Brechreiz und Erbrechen - Ursachen und Behandlung

Brechreiz und Erbrechen sind häufig vorkommende Symptome. Hinter diesen können harmlose Ursachen stecken, doch mitunter sind auch (ernstzunehmende) Erkrankungen der Auslöser. Der Brechreiz bildet dabei die Vorstufe des Erbrechens; bei diesem kommt es schließlich zur Entleerung von Speiseröhre oder Magen, indem der Inhalt in den Mund und dann nach außen gelangt. Informieren Sie sich über Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten von Brechreiz und Erbrechen.

Von Claudia Haut
Klassifikation nach ICD-10: R11
ICD-10 ist ein weltweit verwendetes Klassifikationssystem für medizinische Diagnosen. Der sogenannte ICD-Code ist zum Beispiel auf einem ärztlichen Attest zu finden.

Brechreiz und Erbrechen: Merkmale und Symptome

Unter Brechreiz versteht man die Vorstufe des Erbrechens: es handelt sich um ein unangenehmes Gefühl im Bereich des Magens, welches den Betroffenen dazu bringt, zu erbrechen, also den Magen auf dem umgekehrten Weg über Speiseröhre und Mund zu entleeren. Häufig besteht zuvor Übelkeit (hier gesondert beschrieben).

Der Brechreiz stellt ein häufiges, in der Regel sehr unspezifisches Begleitsymptom bei vielen Krankheiten dar. Für den Körper stellt dieser Reiz des Erbrechens einen Schutzmechanismus dar, um die Aufnahme von ungenießbaren oder gesundheitsgefährdenden Stoffen zu verhindern. Zudem stellt der Brechreiz ein Alarmsignal dar, wenn man bereits schädliche Stoffe verzehrt hat.

Das Brechzentrum

Das so genannte Brechzentrum stellt den Ausgangspunkt für den Brechreiz und das Erbrechen dar. Es befindet sich im Hirnstamm und beinhaltet die Anteile der folgenden Hirnelemente:

  • Area postrema: erkennt giftige Stoffe im Blut und gibt die Information an die Nerveneinheiten des Brechzentrums weiter
  • Nucleus tractus solitarii: regt den vor dem Erbrechen vermehrten Speichelfluss an, interpretiert die Impulse, welche für einen Brechreiz notwendig sind
  • Formatio reticularis: wichtig für die Koordination von Brechreiz und Erbrechen

Brechreiz auslösen

Eines vorweg: es gibt nur wenige Situationen, in denen es sinnvoll ist, einen Brechreiz auszulösen. Das absichtliche Auslösen des Brechreizes und anschließende Erbrechen stellen ein typisches krankhaftes Verhalten dar, so wie es etwa bei Bulimie der Fall ist.

Regelmäßig durchgeführt, kann es zusätzliche gesundheitliche Folgen mit sich bringen. Durch die Magensäure kann die Speiseröhre gereizt werden; außerdem kann sich der Zahnzustand verschlechtern.

Wer einen Brechreiz auslösen will, probiert dies häufig, indem er sich den Finger in den Hals steckt, um damit den Gaumen zu reizen. In der Notfallmedizin gibt es bestimmte Wirkstoffe, die diesen Reflex auslösen.

Ursachen von Brechreiz und Erbrechen

Für Brechreiz und Erbrechen gibt es viele verschiedene Ursachen.

Brechreiz und Erbrechen durch verdorbene Lebensmittel

Wenn der Mensch etwas Verdorbenes gegessen hat, kann dies zu einer Lebensmittelvergiftung führen, die sich häufig durch Erbrechen äußert. Auch giftige Substanzen, die zum Beispiel kleine Kinder trinken oder verzehren, führen häufig zu Vergiftungen.

Brechreiz und Erbrechen während der Schwangerschaft

Durch den starken Hormonanstieg zu Beginn der Schwangerschaft leiden viele Frauen unter dem Schwangerschaftserbrechen. Besonders während der ersten Schwangerschaftswochen tritt bei vielen Frauen das Schwangerschaftserbrechen auf, das "nur" aus Brechreiz oder auch zusätzlich aus Erbrechen bestehen kann.

