Rund um die Studienberatung - Voraussetzungen, Fachauswahl und Tipps zum Studiumseinstieg
Die Studienberatung kümmert sich um sämtliche Fragen rund um das Thema Studieren. Nach dem Abitur stehen einem ehemaligen Schüler alle Wege offen. Die meisten Abiturienten entscheiden sich nach wie vor für ein Studium. Schließlich soll die erworbene Allgemeine Hochschulreife auch genutzt werden. Man sollte diese Entscheidung jedoch in Ruhe für sich treffen und nicht einfach mit der breiten Masse schwimmen. Es gibt viele Punkte, die bedacht und entschieden werden müssen. Rund um die Studienberatung - informieren Sie sich über Voraussetzungen, Fachauswahl und Methoden, die den Studiumseinstieg erleichtern.
Studienberatung: Organisation und Aufgaben
Die Studienberatung umfasst sämtliche Maßnahmen an Hochschulen, durch die Studenten bei bestimmten Problemen geholfen werden kann, und die ihnen wieder zu einem ungestörten Arbeiten verhelfen können. Organisiert wird sie auf unterschiedlichen Ebenen; so gibt es
- dezentrale Beratungseinrichtungen
- ergänzende Beratungsangebote sowie
- zentrale Beratungseinrichtungen.
In der Regel gibt es an einer Hochschule für jedes Studienfach Mitarbeiter, deren Aufgabe es ist, die Studenten in diesem Bereich zu beraten. Diese Studienfachberater kümmern sich dabei um verschiedene Belange, etwa
- Erstsemester-Einführungen
- Studienordnung
- Prüfungsordnung
- Stundenülangestaltung
- Beratung von möglichen Interessenten für ein Studium in diesem Fach
Zu diesem Zweck bieten sie meist Sprechstunden an. Für Informationen und Beratung rund um das Thema Einstieg samt Zulassungsvoraussetzungen etc. kümmert sich die Zentrale Studienberatung, ebenso um mögliche Probleme, die im Studienverlauf auftreten können.
Zu den möglichen Beratungsangeboten zählen:
- Informationen bezüglich Studiengänge, Wohnmöglichkeiten, Arbeitsmöglichkeiten etc.
- Entscheidungshilfe bei der Studiumswahl
- Organisatorisches (z.B. von Informationstagen der Hochschule)
- Beratung zu Studienordnungen
- Unterstützung bei Anpassungsproblemen
- Unterstützung bei Arbeits- und Lernschwierigkeiten
- Hilfe in Sachen Prüfungs- und Zeitmanagement
- Hilfe bei Studium-Umorientierung
- Fragen zur Berufsorientierung
In der Regel ist auch eine Beantwortung der Fragen per Mail möglich. Handelt es sich um ausführliche Fragen, ist auch eine individuelle Beratung möglich. Zudem sind auch Gruppenangebote möglich. Typische Merkmale der Studienberatung: sie ist
- klientenzentriert
- neutral
- im Interesse des Ratsuchenden
- vertraulich
- ergebnisoffen
Auf typische Fragen und Aspekte, mit denen sich die Studienberatung beschäftigt, gehen wir im Folgenden ein...
Voraussetzungen: Studieren oder nicht?
Als Gymnasiast hat man meist ein großes Lebensziel: endlich das Abitur schaffen und der Schule dann für immer den Rücken kehren. Doch wenn der Tag dann plötzlich gekommen ist, fühlen sich viele Schüler auf einmal wehmütig.
Denn das Leben geht weiter und zwar ohne die meisten Freunde, die sich bald über ganz Deutschland und noch weiter verstreuen werden. Dazu kommt auch noch die Frage nach den eigenen Plänen. Wie geht es weiter? Studium, Ausbildung oder sogar beides gleichzeitig?
Das Problem ist manchmal nicht primär die Frage, was man machen möchte, sondern wo die eigenen Grenzen liegen. Wer das Abitur nur mit Hängen und Würgen geschafft hat, verspürt vielleicht berechtigte Zweifel, ob er ein Studium überhaupt erfolgreich abschließen könnte. Bevor man sich also Hals über Kopf in den Unialltag stürzt, gilt es abzuprüfen, ob man dieser Herausforderung auch wirklich gewachsen ist.
Studieren nur um des Studierens willen ist absolut nicht sinnvoll. Natürlich ist es schön, die Jugend noch ein wenig hinauszuzögern, bevor es mit dem tristen Arbeitsalltag losgeht. Doch wer nicht an eine Uni passt, wird bereits in den ersten Semestern stark zu kämpfen haben.
