Semester - Organisation, Ablauf und Planung
Spätestens im Frühjahr und Herbst trudeln die meisten Studenten wieder an ihrem Studienort ein, um das nächste Semester, also das Studienhalbjahr, in Angriff zu nehmen. Die Prüfungen liegen zu dieser Zeit noch in weiter Ferne und statt Büffeln steht erst einmal Party auf dem Programm. Doch vor lauter Feiern und Relaxen vergisst der ein oder andere schnell die Zeit und plötzlich stehen die Prüfungen dann doch schon vor der Tür. Wer solche Schockmomente vermeiden möchte, braucht ein gutes Zeitmanagement. Informieren Sie sich über das Semester, und was in Sachen Ablauf und Planung beachtet werden sollte.
Semester - Organisation und Ablauf
Als Semester bezeichnet man ein Studienhalbjahr an Hochschulen bzw. Universitäten sowie an Volkshochschulen. Hierzulande gibt es das Wintersemester, welches an den meisten Universitäten am 1. Oktober beginnt und bis zum 31. März des Folgejahres andauert, sowie das Sommersemester, beginnend am 1. April bis zum 30. September.
An Fachhochschulen beginnt das Semester meistens einen Monat eher. Dabei sind die Semesterferien, in denen keine Vorlesungen stattfinden, mit einbezogen.
Die Dauer der Vorlesungszeit beläuft sich im Wintersemester auf etwa 15, im Sommer auf 14 Wochen; sie beginnt in der Regel nach der ersten Hälfte des jeweiligen ersten Semestermonats. Man nutzt die Abkürzungen "WS" für Wintersemester sowie "SS" für Sommersemester.
An Berufsakademien und Oberschulen gibt es Abweichungen, was die zeitliche Regelung der Semester angeht. Die Bezeichnung "Semester" wird auch in der gymnasialen Oberstufe verwendet; hier werden damit die letzten zwei Jahre bezeichnet.
Wartesemester
Im Bereich des Studiums bzw. dessen Beginn fällt auch hin und wieder die Bezeichnung des Wartesemesters. Dabei handelt es sich um die Wartezeit, die verstreicht, bis ein Abiturient den gewünschten Studienplatz erhält.
Nicht immer ist es der Fall, dass man nach dem Abitur direkt mit dem Studium beginnen kann. Es gibt eine Vielzahl an Bewerbern und bei vielen Studiengängen einen bestimmten Numerus Clausus als Zugangsvoraussetzung.
Durch das Einlegen eines Wartesemesters hat man die Möglichkeit, den Studienplatz später zu erhalten, denn zunächst werden die Abiturienten mit besserem Schnitt zugelassen. Mit diesem wird die Wertung pro Halbjahr, welches nach dem Abi vergeht, bezeichnet.
Maximal kann man sich 16 Wartesemester anrechnen lassen. Hier erhalten Sie detailliertere Informationen zum Thema Wartesemester.
Urlaubssemester
Wird das Studium für einige Zeit lang pausiert, ist die Rede von einem Urlaubssemester. Ein solches Urlaubssemester einzulegen, ist nicht ohne Weiteres möglich; es müssen besondere Umstände vorliegen, damit dies genehmigt wird.
Mit diesen sind Gründe gemeint, die es dringend erforderlich machen, das Studium zu unterbrechen. Lehrveranstaltungen werden während dieser Zeit nur begrenzt oder gar nicht besucht, Prüfungen werden nicht geschrieben. Dennoch bleibt die Immatrikulation erhalten.
Zu den typischen Gründen, aus denen man sich für ein Urlaubssemester entscheidet, zählen:
- Kindererziehung
- Auslandssemester
- Krankheit
- Schwangerschaft
- Beschäftigung zur Studienfinanzierung
- Pflege eines Angehörigen
Der Antrag muss schriftlich und sollte frühzeitig gestellt werden.
Semestervorbereitung: Das Semester sinnvoll planen und nutzen
Ein Semester sollte immer gut geplant werden. Vorlesungsfreie Zeit mag zwar gut klingen, doch auch diese muss mit Arbeit gefüllt werden, etwa dann, wenn man sich auf bevorstehende Klausuren und Prüfungen vorbereiten muss. Zudem muss das Studium auch finanziert werden, was viele mithilfe eines Studentenjobs machen.
Bestandteile der Vorbereitung auf das kommende Semester
Um das nächste Semester gründlich vorbereiten zu können, muss zunächst einmal ein Überblick her. In diesem Zusammenhang sollte man sich die Studienunterlagen des vergangenen Semesters anschauen und überprüfen, welche Themen sowie Vorlesungen im kommenden Halbjahr fortgeführt werden.
Natürlich sollte man auch sämtliche anstehenden Prüfungstermine im Blick haben. Ebenso gehören Studienarbeiten, mit denen man gerade beschäftigt ist, oder die in Zukunft anstehen, dazu.
