Druckschmerzen und Druckempfindlichkeit - Mögliche Auslöser und Gegenmaßnahmen

Druckschmerzen und Druckempfindlichkeit können an vielen Stellen des menschlichen Körpers vorkommen. Wie diese Symptome behandelt werden, hängt von der auslösenden Ursache ab. Oftmals kann eine Verletzung der Auslöser sein. Manchmal scheint sich aber auf den ersten Blick gar keine genaue Ursache finden. Dabei kann jede Körperstelle betroffen sein. Lesen Sie alles Wissenswerte über Druckschmerzen und Druckempfindlichkeit.

Von Claudia Haut

Druckempfindlichkeit und Druckschmerzen - Wie kommt es dazu?

Von Druckempfindlichkeit spricht man, wenn ein Mensch bei bzw. auf einer/eine Berührung sehr sensibel reagiert. Wird diese Berührung als schmerzhaft empfunden, spricht man auch von Druckschmerzen. Druckschmerzen stellen spezifische Arten von Schmerzen dar, die von anderen Schmerzformen zu unterscheiden sind.

In vielen Fällen ist eine Verletzung die Ursache der Druckempfindlichkeit. Der Patient ist gestürzt, hat sich gestoßen, hat sich in einer Türe oder Schublade eingeklemmt oder ihm ist ein schwerer Gegenstand zum Beispiel auf den Fuß gefallen. Auch Frakturen können zu einer Druckempfindlichkeit an der entsprechenden Stelle führen.

Auch bei Muskelzerrungen oder Muskelverhärtungen können Druckschmerzen eine mögliche Folge sein. Je nachdem, wo diese zu spüren sind und in welcher Form Begleitsymptome auftreten, kann eventuell eine Diagnose gestellt werden.

Erkrankungen, die Druckempfindlichkeit und Druckschmerzen auslösen können

Patienten können aufgrund einer bakteriellen Erkrankung unter einer Druckempfindlichkeit leiden. Die Bakterien gelangen über eine Wunde oder über die Blutbahn an die Stelle, die dem Patienten Beschwerden bereitet.

Über die Blutbahn gelangen die Bakterien, wenn sich an einer anderen Stelle im Körper eine bakterielle Infektion wie zum Beispiel eine Halsentzündung befindet. Auch Viren können eine Druckempfindlichkeit verursachen.

Druckempfindlichkeit und -schmerzen treten bei vielen Krankheiten auf.

Zu den weiteren Erkrankungen, die mit Druckempfindlichkeit oder Druckschmerzen einhergehen können, zählen:

Komplikationen im Rahmen von Druckempfindlichkeit und -schmerzen

Druckempfindlichkeit oder Druckschmerzen können mitunter ernstzunehmende Folgen haben. So gelten sie im Kopfbereich unter anderem als Hinweis auf

  • Migräne
  • Sehstörungen
  • Veränderungen des Blutdrucks
  • einen Gehirntumor oder
  • Umweltgifte.

So kann der Druck durchaus auf einen dramatischen Ablauf innerhalb des Körpers hinweisen. Auch im Herzbereich sind Druckschmerzen oftmals ein Indiz für eine Herzkrankheit. Im Darmbereich gelten sie dagegen als Hinweis auf eine Blinddarmentzündung.

Sind die Druckschmerzen Folge von Wassereinlagerungen oder Eiteransammlungen, ist die Entstehung eines Dekubitus mit folgenden Hautschädigungen möglich. Leichte Druckschmerzen im Bereich des Magens können zu Durchfall oder Erbrechen führen.

Befinden sich die Schmerzen im Mundraum, können zum Beispiel auch schlecht sitzende Prothesen die Ursache sein - hier werden sich die Schmerzen verschlimmern, wenn keine Behandlung erfolgt. Nicht selten kommen Schwierigkeiten beim Schlucken oder Kauen hinzu.

Äußerst belastend können Druckempfindlichkeit und Druckschmerzen sein, wenn man diese keiner genauen Ursache zuordnen kann. Es kommt zu einer deutlichen Einschränkung der Lebensqualität.

Wann sollte man mit Druckempfindlichkeit oder -schmerzen zum Arzt?

