Naturerlebnisse beim Wasserwandern - Reizvolle Orte in Deutschland und die richtige Ausrüstung

Das Wasserwandern oder auch Kanuwandern bzw. Wanderpaddeln bezeichnet das Befahren eines Gewässers mit einem Kanu. In der Regel handelt es sich um ruhige Gewässer, sodass dieser Sport auch für Familien und Kanuanfänger geeignet ist. In den verwendeten Wanderbooten wird meist auch das Gepäck transportiert. Informieren Sie sich über die Merkmale des Wasserwanderns, und holen Sie sich Tipps für passende Ausflugsziele.

Von Kathrin Schramm

Die Elemente erleben

Das Wasserwandern gewinnt in den letzten Jahren zunehmend an Beliebtheit. War es früher einer eher exotische Sportart oder Freizeitbeschäftigung, so ist der Trend in jüngster Zeit ungebrochen ansteigend.

Nicht nur Einzelpersonen, sondern auch Gruppen und Familien betreiben das Wasserwandern. Es bietet nicht nur Ruhe und Entspannung, sondern auch viele besondere Erlebnisse in der Natur.

Ruhe finden in Zeiten des Massentourismus

Gerade in Zeiten, in denen der Massentourismus mit seinen Bettenburgen überhand nimmt, zieht es viele Urlauber wieder hinaus in die Natur. Fast jedes Land und jede Region unserer Erde sind inzwischen touristisch erschlossen, und es stellt meist keine große Herausforderung mehr dar, an den Ort seiner Wünsche zu gelangen.

Im Gegenteil: Oft ist dort durch den Tourismus die eigentliche Ursprünglichkeit bereits zerstört, und damit auch der Zauber der Umgebung dahin und verschwunden.

  • Straffe Zeitpläne
  • starr organisierte Reiseabläufe und
  • Massenabfertigung

verderben so manchem Abenteuerlustigen den Spaß an seiner Reise. Umso mehr besinnen sich die Menschen darauf, die Natur wieder zu entdecken und dort ihre Ruhe und Entspannung zu finden. Häufig handelt es sich dabei sogar um die Natur in aller nächster Umgebung, ohne dass weite, lange und beschwerliche Reisen notwendig sind.

Kanu fährt durchs Wasser, davor fahren zwei Kanus, links und rechts Bäume, am Himmel Regenbogen
Kanu fährt durchs Wasser, davor fahren zwei Kanus, links und rechts Bäume, am Himmel Regenbogen

Das Besondere beim Wasserwandern

Beim Wasserwandern mit dem Kanu lässt sich die Natur auf ihre ganz eigene und usrpüngliche Weise erleben. Das Element Wasser übt auf die meisten Menschen zusätzlich eine ganz besondere Anziehungskraft aus. Das Wasser bahnt sich unbeirrbar seinen Weg und birgt seine ganz eigenen Schätze und Vorräte.

Wer sich zum Wasserwandern entscheidet, der wird bald eins mit der Natur werden. Sein Tagesrhythmus passt sich dem der Natur an, und er kann die Elemente in ihrer ganzen Ursprünglichkeit erleben. So unterliegt auch die Dynamik eines Wasserlaufs den Jahreszeiten und den Gegebenheiten des Wetters.

Im Handumdrehen kann sich ein beschaulich dahinplätscherndes Bächlein in einen reißenden Strom verwandeln. Die Beobachtungsgabe des Wasserwanderers ist also stets gefragt, ebenso wie seine Aufmerksamkeit.

Doch auch bei gemäßigten Wetter- und Wasserverhältnissen haben die Elemente einiges zu bieten: Die Luft über dem Wasser ist angereichert und eine Wohltat für die Lungen und den Geist, ein freies Durchatmen ist endlich wieder möglich.

Der Blick schweift weit nach vorne, oftmals bis zum Horizont. Über den Tag hinweg erlebt der Wasserwanderer auch die Bewohner seines Gewässers und entdeckt immer wieder Neues.

Die richtige Ausrüstung

Wer das Wasserwandern ausprobieren möchte, sollte natürlich in Sachen Ausrüstung Bescheid wissen.

Das Kanu und die dazugehörige Ausstattung

Natürlich ist der wichtigste Ausrüstungsgegenstand ein geeignetes Kanu. Welche Modellvariante für den geplanten Ausflug die richtige ist, das hängt nicht nur vom Können und der Anzahl der Besatzung ab, sondern auch vom angestrebten Erlebnisfaktor.

So unterscheiden sich

  • Kanus für ruhige, eher stehende Gewässer in ihrer Bauweise und Ausstattung natürlich elementar von
  • Kanus, die im Wildwasserbereich oder in starken Strömungen gefahren werden.

Geeignete Boote können meist in entsprechenden touristischen Regionen gegen eine vertretbare Gebühr gemietet werden. Die meisten Kanuverleihe bieten auch die zusätzliche benötigte Ausrüstung an. Dazu gehören Paddel und Schwimmwesten und wasserdichte Behälter. In der Leihgebühr enthalten sind häufig auch die Kosten für den Fahrdienst, der für einen Rücktransport von Mensch und Material sorgt.

