Tiefenmesser - Einsatzgebiete, Funktion und verschiedene Arten
Tiefenmesser gehören zur Ausrüstung im Tauchsport. Sie messen die Druckunterschiede zwischen Wasseroberfläche und aktueller Position und ermitteln die daraus resultierende Tauchtiefe. Diese sowie die maximale Tauchtiefe werden auf einer Skala oder einem Display angezeigt. Informieren Sie sich über Einsatzgebiete, Funktion und unterschiedliche Arten von Tiefenmessern.
Tiefenmesser - Funktion und Einsatzgebiete
Der Druck ist eine physikalische Größe, die sich messen und sogar teilweise beeinflussen lässt. Zur Messung des Wasserdrucks wird ein Tiefenmesser verwendet. Er wird auch als Manometer bezeichnet.
Je nach Bauform ermittelt der Tiefenmesser auf unterschiedliche Art den an der Wasseroberfläche vorherrschenden Druck und den Wasserdruck in der Position, in der sich der Taucher befindet. Grundsätzlich steigt dieser mit einem bar je 10 Meter. Die Berechnung der aktuellen Tauchtiefe erfolgt aufgrund des Vergleichs dieser beider Größen.
Abgesehen vom Tauchen werden Tiefenmesser auch bei der Schifffahrt eingesetzt. Ein beliebter Einsatzbereich ist zudem der Angelsport.
Tiefenmesser beim Angeln
Beim Angeln ist es wichtig, die Tiefe des Gewässers zu wissen, damit man den Schwimmer auf eben die richtige Tiefe einstellen kann. Dies ist zum einen mit einem mechanischen Tiefenmesser möglich.
Durch diese wird die Angelschnur gezogen. Am Ende wird ein Stück Blei befestigt. Nun wirft man dieses samt Schnur und Tiefenmesser ins Wasser - letzterer wird dabei auf der Wasseroberfläche schwimmen.
Letztlich muss der Tiefenmesser mit der Schnur wieder eingeholt werden. Es wird der Abstand zwischen Tiefenmesser und Blei gemessen.
Deutlich einfacher ist es mit dem Echolot. Diese Geräte sind einfacher zu bedienen. Des Weiteren können sie eine GPS- sowie eine Fischfinder-Funktion aufweisen. Generell erlauben sie präzisere Messungen, da sie mit Schall arbeiten und nicht so sehr von den Wasserschwingungen beeinflusst werden.
Arten von Tiefenmessern
Im Bereich der Tiefenmesser gibt es unterschiedliche Bauformen.
Boyle-Mariottesche Tiefenmesser
Die einfachste Art des Tiefenmessers ist der Boyle-Mariottesche Tiefenmesser. Er besitzt ein rundes Glasröhrchen, das an einer Seite offen ist. Durch diese kann das Wasser eindringen, wodurch die im Röhrchen befindliche Luft mit zunehmender Tauchtiefe mehr und mehr komprimiert wird.
Der untere Rand dieser Gasblase liefert den Ablesewert, der auf der neben dem Röhrchen befindlichen Skale als Tauchtiefe angezeigt wird. Eine maximale Tauchtiefe kann dieser Tiefenmesser nicht liefern.
Rohrtiefenmesser
Ein Rohrtiefenmesser arbeitet mit dem Federdruck. Er besitzt ein so genanntes Bourdon-Rohr, das aus Metall besteht und gebogen ist.
Es federt und verformt sich je nach Wasserdruck unterschiedlich stark. Die jeweilige Verformung wird durch einen Zeiger auf einer Skale angezeigt. Ein weiterer Schleppzeiger kann die maximale Tauchtiefe ausweisen.
Membrantiefenmesser
Der Membrantiefenmesser ist mit einer Druckdose aus Metall ausgestattet. Sie wird einseitig oder beidseitig durch den Wasserdruck zusammengepresst. Die Membranbewegung wird auf einen Zeiger übertragen und auf einer Skale analog oder digital angezeigt.
Ein weiterer Zeiger kann integriert sein, der die maximale Tauchtiefe anzeigt. Membrantiefenmesser sind sehr präzise arbeitende Geräte.
Tiefenmesser in Tauchcomputern
Der Tiefenmesser ist in Tauchcomputern integriert, damit dieser die Berechnung weiterer Daten vornehmen kann. Hierzu zählen unter anderem Nullzeit und Flugverbotszeit.