Brechreiz und Erbrechen als Nebenwirkung von Medikamenten, z.B. Antibiotika, Abführmittel oder Narkosemittel

Auch die Einnahme bestimmter Medikamente kann zu Brechreiz und Erbrechen führen. So zeigen beispielsweise Antibiotika häufig eine entsprechende Nebenwirkung.

In manchen Fällen gelten auch Abführmittel als problematisch. In diesem Zusammenhang wird oft vom unerträglichen Geschmack gesprochen; doch auch die Verträglichkeit scheint nicht immer gegeben zu sein.

Die so genannte postoperative Übelkeit tritt nach dem Ausleiten einer Narkose auf. Durch die Verabreichung bestimmter Narkosemittel reagiert das Gehirn nach Beendigung der Operation mit bestimmten Reizen, die beim Patienten Brechreiz und Erbrechen verursachen.

Brechreiz und Erbrechen durch Chemotherapie

Eine Chemotherapie, die zum Beispiel aufgrund einer Krebserkrankung durchgeführt wird, ist ebenfalls häufig mit Erbrechen verbunden.

Brechreiz und Erbrechen bei Nervosität

Äußerst nervöse Menschen können ebenfalls zu Erbrechen neigen.

Erbrechen beim Baby und Kind

Auch bei Babys und Kindern kommt es zum Erbrechen; dabei sind verschiedene Arten möglich, je nachdem, welche Ursache hier eine Rolle spielt. So unterscheidet man:

  • Spucken/Speien bei Babys: nicht krankhaft, wenn das Erbrechen kleinerer Nahrungsmengen eine halbe bis ganze Stunde nach der Mahlzeit erfolgt
  • schlaffes/atonisches Erbrechen: kraftloses Herauswürgen, manchmal aber auch einfacheres Herauslaufenlassen der Nahrung - möglich ist eine Erkrankung der Speiseröhre, bei der der Speisebrei aus dem Magen zurück in die Speiseröhre fließt
  • Erbrechen im Schwall: das Kind erbricht mit hohem Druck sowie in großen Mengen, typisch bei Brechdurchfall
  • spastisches Erbrechen (Erbrechen im Schwall): der Säugling erbricht im hohen Bogen, eine halbe bis ganze Stunde nach dem Essen - möglich ist eine Magenpförtnerverengung

Erbrechen beim Zahnen?

Viele Eltern bringen das Zahnen bei ihrem Baby mit Erbrechen in Verbindung. Wie zahlreiche Studien jedoch herausgefunden haben, kann das Zahnen nicht mit Erbrechen, welches im Babyalter oft auch mit fieberhaften Infekten einhergehen kann, nicht mit diesen Symptomen begründet werden.

In dem Alter, in dem das Zahnen typisch ist, verlieren die Kinder ihren Nestschutz durch die Antikörper, die sie von der Mutter erhalten. Somit kann es häufiger zu Infekten kommen.

Erkrankungen, die mit Brechreiz und Erbrechen einhergehen

Zudem gibt es viele Krankheiten, die Brechreiz und Erbrechen auslösen können.

Plötzliches Erbrechen (mit Durchfall) bei Magen-Darm-Infektionen

Es gibt einige Magen-Darm-Infektionen, die mit einem plötzlichen Erbrechen einhergehen, das mit Durchfall in Verbindung stehen kann. Solche akut einsetzende Beschwerden sind typisch für Infektionen mit Rota- oder Noroviren, die sehr ansteckend sind; meist sind sie nach einigen Tagen wieder verschwunden.

Brechreiz und Erbrechen aufgrund von Magenschleimhautentzündung und Magengeschwür

Dazu gehören zum Beispiel die Magenschleimhautentzündung oder auch ein Magengeschwür. Bei einem Magengeschwür ist das Erbrochene häufig mit Blut vermischt.

Brechreiz und Erbrechen aufgrund von Gallenblasenentzündung und Leberentzündung

Auch

  • eine Gallenblasenentzündung
  • ein Zwölffingerdarmgeschwür oder
  • eine Leberentzündung

sind mit Erbrechen verbunden. Bei der Gallenblasenentzündung ist das Erbrochene gelblich-bräunlich gefärbt.

