Ambitendenz - Merkmale, Folgen und Behandlung
Die Ambitendenz beschreibt die Tendenz eines Menschen, zwei Dinge zu tun, die sich jedoch gegenseitig widersprechen und somit nicht gleichzeitig ausgeführt werden können. Auf diese Weise ist ein entschlossendes Handeln nicht mehr möglich. Es kann zu Blockaden kommen, ebenso sind Unruhe und wiederum Erstarrung nicht selten. Lesen Sie alles Wissenswerte zum Thema Ambitendenz.
Was ist eine Ambitendenz?
Im Rahmen einer Ambitendenz kommt es zur gleichen Zeit zu zwei Willensimpulsen, die jedoch gegensätzlich sind und sich widersprechen. Dies hat zur Folge, dass die betroffene Person keine entschlossenen Handlungen mehr vornehmen kann. Die Ambitendenz wird zu den Antriebsstörungen gezählt.
Die entsprechende Situation für den Betroffenen lässt sich mit einem Fahrzeug vergleichen, das sowohl vorwärts als auch rückwärts fährt und sich deswegen nicht von der Stelle bewegen kann. Das bedeutet, dass der Betroffene gleichzeitig vorwärts und rückwärts gehen möchte.
Mögliche Symptome und Folgen der Ambitendenz
Da sich jedoch nicht beides zur gleichen Zeit ausüben lässt, führt dies entweder zu einer Gegenbewegung oder zum Stillstand. So bewegt sich der Patient ständig zwischen zwei Dingen, was wiederum zu seiner Erstarrung führt. Nicht selten kommt es auch zu einem Wechsel aus Starre und Unruhe.
Der Patient ist innerlich hin- und hergerissen. Er kommt im Prinzip nicht von der Stelle.
Ein zielgerichtetes Handeln wird dadurch deutlich erschwert. In vielen Fällen ist es dem Betroffenen auch nicht möglich, eine gezielte Handlung durchzuführen.
Ursachen - Wie kommt es zur Ambitendenz?
In der Psychologie gilt die Ambitendenz als Gegenstück zur körperlichen Ambivalenz. Sie kommt zumeist zusammen mit Schizophrenie und Depressionen vor; in der Regel ist eine psychische Störung gegeben.
Im geringen Ausmaß kann sie aber auch bei einem gesunden Menschen vorkommen. Der Übergang zur erwähnten Ambivalenz ist häufig fließend. In diesem Fall besteht ein Bezug zu gleichzeitig vorliegenden Stimmungen, Gefühlen, Strebungen oder Einstellungen innerhalb der gleichen Person oder Situation, weniger geht es um eine geplante Handlung.
Ambitendenz und Katalepsie
Darüber hinaus gibt es einen Zusammenhang zur Katalepsie (Starrsucht). Bei dieser Erkrankung nimmt der Patient ungewöhnlich lange eine passive oder aktive Körperhaltung ein.
So kann die betroffene Person zum Beispiel lange auf einem Bein stehenbleiben. Des Weiteren bestehen Zusammenhänge mit dem Negativismus, bei dem sich der Patient überaus misstrauisch verhält und paranoid auf Zurückweisungen reagiert.
Behandlung einer Ambitendenz
Die Ambitendenz ansich stellt kein eigenes Krankheitsbild dar. Wie bereits erwähnt, kommt sie im Rahmen einer psychischen Störung bzw. Erkrankung zum Tragen. Die Behandlung erfolgt daher stets durch die Therapie der zugrunde liegenden Erkrankung.