Schnorchel - Merkmale, Typen und Anforderungen
Tauchen ist die Leidenschaft vieler Menschen. Gerade das Schwimmen dicht unter der Wasseroberfläche bürgt dabei für sie eine besondere Faszination. Möglich macht dies der Schnorchel, dessen heutige Form einer jahrhundertelangen Forschung bedurfte, die bereits im Mittelalter begann. Informieren Sie sich über die Merkmale eines Schnorchels, unterschiedliche Typen und wichtige Anforderungen.
Schnorchel - Merkmale und Funktion
Bei einem Schnorchel handelt es sich um einen Teil der Grundausstattung eines Tauchers. Mithilfe des Schnorchels lässt sich unter Wasser atmen.
Zu den Bestandteilen zählt ein Mundstück, welches aus Silikon oder Gummi besteht, sowie ein Atemrohr. Dieses hat einen Durchmesser von etwa zwei Zentimeter und ist maximal 35 Zentimeter lang. Über eine Krümmung sind Mundstück und Rohr verbunden.
Die Befestigung des Schnorchels erfolgt seitlich an der Tauchmaske. So kann das Mundstück an der einen Seite zugeführt werden.
Es gibt auch Schnorchelmodelle, die mit zusätzlichen Ventilen versehen sind. Diese befinden sich am unteren Ende; hierüber kann eingedrungenes Wasser ablaufn. Ventile am oberen Ende verhindern das Eindringen von Wasser, wenn der Schnorchler abtaucht.
Die grundsätzliche Bauweise eines Schnorchels
Der Schnorchel ist eine Erfindung, die ursprünglich auf militärischen Antrieb hin geschehen sollte. Im Mittelalter suchten die Feldherren nach Wegen, um ihre Krieger des Nachts ungesehen durch Flüsse zu bringen. Deshalb sollten die Gelehrten der Zeit Wege finden, wie die Soldaten auch unter Wasser atmen konnten.
Diese experimentieren mit Schilfrohren. Die Versuche scheiterten meist, weil diese länger als 40 Zentimeter waren.
Dadurch kommt es zum so genannten Pendelatmen, da das Volumen der ausgeatmeten Luft geringer als das der Luft im Rohr ist. Die ausgeatmete Luft kann deshalb das Rohr nicht verlassen und wird wieder eingeatmet. Die Versuche wurden aufgegeben.
Mit der Verwissenschaftlichung der Neuzeit und dem Spaß der Menschen am Tauchen kamen jedoch auch die Überlegungen wieder, wie ein solches Atemgerät auszusehen habe. Die Wissenschaftler fanden heraus, dass 40 Zentimeter die entscheidende Länge ist und fügten zudem ein Mundstück hinzu, auf dass der Taucher "beißen" konnte, was dazu führte, dass dieser Bereich luftdicht abschloss.
Die Mundstücke waren anfangs aus Gummi, heute ist jedoch Silikon üblich. Das Mundstück führt über eine Krümmung ins Rohr über, die in aller Regel an der linken Seite der Taucherbrille befestigt wird. In der Folge wird das Mundstück deshalb auch links zugeführt.
Schnorcheltypen
Es gibt verschiedene Schnorcheltypen. Der klassische Schnorchel wurde bereits beschrieben; er bringt im Gegensatz zu anderen Arten einige Nachteile mit sich.
So ist er unflexibel und kann Wasser durchlassen. Besonders bei Wellengang werden Schnorchler Schwierigkeiten bekommen.
Bei einem flexiblen Schnorchel gibt es in Ausblasventil. Das Faltenrohr ist flexibel und in dem Ventil wird das eingelaufene Wasser gesammelt und gelangt auf diese Weise nicht direkt in den Mund.
Des Weiteren gibt es Schnorchel mit Spritzwasserschutz. Auch bei höherem Wellengang sowie in unruhigen Gewässern lassen sich diese Modelle nutzen. Das Rohr des Trockenschnorchels kann sich nicht mit Wasser füllen; dies wird durch ein bestimmtes Ventil verhindert.
Für professionelle Flossenschwimmer, die ihre Fähigkeiten in Wettbewerben messen wollen, hat sich dieses Prinzip jedoch nicht bewährt, da der links anliegende Schnorchel ihren Bemühungen, möglichst große Geschwindigkeit aufzunehmen, zuwiderläuft. Sie setzen stattdessen auf den so genannten "Mittelschnorchel", der über den Nasenrücken geführt wird.
Der Schnorchel sieht dabei wie eine Autoantenne aus, die sich in der Mitte des Fahrzeugdachs befindet. Neben dem Mittelschnorchel gibt es außerdem spezielle Kinderschnorchel, die kürzer ausfallen. Da die Kinder kleiner sind, ist bei einem normal langen Schnorchel die Gefahr der Pendelatmung gegeben, die durch die Verkleinerung des Ausrüstungsgegenstands ausgeschaltet wird.
Anforderungen: Tipps zur Auswahl
Planen Sie einen Schnorchelausflug oder Schnorchelurlaub und suchen Sie noch nach der passenden Ausrüstung? Oftmals ist es gar nicht so einfach, den richtigen Schnorchel zu finden.
Viele Faktoren spielen zusammen, damit die Ausrüstung auch richtig passt und sich bequem tragen lässt. Ein paar Punkte, auf die Sie bei der Auswahl achten können und sollten, haben wir hier für Sie zusammen gestellt.