Brechreiz und Erbrechen aufgrund eines Hitzschlags oder Sonnenstichs

Personen, die sich zu lange in der Sonne aufgehalten und dadurch einen Hitzschlag oder Sonnenstich bekommen haben, müssen ebenfalls meist erbrechen.

Magen-Darm-Grippe (Brechdurchfall) mit und ohne Brechreiz und Erbrechen (oftmals schwallartig)

Die Magen-Darm-Grippe, auch Gastroenteritis genannt, geht ebenso häufig mit Übelkeit und - teils schwallartigem - Erbrechen einher. Zusätzlich kommt es zu Appetitlosigkeit oder Fieber.

Allerdings kann eine solche Erkrankung auch ohne Brechreiz oder Erbrechen einhergehen. Hier kommt es darauf an, welche Körperbereiche besonders erkrankt sind.

Brechreiz und Erbrechen bei Keuchhusten

Kinderkrankheiten wie zum Beispiel der Keuchhusten sind mit starken Hustenanfällen verbunden. Durch das starke Husten kann ein Brechreiz ausgelöst werden, der für die Patienten äußerst unangenehm ist.

Psychische Erkrankungen, die zu Brechreiz und Erbrechen führen, z.B. Bulimie oder Magersucht

Neben den körperlichen Erkrankungen können auch psychische Krankheiten mit Erbrechen verbunden sein. Dazu gehören die Magersucht sowie die Bulimie.

Patienten, die psychische Probleme haben, führen den Brechreiz häufig willentlich herbei, um schlank zu werden oder zu bleiben. Beispiel hierfür ist die Bulimie. Die Patienten erbrechen regelmäßig nach den Mahlzeiten, um nicht zuzunehmen. Die Ursachen für diese Krankheit sind vielfältig und können sowohl in der Kindheit liegen als auch mit verschiedenen Lebensumständen zu tun haben.

Erbrechen als medizinischer Notfall, z.B. bei Vergiftung, Bluterbrechen (z.B. schaumig) oder Herzinfarkt

Als medizinischer Notfall gilt zum Beispiel eine Vergiftung durch toxische Pilze. Bei Kindern kommt es häufig durch das Verschlucken von Putzmitteln oder Medikamenten zu einer Vergiftung, die mit Erbrechen einhergeht. In solchen Fällen sollten entweder der Giftnotruf alarmiert oder sofort ein Krankenhaus aufgesucht werden.

Erbricht ein Mensch Blut, was als Hämatemesis bezeichnet wird, so liegt in aller Regel ein Notfall vor. Je nach Aussehen des Erbrochenen kann man auch Rückschlüsse auf den Ursprung der Blutung ziehen.

Ist das Blut schaumig, kann man davon ausgehen, dass es aus der Lunge stammt. Echtes blutiges Erbrechen wird meist mit Erkrankungen des Magens oder auch des Zwölffingerdarms in Verbindung gebracht.

Wenn man nach einem unblutigen Erbrechen Blutspuren im Erbrochenen findet, können kleine Verletzungen der Schleimhaut, die beim Erbrechen entstanden sind, die Ursache sein. Erinnert das Blut an Kaffeesatz, ist das Blut vermutlich bereits längere Zeit im Magen gewesen und war dort der Magensäure ausgesetzt - Auslöser der Blutung können Erkrankungen der Speiseröhre oder Magentumore sein.

Erbrechen kann zudem ein Indiz für einen Herzinfarkt sein. Der Betroffene leidet dann auch unter Angst, Atemnot und Schwindelgefühlen. In solchen Fällen ist rasch ein Notarzt zu alarmieren.

Begleitende Symptome von Erbrechen wie Fieber, Kopfschmerzen oder Durchfall

Liegt eine Erkrankung oder Infektion vor, die mit Erbrechen einhergeht, gibt es meist auch weitere Symptome, die bemerkt werden. So kann beispielsweise eine Migräne mit Kopfschmerzen, Lichtempfindlichkeit und Erbrechen einhergehen.

