Tennisbälle - Merkmale, Herstellung und Tipps zur Auswahl
Der Tennisball ist neben dem Tennisschläger das wichtigste Spielgerät im Tennissport. Er wird mittels des Schlägers von einem Spieler zum anderen geschlagen. Damit alle Spieler bei allen Turnieren gleiche Bedingungen vorfinden und die Leistungen vergleichbar sind, wurde die Beschaffenheit des Tennisballs offiziell geregelt und definiert. Lesen Sie über die Merkmale und Herstellung von Tennisbällen, und holen Sie sich Tipps zur Auswahl.
Tennisbälle - Generelle Merkmale
Der Tennisball zählt zusammen mit dem Tennisschläger zu den wichtigen Spielgeräten beim Tennis. Tennisbälle, die beim offiziellen Spielbetrieb zum Einsatz kommen, müssen eine ganze Reihe von Anforderungen erfüllen, die die ITF (International Tennis Federation) vorschreibt.
Tennisbälle hatten früher eine weiße oder schwarze Farbe, je nachdem auf welchem Belag gespielt wurde. Ab dem Jahr 1972 setzten sich Weiß und Gelb durch; diese Farben kann man auf Farbfernsehgeräten am besten erkennen. Bis 1986 wurde bei den Wimbledon Championships nur mit weißen Tennisbällen gespielt.
Farbe und Gewicht
Der Ball muss eine gleichförmige Form und Struktur aufweisen. Dabei muss seine äußere Hülle nahtlos sein. Als Farbe ist Weiß oder Gelb zulässig, andere Farben oder Farbkombinationen sind nicht zugelassen.
Das Gewicht des Balles ist genau definiert und liegt zwischen 56,0 und 59,4 Gramm. Ebenfalls ist der Durchmesser genau festgelegt. Er muss mindestens 6,54 cm betragen und darf höchstens 6,86 cm messen.
Eine Ausnahme bilden hier die so genannten "langsamen" Bälle, die als "Typ 3" kategorisiert sind. Sie dürfen 7,00 cm bis 7,30 cm im Durchmesser aufweisen.
Verschiedene Ballarten
Bälle sind in unterschiedlich spezifizierte Ballarten unterteilt. Jeder Ball muss jedoch eine Sprunghöhe von mindestens 135 Zentimetern und höchstens 147 Zentimetern erfüllen. Diese wird gemessen, indem man den Ball aus einer Höhe von exakt 254 Zentimetern auf einer ebenen und harten Fläche aufkommen lässt.
Weitere Regulierungen der Ballbeschaffenheit orientieren sich an den jeweiligen Platzarten, auf denen die Bälle zum Einsatz kommen. Mittlerweile sind fast nur noch Bälle im Handel, die diese Anforderungen erfüllen.
Zwar wären Trainings mit abweichenden Bällen möglich, dies würde jedoch bedeuten, dass die Sportler im Turnierbetrieb erst eine Umgewöhnung durchlaufen müssten. Gerade im Wettkampfbetrieb sind solche Bedingungen nicht tragbar, deshalb wird von vornherein mit den genormten Bällen trainiert, auch wenn diese einen erheblich höheren Kostenfaktor darstellen.
Die Herstellung von Tennisbällen
Ein Tennisball ist ein auf den ersten Blick vergleichsweise einfach anmutendes Spielgerät. Der Ball ist fest und doch elastisch, denn er muss harte Schläge aushalten. Deshalb ist seine Herstellung gar nicht so einfach.
Die Oberfläche des Tennisballs besteht aus einer dicht verwobenen und daher sehr strapazierfähigen Schicht aus Filz. Zur Herstellung dieses Filzes wird Schafswolle und Nylon verwendet.
Diese Materialien werden zu einem Garn gesponnen, dem noch ein Baumwollfaden zugefügt wird. Dieses Garn wird imprägniert und dann gekürzt, so entsteht eine Verfilzung. Das Material wird unter hohem Zug getrocknet, um die entsprechend Festigkeit zu erzielen.
Die Rückseite
Die Rückseite des Filzes wird mit Heißkleber beschichtet. Pro Ball werden zwei knochenförmige Stücke des Materials aneinander geklebt.
Als Untergrund dient dabei die Gummiblase des Balls. Nach dem Trocknen wird der Filz bedampft, damit er sich wieder aufrichtet.
Der Ballkern
Der Ballkern selbst besteht aus der Gummiblase, die aus Naturgummi und bis zu 11 verschiedenen Chemikalien gefertigt wird. Die einzelnen Grundstoffe werden im Ektruder geknetet und bei hoher Temperatur zu einer homogenen Masse vermischt.
