Tennisschläger - Merkmale, Unterschiede und Tipps zur Auswahl
Der Tennisschläger ist das wichtigste Equipment im Tennissport. Mit ihm wird der Ball vom einen zum anderen Spieler geschlagen. Das wichtigste Kriterium eines Tennisschlägers ist es, dass der Schläger die Anforderungen erfüllt, die der Spieler an sein Sportgerät stellt. Informieren Sie sich über die Merkmale eines Tennisschlägers, und holen Sie sich Tipps zur Auswahl.
Tennisschläger - Generelle Merkmale
Auf den ersten Blick ist der Aufbau des Tennisschlägers recht einfach. Sieht man jedoch einmal genauer hin, so zeigen sich viele technische Einzelheiten und Raffinessen. Dabei werden Rahmen und Schlagfläche in der Regel getrennt voneinander betrachtet.
Die ITF-Regeln besagen, dass der Schläger eine Gesamtlänge von 73,7 Zentimeter nicht überschreiten darf. Die Breite darf maximal 31,7 Zentimeter betragen. Das Gewicht des Tennisschlägers liegt je nach Besaitung bei 280 bis 350 Gramm. Für Kinder gibt es kleinere und leichtere Varianten.
In der Regel verwenden Profispieler Modelle mit kleineren Kopfgrößen. Diese ermöglichen eine bessere Ballkontrolle. Ungeübte Spieler kommen mit einer großen Fläche gut zurecht, da diese Schläger meist viel Kraft aufweisen.
Der Rahmen
Wurden bis in die 1980er Jahre Rahmen aus Holz gefertigt, so bestehen sie inzwischen aus high-tech-Materialien wie Titan, Aramidfaser und verschiedenen Kunst- und Keramikstoffen. Durch den gelungenen Materialmix kann ein optimales Gewicht bei einer idealen Festigkeit erzielt werden.
Die zunehmende Verwendung von drehbaren Fasern hat die Spieltaktik auf dem oberen Niveau noch einmal sehr stark verändert. Es gibt jedoch auch Kritiker dieser neuen Entwicklung des Materials, und so werden die Spieleigenschaften häufig kontrovers diskutiert. Viele erfolgversprechende Modellreihen hielten sich häufig nur eine Saison lang.
Die Rahmenstärke und die Rahmenhärte sind es, die die Kraft eines Schlägers und damit auch die Schlagkraft beeinflussen. Ein harter Schläger kann sehr viel kinetische Energie zurück geben, ein weicher und dünner Rahmen dagegen verschluckt einen Großteil der Energie des Aufpralls.
Die Schlagfläche
Die Schlagfläche ist mit Saiten bespannt, die durch den Rahmen gezogen werden. Sie werden rechtwinklig zueinander angeordnet, so das sein Gitternetz entsteht.
Dabei werden zwei verschiedene Arten von Saiten verwendet: Die Naturdarmsaite entsteht aus Kuhdärmen und ist besonders elastisch, aber auch empfindlich. Sie wird vorwiegend im Profisport verwendet.
Die Kunstsaite dagegen ist weitgehend unempfindlich und günstig in der Herstellung. Sie besteht aus Polyester- und Nylonfasern und ist sehr lange haltbar.
Zur Bespannung der Schläger werden spezielle Bespannungsmaschinen genutzt. Auch die Bespannungshärte selbst kann dabei variieren.
Je härter die Saiten gespannt sind, desto höher ist die Schlagkraft. Eine weiche Bespannung dagegen nimmt dem Schlag viel Kraft. Im Spielbetrieb wird die Bespannung weicher, so dass die Saiten alle paar Monate, bei Profispielern häufiger, wieder ausgetauscht werden müssen.
Die Schlagflächen von Tennisschlägern sind im Lauf der Zeit immer größer geworden. Heute sind sie in den Größen Midsize, Midplus, Oversize und Super Oversize im Handel erhältlich.
Sehr gute Spieler verwenden eher kleine Schläger, die eine bessere Ballkontrolle ermöglichen. Großflächige Schläger dagegen haben meist eine sehr hohe Schlagkraft.
Der Schlägergriff
Auch beim Schlägergriff gibt es Unterschiede in Form und Umfang. Der so genannte Basicgrip ist das Griffband, welches um die Schale des Griffes gewickelt ist. Dieses dient der Aufsaugung von Schweiß.
Zusätzlich findet man häufig den Overgrip. Mit diesem bezeichnet man ein Übergriffband zum regelmäßigen Austausch.
