Wasserski: Merkmale, Tipps für Anfänger und verschiedene Varianten
Mit einer Geschwindigkeit von 25 bis 30 km über einen See gezogen zu werden, klingt aufregend. Möglich ist dies beispielsweise beim Wasserski. Dieser Sport erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Gezogen wird man von einem Motorboot oder einem Wasserskilift. Die Bretter, auf denen man steht, werden als Wasserski bezeichnet, wobei es diverse Variationen gibt. Lesen Sie alles Wissenswerte zum Wasserski.
Beim Wasserski steht eine Person auf Skiern und wird durch einen Wasserskilift oder von einem Motorboot über das Wasser gezogen. Dies ist beispielsweise auf einem Fluss oder auf einem See möglich.
Die Verbindung zum Sportler erfolgt über eine Skileine, an der ein Haltegriff befestigt ist. An diesem hält sich der Fahrer fest.
Bei Anfängern, die den Sport gerade erst erlernen, kommt auch eine Haltestange zum Einsatz, die direkt am Boot fixiert ist. Auf diese Weise kann man neben diesem herfahren und dabei auch mit dem Trainer sprechen.
Bei der Variante des Motorboots startet der Fahrer in der Regel mit einem so genannten Tiefwasserstart. Auch vom Steg aus ist der Start möglich.
Die Skispitzen zeigen dabei ein kleines Stück aus dem Wasser. Man beugt die Knie und geht in die Hocke. Wichtig ist ein nach hinten gelehnter Körper.
Der Bootsfahrer beschleunigt nun und zieht den Sportler aus dem Wasser. Ist die Kraft zwischen dem Boot und den Skiern vorhanden, kann man aus der Hockstellung gehen.
An einem Wasserskilift startet man meist nur vom Steg aus. Im Gegensatz zur Bootvariante muss der Fahrer sein Körpergewicht nicht nach hinten verlegen.
Ausrüstung
Die Einweisung für dieses Vergnügen dauert nicht lang, und beinahe jeder kann es lernen. Bei Kindern gilt ein ungefähres Alter von sechs Jahren, wobei hier natürlich auch die Größe und Konstitution eine Rolle spielen.
Die entsprechende Kleidung - meist Neopren samt Weste und Schutzhelmen, manchmal werden auch Knieschoner angeboten - sowie Ausrüstung werden vom Anbieter gestellt. Die schmalen Skibretter, auf denen der Stand auf dem Wasser gefunden wird, biegen sich vorn leicht nach oben.
Durch eine Gummimanschette auf der Oberseite können diese Bretter an den Füßen befestigt werden. Ein Leine, die einen Haltegriff am Ende aufweist, komplettiert die Ausrüstung. Mittels dieser Leine wird die Person entweder mit dem Motorboot oder dem Wasserskilift verbunden, der diese dann über das Wasser zieht.
Verschiedene Arten von Wasserskiern
Angeboten werden unterschiedliche Arten von Wasserskiern.
Klassische Wasserski
Ein Paar Wasserski besteht aus zwei schmalen Brettern, die an den vorderen Enden nach oben gebogen sind. Auf ihnen befinden sich Gummimanschetten zum Einführen der Füße, um eine gewisse Standsicherheit zu erzielen. Am hinteren Ende der Bretter ist auf der Unterseite jeweils eine Finne angebracht.
Monoski
In Abwandlung können Wasserski auch aus einem Brett bestehen, das als Monoski bezeichnet wird. Auch dieses Brett besitzt Finne und Bindung, wobei der Wettbewerbs-Monoski auch über zwei Bindungen verfügen kann. Die Unterseite des Monoskis kann tunnelförmig, konkav oder tunnelkonkav gewölbt sein.
Sprungski und weitere Variationen
Als weitere Variation kommt der Sprungski zum Einsatz. Er wird paarweise benutzt und zeichnet sich durch eine größere Länge und Breite als der normale Wasserski aus.
