Abendstudium - Merkmale, Vor- und Nachteile, Voraussetzungen
Viele Arbeitnehmer suchen nach einer Möglichkeit, sich neben dem Beruf weiter zu qualifizieren, um höher in der Karriereleiter aufsteigen zu können. Eine Möglichkeit ist dabei das Abendstudium, welches am Ende zum Erhalt eines Bachelor oder Master Titels führt. Wissen Sie, welche Merkmale ein Abendstudium aufweist, und welche Vor- und Nachteile es bietet? Informieren Sie sich hier.
Abendstudium - generelle Merkmale
Bei einem Abendstudium handelt es sich um ein berufsbegleitendes Studium. Dieses kann generell auf drei verschiedenen Wegen absolviert werden, zum einen in Form eines Präsenzstudiums, bei dem die Lehrveranstaltungen meist abends, im Blockunterricht oder am Wochenende stattfinden.
Das Fernstudium zeichnet sich durch Online-Lehrangebote aus und bietet eine hohe Flexibilität. Das Abendstudium findet in der Regel werktags nach Feierabend statt.
Zwischen drei und vier Stunden sollte der Student dafür einplanen. Handelt es sich um eine Hochschule mit Wochenendstudium, so muss der Studierende auch einen Samstag für sein Studium einplanen.
Unterschiede zum regulären Studium
Ein Abendstudium ist ebenso wie ein reguläres Studium auch in Winter- und Sommersemester unterteilt, in welchen bestimmte Vorlesungen und Seminare belegt werden. Dabei kann es allerdings sein, dass die Dauer eines Semesters kürzer ausfällt als reguläre Semester, was beispielsweise bei so genannten Trimestern der Fall ist. Abgeschlossen wird ein Semester im Abendstudium dann ebenso durch Klausuren, welche teilweise auch an den Wochenenden nach dem Semester abgehalten werden.
Die einzelnen Vorlesungen und Seminare sind bei einem Abendstudium, wie der Name bereits vermuten lässt, auf den Abend verlegt. Dabei handelt es sich nur teilweise um Veranstaltungen mit Anwesenheitspflicht, wie es vor allem bei Seminaren der Fall ist.
Stattdessen kann es auch sein, dass bei Vorlesungen keine Anwesenheitspflicht besteht, weshalb der Lernende selbst entscheiden kann, ob eine Präsenzveranstaltung besucht werden soll. Ein Abendstudium erstreckt sich zudem über drei bis fünf Tage die Woche, wobei jeweils zwei bis vier Stunden pro Tag einkalkuliert werden müssen.
Das Lernen kann wiederum direkt nach den Veranstaltungen, an vorlesungsfreien Tagen nach Feierabend oder am Wochenende erfolgen. Manche Abendstudiengänge gewähren den Studierenden zudem eine freie Zeit von ein bis drei Wochen, bevor die Prüfungen beginnen. So kann sich gezielt auf die Prüfungen vorbereitet werden, ohne dass noch Veranstaltungen besucht werden müssten.
Vor- und Nachteile
Das Abendstudium bietet dabei einige Vorteile. Zum einen hat der Studierende hierdurch die Möglichkeit, sich weiterzubilden, ohne aus der Berufswelt aussteigen zu müssen.
Ein Abendstudium ist zudem motivierender als ein Fernstudium, da beinahe täglich Veranstaltungen besucht werden müssen, was wiederum eine Aufteilung des Lernpensums bedingt. Zudem können Erkenntnisse aus dem Studium direkt in der Arbeitswelt erprobt werden, was für intensive und nachhaltige Lernerlebnisse sorgt.
Nachteilig fällt vor allem der hohe Grad an Belastung auf. So haben viele Betroffene das Gefühl, weder im Studium noch in der Arbeit wirklich was zu erreichen und fühlen sich schon nach wenigen Wochen ausgebrannt. Die Folgen dieser Doppelbelastung können sich demnach nicht nur auf das persönliche Wohlbefinden, sondern auch auf das soziale Umfeld und die Leistung in der Arbeit niederschlagen.
Insgesamt ist ein Abendstudium eine interessante Herausforderung für all jene, welche sich beruflich weiterbilden wollen, ohne wertvolle Arbeitsjahre zu verlieren.
Um ein Abendstudium zu beginnen, sollten einige Voraussetzungen gegeben sein...
Voraussetzungen für ein Abendstudium
Wer über ein Abendstudium nachdenkt, sollte sich über die formalen - aber besonders auch die persönlichen Voraussetzungen im Klaren sein. In der Regel wird das Abitur, die fachgebundene Hochschulreife oder die Fachhochschulreife benötigt. Welche Erwartungen genau vorliegen, hängt auch von der Hochschule sowie der Studienfachwahl ab.
Es kann jedoch auch möglich sein, ein Abendstudium ohne Abitur zu absolvieren; die Regelungen sind von Bundesland zu Bundesland verschieden. In diesem Fall wird beispielsweise eine zweijährige Ausbildung samt dreijähriger Erfahrung in diesem Beruf nachgewiesen werden.
Zu den weiteren formalen Voraussetzungen können Eignungsprüfungen zählen. Und auch ein Numerus Clausus kann gefordert werden.
Selbstdisziplin ist das A und O, wenn es darum geht, ein Abendstudium zu absolvieren. Wer nach der Arbeit noch studiert, büßt einen Teil seiner Freizeit ein; dessen sollte man sich bewusst sein. Außerdem ist ein solides Selbstmanagement gefragt; dazu zählt auch, sich nicht ablenken zu lassen. Familienmitglieder sollten dem Studierenden zudem die nötige Ruhe gönnen.