Im Falle von länger anhaltender Druckempfindlichkeit oder von Druckschmerzen wird empfohlen, einen Arzt zu Rate zu ziehen. Das Gleiche gilt bei einseitigen Kopfschmerzen und unerklärlichen Sehstörungen. So können sich hinter der Druckempfindlichkeit ernsthafte Erkrankungen verbergen.

Diagnose von Druckempfindlichkeit und -schmerzen

Bessert sich die Druckempfindlichkeit nicht oder bestehen Druckschmerzen, ist ein Arztbesuch erforderlich. Dabei ermittelt der Arzt die Druckursache.

Anamnese

Bei der Untersuchung einer Druckempfindlichkeit oder von Druckschmerzen befasst sich der Arzt mit deren Vorgeschichte und Entstehung. So gilt es zu lären, seit wann sie auftreten und an welcher Stelle sie vorkommen.

Das Ausmaß der Druckschmerzen ist oft ziemlich unterschiedlich, da sie an den verschiedensten Körperregionen vorkommen können. Nach einem operativen Eingriff sind Druckschmerzen und Druckempfindlichkeit nicht weiter ungewöhnlich.

Körperliche Untersuchung

Im Rahmen einer körperlichen Untersuchung tastet der Arzt die schmerzende Stelle ab, um die Ursache und das Ausmaß der Druckempfindlichkeit festzustellen. Manche Erkrankungen lassen sich auch anhand von Druckschmerzen erkennen.

Je nachdem, welche Ursachen der Arzt für die Druckempfindlichkeit oder die Druckschmerzen vermutet, kommen weitere Untersuchungen zur Anwendung. Nach der Ursache des Drucks richtet sich dann auch die anschließende Therapie.

Behandlung - Was tun bei Druckempfindlichkeit und Druckschmerzen?

Patienten, die unter einer Druckempfindlichkeit leiden, werden von unterschiedlichen Fachärzten behandelt. Je nachdem, wo die Beschwerden auftreten, werden sie von

oder anderen Ärzten behandelt. Ist die betroffene Stelle auch geschwollen, so hilft es in der Regel, wenn mit einem Tuch oder einem Kältepack gekühlt wird. Je nach Art der Ursache verordnet der behandelnde Arzt ein Antibiotikum, wenn es sich um eine bakterielle Erkrankung handelt.

Auch Bettruhe und körperliche Schonung können helfen, die Druckempfindlichkeit zu kurieren. In einigen Fällen kann jedoch auch eine Operation notwendig werden, bei der zum Beispiel der Blinddarm entfernt wird oder die gebrochenen Knochen wieder in ihre ursprüngliche Position gebracht werden.

Selbsttherapie bei Druckempfindlichkeit und Druckschmerzen

Nicht in jedem Fall muss bei Druckempfindlichkeit oder Druckschmerzen ein Arzt aufgesucht werden. So genügt es in leichten Fällen, einfach abzuwarten, bis die Schmerzen wieder von selbst verschwinden. Bei Stress oder Wetterfühligkeit kann auch eine Schmerztablette Abhilfe schaffen.

Gegen Blutergüsse, die Druckempfindlichkeit oder Druckschmerzen verursachen, ist eine Behandlung mit kühlenden Auflagen oder Salbe hilfreich. Auf diese Weise wird die Reizung der Nerven bekämpft und die Schwellung geht wieder zurück. Manche Körperregionen reagieren bereits von Natur aus empfindlich auf Druck, sodass bei ihnen keine besondere Behandlung erfolgen muss.

Druckempfindlichkeit und Druckschmerzen vorbeugen

Um Druckempfindlichkeit oder Druckschmerzen vorzubeugen, reichen oft schon einfache Mittel aus.

  • Trägt die betroffene Person eine Prothese oder ein anderes künstliches Hilfsmittel, sollten diese regelmäßig auf mögliche Druckstellen kontrolliert werden.
  • Ist ein längerer Aufenthalt im Bett nötig, wird empfohlen, den Pflegebedürftigen zu betreuen und zu massieren. Außerdem muss seine Haut fortwährend gereinigt werden.
  • Grundsätzlich ist es wichtig, mechanische Einwirkungen von Kraft zu vermeiden, da diese Druckempfindlichkeit oder Druckschmerzen hervorrufen kann.

