Atembeschwerden - Ursachen und Behandlung

Atembeschwerden können bei Menschen in unterschiedlichen Situationen auftreten. Zur Behandlung werden verschiedene Präparate eingesetzt.

Von Claudia Haut

Ursachen

  • Wenn bei einem Brand Rauch in die Lunge gelangt, kann dieser dort die Atembeschwerden verursachen, da sich die Lungenflügel nicht mehr vollständig entfalten können. Symptom einer Rauchvergiftung sind demnach auch Atembeschwerden.
  • Sehr häufig ist auch das Rauchen die Ursache für Atembeschwerden.
  • Auf hohen Bergen leiden viele Menschen ebenfalls unter Atembeschwerden, da dort der Sauerstoffgehalt der Einatemluft verringert ist.

Erkrankungen

Befindet sich ein Tumor in der Lunge, der sowohl gut- als auch bösartig sein kann, kann auch dieser die Ursache der Atembeschwerden sein. Häufig treten Atembeschwerden im Zusammenhang mit Lungenerkrankungen wie zum Beispiel

auf.

Auch Herzpatienten leiden häufig unter Atembeschwerden. Eine Herzmuskelentzündung oder auch eine KHK (koronare Herzerkrankung) äußern sich unter anderem durch Atembeschwerden.

Auch Patienten mit Schilddrüsenerkrankungen können unter Atembeschwerden leiden, wenn die Schilddrüse stark vergrößert ist und so das Atmen erschwert wird. Kinderkrankheiten wie zum Beispiel der Keuchhusten verursachen ebenfalls starke Atembeschwerden.

Auch harmlose Infektionskrankheiten wie zum Beispiel ein grippaler Infekt können zu Atembeschwerden führen. Schwellungen oder Entzündungen im Bereich von Luftröhre oder Kehlkopf (zum Beispiel Kehlkopfentzündung) verursachen ebenso wie die anderen genannten Krankheiten Atembeschwerden.

Bei einigen Patienten äußern sich die Atembeschwerden auch nur nachts beim Schlafen. Die Patienten haben dann Atemaussetzer. Der Mediziner nennt diese Krankheit das Schlafapnoe-Syndrom.

Patienten, die allergisch auf Lebensmittel Pollen oder sonstige Substanzen reagieren, leiden bei einer allergischen Reaktion ebenfalls unter Atembeschwerden.

Komplikationen

Atembeschwerden können harmlos sein, aber auch lebensgefährliche Ausmaße annehmen. So besteht im Extremfall die Gefahr zu ersticken, wenn die Atemwege blockiert werden.

Ein regelrechter Notfall ist das Verschlucken von Fremdkörpern, was vor allem bei Kindern vorkommt. In diesem Fall muss von den Eltern umgehend Erste Hilfe geleistet werden.

Aber auch bei erwachsenen Menschen tritt akute Atemnot gelegentlich durch das Verschlucken von Speisen oder einer Fischgräte auf.

Wann zum Arzt?

  • Bei erkältungsbedingten Atembeschwerden sollte rasch ein Arzt konsultiert werden, wenn der Patient Schmerzen beim Atmen empfindet. Dies kann ein Anzeichen für eine bakterielle Bronchitis sein, die mit Antibiotika behandelt werden muss.
  • Das Gleiche gilt für Auswurf mit gelb-grüner Färbung und Fieber.
  • Ebenfalls ein Arzt hinzuzuziehen ist, wenn der Patient unter starker Atemnot (Dyspnoe) leidet.

Treten dabei weitere Symptome wie

auf, gilt es, umgehend einen Notarzt zu verständigen, da es sich dabei um eine lebensbedrohliche Lungenembolie oder einen Herzinfarkt handeln kann.

Diagnose

Bei Atembeschwerden beginnt die Untersuchung damit, dass der Arzt einige Fragen an den Patienten stellt. So möchte er wissen, seit wann die Atembeschwerden auftreten und ob sie sich nur bei körperlichen Belastungen oder auch im Ruhezustand zeigen.

Außerdem gilt es festzustellen:

  1. Ob der Patient noch unter weiteren Beschwerden leidet
  2. Ob er bestimmte Arzneimittel einnimmt
  3. Ob er Vorerkrankungen wie Herzschwäche oder Asthma hat
  4. Ob er raucht

Körperliche Untersuchung

An die Befragung schließt sich eine gründliche körperliche Untersuchung an. Dabei wird der Patient mit einem Stethoskop abgehört. In den meisten Fällen erfolgt zudem eine Blutuntersuchung.

Zum Ausschließen einer Herzkrankheit kann zudem ein EKG (Elektrokardiogramm) durchgeführt werden. Auch Röntgenaufnahmen des Brustkorbs und ein Funktionstest der Lunge sind möglich.