Zu Fieber kann es etwa bei einer Magen-Darm-Grippe kommen. In diesem Fall zählt Durchfall ebenfalls zu den typischen Symptomen.

Komplikationen: Folgen von Brechreiz und Erbrechen, z.B. Dehydrierung und Riss in der Speiseröhre oder Ersticken

Bei häufigem Erbrechen verliert der Körper Magensäure und Wasser. Dadurch besteht das Risiko eines Mangels an Flüssigkeit und Elektrolyten im Organismus. Im schlimmsten Fall kann es zur Austrocknung des Körpers kommen.

Des Weiteren sind Risse in der Speiseröhre im Bereich des Möglichen. Verliert der Patient beim Erbrechen das Bewusstsein, besteht die Gefahr, dass er Erbrochenes einatmet, was seinen Tod durch Ersticken zur Folge haben kann.

Wann sollte man wegen Brechreiz und Erbrechen zum Arzt?

Ebenfalls, wenn

  • das Erbrechen unvermindert anhält oder
  • der Patient unter zusätzlichen Beschwerden wie starken Bauchschmerzen oder Flankenschmerzen leidet oder
  • der Patient Blut erbricht,

sollte man sich in ärztliche Behandlung begeben.

Diagnose bei Brechreiz und Erbrechen

Bessert sich das Erbrechen nach einigen Tagen nicht wieder von selbst, ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen. Bei diesem werden zahlreiche Untersuchungen durchgeführt.

Anamnese bei Brechreiz und Erbrechen

Erbrechen kann durch die unterschiedlichsten Ursachen auftreten. Um die Gründe für die Beschwerden festzustellen, fragt der Arzt den Patienten danach

  • seit wann er unter dem Erbrechen leidet
  • wie häufig es auftritt und
  • ob Speisereste, Flüssigkeit oder Blut erbrochen werden.

Auch das Auftreten von weiteren Beschwerden wie

  • Übelkeit
  • Bauchschmerzen
  • Durchfall und
  • Fieber sowie
  • das Bestehen von Vorerkrankungen

sind von Bedeutung. Darüber hinaus erkundigt sich der Mediziner nach den Essgewohnheiten des Patienten und was dieser zuletzt zu sich genommen hat.

Körperliche Untersuchung bei Brechreiz und Erbrechen

Im Anschluss an die Befragung findet eine körperliche Untersuchung statt. Zu dieser gehört auch das Messen des Blutdrucks.

Eine Blutdruckmessung ist vor allem bei Patienten angebracht, die unter Bluthochdruck leiden. So kann das Erbrechen ein Anzeichen für eine gefährliche Blutdruckentgleisung sein.

Weiterhin erfolgt eine Blutabnahme. Durch die Untersuchung des Blutes ist es möglich, Entzündungen des Blinddarms, der Gallenblase und der Leber sowie eine Stoffwechselstörung im Rahmen der Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus), eine Nahrungsmittelunverträglichkeit oder einen Herzinfarkt festzustellen.

Besteht Verdacht auf eine Nierenkrankheit, wird eine Untersuchung des Urins durchgeführt. Leidet der Patient dagegen zusätzlich unter Durchfall, findet eine Stuhluntersuchung statt.

Weitere Untersuchungen bei Brechreiz und Erbrechen

Reichen die genannten Untersuchungen zur Diagnose nicht aus, können zusätzliche Verfahren durchgeführt werden. Dazu gehören

Behandlung von Brechreiz und Erbrechen

Wenn ein Erwachsener erbricht, muss dies nicht zwingend ärztlich behandelt werden. Es sei denn,

  • dem Erbrochenen ist Blut beigemischt
  • es riecht auffällig oder
  • hat eine auffällige Färbung bzw. Konzentration.

Infusion und Elektrolytlösungen bei Erbrechen

Reicht zudem die orale Flüssigkeitsaufnahme nicht aus, um den Kreislauf zu stabilisieren, so muss im Krankenhaus oder der ärztlichen Praxis eine Infusion angelegt und dem Körper auf diese Weise die Flüssigkeit zugeführt werden. In der Apotheke gibt es auch spezielle Elektrolytlösungen, die den geschwächten Körper mit Elektrolyten versorgen.

