Mit gesunder Ernährung Angst vorbeugen
Angstzustände und Angststörungen entstehen häufig durch Stress und Überforderung von Körper und Geist. Durch eine gesunde Ernährung ist es jedoch möglich, Angst vorzubeugen.
Wer unter Angst oder Angststörungen leidet, sollte auf eine positive Lebensführung achten. Dazu gehört auch eine gesunde Ernährung.
Bei Angst fehlt es oft an Appetit
Menschen, bei denen chronische Angst oder sogar eine Angststörung besteht, verspüren oft nur geringen Appetit. Daher essen sie wenig und lassen sogar ganze Mahlzeiten weg.
- Eine solche Ernährungsweise birgt jedoch das Risiko von Mangelerscheinungen in sich, weil dadurch zu wenige Nährstoffe aufgenommen werden.
- Darüber hinaus zehrt Angst an den Reserven des Körpers, wodurch sich der Nährstoffmangel noch verstärkt.
Durch eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung und das regelmäßige Einnehmen der Mahlzeiten lassen sich jedoch zahlreiche körperliche Angstsymptome reduzieren. Eine besondere Diät ist dazu nicht erforderlich. Es genügt, wenn man seine Ernährungsweise umstellt und ein paar Tipps beachtet.
Worauf ist zu achten?
Zunächst einmal ist es wichtig, sich für seine Mahlzeiten genügend Zeit zu nehmen. So sollte man das Essen auch als Erholungspause vom Alltagsstress betrachten. Isst man schnell und hektisch, geht man geschwächt und schlecht erholt an die nächsten Aufgaben.
Besser als große und üppige Portionen sind mehrere kleine Mahlzeiten, die man über den Tag verteilt. Als gute Zwischenmahlzeiten gelten Joghurt und Obst.
Darüber hinaus ist es wichtig, auf ausreichend Flüssigkeitszufuhr zu achten. Der menschliche Körper benötigt pro Tag wenigstens 1,5 Liter Flüssigkeit, da es sonst zu Konzentrationsproblemen oder Kopfschmerzen kommen kann.
Empfehlenswerte Nahrungsmittel
Wer unter Angstzuständen leidet, sollte regelmäßig Lebensmittel wie
- Fleisch
- Käse
- Nüsse
- Eier
- grünes Blattgemüse und
- Zitrusfrüchte
zu sich nehmen. Zu vermeiden sind dagegen
- Schokolade
- stark fetthaltige Speisen, sowie
- Getränke wie Kakao, Kaffee, Tee und Alkohol.
Vor allem Alkohol sorgt bei seinem Abbau für einen Anstieg des Blutzuckerspiegels, was die Anfälligkeit für Angstzustände noch verstärkt. Bei koffeinhaltigen Getränken wie Kaffee ist die Dosis von entscheidender Bedeutung. Während geringe Mengen die Stimmung verbessern können, ist bei größeren Mengen eher das Gegenteil der Fall.
Ein besonders wichtiger Bestandteil einer gesunden Ernährung sind
- Obst
- Gemüse und
- Vollkornprodukte.
Diese enthalten zahlreiche wichtige Vitamine, Spurenelemente und Mineralstoffe, die eine unterstützende Wirkung bei der Bewältigung von Stress haben.
Welche dieser Nährstoffe gegen Angst helfen können und in welchen Nahrungsmitteln sie vorkommen, erfahren Sie im Folgenden.
Vitamine, die gegen Angst helfen können
Vitamine sind nicht nur gut für die körperliche Gesundheit. So haben sie auch eine positive Wirkung gegen Angst und Stress. Zu den zehn wichtigsten Vitaminen gehören:
Vitamin A
Die Aufnahme von Vitamin A ist wichtig, da es vor den so genannten freien Radikalen schützt. Diese Substanzen bilden sich verstärkt bei Angst und Stress.
Vitamin B1 (Thiamin)
Zu den verschiedenen B-Vitaminen gehört Vitamin B1. Es hat eine stabilisierende Wirkung auf die Nerven und trägt zur Gewinnung von Energie bei, die ein Mensch bei Angstzuständen stark verbraucht.
Zu finden ist Vitamin B1 in
- Weizenkeimen
- Sonnenblumenkernen und
- Vollkornprodukten.
Vitamin B2 (Riboflavin)
Durch Vitamin B2 wird die Aktivität von Stresshormonen abgeschwächt. Außerdem hilft es dem Körper, die Energieverwertung aus der Nahrung bei einem erhöhten Energiebedarf aufgrund von Angst zu optimieren.