Man unterscheidet sieben Griffstärken. Sie stehen für den Griffumfang; dabei sollte die Wahl passend zur Handgröße getroffen werden:
- L1: Umfang von 105 mm
- L2: Umfang von 108 mm
- L3: Umfang von 111 mm
- L4: Umfang von 114 mm
- L5: Umfang von 118 mm
- L6: Umfang von 121 mm
- L7: Umfang von 124 mm
Tipps zur Auswahl
Beim Tennisschläger ist es wichtig, dass jeder Spieler den optimalen Schläger zu seinem Spielstil findet. Schläger ist schließlich nicht gleich Schläger. Unterschiede gibt es vor allem bei der Kopfgröße des Tennisschlägers, dem Gewicht, der Schlägerlänge und dem Griffumfang.
Der Griffumfang darf nicht zu groß oder klein sein, da man den Schläger ansonsten nicht richtig fassen kann und er im schlimmsten Fall aus der Hand rutscht. Das passende Gewicht und die Länge des Schlägers hängen von den Körpereigenschaften jedes einzelnen Spielers, genauso wie von seiner Spielweise ab. Neben einer Beratung von einem Fachhändler oder erfahrenen Spieler, hilft am besten das Ausprobieren der verschiedenen Schlägervarianten.
Wichtiges Kriterium für den geeigneten Schläger ist zudem die Bespannungshärte. Diese entscheidet wie hart man den Ball schlagen kann.
Die Schlägerhersteller geben meist eine Spannungsempfehlung für ihren Schläger an. Anfänger sollten im unteren Bereich der Empfehlung bleiben und die Härte mit der Zeit allmählich steigern.
Ein erfahrener und fortgeschrittener Spieler, der seine Stärken und Schwächen bereits sehr gut selbst einschätzen kann, weiß häufig schon bereits vor dem Kauf, auf welche Eigenschaften er bei der Auswahl besonders achten muss. Ein Einsteiger oder relativer Anfänger dagegen tut sich vermutlich schwerer, das richtige Modell für das eigene Können auszuwählen. Deshalb kommt es beim Kauf eines Tennisschlägers unter anderem auch darauf an, eine fachkundige und gute Beratung durch einen Verkäufer zu erhalten.
Der perfekte Schläger für Anfänger
Wer einen Tennisschläger kauft, der sollte sich bewusst sein, dass er vermutlich keine Anschaffung fürs Leben tätigt. Je länger und besser der Sportler Tennis spielt, desto mehr verändern sich auch seine Fähigkeiten und damit die Anforderungen an sein Sportgerät.
Ein reiner Anfänger sollte sich deshalb eher für einen Schläger entscheiden, von dem er sich nach einiger Zeit auch wieder trennen kann. Hier genügen meist günstige Anfängermodelle oder klassische Schläger aus dem mittleren Preissegment, eventuell erfüllt auch ein gebrauchter Schläger seinen Zweck.
Entscheidet sich der Anfänger bereits für einen Profischläger, um möglichst lange damit spielen zu können, so wird er sich dagegen sehr schwer tun und mit seinem neuen Sportgerät nur schwer oder gar nicht zurecht kommen. Ein hoch qualitativer Schläger erfordert auch das entsprechende Können des Spielers.
Die Schläger müssen eher komfortabel ausgelegt sein und nicht über aggressive Spielfähigkeiten und Charakteristika verfügen. Für den Anfänger ist es vielmehr wichtig einen Schläger zu führen, mit dem die Ballannahme und das Abspiel gelingen, so dass sich die Erfolgserlebnisse und die Freude am Spiel einstellen können. Härtere, schwerere und kleinere Schläger erfordern ein hohes Maß an technischem Können, das der Anfänger eben einfach noch nicht aufbringen kann.
Der perfekte Schläger für Fortgeschrittene
Wer fortgeschritten und ambitioniert spielt, der sollte sich beim Kauf gut überlegen, für welchen Zweck er sich den neuen Schläger anschafft. Soll der Schläger vorwiegend auf Turnieren gespielt werden, so kann es sich auszahlen, ein leichtes aber hartes Modell mit einer hohen Schlagkraft zu wählen. Präzise Bälle können mit möglichst kleinen Köpfen geschlagen werden, und auch das Gewicht dieser kleineren Schläger liegt meist in einem niedrigen Bereich.
Der perfekte Schläger für Hobbyspieler
Ein etwas weicherer und größerer Schläger dagegen erhöht den Spielkomfort und die Bequemlichkeit. Er eignet sich sehr gut für das Training oder auch für das Spielen außerhalb des Turnierbetriebs.
Wer keine sportlichen Höchstleistungen erzielen möchte, sondern zur eigenen Unterhaltung, zum Spaß und für die Kondition spielt, der wird mit einem qualitativ hochwertigen Komfortschläger einen sehr guten Kauf machen. Vom Kauf sehr günstiger und qualitativ minderwertiger Schläger ist dagegen grundsätzlich abzuraten.