Auf U-Booten kommen Tiefenmesser zum Einsatz, um die aktuelle Tiefenlage zu messen und maximale Tauchtiefen anzuzeigen, die in der Regel zwischen 600 und 900 Metern liegen. In der Schifffahrt sowie beim Angeln benutzt man in Abwandlung zum Tiefenmesser ein Echolot, das elektroakustische Schwingungen aussendet und die Zeit misst, bis diese am Gewässerboden auftreffen und den Impuls zurücksenden.
Generell lässt sich sagen, dass Echolote im Angelsport eine einfachere Bedienung ermöglichen als mechanische Tiefenmesser. Des Weiteren sind deren Messergebnise genauer.
Es können Navigationslote sowie Fischfinder unterschieden werden. Erstere nutzt man auch zur Navigation; dabei werden Bodenstruktur sowie Tiefe eines Gewässers angezeigt.
Der Tiefenmesser als zusätzliche Funktion in Sportuhren
Tiefenmesser sind ein wichtiger Bestandteil der Tauchausrüstung. Sie können separat mitgeführt werden oder in Tauchcomputern oder Sportuhren integriert sein. Bei der Auswahl ist es wichtig, auf Qualität zu achten.
Nutzen und unterschiedliche Funktionen
Sportuhren sind mit den unterschiedlichsten Funktionen ausgestattet, die den Sportler während des Trainings über seine Leistungen und die Gegebenheiten der Umgebung informieren. Außer einem Display besitzen die meisten Modelle Speicherkapazitäten, so dass die ermittelten Werte über einen längeren Zeitraum abrufbar sind. Neben den eigentlichen Messungen nehmen Sportuhren Berechnungen vor, die eine optimale Abstimmung des individuellen Trainingsplans ermöglichen.
Je nach Sportart wird der Sportler wahrscheinlich diejenige Sportuhr wählen, die seinen Bedürfnissen am besten angepasst ist. Während Läufer und Jogger an Herzfrequenzmessungen, Laufgeschwindigkeiten, der Länge der Laufstrecken, Temperaturmessungen, eventuell an Kalorienzählern interessiert sind, benötigt der Taucher vor allem den Tiefenmesser.
Der Tiefenmesser ist ein Instrument, das den Sportler vor lebensbedrohlichen Verletzungen beim Tauchgang bewahrt. Er zeigt an, in welcher Tauchtiefe sich der Taucher befindet und informiert über maximale Tauchtiefen.
Diese Werte sind Grundlage für weitere Berechnungen eines eventuell in der Sportuhr integrierten Tauchcomputers, beispielsweise über die Nullzeit. Eine exakte Anzeige des Tiefenmessers kann lebensrettend sein.
Worauf ist beim Kauf zu achten?
Es kommt also beim Kauf darauf an, nicht nur eine Sportuhr zu wählen, die über einen Tiefenmesser verfügt, sondern auf deren präzise und benutzerfreundliche Arbeitsweise. Die Anzeige der jeweiligen Tauchtiefe kann analog oder digital erfolgen.
Für welche Art sich der Taucher entscheidet, bleibt seinen Vorlieben vorbehalten. Auf jeden Fall sollte die Anzeige groß genug sein, damit sie sicher erkannt werden kann.
Kompliziertes Umschalten im Menü sollte nach Möglichkeit entfallen. Wer seine Daten nicht nur speichern, sondern später auf einem Computer auswerten möchte, sollte eine Sportuhr mit USB-Schnittstelle wählen.
Die zur Übertragung notwendige Software und das USB-Kabel dürften im Lieferumfang enthalten sein. Wichtig ist natürlich, dass die Software kompatibel zum Betriebsprogramm des Rechners arbeitet.
Außerdem müssen Sportuhren, die zum Tauchen verwendet werden, bis zu einer bestimmten Tauchtiefe wasserdicht sein. Ein robustes, stoßsicheres Gehäuse schützt die Uhr vor Beschädigungen.
Grundsätzlich ist von Billigprodukten abzuraten. Sie besitzen nicht nur eine kürzere Lebensdauer, sie liefern auch ungenaue oder völlig falsche Messergebnisse, die gerade im Hinblick auf die Tauchtiefe das Leben gefährden können.