Herzschmerzen - Ursachen und Behandlung

Herzschmerzen treten bei verschiedenen Erkrankungen auf. Wenn die Krankheiten früh erkannt werden, können sie in der Regel gut behandelt werden.

Von Claudia Haut

Ursachen

Nicht immer sind organische Krankheiten die Ursache der Herzschmerzen. Auch Verspannungen der Muskeln können zu Schmerzen im Brustbereich führen.

Erkrankungen

Patienten, deren Herz nicht voll leistungsfähig ist, können unter Herzschmerzen leiden. Das Herz wird bei diesen Krankheiten nicht mehr richtig durchblutet oder es kann auch eine Herzklappe defekt sein.

Wenn sich der Betroffene dann zusätzlich noch anstrengt, tritt das Symptom "Herzschmerz" auf. Bei schweren Herzerkrankungen wird das Herz auch bereits bei völliger Ruhe nur noch unzureichend durchblutet. Herzschmerzen können zum Beispiel bei den folgenden Krankheiten auftreten:

In einigen Fällen kann das Herz völlig gesund sein und der Patient leidet dennoch unter Herzschmerzen. Erkrankungen an anderen Organen können ausstrahlen und so die Herzschmerzen verursachen. Dazu zählen zum Beispiel Magenerkrankungen wie die Gastritis oder auch Erkrankungen im Bereich der Atmungsorgane wie zum Beispiel die Lungenentzündung.

Unabhängig von allen körperlichen Krankheiten können auch psychische Erkrankungen zu Herzschmerzen führen. Der Mediziner spricht dann zum Beispiel von einer Herzneurose. Seelische Probleme können hier die Ursache sein.

Komplikationen

Werden die Herzschmerzen von einer ernsten Herzerkrankung hervorgerufen, besteht die Gefahr von gravierenden Komplikationen. Dies gilt vor allem für Angina-pectoris-Anfälle, die zu einem Herzinfarkt führen können.

Bei einem Herzinfarkt sterben Teile des Herzmuskels ab. Dabei kommt es zu gefährlichen Herzrhythmusstörungen, die wiederum Kammerflimmern und einen tödlichen Herzinfarkt auslösen können. Aus diesem Grund gilt ein Herzinfarkt als medizinischer Notfall, bei dem sofort ein Notarzt verständigt werden muss. Von dem Notarzt lässt sich der Patient bereits auf dem Weg zur Klinik behandeln.

Als Warnzeichen eines Herzinfarkts gelten

  • sich verschlimmernde Herzschmerzen, die nicht verschwinden.
  • Auch die Einnahme eines Nitroglycerin-Sprays bleibt wirkungslos.
  • Darüber hinaus kommt es zu Atemproblemen.

Wann zum Arzt?

Im Falle von wiederkehrenden Herzschmerzen muss stets ein Arzt zu Rate gezogen werden. So können die Beschwerden Indiz für eine ernsthafte Herzerkrankung sein.

Diagnose

Eine genaue Diagnose ist bei Herzschmerzen überaus wichtig. Daher sollte unbedingt ein Arzt konsultiert werden.

Anamnese

Führen die Herzschmerzen den Betroffenen zum Arzt, stellt dieser zunächst einige wichtige Fragen. So möchte er wissen,

  • seit welchem Zeitpunkt die Schmerzen auftreten
  • an welcher Stelle sich der Schmerz befindet
  • ob die Herzschmerzen bis in den Unterkiefer, den Arm oder andere Körperregionen ausstrahlen und
  • ob weitere Beschwerden auftreten.

Wichtig ist außerdem, ob der Patient an Vorerkrankungen wie einer Herzmuskelentzündung oder einer koronaren Herzerkrankung leidet oder er schon einmal einen Herzinfarkt erlitten hat. Außerdem muss der Patient angeben, ob er bestimmte Arzneimittel einnimmt.

Körperliche Untersuchung

Im Rahmen der körperlichen Untersuchung überprüft der Arzt die physische Belastungsfähigkeit des Patienten. Dazu gehört zum Beispiel, wie weit der Patient laufen kann, ohne Beschwerden zu bekommen. Außerdem werden der Zustand der Venen, die Hautfarbe und der allgemeine Zustand des Betroffenen kontrolliert.

Darüber hinaus erfolgt eine Messung des Blutdrucks sowie der Körpertemperatur. Zum Abhören des Brustkorbs setzt der Arzt ein Stethoskop ein.

EKG und Ultraschalluntersuchung

Zu den wichtigsten Untersuchungen bei Herzschmerzen gehört das EKG (Elektrokardiogramm). Auf diese Weise kann die Funktionstüchtigkeit des Herzens gut überprüft werden.