Günstige oder teure Ausrüstung?
Die Vielfalt der Angebote reicht vom niedrigpreisigen Schnorchelset bis hin zum teuren Einzelschnorchel. Im Zweifelsfall lohnt es sich, etwas mehr zu investieren.
Zwar gibt es durchaus auch preiswerte Sets, die von guter Qualität sein können. Bevor Sie ein solches Set jedoch kaufen, sollten Sie die Möglichkeit haben, Brille und Schnorchel anzuprobieren.
Schließen die Dichtungen gut ab und drückt nichts, dann haben Sie die Möglichkeit, ein echtes Schnäppchen zu machen. Meist sind jedoch gerade bei den sehr preisgünstigen Modellen die Gummiabdichtungen von nicht allzu hoher Qualität und deshalb unbequem.
Doch auch die etwas höhere Investition in einen hochpreisigeren Schnorchel verspricht noch keine Garantie. Auch hier kommt es auf die Weichheit und Dichtheit der Abschlüsse an. Achten Sie vor allem darauf, dass der Schnorchel an der Brille oder Maske befestigt werden kann.
Eine herkömmliche Schwimmbrille mit einem Schnorchel zu kombinieren, ist wenig erfolgsversprechend. Der Schnorchel muss an der Brille fixiert werden können, damit er beim Schwimmen gut hält.
Bei einer Marke bleiben - worauf ist zu achten?
Idealerweise kaufen Sie Schnorchel und Maske von der gleichen Marke und mit dem gleichen System ausgestattet. So ist sicher, dass sich der Schnorchel auch befestigen lässt.
Achten Sie auch genau darauf, die richtige Größe auszuwählen. Schnorchelmasken müssen eng am Kopf sitzen, damit sie wasserdicht abschließen.
Für kleine Kopfgrößen kann eine Maske schnell zu groß werden, wenn das Gesichtsfeld zu groß ausgespart wird. Probieren Sie deshalb in Ruhe unterschiedliche Größen bei der Maske aus, damit Sie auch die richtige Wahl treffen können.
Beim Schnorchel ist häufig die Größe des Mundstücks entscheidend. Hochwertige Schnorchel verfügen über eine weiche Abdichtung, die zwischen Lippen und Zähnen Platz findet. Günstige und härtere Schnorchel müssen komplett in den Mund genommen werden.
Hier ist es häufig schwierig, durch die Lippen einen luftdichten Abschluss zu erzielen. Machen Sie beim Kauf keine Kompromisse, denn Sie werden Ihren Schnorchel nur dann nutzen, wenn er ihnen auch bequem ist.
Häufig entscheidet man sich gerade im Urlaub und als Hobbytaucher für ein Schnorchel-Set...
Tipps zum Kauf eines Schnorchel-Sets
Die meisten Menschen kommen im Urlaub mit dem Schnorcheln erstmals in Kontakt. Viele werden sofort süchtig, wissen jedoch nicht, was sie alles brauchen, um ihrem Hobby erfolgreich zu frönen. Entscheidend sind Sicherheit, klare Sicht, Vortrieb und Dokumentationsfähigkeit.
Sicherheit und klare Sicht
Das ein Schnorchel zum typischen Schnorchel-Set gehört, ist nicht sonderlich überraschend. Dass es jedoch nicht gleichgültig ist, für welches Modell man sich entscheidet, vermutlich schon: Kinder benötigen beispielsweise spezielle Geräte, die kürzer sind, weil sonst ihre Atmung unter Wasser gefährdet ist.
Auch bei Erwachsenen darf der Schnorchel nicht länger als 40 Zentimeter sein, was jedoch kein praktisches Problem ist, da die Hersteller natürlich über diese Grenze Bescheid wissen und von sich aus keinen längeren Schnorchel anbieten. Interessanter ist die Frage, ob man einen Seitenschnorchel haben möchte, der links am Kopf vorbeigeführt wird oder auf einen Mittelschnorchel setzt, der über den Nasenrücken verläuft.
Dies ist eine Frage, welche die Menschen nur nach individueller Benutzung beantworten können. Jede Person hat dabei andere Vorlieben. Für die klare Sicht unter Wasser ist zudem eine Taucherbrille unverzichtbar.
Für das vollständige Schnorchel-Set: Vortrieb und Dokumentationsfähigkeit
Wer schnorchelt, der muss sich unter Wasser fortbewegen. Dies funktioniert zwar auch mit den Füßen, man ist jedoch nicht sonderlich schnell, zudem strengt es sehr an. Da man sich im Urlaub befindet, will man aber eigentlich entspannen.
Deshalb dürfen für das vollständige Schnorchel-Set auch Taucherflossen nicht fehlen. Hier reichen in der Regel günstige Produkte, da man ja nicht plant, professionell mit anderen Schnorchlern um die Wette zu schwimmen.
Darauf achten sollte man dennoch, dass man zu Flossen greift, die über einen kompletten Gummischuh verfügen. Man bewegt sich unter Wasser und kann dabei nicht immer alle Felsen sehen. Die Gummischuhe schützen vor Verletzungen an den Füßen.
Zusätzlich zum Vortrieb könnte man über eine Unterwasserkamera nachdenken. Das reine Schnorcheln wird vielen Menschen oft zu langweilig, wenn sie nicht dokumentieren können, was sie unter Wasser gesehen haben. Hierbei hilft die Kamera.