Aus der Maschine wird ein Strang geliefert, der für die Ballherstellung zu einzelnen Pellets portioniert wird. Anschließend erfolgt die Pressung der Pellets zu Schalen in Form einer Halbkugel. Die anschließende Vulkanisierung sorgt für die Elastizität des Balls. Je zwei Halbkugeln werden zu einer Hohlkugel verschmolzen.
Qualitätsstandards
Die Hersteller dieser hoch komplexen Bälle sind meist Sportartikelhersteller, die auch andere Produkte für den Tennissport herstellen. So kann bei der Anschaffung von Tennisbällen auf die bewährten Marken zurückgegriffen werden, da die Produktionsstandards weitgehend einheitlich und in ähnlicher Qualität definiert sind.
Tipps zum Kauf
Wer viel und engagiert Tennis spielt, der muss immer wieder in neue Tennisbälle investieren. Denn Tennisbälle sind beim Spiel einer großen Belastung ausgesetzt, der sie nicht unendlich lange standhalten können. Vor dem Kauf ist es deshalb gut zu wissen, dass es verschiedene Arten von Tennisbällen mit unterschiedlichen Eigenschaften, aber auch mit unterschiedlicher Haltbarkeit gibt.
Im Wesentlichen wird zwischen zwei Sorten von Tennisbällen unterschieden: Den Druckbällen und den drucklosen Bällen. Die Druckbälle sind aufwändiger in der Herstellung und deshalb in der Anschaffung teuer.
Ihre Sprungkraft ist besser und höher, jedoch auch kurzlebiger. Im Unterschied dazu verlieren drucklose Bälle ihre weniger guten Sprungeigenschaften nicht so schnell.
Für den Einsteiger sind diese Unterschiede häufig gar nicht festzustellen, so dass sie den Spielverlauf gar nicht beeinflussen. Im Turnierbetrieb dagegen sind die Anforderungen der Spieler meist höher, so dass die teureren Druckbälle bevorzugt werden.
Der Druckball
Der Druckball ist mit einem Gas gefüllt und besitzt Überdruck. Dadurch werden seine Sprungeigenschaften verbessert.
Im Lauf der Nutzung entweicht das Gas jedoch zu einem Teil und die Sprungeigenschaften lassen nach. Druckbälle werden deshalb in speziellen Dosen gelagert.
Drucklose Bälle
Drucklose Bälle dagegen bestehen einfach aus zwei zusammen gesetzten Gummihälften. Die Sprungeigenschaften des drucklosen Balls werden daher nur durch seine Elastizität vorbestimmt, die von der Zusammensetzung der Gummi-Inhaltsstoffe abhängig ist.
Die Sprungeigenschaften sind nicht ganz so hoch, dafür über einen längeren Zeitraum gleichbleibend. Bei starker Benutzung ermüdet beim drucklosen Ball irgendwann das Material selbst, dann muss er ersetzt werden.
Der Filz
Die Beschaffenheit des Filzes spielt bei diesen Überlegungen nur eine untergeordnete Rolle. Bei den meisten Markenprodukten hält der Filz in jedem Fall länger als die anderen Eigenschaften des Balls, das heißt, der Ball wird nie bis zu einer Abnutzung des Filzes gespielt.
Bälle mit Microzellen
Neu auf dem Markt sind Bälle, die mit Microzellen gefüllt sind. Sie sind noch teuer in der Anschaffung, aber dafür sehr langlebig, da ihr Innendruck nicht entweicht. Wer mit diesem Wissen die Beschaffenheit der angebotenen Bälle prüft, dem wird es nicht allzu schwer fallen, den geeigneten für seine Zwecke heraus zu finden. Beachten sollte der Kunde jedoch stets, dass es nicht unbedingt der Preis ist, der über die Lebensdauer eines Balls entscheidet.
Stage 1 bis 3
Häufig findet man unter den Ballangeboten auch solche für Stage 1, 2 oder 3. Sie sind für Spielanfänger konzipiert.
Stage 1 Bälle fallen dabei weicher aus und eignen sich besonders gut für Kinder und/oder Spielanfänger. Sie dienen dem Vorbereitungsspiel, bevor es auf den richtigen Platz geht.
Stage 2 Bälle sind für Spielanfänger konzipiert. Sie haben eine orangene Farbe und man spielt sie auf 3/4 des Platzes.
Stage 3 Bälle empfiehlt man für sehr kleine Spieler. Sie sind rot und werden in einem Aufschlagfeld gespielt.