Kartenmaterial

Da beim Wasserwandern oder Kanuwandern oder auch Wanderpaddeln Gewässer befahren werden, gehört zur Ausrüstung auf jeden Fall ein gutes Kartenmaterial. Dies sollte nicht nur die Lage der

bezeichnen, sondern auch deren Besonderheiten wie

  • Gefälle
  • Wehre
  • Schleusen
  • Tiefen und
  • Strömungen.

Weitere hilfreiche Ausrüstungsbestandteile

Wer einen Ausflug im Kanu plant, der sollte sich vorab gut überlegen, welche Ausrüstungsgegenstände er benötigt, und diese einpacken. Nicht immer sind die Naturgebiete überhaupt erschlossen, so dass es schwierig werden kann, fehlende Dinge unterwegs zu besorgen.

gehören auf jeden Fall zu einer Grundausstattung. Auch ein kleines Set für Erste Hilfe sollte mit an Board. Wer eine mehrtägige Tour unternimmt, sollte sich auch Gedanken über einen geeigneten Schlafplatz machen und möglicherweise ein leichtes Zelt und einen Schlafsack mitführen. So bestimmt auch die Ausflugsdauer die Größe des Kanus, nämlich immer dann, wenn viel Stauraum benötigt wird.

Verpflegung und Getränke müssen ebenfalls gut geplant werden, wobei besonders in den warmen Sommermonaten den Getränken die höhere Wichtigkeit zukommt.

Vierköpfige Familie paddelt in einem roten Kanu
Vierköpfige Familie paddelt in einem roten Kanu

Reizvolle Orte für Wasserwanderer in Deutschland

Nicht umsonst ist das Wasserwandern mit dem Kanu in den letzten Jahren immer beliebter geworden. Dafür gibt es viele gute Gründe, wie zum Beispiel den, dass man zum Wasserwandern nicht unbedingt eine weite Reise planen und unternehmen muss. Herrliche Gebiete für die Freunde des Wasserwanderns finden sich auch schon in Deutschland.

Die meisten Regionen sind gut erschlossen und verfügen über gepflegte Camping- und Übernachtungsmöglichkeiten. Auch die Hauptstrecken für Wasserwanderungen sind von der Infrastruktur her gut ausgestattet und verfügen über etliche Servicepunkte entlang der Routen.

Wasserwandern ist grundsätzlich dort möglich, wo geeignete Gewässer zur Verfügung stehen. Landschaftlich besonders reizvoll sind Erholungsgebiete und Urlaubsregionen, die abseits von den Linien der Berufsschifffahrt liegen.

Bodensee, Chiemsee, Mecklenburgische Seenplatte

An den meisten großen Seen in Deutschland hat sich inzwischen eine gut organisierte Szene für Wasserwanderer gebildet. So kann man zum Beispiel am Bodensee einen herrlichen Urlaub verbringen und größere oder kleinere Touren im Kanuwandern unternehmen. Aber auch am Chiemsee oder an der Mecklenburgischen Seenplatte wird dem trendigen Hobby gefrönt.

Wasserwandern auf der Donau

Viele Veranstalter bieten inzwischen auch geführte Reisen und Touren an, die sich meist thematisch mit einer bestimmten Region oder einem Gewässer befassen.

So gibt es zum Beispiel Möglichkeiten, Teilstrecken der Donau oder des Rheins entlang zu wandern und auf diese Weise verschiedene Regionen Deutschlands kennen zu lernen.

Häufig wird hier auf Nebenarmen gefahren und gewandert, die dem etwas ortsunkundigeren Besucher vorab vielleicht gar nicht bekannt oder präsent sind.

Nordsee und Ostsee

Doch das Kanu- und Wasserwandern ist auch an den Küsten des Meeres sehr beliebt. So werden etliche Touren in Nord- und Ostdeutschland, entlang der Nordsee und der Ostsee angeboten. Aufgrund der Wetter- und Wasserverhältnisse finden diese jedoch eher im Sommer statt.

Wasserwandern im Altmühltal

Ein wunderbares Naherholungsgebiet vor allem für Familien stellt auch das Altmühltal dar. Hier fließen zahlreiche kleine Flüsse, die von der Schifffahrt nicht genutzt werden, und sich so als idyllische Kanuwege geradezu anbieten.

Vielfach miteinander verbunden und in größere und kleinere Seen mündend bilden sie eine ideale Kulisse für Kanuwanderer, die in Ruhe und ohne Aufregung die Natur genießen und einmal so richtig entspannen möchten. Wildwasserfahrer kommen hier natürlich weniger auf ihre Kosten, können jedoch problemlos in das etwas rauhere Klima des Voralpengebietes wechseln.

  • Britt Grünke und Detlef Stöcker Kanuwandern leicht gemacht, Pietsch Verlag, 2007, ISBN 3613505371
  • Otto von Stritzky und Marja de Pree Paddel-Handbuch, Wandern auf Salz- und Süßwasser, Verlag von Stritzky, 2006, ISBN 3980814203

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