Hautausschlag - Ursachen und Behandlung

Ein Hautausschlag kann unterschiedlich aussehen. Eine Linderung der Beschwerden ist in den meisten Fällen möglich.

Von Claudia Haut
Klassifikation nach ICD-10: R21
ICD-10 ist ein weltweit verwendetes Klassifikationssystem für medizinische Diagnosen. Der sogenannte ICD-Code ist zum Beispiel auf einem ärztlichen Attest zu finden.

Ursachen

Allergien und Akne

Tritt der Hautausschlag nach dem Verzehr von Lebensmitteln oder bei Kontakt mit Tierhaaren oder Gräsern auf, kann er das Symptom einer Allergie sein. Das körpereigene Immunsystem wertet diese Stoffe als Fremdkörper und mobilisiert das Immunsystem, dagegen vorzugehen.

Folge davon sind allergische Symptome wie zum Beispiel der Hautausschlag. Allergien, die mit einem Hautausschlag einhergehen können, sind zum Beispiel die Katzenhaarallergie oder auch eine Allergie auf Erdbeeren.

Im Jugendalter leiden viele Menschen unter Akne. Diese hat in der Regel eine hormonelle Ursache und verschwindet im jungen Erwachsenenalter wieder.

Kinderkrankheiten

Wenn Kinder einen Hautausschlag bekommen, ist die Ursache meist eine durch Viren oder Bakterien verursachte Kinderkrankheit. Dazu zählen zum Beispiel

Neben Viren und Bakterien können auch Pilze einen Hautausschlag verursachen.

Weitere Erkrankungen

Weitere Krankheiten, die als Symptom unter anderem einen Hautausschlag aufweisen, sind zum Beispiel

Einige Geschlechtskrankheiten gehen auch mit einem Hautausschlag einher. Dazu zählt zum Beispiel die Syphilis.

Komplikationen

Ist eine Arzneimittelallergie der Verursacher von Hautausschlag, besteht die Gefahr von Komplikationen. So kann es vorkommen, dass neben der Haut noch weitere Organe durch die allergische Reaktion in Mitleidenschaft gezogen werden.

Besonders bedenklich ist eine generalisierte Reaktion, die sogar zu einem lebensgefährlichen anaphylaktischen Schock führen kann.

Wann zum Arzt?

In den meisten Fällen verschwindet der Hautausschlag nach einigen Tagen von selbst wieder. Ein Arztbesuch ist allerdings nötig, wenn

  • die Ursache des Ausschlags unbekannt ist,
  • der Patient unter Schmerzen, Juckreiz oder Schwellungen leidet,
  • der Ausschlag sehr stark ausgeprägt ist oder
  • sich auf weitere Hautregionen ausbreitet.
  • Kommt es bei Babys und Kindern zu Hautausschlag,

muss prinzipiell ein Arzt zu Rate gezogen werden.

Diagnose

Als beste Anlaufstelle bei Hautausschlag gilt ein Dermatologe (Hautarzt). Bei Kindern kann auch ein Kinderarzt konsultiert werden.

Anamnese

Die Untersuchung beginnt mit der Befragung des Patienten. Dabei erkundigt sich der Arzt danach,

  • seit wann der Hautausschlag besteht
  • an welcher Stelle er zuerst auftrat und
  • ob der Betroffene unter weiteren Beschwerden wie Fieber, Juckreiz, Schnupfen oder Übelkeit leidet.

Von Bedeutung sind zudem die Einnahme von bestimmten Arzneimitteln und eventuelle Vorerkrankungen. Bei Kindern wird auch nach einem möglichen Kontakt zu anderen Kindern gefragt, die unter Windpocken oder anderen Erkrankungen leiden.

Körperliche Untersuchung

Im Rahmen einer körperlichen Untersuchung wird der Zustand des Patienten genau überprüft. Dabei greift der Arzt auf optische Geräte wie eine Vergrößerungslupe zurück. Außerdem können

erfolgen.

Behandlung

Je nachdem, ob ein Kind oder ein Erwachsener von dem Hautausschlag betroffen ist, erfolgt die Behandlung beim Kinder- oder Hausarzt.

