Tipps und Tricks für Trekking-Anfänger und Fortgeschrittene

Das Trekking stellt eine beliebte Form des Wanderns dar, und dient dazu, die Natur auf ganz besondere Art und Weise kennen zu lernen, teils abseits von Infrastruktur und mit Verzicht auf eine feste Unterkunft. Sowohl Anfänger als auch Fortgeschrittene in diesem Sport sollten vor dem Start einer solchen Tour einige Punkte beachten. Holen Sie sich hilfreiche Tipps und Tricks rund um das Trekking.

Von Kai Zielke

Rückzug in die freie Natur

Viele Menschen verwechseln Trekking mit einem ausgedehnten Spaziergang. Wer nur locker durch den Park geht, wird nie erfahren, um was es beim Trekking eigentlich geht.

Um wirklich einen Eindruck davon zu bekommen, sollte man erst einmal lernen, was es bedeutet, ganz auf sich gestellt zu sein. Das funktioniert natürlich nicht, wenn man sich mitten in der Zivilisation bewegt.

Trekking-Anfänger sollten daher ihren ganzen Mut zusammennehmen und sich für einen Tag in die freie Natur zurückziehen. Routen, die abseits von Dörfern und Siedlungen liegen, findet man ganz leicht auf einer gewöhnlichen Wanderkarte.

Einsamkeit

Die größte Herausforderung für Neulinge dürfte wohl die Einsamkeit sein. CD-Player und andere Ablenkungen müssen auf jeden Fall zuhause bleiben, denn nur so schafft man es, einmal wirklich in sich zu gehen. Einzig und allein ein Handy darf im Rucksack untergebracht werden. Schließlich möchte man nur die Seele baumeln lassen und sich nicht unnötig in Gefahr bringen.

Geführte Trekkingtour

Wer diese Erfahrung positiv wahrgenommen hat, kann sich einer geführten Trekkingtour anschließen. Solche Touren werden von Profis geleitet, so dass man sich auch getrost in unbekannte Gefilde begeben kann. Geführte Trekkingausflüge dauern meist mehrere Tage, es empfiehlt sich also, schon im Vorfeld die nötige Ausrüstung zu besorgen.

Eine Trekkingtour ist schon etwas ganz anderes als ein einsamer Tag im Wald. Schließlich wird nun auch in der Wildnis übernachtet und man kehrt nicht am Abend nach Hause zurück, um dort eine leckere, warme Mahlzeit zu sich zu nehmen. Allerdings bekommt man dafür nette Gesellschaft durch andere Trekker.

Die Ausrüstung

Wanderrucksack mit Campinggeschirr
Wanderrucksack mit Campinggeschirr

Trekking lebt von der Abgeschiedenheit. Alles andere ist nur Wandern. Während sich Wanderer regelmäßig in Supermärkten und Gasthöfen eindecken können, müssen Trekker schon vor dem Aufbruch wissen, was sie alles benötigen werden. Denn außer ihrer Ausrüstung haben sie in der Wildnis nichts, was ihnen bei der Beschaffung von Nahrung und einer Unterkunft helfen könnte.

Ausrüstung:

  • Proviant
  • Leichter Rucksack
  • Trekkingschuhe
  • Zelt
  • Isomatte
  • Schlafsack

Proviant

Trekking-Anfänger sollten daher unbedingt darauf achten, dass sie genügend Proviant bei sich haben. Das Mitgebrachte darf ruhig auch richtig gut schmecken, denn nichts kann einem ausgezehrten Trekker mehr die Laune verderben als bohrender Hunger.

Allerdings sollte man beim Zusammenstellen des Lunchpakets darauf achten, dass die Nahrungsmittel nicht zu viel Platz wegnehmen und möglichst lange haltbar sind. Nahrhafte Müsli- und Fruchtriegel sind beispielsweise der perfekte Trekking-Snack.

Spezieller Rucksack

Das Wichtigste an der Trekkingausrüstung ist der Rucksack. Er beinhaltet alles, was der Trekker während seiner Tour zum Überleben benötigt. Es versteht sich daher von selbst, dass ein normaler Rucksack aus dem Kaufhaus für eine Trekkingtour gänzlich ungeeignet ist.

Spezielle Rucksäcke für Trekker kauft man am besten in einem Outdoorladen. Hier bekommt man nicht nur hochwertige und moderne Ausrüstungsgegenstände, sondern auch eine kompetente Beratung.

Trekkingrucksäcke sind besonders leicht, damit möglichst viel Gepäck mitgenommen werden kann, ohne den Rücken zu überlasten. Mit Brust- und Bauchgurten wird der Rucksack so festgeschnallt, dass sein Gewicht optimal verteilt ist.

Bei der Auswahl eines passenden Modells sollte man darauf achten, dass der Rucksack möglichst viele Taschen und Fächer hat. So wird zusätzlicher Stauraum geschaffen und man findet immer sofort das, was man sucht.