Weitere Untersuchungen

Zur genauen Erstellung der Diagnose können weitere Untersuchungen nötig sein. Dazu gehören unter anderem:

Behandlung

Raucherentwöhnung

Die Behandlung der Atembeschwerden richtet sich nach der ursächlichen Erkrankung. Langjährige Raucher leiden ebenfalls unter Atembeschwerden, da die Lunge durch das Nikotin stark angegriffen wird. Wenn die Lunge noch nicht zu stark geschädigt wurde, genügt es hier oftmals, das Rauchen aufzugeben, um die Atembeschwerden zu lindern.

Sauerstoffgaben

In einigen Fällen ist auch die zusätzliche Gabe von Sauerstoff über ein Sauerstoffgerät notwendig. Dies ist zum Beispiel bei schweren Lungenerkrankungen der Fall oder auch bei Patienten, die nachts plötzlich aufhören zu atmen.

Medikamente

Der Arzt kann unterschiedliche Medikamente zur Behandlung der Atembeschwerden verordnen. Je nach Ursache der Beschwerden

  • erweitern diese Medikamente die Bronchien oder
  • lindern eine Entzündung im Bereich der Atmungsorgane.

Teilweise müssen die Patienten auch ein Antibiotikum einnehmen, wenn Bakterien die Atembeschwerden verursachen.

Operationen

Patienten mit Tumoren im Bereich der Atmungsorgane können ebenfalls unter Atembeschwerden leiden. Hier hilft dann oftmals nur die operative Entfernung des Tumors oder auch weitere Behandlungen wie Chemo- und/oder Strahlentherapie. Wenn der Tumor entfernt ist, bessern sich in der Regel auch die Atembeschwerden.

Selbsttherapie

Atembeschwerden entstehen durch verschiedene Ursachen. In bestimmten Fällen kann auch eine Selbstbehandlung erfolgen. So zum Beispiel bei leichter erkältungsbedingter Atemnot.

  • Wer unter Asthma bronchiale leidet, sollte stets ein therapeutisches Spray dabei haben, falls es zu akuten Atemproblemen kommt.
  • Als hilfreich gilt auch frische kühle Luft, denn Kaltluft verfügt über mehr Sauerstoff.
  • Da es sich im Sitzen leichter atmen lässt, wird empfohlen, sich bei akuter Atemnot hinzusetzen. Durch das Abstützen der Arme auf die Oberschenkel wird die mechanische Atmung von den Muskeln unterstützt.

Hausmittel

Werden die Atembeschwerden durch eine Erkältung hervorgerufen, die zur Verstopfung der Nase und zu Husten führt, können verschiedene Hausmittel hilfreich sein.

  • Dazu gehören vor allem Kamillendampfbäder. Durch den feuchten Dampf kommt es zum Anfeuchten der Schleimhäute. Außerdem werden die oberen Atemwege desinfiziert und die Bronchien entspannt, wodurch es sich leichter atmen lässt.

  • Experten empfehlen zudem die Anwendung einer Nasendusche. Diese macht die Nase frei und erleichtert die Atmung.

  • Ebenfalls sinnvoll ist das Trinken von heißem Tee. Dieser trägt zur Lockerung von Schleim bei, der sich in den Atemwegen festgesetzt hat. Als empfehlenswert gelten Kamillentee, Pfefferminztee oder spezielle Erkältungstees.

  • Ein weiteres bewährtes Hausmittel gegen Atembeschwerden ist das Anlegen eines warmen und feuchten Umschlags. Zu diesem Zweck wird ein Tuch aus Baumwolle in warmes Wasser getränkt und ausgewrungen.

    Danach legt man das feuchte Tuch auf die Brust. Außerdem kommt eine Wolldecke darüber. Der Patient bleibt dann etwa 20 Minuten mit dem Umschlag liegen und ruht sich aus.

    Durch den Umschlag werden sowohl die Bronchien als auch die Atemmuskeln entspannt. Außerdem kann lästiger Schleim leichter abgehustet werden.

  • Als natürlicher Hustenlöser gilt zudem Zwiebelhustensaft. Dieser hat die Eigenschaft, zähen Schleim aus den Atemwegen zu lösen, wodurch man besser Luft bekommt.

Akupunktur und Homöopathie

Auch alternative Heilmittel wie Akupunktur und Homöopathie sollen gegen Atembeschwerden helfen. Die Akupunktur findet wenigstens einmal in der Woche statt und verläuft meist erfolgreich.

Homöopathische Mittel gegen hustenbedingte Atemnot sind

Vorbeugung

Um Atembeschwerden, die durch eine Erkältung entstehen, vorzubeugen, werden regelmäßige Aufenthalte an der frischen Luft empfohlen. Ebenso gilt die Zufuhr von Vitaminen als sinnvoll.

Gegen eine echte Grippe (Influenza) ist auch eine Impfung möglich. Außerdem ist es besser, mit dem Rauchen aufzuhören oder gar nicht erst damit anzufangen.

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