Masterstudium - Aufbau, Vorteile und berufliche Bedeutung
Ein Mastertitel ist vergleichbar mit einem Diplom, einem Magister oder auch mit dem 1. Staatsexamen im Lehramt. Immer mehr Studiengänge werden auf Bachelor und Master umgestellt, um den Abschluss international vergleichbar zu machen. Ein Masterstudium kann ausschließlich aufbauend auf einen anderen Hochschulabschluss erfolgen. Meist wird es im direkten Anschluss an den Bachelor studiert. Informieren Sie sich über den Aufbau sowie die Vorteile eines Masterstudiums, und mit welchen Berufschancen mit solch einem Abschluss zu rechnen ist.
Master: eine Definition
Der Master ist ein international anerkannter akademischer Titel, der in vielen Studienfächern die Diplom- und Magisterstudiengänge bereits abgelöst hat oder dies in den nächsten Jahren tun wird. Ein Masterstudium kann ausschließlich aufbauend auf einen anderen Hochschulabschluss erfolgen. Meist wird es im direkten Anschluss an den Bachelor studiert.
Der Master kannn von
- Universitäten
- Hochschulen mit gleicher Stellung
- Fachhochschulen/Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAW) und
- Musik- und Kunsthochschulen
verlihen werden. Die Berechtigungen, die man durch diesen Abschluss erhält, entsprechen denen der bisherigen Magister- und Diplomabschlüsse. Ziele des Materstudiengangs sind:
- die Befähigung zur wissenschaftlichen Methodik und Arbeitsweise
- die Vermittlung von theoretisch-analytischen Fähigkeiten
- die Befähigung der Einstellung der Absolventen auf die neuen beruflichen Bedingungen, die auf sie zukommen
Wer seinen Abschluss erhält, darf promovieren; allerdings können weitere Voraussetzungen, je nach Universität, genannt werden. Die Masterarbeit ist Teil der Abschlussprüfung; hierbei handelt es sich um eine selbstständig verfasste wissenschaftliche Arbeit im jeweiligen Fachbereich.
Masterstudiengänge lassen sich in unterschiedliche Profiltypen einteilen:
- stärker anwendungsorientiert
- stärker forschungsorientiert
- lehramtsbezogen
- künstlerisch bezogen
Die beiden erstgenannten Profiltypen lassen sich dabei nicht klar voneinander abgrenzen; ihnen wird eine gleichermaßen wissenschaftliche Bedeutung zugeteilt.
Die Dauer des Masterstudiengangs beträgt mindestens ein, maximal zwei Jahre. Handelt es sich um einen konsekutiven Studiengang - im folgenden Verlauf erläutert - so darf die gesamte Regelstudienzeit nicht mehr als fünf Jahre betragen. Je nach Studienorganisation und Fachbereich kann es aber auch zu Abweichungen dieser Regelung kommen.
Der Aufbau eines Master-Studiengangs
Die Regelstudienzeit eines Masters beträgt abhängig vom Studienfach zwei bis vier Semester. In dieser Zeit vertieft der Student entweder das Fach, das er im Bachelor absolviert hat, oder er wird auf einem anderen wissenschaftlichen Gebiet aktiv. Mit dem erfolgreichen Bestehen der Masterarbeit am Ende des Studiums erhält der Absolvent den Mastertitel verliehen, mit dem er ins Berufsleben starten oder eine Promotion anschließen kann.
Drei verschiedene Masterstudiengänge
In Deutschland wird zwischen drei Masterstudiengängen unterschieden.
- Der konsekutive Master baut auf ein bereits abgeschlossenes Bachelorstudium auf und vertieft das dort studierte Fach.
- Im nicht-konsekutiven Masterstudiengang dagegen wird ein Fach studiert, welches unabhängig vom Bachelor gewählt wird. Diese Art des Masters kann auch im Anschluss an ein Diplom oder Magister studiert werden.
- Letztlich gibt es noch den weiterbildenden Masterstudiengang. Dieser richtet sich an praxiserfahrene Studenten und knüpft an deren Beruf an.