Eine lernintensive Ausbildung
Kandidaten, die vom Lernen so richtig die Nase voll haben, sollten um eine Bewerbung lieber einen großen Bogen machen. Ohne Büffeln geht an den Hochschulen überhaupt nichts.
Natürlich gibt es Studiengänge, in denen man weniger lernen muss als in anderen, doch so ganz ohne Engagement wird man es nirgendwo besonders weit schaffen. Abiturienten, die lieber die Früchte ihrer Arbeit sehen als die Nase weiterhin in Bücher stecken würden, sollte sich auf jeden Fall besser für eine Ausbildung entscheiden.
Ohne Selbstdisziplin geht es nicht
Studenten müssen darüber hinaus in der Lage sein, ihren Lernaufwand selbst zu organisieren. In der Schule wird man normalerweise regelmäßig mündlich abgeprüft und mit Stegreifaufgaben zum Lernen angeregt, so dass man ständig einen gewissen Druck im Nacken hat. An der Uni ist das meist völlig anders.
Hier wird man während des Semesters kaum abgeprüft, so dass viele Studenten die Zeit nutzen, um ihre Kurse zu schwänzen und stattdessen die ein oder andere Party zu feiern. Das geht jedoch nur gut aus, wenn man rechtzeitig vor den Prüfungen am Semesterende die Notbremse zieht und mit dem Büffeln beginnt.
Wer nicht in der Lage ist, sich selbst zum Lernen zu motivieren und sich seine Zeit sinnvoll einzuteilen, der wird als Student wohl nicht besonders erfolgreich sein. Hier sind sehr viel Eigeninitiative und Selbststudium gefragt.
Wer studiert, muss sich seine Lernmaterialien meist mühsam selbst zusammenstellen. Es gibt keine Schulbücher mehr, aus denen der Stoff genau so abgeprüft wird, wie es in den einzelnen Kapiteln steht.
Studenten müssen
- sich in der Unibibliothek informieren
- im Internet recherchieren und
- in den Vorlesungen aufmerksam mitschreiben.
Wer dieses Organisationstalent nicht besitzt, wird sich sicherlich schwer tun. Enorm wichtig ist auch die Fähigkeit, sich selbst motivieren zu können. An der Uni sagt einem niemand, was man zu tun und zu lassen hat.
Die Professoren interessieren sich nicht dafür, ob jemand aufgepasst und den Stoff zuhause wiederholt hat. Diese Verantwortung hat man ganz allein selbst zu tragen.
Persönliche Zukunftsvorstellungen
Neben den eigenen Fähigkeiten spielen natürlich auch die persönlichen Zukunftsvorstellungen und Interessen eine große Rolle bei der Entscheidung für oder gegen ein Studium. Wer endlich selbst etwas machen und realitätsnah lernen möchte, ist in einer Ausbildung wohl besser aufgehoben. Hier beschäftigt man sich nicht mit grauer Theorie, sondern lernt, wie es wirklich läuft.
Motivierte Schulabgänger, die gerne selbst Projekte in Angriff nehmen und ihre eigenen Ideen verwirklichen möchten, stellen für die Unternehmen viel versprechende Arbeitnehmer dar. Grundsätzlich gilt, dass man nicht nur die Fakten analysieren, sondern auch ein wenig auf sein Bauchgefühl hören sollte. Auch wenn alle Umstände theoretisch für ein Studium sprechen, heißt das nicht, dass man dann auch damit glücklich wird.
Im umgekehrten Fall ist es unklug, sich zum Beispiel aus rein finanziellen Mitteln gegen die Uni zu entscheiden. Es gibt genügend Gelegenheitsjobs für Studenten und eine ansehnliche Hilfe vom Staat, so dass fast jeder studieren kann, der das auch wirklich möchte.
Hat man sich für das Studium entschieden, kommt es natürlich auch auf die Wahl des passenden Studienfachs an...
Tipps zur Wahl des richtigen Studienfachs
Bis zum Abitur wird der schulische Werdegang eines Jugendlichen häufig durch seine Eltern bestimmt. Schließlich liegt es an den Erziehungsberechtigten, ob sie ihren Nachwuchs auf ein Gymnasium schicken oder eben nicht.
Sofern es nicht zu einem frühzeitigen Abbruch durch den Schüler kommt, muss er nach dem Abitur erstmalig selbst entscheiden, welchen Weg er nun Einschlagen möchte. Diese Entscheidung ist nicht selten mit viel Ratlosigkeit und Selbstzweifeln verbunden.