Medikamente gegen Erbrechen

Helfen diese Maßnahmen nicht, kann der Arzt Medikamente gegen das Erbrechen verordnen. Diese sind als Tabletten, Zäpfchen oder Saft erhältlich. Liegt kein gewöhnliches Erbrechen vor, müssen gegebenenfalls weitere Behandlungen erfolgen.

Auspumpen des Magens und Gastroskopie bei Erbrechen

Wenn das Erbrochene zum Beispiel schäumt, kann dies das Auspumpen des Mageninhaltes notwendig machen, da hier vermutlich eine Vergiftung vorliegt. Sofern notwendig, kann mit einer dünnen Zange auch eine Gewebeprobe entnommen werden. Im Rahmen dieser Gastroskopie sind auch Behandlungen möglich.

Behandlung von Schwangerschaftserbrechen

Gegen Schwangerschaftserbrechen werden meist Hausmittel anstatt Medikamente verabreicht. Nur wenn der Brechreiz extrem stark ist, verordnet der Gynäkologe entsprechende Präparate.

In sehr schweren Fällen findet die Behandlung stationär in einem Krankenhaus statt. Das Medikament sowie alle von der Schwangeren benötigten Nährstoffe werden dort durch eine Infusion direkt in die Vene verabreicht.

Bestrahlungen und Operationen bei Brechreiz und Erbrechen

Wenn ein Patient unabhängig von einer Schwangerschaft regelmäßigen Brechreiz verbunden mit Erbrechen verspürt, so führt der Arzt eine Magenspiegelung durch, um die Ursache herauszufinden. Je nach Untersuchungsergebnis verordnet der Arzt dann Magentabletten oder auch ein Antibiotikum (sofern Bakterien die Ursache sind).

Teilweise kann auch eine Operation notwendig werden. Liegt eine Krebsgeschwulst vor, so kann zusätzlich zur operativen Entfernung auch eine Bestrahlungstherapie notwendig werden.

Psychologische Behandlung bei Brechreiz und Erbrechen aufgrund von psychischen Erkrankungen

Patienten, die aufgrund einer psychischen Krankheit willentlich den Brechreiz herbeiführen, benötigen eine psychologische Behandlung. Diese wird entweder ambulant oder stationär in einer speziellen Fachklinik durchgeführt und dauert meist mehrere Monate oder Jahre an.

Im Rahmen der Gesprächstherapie versucht der Therapeut mit dem Patienten den Grund der Erkrankung herauszufinden.

Behandlung von Brechreiz und Erbrechen nach einer Narkose

Nach einem operativen Eingriff, der unter Narkose durchgeführt wurde, kann ebenfalls ein Brechreiz auftreten. Meist ist dieser auch mit Erbrechen verbunden. Diesen Patienten wird meist ein so genanntes Antiemetikum, ein Mittel gegen Erbrechen, verabreicht.

Selbsttherapie: Was tun bei Brechreiz und Erbrechen?

In den meisten Fällen lässt sich Erbrechen auch selbst behandeln.

Ernährung: Was sollte man nach dem Erbrechen essen und trinken und was sollte man vermeiden?

Dabei ist es ratsam, nach dem Übergeben 24 Stunden lang zunächst keine neue Nahrung mehr aufzunehmen oder zumindest nur wenig zu essen. Geeignet sind in solchen Fällen gekochter Haferschleim, Zwieback und Tee.

Klingen Übelkeit und Erbrechen wieder ab, kann man auch auf fettarme und gekochte Mahlzeiten zurückgreifen. Einige Tage lang zu vermeiden sind dagegen

Ingwer gegen Brechreiz und Übelkeit

Wichtig ist zudem die ausreichende Aufnahme von Flüssigkeit. Um Brechreiz und Übelkeit zu bekämpfen, können auch eine frische Ingwerwurzel oder ein Ingwerpräparat, das man in der Apotheke erhält, gekaut werden.

Bitterstoffe gegen Brechreiz und Erbrechen

Als sinnvoll gilt außerdem die Einnahme von Bitterstoffen wie

Diese lassen sich kombiniert mit Heilpflanzen wie Fenchel, Kamille und Melisse in Form von Tee trinken.