Trekkingschuhe

Gut passende Trekking- oder Wanderschuhe sind die Grundlage
Gut passende Trekking- oder Wanderschuhe sind die Grundlage

Neben dem Rucksack spielen auch die Trekkingschuhe eine große Rolle. Auch sie sollten möglichst leicht sein, ohne dabei an Stabilität einzubüßen. Während einer Trekkingtour ist man häufig in unebenem Gelände unterwegs, muss Felsen überklettern und steinige Pfade passieren.

Daher müssen Trekkingschuhe mindestens bis über den Knöchel reichen. Nur so schützen sie die empfindliche, dünne Haut an dieser Stelle und verhindern, dass der Trekker sich beim Umknicken ernsthafte Verletzungen zuzieht.

Trekkingschuhe dürfen im Geschäft ruhig ein bisschen zu locker sitzen. Während einer langen Tour schwellen die Füße häufig stark an, so dass der freie Raum benötigt wird, um Blasen und Druckstellen zu verhindern.

Campingausrüstung

Ein echter Trekker sucht am Abend nicht Zuflucht in einem Gasthof, er schlägt einfach sein Zelt an einer geschützten Stelle auf. Für eine geruhsame Nacht benötigt man außerdem einen Schlafsack und eine Isomatte.

Allerdings sollte man hierfür nicht die Campingausrüstung aus Kindertagen verwenden, sondern sich neu mit modernen Ausrüstungsgegenständen eindecken. Dank der Forschung werden heute Materialien verwendet, die so leicht sind, dass sie beim Gepäck gar nicht weiter ins Gewicht fallen.

  • Blick auf einen reißenden Fluss oder Bach inmitten einer Berglandschaft im Herbst

    © Smileus - www.fotolia.de

  • Vier Wanderer schwer bepackt in den Bergen, im Hintergrund graue Berggipfel

    © andreusK - www.fotolia.de

  • Beine mit blau-gelben Turnschuhen neben abgestelltem grünen Rucksack auf Waldweg mit viel Laub

    © kichigin19 - www.fotolia.de

Abenteuerlich Reisen - Gründe für Trekking

Aussicht auf See, dahinter großes Gebirge
Aussicht auf See, dahinter großes Gebirge

Beim Sport geht es selten darum, möglichst einfach durchzukommen. Echte Sportler sehnen sich nach Herausforderungen, möchten sich weiterentwickeln und immer höher hinaus. Tennisspieler, Leichtathleten und Reiter können sich diesen Wunsch erfüllen, indem sie an Wettkämpfen teilnehmen und nach Pokalen streben. Ein Trekker geht jedoch einen ganz anderen Weg, wenn er sein Niveau steigern möchte.

Das Streben nach Luxus und Bequemlichkeit ist menschlich. Soweit es die finanziellen Mittel zulassen, wird man sich zum Beispiel immer für ein besonders exklusives Hotel, das schickste Auto und das komfortabelste Haus entscheiden. Umso verwunderlicher ist es, dass sich manche Menschen bewusst dazu entscheiden, Abstand von all diesem Luxus zu nehmen.

Abenteuer, Spannung und Selbstfindung

Ein Urlaub im Zelt, abseits der Zivilisation, ganz auf sich alleine gestellt, das hört sich eigentlich nicht besonders einladend an. Trotzdem gibt es mittlerweile zahlreiche Menschen, die gerade diese Art des Reisens bevorzugen. Beim Trekking geht es vor allem um Abenteuer, Spannung und Selbstfindung. Man hat dabei ausschließlich solche Dinge im Gepäck, die man auch wirklich zum Überleben braucht. Alles andere wird im hektischen Alltag zurückgelassen.

Wandern im Urlaub

Trekkingreisen erfolgen größtenteils zu Fuß, es handelt sich also um eine spezielle Form der Langstreckenwanderung. Bei gewöhnlichen Wandertouren kehrt man häufiger in Gasthäusern und Hotels ein, durchquert Ortschaften und besucht Sehenswürdigkeiten. Ganz anders das Trekking. Hier meidet man die Zivilisation regelrecht, je abgelegener die Route ist, desto besser.

Wildnis erleben

Die Abgeschiedenheit ist einer der Gründe, warum sich Menschen zum Trekking entschließen. Wer das ganze Jahr über unter Strom steht, findet in der Einöde die nötige Ruhe, um endlich wieder einmal durchatmen zu können. In der Wildnis ist niemand erreichbar. Handy und Laptop spielen plötzlich keine Rolle mehr; was beim Trekking zählt, sind ausschließlich der Mensch und die Natur.

Selbstfindung in der Abgeschiedenheit

Vor allem hat man während der langen Wanderetappen viel Zeit, um über sich selbst und sein Leben nachzudenken. Abseits des Trubels erscheinen viele Dinge plötzlich in einem ganz anderen Licht. Nicht wenige Trekker berichten, dass sie sich erst auf einer ihrer Touren wirklich selbst gefunden haben.

