Darmkrämpfe - Ursachen, Ausprägungsformen und Behandlungsmöglichkeiten

Darmkrämpfe gehören zu den häufigsten Symptomen bei Darmbeschwerden. Häufig treten sie nur vorübergehend auf. Halten sie jedoch längere Zeit an, kann eine ernsthafte Erkrankung dahinter stecken. Kommt es zu sehr starken Darmkrämpfen, spricht man von einer Darmkolik. Lesen Sie über mögliche Auslöser von Darmkrämpfen und informieren Sie sich über hilfreiche Gegenmaßnahmen.

Gracia Sacher
Von Gracia Sacher

Darmkrämpfe - Typische Merkmale

Von einem Darmkrampf ist die Rede, wenn ein Patient unter krampfartigen Bauchschmerzen leidet, dern Auslöser in einer verkrampften Darmmuskulatur zu finden ist. Somit lassen sich die Schmerzen weder im Bereich des Magens noch in dem der Gallenblase lokalisieren, sondern vielmehr vom Bauchnabel abwärts.

Darmkrämpfe und Blähungen

Typisch sind oftmals ein aufgeblähter Bauch sowie Darmrumoren. Fallen die Krämpfe besonders heftig aus, ist die Rede von einer Darmkolik.

Bei länger anhaltenden Beschwerden spannt sich die Bauchdecke an. Für Betroffene typisch ist die Krümmung des Oberkörpers nach vorne.

Darmkrämpfe mit und ohne Durchfall

Die Schmerzen treten wellenförmig auf und können je nach nach Auslöser und Intensität den Patienten in seinem Alltag stark einschränken. Häufig treten gleichzeitig auch Durchfall oder Verstopfung auf, die aber ebenso als mögliche Auslöser gelten.

Zählen Darmkrämpfe und Durchfall zu den Beschwerden, liegt meist eine gestörte Magen-Darm-Tätigkeit vor. Die normalen wellenartigen Bewegungen des Darms sind bei Krämpfen beeinträchtigt.

Es kommt zum unkontrollierten Zusammenziehen der Muskulatur der inneren Organe, was die schmerzhaften Krämpfe auslöst. Es kann jedoch auch zu einer gesteigerten Darmbewegung kommen, was oftmals zu Durchfall führt. Somit können Darmkrämpfe mit und ohne Durchfall verbunden sein.

Bei den meisten Krankheiten, die die Darmkrämpfe auslösen, kommt es zu Beschwerden in verschiedenen Bereichen der Darmregion. Treten die Schmerzen an einer bestimmten Seite auf, ist dies relevant, sofern die Intensität sehr groß ist - in dem Fall kann dies teils ein Hinweis auf bestimmte Erkrankungen sein.

Ursachen

Für die Entstehung von Darmkrämpfen kommen mehrere Ursachen infrage.

Verstopfung

Nicht selten führen verhärteter Stuhl oder Verstopfung zu Darmkrämpfen. Diese können durch eine ungesunde Ernährungsweise, aber auch durch ernsthafte Erkrankungen hervorgerufen werden. Informieren Sie sich hier.

Durchfall

Zu den häufigsten Gründen gehört akuter infektiöser Durchfall, der bei einer Darmentzündung oder einer Gastroenteritis auftreten oder aber auch die Folge einer nicht vertragenen Speise sein kann. Dabei verspürt der Betroffene krampfartige Bauchschmerzen, denen eine schlagartige Entleerung des Stuhls folgt. Lesen Sie hier, welche Auslöser beim Durchfall eine Rolle speilen können.

Nahrungsmittelunverträglichkeiten: Darmkrämpfe nach dem Essen

Die zuvor erwähnten nicht vertragenen Speisen können also ebenso ein Grund für einen Darmkrampf sein. Typischer Vertreter in diesem Zusammenhang ist die Laktoseintoleranz, die der Betroffene nach etwa 15 bis 30 Minuten zu spüren bekommt. Neben den möglichen krampfartigen Beschwerden kommt es zu einem Rumoren bedingt durch die verstärkte Eigenbewegung des Darms.

Die Laktoseintoleranz ist nicht die einzige weit verbreitete Nahrungsmittelallergie - informieren Sie sich hier.

Meteorismus

Von Meteorismus ist die Rede, wenn der Betroffene viel Luft im Darm hat. Das Entweichen der Luft wird dabei erschwert, etwa aufgrund von Stuhl oder einer Abknickung im Darmverlauf. Die Folge können schmerzhafte Krämpfe sein.

Als typische Auslöser gelten stark blähende Nahrungsmittel, durch deren Verzehr bzw. Verdauung vermehrt Darmgase produziert werden. Können Luft/Stuhl abgelassen werden, verringern sich die Beschwerden.

