Druckschmerzen und Druckempfindlichkeit - Mögliche Auslöser und Gegenmaßnahmen
Druckschmerzen und Druckempfindlichkeit können an vielen Stellen des menschlichen Körpers vorkommen. Wie diese Symptome behandelt werden, hängt von der auslösenden Ursache ab. Oftmals kann eine Verletzung der Auslöser sein. Manchmal scheint sich aber auf den ersten Blick gar keine genaue Ursache finden. Dabei kann jede Körperstelle betroffen sein. Lesen Sie alles Wissenswerte über Druckschmerzen und Druckempfindlichkeit.
Druckempfindlichkeit und Druckschmerzen - Wie kommt es dazu?
Von Druckempfindlichkeit spricht man, wenn ein Mensch bei bzw. auf einer/eine Berührung sehr sensibel reagiert. Wird diese Berührung als schmerzhaft empfunden, spricht man auch von Druckschmerzen. Druckschmerzen stellen spezifische Arten von Schmerzen dar, die von anderen Schmerzformen zu unterscheiden sind.
In vielen Fällen ist eine Verletzung die Ursache der Druckempfindlichkeit. Der Patient ist gestürzt, hat sich gestoßen, hat sich in einer Türe oder Schublade eingeklemmt oder ihm ist ein schwerer Gegenstand zum Beispiel auf den Fuß gefallen. Auch Frakturen können zu einer Druckempfindlichkeit an der entsprechenden Stelle führen.
Auch bei Muskelzerrungen oder Muskelverhärtungen können Druckschmerzen eine mögliche Folge sein. Je nachdem, wo diese zu spüren sind und in welcher Form Begleitsymptome auftreten, kann eventuell eine Diagnose gestellt werden.
Erkrankungen, die Druckempfindlichkeit und Druckschmerzen auslösen können
Patienten können aufgrund einer bakteriellen Erkrankung unter einer Druckempfindlichkeit leiden. Die Bakterien gelangen über eine Wunde oder über die Blutbahn an die Stelle, die dem Patienten Beschwerden bereitet.
Über die Blutbahn gelangen die Bakterien, wenn sich an einer anderen Stelle im Körper eine bakterielle Infektion wie zum Beispiel eine Halsentzündung befindet. Auch Viren können eine Druckempfindlichkeit verursachen.
Druckempfindlichkeit und -schmerzen treten bei vielen Krankheiten auf.
- Der Patient, der unter einer Schilddrüsenentzündung leidet, ist druckempfindlich am Hals.
- Eine Blinddarmentzündung (Appendizitis) verursacht eine Druckempfindlichkeit im Bereich des Bauches.
- Eine Nebenhodenentzündung äußert sich bei den männlichen Patienten dadurch, dass der Hoden druckempfindlich ist.
- Patienten, die unter Zahnschmerzen leiden, können am Zahnfleisch druckempfindlich sein.
- Auch geschwollene Lymphknoten, wie sie zum Beispiel bei einem Infekt oder einigen Krebserkrankungen auftreten, können druckempfindlich sein.
Zu den weiteren Erkrankungen, die mit Druckempfindlichkeit oder Druckschmerzen einhergehen können, zählen:
- Nierenbeckenentzündung
- Nierenstau
- Thrombose
- Migräne
- Fibromyalgie
- Lebererkrankungen
- Darmverschluss
Komplikationen im Rahmen von Druckempfindlichkeit und -schmerzen
Druckempfindlichkeit oder Druckschmerzen können mitunter ernstzunehmende Folgen haben. So gelten sie im Kopfbereich unter anderem als Hinweis auf
- Migräne
- Sehstörungen
- Veränderungen des Blutdrucks
- einen Gehirntumor oder
- Umweltgifte.
So kann der Druck durchaus auf einen dramatischen Ablauf innerhalb des Körpers hinweisen. Auch im Herzbereich sind Druckschmerzen oftmals ein Indiz für eine Herzkrankheit. Im Darmbereich gelten sie dagegen als Hinweis auf eine Blinddarmentzündung.
Sind die Druckschmerzen Folge von Wassereinlagerungen oder Eiteransammlungen, ist die Entstehung eines Dekubitus mit folgenden Hautschädigungen möglich. Leichte Druckschmerzen im Bereich des Magens können zu Durchfall oder Erbrechen führen.
Befinden sich die Schmerzen im Mundraum, können zum Beispiel auch schlecht sitzende Prothesen die Ursache sein - hier werden sich die Schmerzen verschlimmern, wenn keine Behandlung erfolgt. Nicht selten kommen Schwierigkeiten beim Schlucken oder Kauen hinzu.
Äußerst belastend können Druckempfindlichkeit und Druckschmerzen sein, wenn man diese keiner genauen Ursache zuordnen kann. Es kommt zu einer deutlichen Einschränkung der Lebensqualität.