Hausmittel gegen Brechreiz und Erbrechen

Gegen Übelkeit und Erbrechen können auch verschiedene Hausmittel zur Anwendung kommen.

Heilpflanzen bei Brechreiz und Erbrechen, z.B. Kamille, Pfefferminze, Kalmus

Dazu gehört zum Beispiel eine Mixtur aus Kamillenblüten, Pfefferminzblättern, Melissenkraut und Baldrian.

Diese Kombination hat die Eigenschaft, beruhigend auf den Magen zu wirken. Ein Esslöffel dieser Mischung wird zunächst aufgekocht. Nach dem Abseihen trinkt man die Pflanzenmixtur dann langsam aus.

Im Falle einer Gastritis können auch Kamillentee oder Pfefferminztee hilfreich sein.

Rufen dagegen Stress und Nervosität das Erbrechen hervor, sollte Kalmuswurzeltee getrunken werden. Dazu schneidet man eine Kalmuswurzel klein und übergießt die Stücke mit kochendem Wasser.

Vor dem Abseihen lässt man den Tee 5-10 Minuten lang ziehen. Nicht geeignet ist Kalmuswurzeltee jedoch während der Schwangerschaft. Außerdem sollte die Kalmuswurzel stets aus der Apotheke bezogen werden, da einige Sorten aus der Natur krebserregende Inhaltsstoffe enthalten.

Tipps bei Erbrechen in der Schwangerschaft

Zu den typischen Begleiterscheinungen einer Schwangerschaft gehören auch Übelkeit und Erbrechen. Um diesen Symptomen entgegenzuwirken, empfiehlt es sich, fettige, stark gewürzte Mahlzeiten sowie schwarzen Tee und Kaffee zu vermeiden.

Stattdessen sollten lieber kleine Menüs, die reichlich Kohlenhydrate enthalten, verzehrt werden. Als lindernd gelten zudem Vitamin B6 und frischer Ingwer.

Homöopathische Mittel und Schüßler-Salze bei Brechreiz und Erbrechen

Die Alternativmedizin empfiehlt gegen Übelkeit und Erbrechen die Einnahme von homöopathischen Mitteln und Schüßler-Salzen. So kann bei anhaltender Übelkeit Ipecacuanha D12 und bei der Reisekrankheit Cocculus D12 verabreicht werden. Hilfreiche Schüßler-Salze gegen Übelkeit und Erbrechen sind Nr. 4 Kalium chloratum sowie Nr. 7 Magnesium phosphoricum.

Druckpunktmassage bei Brechreiz und Erbrechen

Lindernd kann sich mitunter auch eine Druckpunktmassage von Perikard 6 auswirken. Diesen Druckpunkt findet man auf der Unterarminnenseite an den fühlbaren Beugesehnen, in der Nähe der Handgelenksfalten. Die Stelle wird zur Behandlung eine Minute lang zur Hand hin gedrückt.

Vorbeugung: Brechreiz und Erbrechen vorbeugen

Erbrechen kann die unterschiedlichsten Ursachen haben, gegen die nicht immer eine wirksame Vorbeugung möglich ist.

Übelkeit, Brechreiz und Erbrechen vorzubeugen, ist nicht immer leicht. Eine wichtige Rolle können verdorbene Lebensmittel spielen, in denen sich Bakterien befinden, die beim Verzehr in den Organismus gelangen und dort Beschwerden auslösen. Aus diesem Grund sollten Nahrungsmittel vor dem Essen stets gut auf ihre Haltbarkeit überprüft werden.

  • Damit es nicht zu einer Infektion durch verdorbene Lebensmittel kommt, sollten diese vor dem Genuss gründlich begutachtet und zeitnah zubereitet werden.
  • Auch eine gute Handhygiene ist überaus wichtig.
  • Liegt gegen bestimmte Nahrungsmittel eine Überempfindlichkeit oder Allergie vor, bleibt einem nichts anderes übrig, als auf deren Genuss zu verzichten.
  • Wird man leicht seekrank oder reisekrank, ist es ratsam, vorbeugende Medikamente einzunehmen.

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