Die erste große Hürde nach dem Abitur ist die Wahl zwischen Studium und Ausbildung. Schon hier verzweifeln viele ehemalige Schüler, da sie wissen, welch weitreichende Konsequenzen eine falsche Entscheidung in diesem Bereich haben kann. Lücken im Lebenslauf begeistern keinen Arbeitgeber und je länger man etwas gemacht hat, desto schwerer wird es, später noch einmal umzusatteln.
Die meisten Abiturienten entscheiden sich schlussendlich für ein Studium. Manchmal ist der Grund hierfür schlichtweg, dass man seine Allgemeine Hochschulreife nicht umsonst erworben haben will. Nun bleibt nur noch die Frage nach dem Studienfach, die jedoch wiederum ebenfalls keine einfache ist.
Wissen, was auf einen zukommt
Bevor man sich für einen bestimmten Studiengang entscheidet, sollte man sich klar machen, dass Studieren bedeutet, sich wirklich sehr intensiv mit einem Thema zu beschäftigen. Wer also beispielsweise BWL studieren möchte, darf keine Angst davor haben, sich fünf Tage die Woche für mehrere Stunden ausschließlich mit wirtschaftlichen Aspekten zu beschäftigen.
In der Schule hatte man noch zahlreiche Fächer zum Ausgleich, an der Uni ist das nicht der Fall. Einfach das Lieblingsschulfach zu studieren ist zwar einfach, kann aber auch schnell nach hinten losgehen. Oberstufenstoff macht nur einen winzigen Teil dessen aus, was man an einer Universität behandelt, außerdem entgehen dem Abiturienten durch diese Eingrenzung viele wirklich interessante Studienfächer.
Unterstützung im Internet oder durch Berufsberater einholen
Wer absolut nicht weiß, was er studieren möchte, sucht am besten im Internet nach speziellen Tests zur Studienwahl. Manche davon sind kostenlos, für andere fällt ein kleiner Betrag an.
Man sollte nicht nur einen dieser Tests machen, sondern möglichst viele. Durch die Überschneidungen erfährt man recht schnell, in welchen Bereich die eigenen Interessen und Fähigkeiten deuten.
Ein Termin bei einem Berufsberater der Agentur für Arbeit kann dann anschließend dabei helfen, den Fokus auf einige wenige Studiengänge zu reduzieren. Er kennt auch die Jobchancen der verschiedenen Abschlüsse und kann mit allerhand Tipps aus der Praxis weiterhelfen.
Nun steht der Studienstart bevor - wer bestimmte Ratschläge befolgt, kann den Einstieg entspannter meistern...
Perfekt organisiert: Tipps für einen gelungenen Studieneinstieg
Das Abitur gilt als Eintrittskarte in die Welt der machtgefüllten und lukrativen Jobs. Doch erst mit dem Studium kann ein Mensch oft die Basis für eine gelungene Karriere legen.
Gerade Schulabgänger werden aber die ersten Monate an der Universität mit organisatorischen Hürden zu kämpfen haben. Es lohnt sich also, alles für einen gelungenen Einstieg zu unternehmen.
Nachtschichten sind eigentlich etwas für Krankenschwestern, Ärzte und Fabrikarbeiter, aber nicht für Studenten. Trotzdem sitzen besonders in der Prüfungszeit viele Studierende bis in die frühen Morgenstunden an ihrem Schreibtisch und versuchen, sich den Stoff gewaltsam einzutrichtern. Wer sein Studium von Anfang an gut plant, kann sich hingegen auch Ende des Semesters abends noch entspannt in sein warmes Bett kuscheln.
Besonders im ersten Semester packt viele Studenten das nackte Grauen. So hätten sie sich ihr Studium niemals vorgestellt. Man bekommt jede Menge Aufgaben in Form von Referaten und Hausarbeiten aufgebürdet und niemand sagt einem, wo man Informationen zum Thema herbekommen könnte.
Zudem wartet auch noch eine Vielzahl von Prüfungen am Ende des Semesters und man hat keine Ahnung, was nun eigentlich zum Stoff dazu gehört und was nicht. Da kann man als gut behüteter Schüler schnell in Panik geraten.
Einführungsveranstaltungen nutzen
In jedem Falle ist es ratsam, insbesondere die ersten Termine wahrzunehmen und diese mangels Vorlesungen nicht als verlängerte Ferien zu betrachten. Hier besteht im Regelfall die Möglichkeit,
- die Anforderungen einer Studienrichtung genauer kennenzulernen
- erste Worte mit dem Professor zu wechseln
- Kontakte zu neuen Freunden aufzubauen und vor allem
- die Räumlichkeiten der Universität zu besichtigen.