Bei Kinderkrankheiten

Ist der Hautausschlag das Symptom einer Kinderkrankheit (z.B. Masern), verordnet der Arzt Salben zur Linderung des Juckreizes. Wenn die Krankheit abgeklungen ist, verschwindet auch der Ausschlag auf der Haut wieder.

Bei anderen Kinderkrankheiten (z.B. Scharlach) verordnet der Arzt ein Antibiotikum, da diese Krankheit durch Bakterien hervorgerufen ist.

Bei Allergien

Wenn eine Allergie vorliegt, muss der Patient den Allergie auslösenden Stoff - soweit dies möglich ist - meiden. So verschwindet auch der Hautausschlag wieder. In einigen Fällen ist es möglich, eine so genannte Hyposensibilisierungsbehandlung durchzuführen.

Bei dieser Behandlungsmethode werden dem Patienten über einen längeren Zeitraum von etwa drei Jahren sein Allergie auslösender Stoff in einer sehr geringen Dosis unter die Haut gespritzt. Bei jeder Behandlung wird die Dosis geringfügig gesteigert. Ziel dieser Behandlung ist es, dass der Körper gegen den Stoff nicht mehr mit allergischen Symptomen reagiert.

Bei Schuppenflechte

Wenn sich die Haut schuppt, kann dies zusammen mit dem Hautausschlag auf eine Schuppenflechte hindeuten. Hier gibt es unterschiedlichste Behandlungsmöglichkeiten, angefangen von verschiedenen Salben, die auf die Haut aufgetragen werden, über Medikamente, die eingenommen werden, bis hin zu Bestrahlungen der Haut.

Auch spezielle Badezusätze können die Beschwerden lindern.

Bei einer Pilzerkrankung

Wenn ein Pilz die Ursache des Hautausschlages ist, verordnet der Arzt ein Pilzmittel (Antimykotikum). Dieses wird in Form von Salben auf die Haut aufgetragen oder als Tablette eingenommen. Grundsätzlich gibt es in den Apotheken viele verschiedene Salben, Cremen und Lotionen zum Auftragen auf den Hautausschlag. Viele Präparate enthalten Kortison.

Selbsttherapie

Gegen Hautausschlag kann oft auch selbst vorgegangen werden. Dabei ist es wichtig, sich nur noch mit Seife zu waschen, die pH-neutral ist, da diese die Haut schont.

Außerdem wird empfohlen, leicht sitzende Kleidung zu tragen, um Reibungen zu vermeiden. Dadurch verhindert man eine weitere Reizung der befallenen Hautstellen.

Hausmittel

Als Hausmittel gegen Hautausschlag haben sich Lavendelöl und Sonnenblumenöl bewährt. Diese trägt man mit einem Wattebausch auf die betroffenen Stellen auf. Die Öle wirken auch gegen lästigen Juckreiz.

Ebenfalls hilfreich ist der Einsatz von frischen Korianderblättern, die man in Form eines Umschlags einige Stunden lang anlegt. In manchen Fällen wirken auch warme Vollbäder lindernd. Dabei empfiehlt sich die Zugabe von Weizenkleie ins Badewasser.

Als sinnvoll gilt außerdem die Beimischung von einem Kilo Meersalz. Nach dem Salzwasserbad muss die Haut jedoch gut trocknen. Das heißt, dass auf die Anwendung eines Handtuchs verzichtet wird und die Haut an der Luft trocknet. Auch Abduschen ist zu vermeiden.

Homöopathie bei Hautausschlag

Mit homöopathischen, also rein pflanzlichen Mitteln lassen sich vor allem die Symptome allergischer Reaktionen behandeln. Ausschläge aufgrund von Unverträglichkeiten können zum Beispiel durch Insektenstiche, verschiedene Metalle oder Lebensmittel auftreten.

Cardiospermum

In diesem Fall kann man sich zum Beispiel mit Cardiospermum behelfen. Dabei handelt es sich um eine Heilpflanze, die unter anderem bei Hautjucken und Hautausschlag angewendet werden kann.

Das pflanzliche Mittel wird auch gerne bei Kindern angewendet, bei denen es zur Abheilung der Haut nach typischen Kinderkrankheiten (Windpocken oder Röteln) beitragen soll. Grundsätzlich kann Cardiospermum aber bei allen juckenden Hautausschlägen angewendet werden.