Wann sollte man mit Druckempfindlichkeit oder -schmerzen zum Arzt?
Im Falle von länger anhaltender Druckempfindlichkeit oder von Druckschmerzen wird empfohlen, einen Arzt zu Rate zu ziehen. Das Gleiche gilt bei einseitigen Kopfschmerzen und unerklärlichen Sehstörungen. So können sich hinter der Druckempfindlichkeit ernsthafte Erkrankungen verbergen.
Diagnose von Druckempfindlichkeit und -schmerzen
Bessert sich die Druckempfindlichkeit nicht oder bestehen Druckschmerzen, ist ein Arztbesuch erforderlich. Dabei ermittelt der Arzt die Druckursache.
Anamnese
Bei der Untersuchung einer Druckempfindlichkeit oder von Druckschmerzen befasst sich der Arzt mit deren Vorgeschichte und Entstehung. So gilt es zu lären, seit wann sie auftreten und an welcher Stelle sie vorkommen.
Das Ausmaß der Druckschmerzen ist oft ziemlich unterschiedlich, da sie an den verschiedensten Körperregionen vorkommen können. Nach einem operativen Eingriff sind Druckschmerzen und Druckempfindlichkeit nicht weiter ungewöhnlich.
Körperliche Untersuchung
Im Rahmen einer körperlichen Untersuchung tastet der Arzt die schmerzende Stelle ab, um die Ursache und das Ausmaß der Druckempfindlichkeit festzustellen. Manche Erkrankungen lassen sich auch anhand von Druckschmerzen erkennen.
Je nachdem, welche Ursachen der Arzt für die Druckempfindlichkeit oder die Druckschmerzen vermutet, kommen weitere Untersuchungen zur Anwendung. Nach der Ursache des Drucks richtet sich dann auch die anschließende Therapie.
Behandlung - Was tun bei Druckempfindlichkeit und Druckschmerzen?
Patienten, die unter einer Druckempfindlichkeit leiden, werden von unterschiedlichen Fachärzten behandelt. Je nachdem, wo die Beschwerden auftreten, werden sie von
- dem Hausarzt
- einem Orthopäden
- einem Chirurgen
- einem Urologen
- einem Zahnarzt
oder anderen Ärzten behandelt. Ist die betroffene Stelle auch geschwollen, so hilft es in der Regel, wenn mit einem Tuch oder einem Kältepack gekühlt wird. Je nach Art der Ursache verordnet der behandelnde Arzt ein Antibiotikum, wenn es sich um eine bakterielle Erkrankung handelt.
Auch Bettruhe und körperliche Schonung können helfen, die Druckempfindlichkeit zu kurieren. In einigen Fällen kann jedoch auch eine Operation notwendig werden, bei der zum Beispiel der Blinddarm entfernt wird oder die gebrochenen Knochen wieder in ihre ursprüngliche Position gebracht werden.
Selbsttherapie bei Druckempfindlichkeit und Druckschmerzen
Nicht in jedem Fall muss bei Druckempfindlichkeit oder Druckschmerzen ein Arzt aufgesucht werden. So genügt es in leichten Fällen, einfach abzuwarten, bis die Schmerzen wieder von selbst verschwinden. Bei Stress oder Wetterfühligkeit kann auch eine Schmerztablette Abhilfe schaffen.
Gegen Blutergüsse, die Druckempfindlichkeit oder Druckschmerzen verursachen, ist eine Behandlung mit kühlenden Auflagen oder Salbe hilfreich. Auf diese Weise wird die Reizung der Nerven bekämpft und die Schwellung geht wieder zurück. Manche Körperregionen reagieren bereits von Natur aus empfindlich auf Druck, sodass bei ihnen keine besondere Behandlung erfolgen muss.
Druckempfindlichkeit und Druckschmerzen vorbeugen
Um Druckempfindlichkeit oder Druckschmerzen vorzubeugen, reichen oft schon einfache Mittel aus.
- Trägt die betroffene Person eine Prothese oder ein anderes künstliches Hilfsmittel, sollten diese regelmäßig auf mögliche Druckstellen kontrolliert werden.
- Ist ein längerer Aufenthalt im Bett nötig, wird empfohlen, den Pflegebedürftigen zu betreuen und zu massieren. Außerdem muss seine Haut fortwährend gereinigt werden.
- Grundsätzlich ist es wichtig, mechanische Einwirkungen von Kraft zu vermeiden, da diese Druckempfindlichkeit oder Druckschmerzen hervorrufen kann.
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- Krankheit als Weg: Deutung und Bedeutung der Krankheitsbilder, Bassermann Verlag, 2008, ISBN 3809423777
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