Genereller Aufbau
Unabhängig von der Ausrichtung ist ein Masterstudiengang wie folgt aufgebaut: Der Student belegt über einen Zeitraum von zwei bis vier Semestern Seminare und Vorlesungen, die er aus den in der Studienordnung vorgeschriebenen Modulen selbst auswählen kann. Werden die Veranstaltungen bzw. die Module erfolgreich abgeschlossen - hierfür müssen verschiedene Einzelleistungen erbracht werden - erhalten die Studenten Leistungspunkte oder Creditpoints gutgeschrieben.
Eine wissenschaftliche Arbeit, die Masterarbeit schließt das Studium ab, auch für diese gibt es Leistungspunkte. Insgesamt müssen die Studenten in einem 4-semestrigen Master 120 und in einem 2-semestrigen Master 60 Punkte erwerben.
Je nach Inhalt des Studiengangs bekommen die Absolventen am Ende ihrer Ausbildung eine andere Abschlussbezeichnung verliehen. Für den konsekutiven Master gibt es in Deutschland sieben verschiedene.
Ein geistes- oder sozialwissenschaftliches Studium endet beispielsweise mit einem Master of Arts (M.A.) und ein naturwissenschaftliches Studium mit einem Master of Science (M.Sc.). Wer auf Lehramt studiert hat, schließt mit einem Master of Education (M.Ed.) ab.
Voraussetzungen und Fächerwahl
Die erste Voraussetzung, um für ein Masterstudium an den Universitäten angenommen zu werden, sind gute Noten im Bachelorstudium, d.h. ein Notendurchschnitt von ca. 2,5. Außerdem muss der Bewerbung ein Motivationsschreiben beiliegen, indem der Student erklärt, warum es ihm wichtig und von Interesse ist im gewählten Studiengang einen Master zu erreichen.
Welcher Studiengang genau belegt werden kann, ist abhängig von den Kursen, die bisher besucht worden sind. Als Faustregel gilt: Eine Fachrichtung muss im Bachelor zu ca. 50% absolviert worden sein, um den Master anschließen zu können. Das trifft für das Kernfach auf jeden Fall zu.
Darüber hinaus wird das Kern- und Nebenfach aber meist in einem Profil studiert. Ein Beispiel: Im Bachelorstudium der Sprachwissenschaft ist es beispielsweise möglich zwischen den Profilen "Sprache", "Texttechnologie" und "Kommunikation" zu wählen. Daher ist es einen Versuch wert, sich (bei Interesse) für einen Master in Richtung des Profils (z.B. Kommunikationswissenschaft) zu bewerben.
Auch das Nebenfach könnte relevant sein, denn wenn das Nebenfach im individuellen Ergänzungsbereich vertieft wurde, zusätzliche Kurse belegt wurden usw., kann auch das ausreichen, um sich für den Master zu bewerben. Hier liegen die Vorteile eines fächerübergreifenden Studiums.
Die Praxis hat gezeigt, dass es durchaus möglich ist, angenommen zu werden, die Universität aber fordert, dass ein paar Kurse nachgearbeitet werden müssen. Studenten mit guten Noten und hohem Engagement möchten die Universitäten nicht zwangsläufig Steine in den Weg legen. Ein wichtiger Tipp: Anstatt sich ausschließlich schriftlich zu bewerben, ist es immer von Vorteil das persönliche Gespräch mit dem Verantwortlichen (unter Terminabsprache!) zu suchen, das kann viel bewegen.
Die Vorteile und berufliche Bedeutung des Masterstudiums
Das Masterstudium hat einige Vorteile zu bieten. Viele Arbeitgeber werfen bei einer Bewerbung als Erstes einen Blick auf den Lebenslauf des Bewerbers. Bildung und Qualifikationen entscheiden darüber, ob man in die engere Auswahl kommt oder einen neuen Bewerbungsversuch starten muss. Wer einen guten Hochschulabschluss vorweisen kann, hat hier bereits die erste Hürde genommen und gute Chancen auf eine Einstellung.