Auch einem drohenden Herzinfarkt lässt sich auf die Spur kommen. Bei Bedarf ist zudem das Vornehmen eines Langzeit-EKG oder Belastungs-EKG möglich.

Ebenfalls von Bedeutung ist die Ultraschalluntersuchung (Sonographie) des Herzens. Mithilfe dieses Verfahrens beurteilt der Arzt Zustand und Pumpleistung des Organs.

Weitere Untersuchungen

Falls nötig, können zur Diagnostik noch weitere Untersuchungen stattfinden. Dazu gehört zum Beispiel eine Blutuntersuchung, die dazu dient, typische Herzenzyme festzustellen, deren Werte sich im Rahmen eines Herzinfarktes erhöhen. Weitere Untersuchungsmöglichkeiten sind

Behandlung

Handelt es sich um eine Notfallsituation, so erhält der Patient mit Herzschmerzen spezielle Medikamente oder ein so genanntes Nitrospray, das in den Mund gesprüht wird. Meist bessern sich die Beschwerden dann nach kurzer Zeit wieder.

Patienten mit der so genannten Angina pectoris erhalten derartige "Notfallmedikamente" von ihrem Arzt verschrieben und müssen sie immer bei sich tragen. Im Notfall können diese Medikamente dann auch von anderen Personen verabreicht werden.

Hilft die alleinige Gabe von Medikamenten nicht aus, so kann auch eine Operation notwendig sein. Bei schweren Herzerkrankungen muss der Arzt oftmals einen Bypass legen, wenn ein lebensnotwendiges Blutgefäß eine Engstelle hat. Die Ärzte legen dazu im Rahmen eines operativen Eingriffes einen Bypass, um das Blut um diese Engstelle "herumzuleiten".

Eine andere Möglichkeit besteht darin, einen so genannten Stent zu legen. Dieser wird in ein Blutgefäß eingeführt, um dieses offen zu halten. Dies ist jedoch keine Garantie dafür, dass sich das Blutgefäß nach einiger Zeit nicht an einer anderen Stelle verengt.

Auch eine bakterielle Infektion kann das Herz in seiner Leistung schädigen und so zu den Herzschmerzen führen. Der Arzt verschreibt dann ein Antibiotikum, um die Bakterien zu zerstören.

Selbsttherapie

Herzschmerzen sollten stets von einem Arzt behandelt werden. Der Patient kann die Behandlung allerdings durch einige Maßnahmen unterstützen. So ist es wichtig, dass er seine bisherigen Lebensgewohnheiten ändert.

  • Das heißt, dass er als Raucher mit dem Rauchen aufhört und mögliches Übergewicht reduziert.
  • Darüber hinaus müssen die vom Arzt verordneten Medikamente konsequent eingenommen werden.
  • Treten die Herzschmerzen bei sportlichen oder anderen körperlichen Aktivitäten auf, sollte der Betroffene umgehend eine Ruhepause einlegen und sich hinsetzen.
  • Zeigt sich der Schmerz dagegen im Liegen, gilt es, die Haltung des Körpers zu verändern, indem man sich aufrichtet. Auf diese Weise lässt sich der Druck auf die Herznerven vermindern.

Ernährungsweise ändern

Um die Therapie von Herzschmerzen zu unterstützen, wird eine gesunde Ernährungsweise empfohlen. Vor allem gilt es, den Konsum von fetthaltigen Speisen und Süßigkeiten deutlich zurückzufahren und stattdessen mehr Obst und Gemüse zu essen.

Beim Verzehr von Salaten sollte man darauf achten, diese mit Ölen anzurichten, die über reichlich ungesättigte Fettsäuren verfügen, wie zum Beispiel Olivenöl.

Vorbeugung

Die beste Methode, Herzschmerzen vorzubeugen, ist das Vermeiden der auslösenden Ursachen. So sollte Übergewicht verhindert und auf Rauchen verzichtet werden. Außerdem wird empfohlen, Alkohol nur in Maßen zu genießen.

Wichtig ist zudem viel Bewegung an der frischen Luft. Diese sorgt für die Stärkung von Herz und Kreislauf.

Mitunter kann auch die Einnahme von bestimmten Medikamenten wie Psychopharmaka oder Schmerzmitteln Herzbeschwerden zur Folge haben. In solchen Fällen sollte zusammen mit dem Arzt nach Alternativen gesucht werden, damit dadurch keine Herzschmerzen mehr entstehen.

Kommt es im Rahmen von Stresssituationen zu Herzschmerzen, wird das Erlernen von speziellen Entspannungstechniken empfohlen. Dabei kann es sich um Meditation, Tai Chi oder Yoga handeln.

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