Das bedeutet, dass auch

  • allergische Hautausschläge
  • Ekzeme
  • Schuppenflechten oder
  • juckende Insektenstiche

damit behandelt werden können.

Crocus, Natrium Chloratum oder Calcium arsenicosum

Für die Behandlung von Hautausschlägen kommen verschiedene homöopathische Mittel infrage. So zum Beispiel auch Crocus, Natrium Chloratum oder Calcium arsenicosum. Viele Mittel helfen also gegen die lästigen Symptome auf der Haut.

Allerdings sollte man sich nicht wahllos für ein Mittel entscheiden, die ja zum Teil auch frei in Apotheken oder Online-Apotheken erhältlich sind. Zwar gibt es verschiedene homöopathische Mittel nur auf Rezept, viele Mittel sind aber (wie bereits erwähnt) frei erhältlich.

Trotz allem sollte man sich vor jeder Anwendung ärztlichen Rat einholen. Denn die homöopathischen Mittel wirken fast immer auf ganz vielen verschiedenen Ebenen.

So wird zum Beispiel Natrium Chloratum nicht nur gegen Hautausschläge eingesetzt. Das Mittel kommt auch bei

zur Anwendung. Da so ein pflanzliches Mittel also auf ganz verschiedene Bereiche des Körpers eine Auswirkung haben kann, gilt es, sich vor der Einnahme genau zu überlegen, ob man diese Auswirkungen in Kauf nehmen möchte. Auch deswegen sollte man nie eigenmächtig eine Behandlung mit homöopathischen Mitteln beginnen.

Globuli: Calcium Carbonicum, Ledum oder Sulfur

Bei der Behandlung von Hautausschlägen ohne andere Grunderkrankung empfiehlt sich die Verwendung von Globuli, die dem Körper von innen heraus bei der Heilung helfen. Bei Ausschlägen, die durch eine allergische Reaktion ausgelöst werden, können zum Beispiel Calcium Carbonicum, Ledum oder Sulfur angewendet werden.

Ledum ist zum Beispiel besonders gut bei juckenden Insektenstichen. Bei einer chronischen Hauterkrankung berät man sich am besten mit einem Hautarzt oder einem Homöopathen darüber, bei welchem Mittel die besten Ergebnisse zu erwarten sind. Zudem sollte man auch homöopathische Mittel nicht vorbeugend einnehmen.

So kann man beispielsweise auch durch die vorbeugende Einnahme von Ledum Globulis kaum einen Insektenstich verhindern. Das Mittel hilft lediglich zu verhindern, dass sich der starke Juckreiz, der durch eine allergische Reaktion auf ein Insektengift entsteht, ausbreiten kann.

Vorbeugung

Gegen Hautausschlag lässt sich auch vorbeugen. Werden die Hautprobleme von einer Allergie hervorgerufen, gilt es, die auslösenden Allergene, wie zum Beispiel Konservierungsmittel, konsequent zu meiden. Als vorbeugend gelten zudem Hautpflegeprodukte, die einen neutralen pH-Wert aufweisen.

Der Neutralwert liegt bei 7,0. Dagegen droht bei Produkten mit einem pH-Wert von mehr als 7,0 eine Zerstörung des Säureschutzmantels auf der Haut.

Wer unter trockener Haut leidet, sollte diese mit fetthaltigen Cremes pflegen. Kommt es dagegen zu offenen Stellen, die nässen, müssen wasserhaltige Emulsionen eingesetzt werden. Diese haben die Eigenschaft, gut von der Haut aufgenommen zu werden und sie zu kühlen.

Aggressive Substanzen, die zum Beispiel in Spülmitteln, Waschlotionen oder Putzmitteln vorkommen, gilt es, von der Haut fernzuhalten. So ist es ratsam, beim Benutzen solcher Produkte Schutzhandschuhe zu tragen.

Darüber hinaus muss die Haut vor einem Übermaß an Sonne geschützt werden, um Ausschläge oder gar einen Sonnenbrand zu verhindern. Aber auch starke Kälte sollte man vermeiden, da diese die Haut austrocknet, was wiederum Hautausschlag nach sich ziehen kann.

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