Reizdarm-Syndrom

Des Weiteren kommt auch das Reizdarm-Syndrom als Auslöser für Darmkrämpfe in Frage. Zu den weiteren Merkmalen zählen wechselnde Gewohnheiten, was den Stuhl angeht, sodass es zu Verstopfund und dann wieder zu Durchfall kommen kann; auch Blähungen und Völlegefühl gehören dazu.

Von einem Reizdarm-Syndrom ist jedoch erst dann die Rede, wenn die Symptome mehrere Monate lang andauern und dabei keine organische Ursache gefunden wird. Detailliertere Informationen erhalten Sie hier.

Gastroenteritis

Die umgangssprachlich als Magen-Darm-Entzündung bezeichnete Gastroenteritis zählt ebenfalls zu den möglichen Ursachen von Darmkrämpfen. Unterschiedliche Viren oder Bakterien können der Auslöser sein. Informieren Sie sich hier über das genaue Krankheitsbild.

Darmstenose

Eine weitere mögliche Ursache für Darmkrämpfe ist eine Darmstenose (Verengung). Die krampfartigen Schmerzen treten dann meist eine gewisse Zeit nach dem Essen auf.

Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen

Ist der Darm von chronisch-entzündlichen Krankheiten betroffen, stellen Darmkrämpfe ein häufiges Symptom dar. Neben Morbus Crohn zählt die Colitis ulcerosa zu den typischen Vertretern.

Es kommt zu Krankheitsschüben, die mit einigen anderen Beschwerden einhergehen können. Genauere Informationen zu Morbus Crohn erhalten Sie hier, während wir hier über Colitis ulcerosa informieren.

Blinddarmentzündung

Ist der Blinddarm entzündet, äußert sich dies ebenso nicht selten u.a. durch Darmkrämpfe. Markanteres Kennzeichen ist jedoch der Druckschmerz am Lanz- und McBurney-Punkt. Informieren Sie sich hier im Detail.

Darmverschluss

Der Darmverschluss ist mit heftigen krampfartigen Schmerzen im Darmbereich verbunden und erfordert sofortigen Handlungsbedarf. In diesem Fall ist die Eigenbewegung des Darms gelähmt, oder aber er ist durch bestimmte Auslöser verlegt.

Um den Verschluss zu behandeln, ist eine Operation unumgänglich. Hier geben wir genauere Informationen.

Darmkrämpfe durch Stress: Psychosomatische Ursachen

Ebenso wie bei Magenkrämpfen spielt auch die Psyche bei diesen Beschwerden eine Rolle. So leiden sensible Menschen bei Stresssituationen oder psychischen Belastungen häufig unter Darmbeschwerden.

Darmkrämpfe in der Schwangerschaft

Auch während der Schwangerschaft kann es häufiger zu Darmkrämpfen kommen. Durch den Anstieg des Progesteronspiegels kommt es öfter zu Verstopfung, die wiederum Darmkrämpfe auslösen kann. Auch Durchfall ist aufgrund der höheren Sensibilität des Körpers während der Schwangerschaft häufiger vertreten.

Diagnose

Um die Ursachen für Darmkrämpfe herauszufinden, stehen der Medizin verschiedene Diagnosemöglichkeiten zur Verfügung. Neben einer Anamnese und einer körperlichen Untersuchung sind dies vor allem

Behandlung

Die Behandlung von Darmkrämpfen richtet sich nach deren Ursache. Handelt es sich um eine virale Infektion, müssen lediglich die Symptome behandelt werden.

Dazu können zum Beispiel Medikamente wie Loperamid oder Spasmolytika zum Einsatz kommen. Bei einer bakteriellen Infektion verabreicht man zumeist Antibiotika wie Metronidazol, Rifaximin oder Ciprofloxacin.

Im Falle einer Laktoseintoleranz ist es wichtig, laktosefreie Kost zu sich zu nehmen. Leidet der Patient unter einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung, erhält er bei einem akuten Schub in der Regel entzündungshemmende Medikamente wie Inflixmab oder Azathioprin. Operative Eingriffe kommen bei schweren und/oder akuten Erkrankungen zum Einsatz, wie etwa bei der Blinddarmentzündung oder dem Darmverschluss.

Hausmittel bei Darmkrämpfen

Handelt es sich um harmlosere Ursachen, können häufig auch schon Hausmittel wie etwa Wärmeanwendungen helfen. Auch diverse Teesorten sind effektiv, wenn es um die Entspannung der Darmmuskulatur geht. Zu den hilfreichen Bestandteilen zählen dabei

  • Ingwer
  • Fenchel
  • Baldrian
  • Pfefferminze und
  • Kamille.

Homöopathie bei Darmkrämpfen

Auch auf homöopathische Mittel setzen viele Menschen bei Darmkrämpfen. In diesem Fall spielen

  • Präparate mit Kamille
  • Carbo vegetabilis
  • Belladonna oder
  • Magnesium phosphoricum

eine Rolle.

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