Zu den Lebensmitteln, in denen Vitamin B2 vorkommt, gehören
- Geflügel
- Fleisch
- Mandeln
- Vollkornprodukte sowie
- Milch und
- Milchprodukte.
Vitamin B6 (Pyridoxin)
Zu den positiven Effekten von Vitamin B6 gehören die Optimierung der Eiweißverwertung bei Stress und Angst, sowie die Stärkung des Nervensystems. Außerdem beugt es schneller Erschöpfung bei Angst- und Stresssituationen vor.
Enthalten ist das Vitamin in
- Bananen
- Nüssen
- Eiern
- Sojabohnen
- Vollkornprodukten
- Fisch und
- Geflügel.
Vitamin B12
Vitamin B12 trägt zur Stärkung des Nervensystems bei. Zu finden ist es in sämtlichen tierischen Lebensmitteln.
Vitamin C (Ascorbinsäure)
Zu den wohl bekanntesten Vitaminen zählt Vitamin C. Es hat eine schützende Wirkung gegen freie Radikale.
Vitamin C kommt reichlich in
- Zitrusfrüchten
- Kiwis
- Beeren
- roten Paprikaschoten
- Spinat und
- Brokkoli
vor.
Vitamin E
Ebenfalls Schutz gegen freie Radikale bietet Vitamin E.
Zu den Lebensmitteln, die das Vitamin enthalten, gehören
- Nüsse
- Samen
- Margarine sowie
- kalt gepresste Pflanzenöle.
Folsäure
Folsäure erhöht die Leistungsfähigkeit eines Menschen, indem sie die Herstellung von weißen und roten Blutkörperchen fördert.
Enthalten ist Folsäure in
- Weizenkeimen und
- dunkelgrünen Gemüsesorten.
Niacin
Niacin hat einen schlaffördernden Effekt. Außerdem unterstützt es den Nervenstoffwechsel.
Pantothensäure
Pantothensäure sorgt für eine bessere Energiegewinnung bei Angst und Stress. Darüber hinaus hilft sie bei der Entstehung von stressreduzierenden Hormonen.
Mineralstoffe, die gegen Angst helfen können
Ebenso wichtig für eine gesunde Ernährung sind Mineralstoffe. Einige davon haben sogar eine positive Wirkung gegen Angst und Stress.
Kalium
Kalium trägt dazu bei, dass sich die Nerven entspannen können.
Kalzium
Kalzium ist nicht nur wichtig für die Knochen, sondern hilft ebenso wie Kalium den Nerven dabei, sich zu entspannen.
Kalzium kommt reichhaltig in
- Vollkornprodukten
- Milchprodukten und
- grünem Blattgemüse
vor.
Magnesium
Ebenfalls eine stärkende Wirkung auf die Nerven hat Magnesium.
Enthalten ist der wichtige Mineralstoff in
- Weizenkeimen
- Nüssen
- Hülsenfrüchten und
- Vollkornprodukten.
Phosphor
Phosphor ist wichtig für positives Fühlen und Denken.
Lebensmittel, in denen Phosphor vorkommt, sind
- Nüsse
- Weizenkeime
- Käse und
- Eier.
Spurenelemente, die gegen Angst helfen können
Neben Vitaminen und Mineralstoffen spielen auch Spurenelementebei einer gesunden Ernährung eine wesentliche Rolle. Zu den wichtigsten Spurenelementen gegen Angst und Stress gehören:
Kupfer
Kupfer sorgt dafür, dass im Falle von Angst und Stress der Körper die erforderliche Energie bereitstellen kann. Außerdem hat es eine stärkende Wirkung auf die Nerven.
Enthalten ist das Spurenelement in
- Meeresfrüchten
- Weizenkeimen
- Nüssen und
- Leber.
Selen
Bei Selen handelt es sich um ein Spurenelement, das vor freien Radikalen schützt. Diese Substanzen bilden sich verstärkt in Angstsituationen.
Zink
Ebenso wie Selen schützt auch Zink vor freien Radikalen. Außerdem wirkt es gegen Nervosität und Angst.
Nahrungsmittel, in denen Zink vorkommt, sind
- rotes Fleisch
- Vollkornprodukte und
- Austern.
- Das Angstbuch: Woher Ängste kommen und wie man sie bekämpfen kann, Rowohlt, 2004, ISBN 3498006398
- Panikattacken und andere Angststörungen loswerden!: Wie die Hirnforschung hilft, Angst und Panik für immer zu besiegen., think and change, 2016, ISBN 3000530622
- Natürlich high: Die körpereigenen Glückshormone aktivieren und Depressionen, Ängste und Antriebslosigkeit dauerhaft loswerden, Riva, 2020, ISBN 3958141129
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