Man verwendet ihn zum Weitsprung, der über eine Schanze ausgeführt wird. Kürzer hingegen ist der Trickski mit zwei hintereinander angebrachten Fußschlaufen. Das Ausführen von Tricks ist durch seine bessere Wendigkeit möglich.
Der tellerförmige Ski besitzt keine Finne und ist mit zwei Fußschlaufen ausgestattet. Beim Fahren stehen die Füße etwa schulterbreit auseinander.
Auf dem Wakeboard steht der Fahrer seitlich zur Fahrtrichtung auf dem Brett. Auf den Kneeboard nimmt er eine sitzende Position ein. Möglich ist auch das Fahren ganz ohne Brett, allerdings erfordert das Barfußfahren einiges an Erfahrung.
Neben dem Motorboot oder Wasserskilift, an welchem der Wasserskisportler über eine Leine mit Haltegriff verbunden ist, wird ein Prallschutz für den Rückenbereich benötigt. Außerdem trägt der Fahrer einen Helm.
Da beim Wasserskifahren Geschwindigkeiten bis zu 58 Kilometer in der Stunde erreicht werden können, gibt es professionelle Sprunggurte, die auf Taillenhöhe getragen werden. Sie sorgen dafür, dass der Körper des Sportlers durch die Zugkraft nicht zu weit in die Schräglage gerät.
Einsteigerkurse und Training für Fortgeschrittene
Wer noch ein wenig unsicher ist, kann sich durch den leichten Einstieg und mit etwas Hilfe vom Trainer langsam an diese Sportart herantasten. Viele Schulen für Wassersport bieten spezielle Kurse für Anfänger an.
Diese beinhalten neben der Praxis am Boot ein vorhergehendes Trockentraining mit konstanter Betreuung durch den Trainer. Geht es dann in das Wasser, beginnt man mit einer langsamen Geschwindigkeit, um sich nach und nach an das Gefühl zu gewöhnen. Ist dies geschehen, kann am Feintuning gearbeitet werden.
Für Fortgeschrittene werden mehrere Möglichkeiten angeboten, um den Fahrspaß zu steigern. So kann die Geschwindigkeit erhöht werden oder das Boot kann unterschiedliche Figuren fahren.
Durch weiteres Training ist es zudem möglich, spezielle Tricks zu erlernen, die mitunter recht spektakulär aussehen können. Beherrscht man seine Skier, so können bei manchen Anbietern mehrere Personen hinter einem Boot hergezogen werden.
Die Preise für das Training können variieren. Es ist ratsam, sich vorher zu informieren und zu sehen, ob man seinem zukünftigen Trainer genügend Vertrauen entgegenbringt, um sich auf die Bretter zu wagen.
Das erste mal Wasserski fahren
In vielen Urlaubsregionen am Wasser wird das Wasserski fahren angeboten. Gezogen von schnittigen Motorbooten sieht man Wasserskiläufer elegant und wie mühelos übers Wasser gleiten. Die Darbietung akrobatischer Figuren ist keine Seltenheit.
Doch ist das Wasserki fahren tatsächlich so einfach, wie es aussieht? Was ist zu beachten, wenn man es zum ersten mal versucht? Einige hilfreiche Tipps geben wir Ihnen gerne.
Monoski vs. Doppelski
Grundsätzlich gibt es zwei Formen des Wasserskifahrens: Den Monoski und den Doppelski. Besonders Anfänger denken häufig, dass es einfacher sein müsste, den breiteren und wie ein Surfboard anmutenden Monoski zu steuern. Doch dies ist falsch.
- Der Monoski ist das Sportgerät für den fortgeschrittenen Fahrer, denn er erfordert einiges mehr an Körperbeherrschung und Gleichgewichtsgefühl.
- Für den Anfänger geeignet sind die Doppelski, bei denen wie beim winterlichen Skifahrer ein Ski an jedem Fuß befestigt wird.
Dadurch, dass die Füße unabhängig voneinander bewegt werden können, kann der Fahranfänger Wellen und Fahrfehler sehr viel besser und individueller ausgleichen. Dies führt zum Teil zwar zu einer etwas uneleganten Körperhaltung, verhindert aber zumindest Stürze.