Darin sehen viele Studenten den Grundstein, um sich heimischer zu fühlen und damit auch gerne die künftigen Seminare zu besuchen - vor allem dann, wenn noch vor dem Beginn des Semesters wichtige Erkenntnisse in Erfahrung gebracht werden können. Stürmen in den anschließenden Wochen Dutzende Studenten die Büros der Dozenten, ist es dafür natürlich zu spät.
Die organisatorischen Fragen klären
Aber nicht alleine auf der Universität müssen Weichen gestellt werden. Viele Studienanfänger
- ziehen in eine neue Stadt
- beantragen eine finanzielle Ausbildungsförderung und
- beginnen erstmalig ein eigenständiges Leben.
Auch diese Aspekte sind wichtig und es ist empfehlenswert, sie bereits in den vorherigen Ferien gründlich zu planen und weitgehend zu organisieren.
Idealerweise wird der Beginn des Semesters ohne derlei Sorgen absolviert - die Kraft kann also für die Seminare und Vorlesungen eingeplant werden, statt kurzfristig noch den Umzug bewerkstelligen zu müssen oder den BAföG-Antrag einzureichen. Weitsichtiges Handeln zahlt sich in diesem Falle aus.
Fachliche Voraussetzungen schaffen
Kritisch wird die Frage betrachtet, ob sich Studienanfänger bereits vor dem ersten Semester in die Materie einlesen sollten. Sinnvoll erweist es sich dabei jedoch, sich zumindest das eine oder andere Standardwerk in einer freien Minute vorzunehmen und gerade das Wissen der anfänglichen Wochen wenigstens zu überfliegen.
Der Vorteil liegt darin, dass in den anschließenden Vorlesungen mancher Begriff nicht mehr gänzlich fremd klingt und der grobe Zusammenhang des Themas besser verstanden wird. Die Lektüre sollte aber freilich nicht dazu führen, dass der Studienanfänger nach kurzem Lesen bereits genug von der Materie hat und seine Entscheidung hinterfragt.
Die Ferien nutzen
Studenten sind auch nur Menschen. Wichtig ist es daher, die Wochen vor der universitären Karriere zwar organisiert und zielstrebig zu absolvieren, dabei aber den Blick für das Schöne des Lebens nicht zu vernachlässigen.
Für einen großen Teil der Betroffene beginnt nun eine Zeit, in der sie nicht selten über viele Jahre hinweg hart arbeiten. Grund genug, vorher noch eine interessante Reise zu unternehmen, sich vielleicht einen kleinen Traum zu erfüllen oder die Sehenswürdigkeiten der neuen Stadt zu erkunden. Wer gelassener an die künftigen Aufgaben herangeht, besitzt meist auch deutlich mehr Reserven an Kraft und Übersicht, um die hohen Ziele letztlich erreichen zu können.
Regelstudienzeit oder etwas mehr Zeit lassen?
Entspannter studiert es sich mit einem ausgeklügelten Plan. So sollte man schon vor Beginn des ersten Semesters darüber nachdenken, wie viel Zeit man sich selbst für das Studium einräumen möchte.
Muss es unbedingt die Regelstudienzeit sein oder nimmt man sich vielleicht doch lieber ein bis zwei Semester "Luft" heraus? So kann man auch einmal eine Prüfung verhauen, ohne dass gleich die Existenz auf dem Spiel steht.
Einen Überblick über die Module verschaffen
Zudem empfiehlt sich ein Blick in die Prüfungsordnung beziehungsweise das Modulhandbuch des gewählten Studiengangs. Hier ist ganz genau aufgelistet, welche Leistungen man während des Studiums erbringen muss. So kann man sich bereits vor Studienbeginn ein grobes Bild darüber machen, welche Vorlesungen zu besuchen sind und wann die meisten Prüfungen geschrieben werden.
Stellt man beispielsweise fest, dass der Großteil der Prüfungen nach dem Sommersemester absolviert werden muss, so kann man das vorherige Wintersemester dazu nutzen, schon einmal alle Seminare und Scheine abzuleisten. Dann ist der Stundenplan im Sommersemester relativ leer und man hat genügend Zeit, den Lernstoff vorzubereiten.
Anstehende Aufgaben zeitnah erledigen
Nach diesem Muster sollte man auch kleinere Aufgaben während des Studiums planen. Referatstermine werden zum Beispiel meist schon zu Beginn des Semesters bekannt gegeben und wer klug ist, fertigt sie auch schon zu dieser Zeit an. So ergibt sich eine Menge freier Zeit, die für einen Nebenjob oder auch fürs Feiern und Entspannen genutzt werden kann.