Auf diese Weise kann man schnell erkennen, welche Arbeitsweisen und -schritte momentan gut funktionieren, und was es zu verbessern gilt. Hierbei sollte man sich neben den Mitschriften während der Vorlesung auch auf sein Lernverhalten konzentrieren.
Werden gewisse Fächer im kommenden Jahr fortgeführt, sollten diese grob aufgearbeitet und zusammengefasst werden. Steht eine mögliche Prüfung in diesem Bereich bevor, sollten die entsprechenden Unterlagen griffbereit sein.
Bestenfalls stellt man sich einen Studienverlaufsplan auf. Dieser sollte folgende Aspekte berücksichtigen:
- Pflichtvorlesungen (inkl. Seminarraum)
- Klausurtermine
- Plan für zusätzliche Seminare/Übungen
- Plan zur Vorbereitung und zum Lernen
- In Planung stehende Studienarbeiten
- Anmelde- und Abgabetermine sowie Fristen
Die richtige Balance zwischen Freizeit und Arbeit finden
Der größte Garant für einen erfolgreichen Semesterabschluss ist Lebenszufriedenheit. Nur wer gerne studiert und sich wohl in seiner Haut fühlt, kann sein Hirn auch zu Spitzenleistungen antreiben. Damit Freizeit und Uni in einem ausgewogenen Verhältnis zueinander stehen, muss man schon frühzeitig jedem Bereich einen gewissen Raum zuteilen.
Wie viel Zeit man jeweils zum Lernen und Entspannen einräumt, hängt natürlich primär vom gewählten Studiengang ein. So kann sich beispielsweise ein Soziologiestudent mehr Freizeit herausnehmen als ein angehender Mediziner.
Einen Zeitplan aufstellen
Am entspanntesten studiert es sich, wenn man schon zu Beginn des Semesters einen groben Zeitplan festlegt. Dazu erstellt man sich eine Liste mit all den
die in diesem Semester abgeleistet werden müssen. Je nachdem, wie aufwändig die jeweilige Aufgabe ist, teilt man ihr dann einen gewissen Zeitraum zu. Beispielsweise reicht es meist, wenn man sich für ein Referat eine Woche Zeit nimmt, während ein anspruchsvolles Examen sogar einige Monate an Zeit verschlingen kann.
Im Kalender eintragen
Lernzeiten und Co. werden dann in einen großen, übersichtlichen Wandkalender eingetragen. So sieht man sofort, wo sich weiße Flecken befinden, die dann mit amüsanteren Aktivitäten wie Feiern und Hobbys gefüllt werden können.
Bei der Festlegung der Lernzeiten sollte man immer auch den extra Zeitaufwand für Recherche und Pausen berücksichtigen. Es kann schnell passieren, dass plötzlich eine ganze Stunde vergangen ist, während man in der Bibliothek nach einem bestimmten Aufsatz gesucht hat. Genauso wichtig ist, die Bücher mal für ein paar Minuten zur Seite zu legen, damit der Kopf wieder frei für Neues wird.
Nicht zu knapp kalkulieren
Deshalb gilt: Lieber zu viel Lernzeit einplanen und sich über ein unerwartetes Mehr an Freizeit freuen als zu knapp kalkulieren und völlig gestresst zur Prüfung erscheinen.
Besondere Tipps für das Erstsemester
Steht man nicht nur vor dem Beginn eines neuen Semesters, sondern vor dem Beginn eines Studiums generell, sollte man - als "Erstie" - besondere Tipps beachten, wenn es um die Organisation des Studiums angeht. Zu diesem Zeitpunkt gibt es gleich mehrere neue Situationen und Herausforderungen, denen man sich stellen muss, wie dem Schließen neuer Freundschaften oder der Orientierung an der Universität.
Es ist wichtig, sich nicht selbst unter Druck zu setzen und keine allzu hohen Erwartungen an sich selbst zu stellen. Auch wenn es ein wenig dauert, wird man sich schon bald - sowohl organisatorisch als auch räumlich - im Studium zurechtfinden. Wichtige Fragen, was die Organisation des Semesters angeht, lauten:
- Bei welchen Vorlesungen und Seminaren handelt es sich um Pflichtveranstaltungen?
- Wo und wann finden sie statt, wie lange dauern sie?
- Welche Prüfungsleistungen müssen abgelegt werden?
- Bis wann muss man sich für Prüfungen und Lehrveranstaltungen angemeldet haben?
Wer konkrete Anfragen hat, sollte sich an das Lehrstulsekreteriat wenden. Hier kann man sich beispielsweise über
- die Prüfungsvoraussetzungen
- erwarteten Lektüren
- Referatsthemen und
- wichtige Sprechzeiten
informieren.
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