Da der Monoski keinen Ausgleich über die Beinarbeit mehr ermöglicht, muss der Fahrer seine Stabilität durch eine optimale Körperspannung und entsprechende Gewichtsverlagerungen erzielen. Deshalb ist das Fahren mit dem Monoski wesentlich anspruchsvoller und auch entsprechend schwieriger zu erlernen.
Der Start vom Land oder aus dem Wasser
Der Start beim Wasserskifahren erfolgt für den Fahrer meist vom Land aus. Hier wird er über eine Rampe direkt ins Wasser geschleppt. Eine andere Möglichkeit ist der Start direkt aus dem Wasser, der vor allem für weniger sichere Schwimmer etwas anspruchsvoller ist.
In beiden Fällen nimmt der Fahrer eine gehockte Haltung ein. Beim Start aus dem Wasser müssen die Skispitzen möglichst nach oben zeigen.
Wenn Sie reiner Anfänger sind, dann sollten Sie sich nicht scheuen, beim Veranstalter oder Bootsführer die Bewegungsabläufe nachzufragen. Sicher wird man sie Ihnen gerne erklären.
Beim Start ist es wichtig, dass beide Arme, mit denen der Fahrer sich am Zugseil hält, ganz durchgestreckt sind. Der Zug durch die Beschleunigung des Motorboots sorgt von ganz allein dafür, dass der Wasserskifahrer auf seinen Skiern aus dem Wasser gezogen wird und eine stehende Position einnimmt. Eine zusätzliche Armarbeit wirkt sich dabei nur störend auf den Bewegungsverlauf aus, der durch die Motorenleistung ohnehin bestimmt wird.
Ist der Körper in der Aufwärtsbewegung befindlich, dann sollte der Fahrer nach Möglichkeit durch die eigene Beinarbeit die Aufrichtung des Körpers unterstützen. Keinesfalls sollten hier jedoch Schritte oder andere Versuche der Fortbewegung gemacht werden.
Es genügt, die Füße fest gegen das Wasser zu stemmen und sich dabei aus den Oberschenkeln heraus aufzurichten. Wichtig ist es, gleichzeitig dazu eine Rückenlage einzunehmen.
Varianten: Sonderformen
Weitere Formen und Ausführung der Wasserskis sind bekannt, aber nur selten zu sehen. So gibt es Skier, die vorne und hinten gebogen sind, ähnlich einem Snowboard oder Kiteboard.
Auf ihnen steht der Sportler parallel und im 90 Grad Winkel zur Fahrtrichtung. Mit diesen Boards können sehr viele Figuren und akrobatische Einlagen gefahren werden.
Discs und Rampen
Zunehmend an Beliebtheit gewinnt auch die so genannte Disc, eine kreisrunde Standfläche, die vor allem Drehungen um die eigene Achse begünstigt. Die Fahrtrichtung mit der Disc kann vom Sportler absolut flexibel gewählt werden, was vor allem bei Sprüngen und Überschlägen enorme Vorteile bietet.
In die Akrobatik können zum Teil speziell erbaute Rampen und Absprunghilfen eingebaut werden. Sie müssen vom Zugboot so angefahren werden, dass der Wasserskiläufer selbst bestimmen kann, ob er die Rampe nutzen oder auslassen möchte. Die Techniken und Figuren sind waghalsig und oftmals auch gefährlich und sollten nur von sehr erfahrenen Sportlern versucht werden.
Synchronfahren
Auch das Synchronfahren rückt immer mehr in den Vordergrund. Waren es anfänglich nur zwei Athleten, die sich von einem Boot ziehen ließen, so sind immer mehr Formationen mit mehreren Fahrern zu beobachten. Auch diese Gruppenfahrten sind nicht ungefährlich und erfordern eine hohe Aufmerksamkeit.
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- Wasserski für Anfänger, Fortgeschrittene und Bootsführer, Kosmos Verlags-GmbH, 1983, ISBN 3440049507
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