Bessere Karrierechancen
Mit der Einführung von Bachelor- und Masterstudiengängen wurden zugleich auch neue akademische Titel geschaffen. Der niedrigste akademische Grad ist nun der Bachelor. Mit diesem halten Absolventen ihren ersten Hochschulabschluss in den Händen.
Da der Bachelor aber noch nicht vergleichbar mit dem Diplom oder Magister ist, wird Absolventen die Möglichkeit eröffnet, ein Masterstudium anzuhängen. Mit dem Master in der Tasche bieten sich schließlich dieselben Berufsmöglichkeiten wie mit den bislang vorherrschenden Abschlüssen.
Wie mit jedem anderen mittleren akademischen Grad hat man auch mit dem Master die Möglichkeit zur Promotion. Ein Bachelor allein würde hierfür nicht ausreichen. Den Master kann man also als Sprungbrett zum höchsten akademischen Grad, dem Doktortitel, bezeichnen.
Bei der Bewerbung punkten
Im Berufsleben bedeutet der Master als mittlerer akademischer Grad also erst einmal gute Bewerbungschancen. Wer einen Masterabschluss besitzt, hat länger und in einem intensiveren Umfang studiert als ein Bachelorabsolvent. Er befindet sich auf dem Ausbildungsniveau eines Diplomers oder Magisters und hat wie diese die Erlaubnis zu promovieren.
Ob aufbauender oder weiterbildender Master - in einer Bewerbung ist jede Art dieses Titels gerne gesehen. Arbeitgeber versprechen sich von Masterabsolventen Fleiß, Ehrgeiz und fundierte fachliche Grundkenntnisse in ihrem studierten Bereich.
Gute Weiterbildungsmöglichkeiten
Ein weiterer Vorteil, den das Masterstudium bietet, ist die Möglichkeit einer Weiterbildung. Neben dem konsekutiven und dem nicht-konsekutiven Master gibt es nämlich auch den weiterbildenden Master, der sich an Personen richtet, die schon mindestens ein Jahr Berufserfahrung gesammelt haben. Dieses Masterstudium kann entweder in Vollzeit oder berufsbegleitend absolviert werden und steht inhaltlich im Zusammenhang mit dem jeweiligen Beruf.
Internationale Vergleichbarkeit
Im Gegensatz zum Diplom oder Magister handelt es sich beim Master um einen Abschluss, der eine gute internationale Vergleichbarkeit zulässt. Arbeitgeber im Ausland können den Mastertitel einordnen, ohne ihn zuvor übersetzen zu müssen.
So besteht nicht die Gefahr, dass der Abschluss durch eine falsche Übersetzung mit einem niederen gleichgesetzt wird und die Bewerberchancen somit sinken. Dieses Problem tritt vor allem bei Diplomabschlüssen vermehrt auf.
Für Personen, die also eine Karriere im Ausland anstreben, hat der Masterabschluss eine ganz besondere Bedeutung. Der international anerkannte Titel verhilft dem Bewerber zu einer gewissen Transparenz seiner Bildungsqualifikation.
Wer einen nicht-konsekutiven Master abschließt, also einen Studiengang belegt, der sich von seinem bisherigen Abschluss inhaltlich unterscheidet, erwirbt für Arbeitgeber interessante Zusatzqualifikationen. Mit diesen gibt er seiner Ausbildung einen besonderen Reiz und erhöht somit seine Berufsperspektiven.
Für manche Berufe unerlässlich
Von größter Bedeutung ist der Master in den Berufen, die ohne diesen Abschluss gar nicht ausgeübt werden dürfen. So sind Lehramtsstudenten, die an einer Hochschule studieren, die ihre Studiengänge komplett auf Bachelor und Master umgestellt hat, auf ein Masterstudium angewiesen. Nur so können sie sich das 1. Staatsexamen anerkennen lassen und damit die Berechtigung zum Antritt des Referendariats erhalten.