Nicht nur gestresste Geschäftsleute schätzen die abgelegenen Routen. Auch wagemutige Abenteurer kommen beim Trekking voll auf ihre Kosten. Dadurch, dass die Strecken so abgeschieden sind, kann niemand sagen, wie gut sie noch erhalten sind. Da kann es schnell passieren, dass man selbst einen Weg über einen reißenden Strom finden muss, weil die vorhandene Brücke schon längst zusammengestürzt ist.

Auch die selbstständige Versorgung mit Nahrung wird während einer Trekkingtour zum wahren Abenteuer. Wer es nicht schafft, die Ressourcen der Natur für sich zu nutzen, geht eben leer aus.

Herausforderungen lassen mit der Zeit nach

Nicht zu voreilig: Trekker sollten erst eine Nacht in der Wildnis verbracht haben, bevor sie sich höhere Ziele setzen!

Trekking hat das Zeug zum Breitensport, weil es für fast jeden geeignet ist. Anfänger und Menschen, die Rücksicht auf ihre Gesundheit nehmen müssen, können kurze Touren gehen und notfalls auch auf das Zelten verzichten. Schon ein Tag in der Wildnis gibt einen Hauch von Abenteuer und hilft dabei, abzuschalten. Es müssen schließlich nicht immer tagelange Gewaltmärsche sein.

Doch mit der Zeit gewöhnt sich jeder Trekker an die Belastung, plötzlich ist solch ein Tag in der freien Natur ohne Kontakt zur Außenwelt nichts Besonderes mehr. Viele Trekking-Anfänger empfinden solche Touren sogar sehr bald als Spaziergang und beginnen, sich dabei zu langweilen. Dann ist aus dem Anfänger schon fast ein Fortgeschrittener geworden.

Eine Nacht in der Wildnis

Eins mit der Wildnis werden, besonders in der Nacht ein Erlebnis
Eins mit der Wildnis werden, besonders in der Nacht ein Erlebnis

Zu einer echten Trekkingtour gehört jedoch auch das Übernachten in der Wildnis. Im Grunde genommen ist das ja auch die echte Herausforderung an einem Trekkingausflug: Nach einem langen, anstrengenden Tag trotzdem in der Lage zu sein, sich selbst ein Nachtlager zu errichten und für ausreichend Nahrung zu sorgen.

Gelangweilte Anfänger sollten also erst lernen, im Zelt zu übernachten und mehrere Tage unterwegs zu sein, bevor sie sich an Routen für Fortgeschrittene machen. Geführte Trekkingtouren sind eine gute Möglichkeit, um dieses Ziel zu erreichen.

Ausflug ins Gebirge

Wer sich im

  • Kartenlesen
  • Überleben und
  • Wandern

bestens auskennt, kann sich bei Bedarf auch an wirklich extreme Trekking-Touren wagen. Diese haben meist nur noch wenig mit dem bisher Bekannten zu tun. Besonders beliebt sind zum Beispiel Routen, die bis hinauf ins Gebirge führen. Wer hier bestehen will, muss auch Grundkenntnisse im Klettern haben und das Wetter in den Bergen einschätzen können. So hoch oben gibt es zudem keinen schützenden Waldrand, an dem man sein Zelt aufstellen kann, nun muss man sich mit einem Felsvorsprung zufrieden geben.

Touren im Ausland

Auch Trekkingtouren in anderen Ländern sind häufig extrem, da man mit besonderen Witterungsbedingungen zu kämpfen hat. Wer beispielsweise durch Kenia touren möchte, wird sehr viel von diesem faszinierenden Land sehen, vorausgesetzt, er hält der drückenden Hitze stand.

  • Bernd Ritschel und Christian Schneeweiß Ausrüstung Outdoor, Bruckmann, 2006, ISBN 3765443336
  • Franz Lerchenmüller Leichtes Gepäck: Wandern und Trekking in Deutschland und der Welt, Delius Klasing Verlag, 2008, ISBN 376882490X
  • Rainer Höh Outdoor-Praxis: Alles zum Erleben und Überleben in der Wildnis zu jeder Jahreszeit, Reise Know-How Verlag Rump, 2008, ISBN 3831716633
  • Dietmar Heim und Dirk Klawatzki Solotrekking: Basiswissen für draussen, Conrad Stein Verlag GmbH, 2002, ISBN 3893921451
  • Bernhard R. Banzhaf Trekking, Bruckmann, 2004, ISBN 3765438677
  • Gunter Schramm Trekking Handbuch: Verpflegung, Vorbereitung, Training, Ausrüstung, Gehtechnik und Hindernisse, Reise Know-How Verlag Rump, 2003, ISBN 3831712271
  • Stefan Kälberer Trekking. Ausrüstung, Tourenplanung, Umgang mit Kompass und Karte, Falken-Vlg., Niedernhein, 1999, ISBN 3806818029
  • Jacques Marais Trekking. Planung - Ausrüstung - Durchführung, Pietsch Verlag, 2004, ISBN 3613504510

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