  • Mark Dennis, William Talbot Bowen, Lucy Cho Symptome verstehen - Interpretation klinischer Zeichen (KlinikPraxis), Urban & Fischer Verlag/Elsevier GmbH, 2019, ISBN 3437439804
  • Kurt Tepperwein Die Botschaft deines Körpers: Die Sprache der Organe, mvg Verlag, 2004, ISBN 9783868822311
  • Kurt Tepperwein Was Dir Deine Krankheit sagen will: Aktiviere die Heilkraft deiner Seele, mvg Verlag, 2005, ISBN 9783636070968
  • Ruediger Dahlke Krankheit als Symbol: Ein Handbuch der Psychosomatik. Symptome, Be-Deutung, Einlösung., C. Bertelsmann Verlag, 1996, ISBN 3570122654
  • Ursula Keicher Kinderkrankheiten: Alles, was wichtig ist, GRÄFE UND UNZER Verlag GmbH, 2016, ISBN 3833844566
  • Jörg Nase, Beate Nase Kinderkrankheiten: Das Standardwerk für Kinder von 0 bis 16 Jahren, GRÄFE UND UNZER Verlag GmbH, 2013, ISBN 9783833829093
  • Arne Schäffler Gesundheit heute: Krankheit - Diagnose - Therapie: das Handbuch, TRIAS, 2014, ISBN 9783830481164
  • Heiko Gärtner, Tobias Krüger Krankheiten auf einen Blick erkennen: Antlitz- und Körperdiagnose sowie weitere Techniken, um Menschen ganzheitlich zu erfassen, mvg Verlag, 2013, ISBN 3868824499
  • Jörg Braun, Jörg Braun Basislehrbuch Innere Medizin: kompakt-greifbar-verständlich, Urban & Fischer Verlag/Elsevier GmbH, 2017, ISBN 3437411152
  • Frank H. Netter Netter's Innere Medizin, Thieme Verlagsgruppe, 2000, ISBN 3131239611
  • Hans Vogl Differentialdiagnose der medizinisch-klinischen Symptome. Lexikon der klinischen Krankheitszeichen und Befunde., UTB, 1994, ISBN 3825280667
  • Stefan Gesenhues, Anne Gesenhues, Birgitta Weltermann Praxisleitfaden Allgemeinmedizin: Mit Zugang zur Medizinwelt (Klinikleitfaden), Urban & Fischer Verlag/Elsevier GmbH, 2017, ISBN 3437224476
  • Gerd Herold Innere Medizin 2019, 2018, ISBN 398146608X
  • Gerd Herold Innere Medizin 2020, 2019, ISBN 3981466098
  • Edouard Battegay Differenzialdiagnose Innerer Krankheiten: Vom Symptom zur Diagnose, Thieme, 2017, ISBN 3133448218
  • Verena Corazza, Renate Daimler, Renate Daimler, Krista Federspiel, Vera Herbst, Kurt Langbein, Hans-Peter Martin, Hans Weiss Kursbuch Gesundheit: Gesundheit und Wohlbefinden. Symptome und Beschwerden. Krankheiten. Untersuchung und Behandlung, Kiepenheuer&Witsch, 2006, ISBN 3462035932
  • Malte Ludwig Repetitorium für die Facharztprüfung Innere Medizin: Mit Zugang zur Medizinwelt, Urban & Fischer Verlag/Elsevier GmbH, 2017, ISBN 3437233165
  • Thorwald Dethlefsen, Ruediger Dahlke Krankheit als Weg: Deutung und Bedeutung der Krankheitsbilder, Bassermann Verlag, 2008, ISBN 3809423777

Unsere Artikel werden auf Grundlage fundierter wissenschaftlicher Quellen sowie dem zum Zeitpunkt der Erstellung aktuellsten Forschungsstand verfasst und regelmäßig von Experten geprüft. Wie wir arbeiten und unsere Artikel aktuell halten, beschreiben wir ausführlich auf dieser Seite.