Eine wertvolle Zusatzqualifikation
Für Berufstätige kann der Master auch die Möglichkeit auf
- ein Aufbaustudium
- eine Zusatzqualifikation oder sogar
- eine berufliche Neuorientierung
bedeuten. Abhängig von der Art des Masters kann ein Studium berufsbegleitend oder nach Jahren der Berufstätigkeit in Vollzeit erfolgen. Auch wer einen Jobwechsel beabsichtigt und bei seiner Bewerbung wertvolle Zusatzqualifikationen vorweisen möchte, kann von einem Masterstudium profitieren.
Auf die Möglichkeit, den Master nebenberuflich zu machen, gehen wir im Folgenden ein...
Hinweise und Tipps, um den Master nebenberuflich zu machen
Nach einem erfolgreichen Bachelor fehlen vielen Studierenden der Wille oder die finanziellen Mittel, den Eintritt in die Arbeitswelt noch weiter hinauszuschieben. In der Folge soll der Master nebenberuflich absolviert werden. Doch welche Hinweise und Tipps helfen dabei, dass diese nebenberufliche Bewältigung des Master gelingt und auch der Job nicht wesentlich unter dieser Doppelbelastung leidet?
Frühzeitige Vorbereitung
Zunächst einmal sollte das Master Studium bereits frühzeitig geplant werden. So sollte sich bereits während des letzten Semesters im Bachelor informiert werden, welche Studienangebote es im jeweiligen Fachbereich gibt.
Zudem muss die Entscheidung getroffen werden, ob der nebenberufliche Master per Fernstudium oder regulär an einer Universität erworben werden soll. Ein Masterstudiengang an der Uni setzt zwar auch auf große Lernanteile, welche privat bewältigt werden, jedoch finden auch regelmäßig Seminare in den Abendstunden statt. Wurde diese grundsätzliche Entscheidung getroffen, wie die Bewältigung von Beruf und Master parallel bewältigt werden soll, können folgende Tipps dabei helfen, dass das Ganze auch gelingt.
Tipps für effizientes Lernen
Sobald der Master nebenberuflich absolviert werden soll, steht dem Studierenden noch weniger Zeit zur Verfügung. Dies sollte zweierlei Konsequenzen auf das eigene Studienverhalten haben.
Zum einen muss jedes Semester genau überlegt werden, welche Module angefangen und abgeschlossen werden sollen. Das Studienhandbuch kann in diesem Zusammenhang dabei helfen, die Belastungen abzuschätzen und so zu entscheiden, wie vollgepackt der Stundenplan werden darf.
Daneben ist es noch wichtig, ein effektives persönliches Zeitmanagement zu entwerfen und umzusetzen. Dabei sollte der Feierabend nach Arbeitsende fest strukturiert werden, so dass das Lernen ein fester Bestandteil des Alltags wird.
Helfen können dabei Rituale, so dass beispielsweise nach dem Heimkommen erst Sport getrieben, dann gegessen und anschließend stets zwei Stunden konzentriert gelernt wird. Nur so lassen sich schließlich die großen Lerninhalte konsequent und nebenbei erwerben.
Pausen machen und realistisch bleiben
Ein weiterer wichtiger Faktor ist das Einlegen von Pausen. Die Doppelbelastung aus Arbeit und Studium treibt viele Menschen an ihre Grenzen.
Das Ergebnis ist ein Gefühl der ständigen Erschöpfung, welches sich bereits nach wenigen Wochen einstellen kann. Aus diesem Grund sollten Phasen der Erholung eingeplant und sinnvoll genutzt werden.
Dabei sollte dann auch nicht das schlechte Gewissen überwiegen, sobald ein Wochenende wirklich nur entspannt wird. Stattdessen sollte diese Zeit als sinnvolle Ruhephase gesehen werden, nach welcher nur umso effektiver weiter gearbeitet und gelernt werden kann.
Letztlich sollten die eigenen Ansprüche nicht zu hoch ausfallen. Menschen mit einem Hang zum Perfektionismus sollten dabei einsehen, dass es bei der derzeitigen Lebensführung unmöglich ist, stets fehlerfrei zu handeln und optimale Ergebnisse zu erzielen. Demnach sollte man nicht zu hart mit sich ins Gericht gehen, sobald etwa bei einer Prüfung kein optimales Resultat erzielt werden konnte.