Der perfekte Schläger für Kinder
Kinder sollten grundsätzlich mit leichteren Schlägern spielen, da sie diese besser halten und führen können. Ein schwerer Schläger führt zu schnell zu Ermüdungen und kann besonders in der Wachstumsphase auch Muskel- oder Gelenkprobleme verursachen. Deshalb ist es sinnvoll, Kinder mit leichteren und einfacheren Anfängermodellen auszustatten.
Die Größe der Schlagfläche jedoch hängt nicht automatisch mit dem Gewicht zusammen. Es sind sehr leichte Modelle erhältlich, die über eine größere Schlagfläche verfügen.
Dieses bietet den Vorteil, dass der Ball leichter getroffen werden kann. Eine sehr präzise und taktische Schlagführung beherrschen Kinder meist ohnehin noch nicht.
Was die Abmessungen angeht, gelten folgende Empfehlungen:
- Körpergröße bis 92 cm: Schlägerlänge 43 cm
- Körpergröße 92 bis 100 cm: Schlägerlänge 46 cm
- Körpergröße 100 bis 110 cm: Schlägerlänge 49 cm
- Körpergröße 120 bis 130 cm: Schlägerlänge 58 cm
- Körpergröße 130 bis 137 cm: Schlägerlänge 63 cm
- Körpergröße 137 bis 148 cm: Schlängerlänge 66 cm
Die Bespannung des Kinderschlägers
Auch hierbei gilt das Augenmerk: Ist sie zu fest und zu hart, so können die Bälle zwar sehr stark zurück geschlagen werden; meist jedoch verfügen Kinder ohnehin noch gar nicht über die dazu nötige Kraft. Ein weicher bespannter Schläger dagegen dämpft auch den Aufprall des angenommenen Balls ab, und gibt dadurch auch weniger Impulse an den Schlagarm ab.
Weiteres Equipment
Neben dem Schläger gehören - abgesehen vom Ball - noch die folgenden Dinge zur Ausstattung eines Tennisspielers dazu.
Die Tennisschuhe
Nach den Tennisschlägern kommen wir nun zu den Tennisschuhen. Es ist sehr wichtig mit dem richtigen Schuh zu spielen und nicht aus Kostengründen mit alten Joggingschuhen auf den Platz zu gehen. Dies ist zudem so gut wie auf keinem Tennisplatz gestattet, da falsche Schuhe den Boden beschädigen können.
Für den Spieler ist ein Tennisschuh daher wichtig, da er den Fuß und die Gelenke, den beim Tennis auftretenden Belastungen entsprechend, unterstützt und schont. Die Schuhsohlen sind beispielsweise mit einer Dämpfung versehen, die die abrupten Stopps und Richtungswechsel abdämpfen.
Die Schuhsohle ist außerdem so konzipiert, dass man mit ihr über den Boden rutschen kann, um schwer erreichbare Bälle noch zu erwischen. Zu rutschig darf die Sohle aber natürlich auch nicht sein, da man einen guten Halt haben muss.
Daher hat ein Tennisschuh eine spezielle Sohle und unterscheidet sich in ihr von anderen Turnschuhen. Bei der Schuhauswahl sollte man sich am besten auch von einem Fachmann beraten lassen.
Die Tenniskleidung
Allein auf den persönlichen Geschmack kommt es bei den Tennisklamotten an. Natürlich sollte man nicht in seinem alten ausgelutschten Jogginganzug auf den Platz gehen. Aber wer spezielle Tennisklamotten kauft, kann eigentlich nichts falsch machen, da sie alle funktionell sind.
Für die Herren gibt es Shorts oder für kalte Tage auch lange Hosen und Poloshirts. Für die Damen gibt es ebenfalls Poloshirts, die allerdings taillierter geschnitten sind.
Neben den Shorts gibt es noch Tennisröcke oder Kleider. Für Herren und Damen gibt es auch komplette Tennisanzüge, bestehend aus einer Trainingshose und Trainingsjacke.
Neben dieser Grundausstattung kann man sich noch überlegen ob man Schweißbänder, Schirmcaps oder normale Caps benötigt. Wer sich eine komplette Tennisausrüstung zulegen möchte, muss natürlich mit einer stolzen Summe rechnen.
Allerdings dürfte man für die Preise auch Qualitätsware erhalten, mit der man bei richtiger Pflege, lange Zeit seinen Spaß hat. Und sicher, dass Sie, zumindest optisch, eine gute Figur auf dem Platz abgeben, können Sie auch sein.