediziner können jedoch auch in
- Krankenhäusern
- Rehabilitationskliniken oder
- Kureinrichtungen sowie bei
- großen Sportvereinen
Aufgaben
Diagnose
Der Sportmediziner fragt den Patienten beim ersten Arzt-Patienten-Kontakt, unter welchen Beschwerden er genau leidet und bei welcher Bewegung diese entstanden sind. Im Rahmen seiner Diagnostik ist es für den behandelnden Sportmediziner auch wichtig, ob der Patient Grunderkrankungen hat, Medikamente einnimmt, welche Sportarten er betreibt und wie lange er dies bereits tut.
Anschließend erfolgt
- eine körperliche Untersuchung.
Der Arzt untersucht die Stelle, die dem Patienten Beschwerden bereitet und bewegt sie vorsichtig. Je nach Art der Verletzung benötigt der Sportmediziner auch
- eine Röntgenaufnahme oder
- eine Computertomografieaufnahme
um die Diagnose stellen zu können.
Behandlungsmöglichkeiten
Im Rahmen seiner Behandlung
- verordnet der Sportmediziner Schmerzmittel,
wenn der Patient große Schmerzen hat. Diese beheben jedoch die Ursache nicht.
Teilweise wird auch eine Schiene benutzt. Je nach Art der Verletzung
- streicht der Sportmediziner vor Anlegen des Verbandes auch eine entzündungshemmende Salbe auf die schmerzende Stelle.
Teilweise muss zuerst auch
- eine Operation erfolgen,
bis ein Verband angelegt werden kann. Dies geschieht zum Beispiel bei komplizierten Knochenbrüchen, die zuerst operativ korrigiert werden bevor ein Gips angelegt wird. Einige Sporterkrankungen kann der Sportmediziner auch
- durch Akupunktur behandeln.
Dazu sticht er dünne Nadeln in bestimmte Punkte des Körpers und regt so den Energiefluss an. Häufig muss der Sportmediziner auch physikalische Therapien wie zum Beispiel
- Krankengymnastik
- Massage oder
- Fango
verordnen. Viele Sportmediziner beschäftigen in ihrer Facharztpraxis Physiotherapeuten, die dann umgehend die Behandlungen beim Patienten ausführen können.
Sportmediziner
- informieren ihre Patienten auch darüber, wie wichtig es ist, sich vor dem Sport aufzuwärmen und welche Übungen sich dafür eignen.
Durch konsequentes Aufwärmen können viele Sportverletzungen vermieden werden. Sportmediziner sind auch Ansprechpartner für Leistungssportler. Sie
- informieren sie, welche Ernährung für sie geeignet ist und welche Auswirkungen Doping auf den Körper und die Karriere hat.
Sportmediziner lernen im Rahmen ihrer Weiterbildung, welche Dopingmittel wie auf den Körper einwirken und wie Doping festgestellt werden kann.
Je nach Art ihrer Facharztausbildung behandeln Sportmediziner sowohl Kinder als auch Erwachsene.
Ausbildung
Jeder Arzt absolviert zuerst
- das so genannte Grundstudium der Medizin.
Dieses dauert zwölf Semester und drei Monate und wird mit einer Prüfung abgeschlossen. Wurde diese Prüfung bestanden, so kann der Arzt seine Approbation erlangen und ein Facharztstudium beginnen.
Das Facharztstudium dauert etwa fünf bis sechs Jahre, je nachdem, in welchem Fachbereich studiert wird. Ärzte, die Sportmediziner werden möchten, benötigen dafür als Grundvoraussetzung
- ein abgeschlossenes Facharztstudium.
Auch dieses Facharztstudium endet mit einer Prüfung.
Weiterbildung
Fachärzte können im Rahmen von Weiterbildungen viele verschiedene Zusatzbezeichnungen erwerben. Die Sportmedizin ist eine dieser Zusatzbezeichnungen. Der Facharzt wird Sportmediziner, wenn er ein Jahr lang in einer speziellen sportmedizinischen Einrichtung arbeitet und lernt.
Alternativ kann ein Teil dieser Zeit auch durch einen sportmedizinischen Kurs ersetzt werden, der 240 Unterrichtsstunden umfasst und der Facharzt zusätzlich 120 Stunden als angehender Sportarzt in einem Sportverein oder einer sportmedizinischen Einrichtung arbeitet.
Neben der Zusatzbezeichnung Sportmedizin kann ein Facharzt verschiedene weitere Zusatzbezeichnungen wie zum Beispiel
- Allergologie
- Akupunktur
- Naturheilverfahren
- Chirotherapie
- Palliativmedizin
- Notfallmedizin
- Diabetologie oder
- Proktologie
durch entsprechende Weiterbildungen erhalten. Die meisten Ärzte promovieren und tragen dann den Titel "Dr. med.".
Einige Ärzte studieren auch in zwei Bereichen der Medizin und machen dann in beiden Bereichen ihren Facharzt. Sie sind dann zum Beispiel Facharzt für Allgemeinmedizin und Gynäkologie (evtl. mit der Zusatzbezeichnung Sportmedizin).