Hodenschwellung - Ursachen und Behandlung
Bei einer Hodenschwellung kommt es zur Vergrößerung eines oder beider Hoden. In den meisten Fällen wird die Schwellung durch eine Hodentorsion hervorgerufen.
Von einer Hodenschwellung spricht man, wenn sich ein oder beide Hoden vergrößern, was auch mit Schmerzen verbunden sein kann. Die Hodenschwellung stellt keine eigenständige Erkrankung, sondern ein Symptom dar, das von einer Grunderkrankung oder Verletzung verursacht wird.
Ursachen
Zu einer Hodenschwellung kann es aus unterschiedlichen Gründen kommen.
Hodentorsion
In den meisten Fällen wird sie von einer Hodenverdrehung (Hodentorsion) hervorgerufen. Dabei handelt es sich um einen medizinischen Notfall, der mit starken Schmerzen einhergeht. Da sich bei einer Hodentorsion der Samenstrang abrupt eindreht und die Durchblutung des Hodens unterbrochen wird, besteht die Gefahr, dass der betroffene Hoden rasch abstirbt.
Besonders häufig kommt eine Hodenverdrehung bei Kindern und Jugendlichen vor, die sich beim Sport oder Spielen verletzen.
(Neben)hodenentzündung
Aber auch ältere Menschen können unter einer Hodenschwellung leiden, die die Folge einer Nebenhodenentzündung ist. Grund für das Anschwellen des Hodens sind in diesem Fall Krankheitserreger wie Bakterien oder Viren, die aus der Harnröhre über die Samenstränge bis zu den Nebenhoden vordringen und dort zu einer Entzündung führen.
Nicht immer sind bei einer Entzündung auch die Nebenhoden betroffen; es kann auch zu einer "simplen" Hodenentzündung kommen. Mitunter ist dabei Fieber auch ein typisches Merkmal.
Infektionserkrankungen
Als weitere Ursachen für eine Hodenschwellung kommen
- das Pfeiffersche Drüsenfieber
- Windpocken
- Mumps oder
- Malaria
infrage.
Hodentumor
In seltenen Fällen kann auch ein Hodentumor die Hodenschwellung hervorrufen. Ist der Tumor gutartig, handelt es sich um eine Zyste, die den Hoden ebenfalls anschwellen lassen kann.
Weitere Ursachen
Aber auch Verletzungen des Hodensacks bei einem Unfall sind mitunter ein Grund für die Hodenschwellung. Dabei leiden die Betroffenen auch unter starken Schmerzen.
Doch nicht immer treten bei einer Hodenschwellung automatisch Schmerzen auf. Schmerzfreie Hodenschwellungen sind meist die Folge
- einer Nebenhodenzyste oder
- eines Wasser- bzw. Leistenbruches.
Dabei kommt es im Hodensack zur Ansammlung von Flüssigkeit, die durch den undichten Leistenkanal eindringt. Als Sonderform des Leistenbruchs gilt der Hodenbruch, bei dem der Bruch der Leiste bis in den Hodenbereich reicht. Entsprechend kommt es zur Ausweitung des Bruchinhalts bis in den Hodensack, was neben starken Schmerzen auch zu einer Schwellung führen kann.
Symptome
Bei der Hodenschwellung handelt es sich selbst um ein Symptom. Nicht selten treten neben der Schwellung aber noch weitere Beschwerden wie
- Schmerzen
- ein geröteter Hodensack
- Abgeschlagenheit und
- Fieber
auf. In manchen Fällen sind im Urin oder in der Samenflüssigkeit auch Blutbeimischungen enthalten.
Diagnose
Da für eine Hodenschwellung zahlreiche unterschiedliche Ursachen infrage kommen, wird empfohlen, zur genauen Abklärung einen Urologen aufzusuchen. Dieser nimmt eine genaue körperliche Untersuchung vor, bei der er die Hoden vorsichtig abtastet.
Während bei einer Hodenverdrehung das Anheben des Hodens starke Schmerzen bereitet, wird es bei einer Nebenhodenentzündung eher als lindernd empfunden. Auf diese Weise kann der Arzt zwischen diesen beiden Ursachen der Schwellung unterscheiden.
Darüber hinaus besteht die Option,
- eine Ultraschalluntersuchung
- eine Blutuntersuchung sowie
- eine Urinuntersuchung
durchzuführen.
Behandlungsmöglichkeiten
Die Behandlung einer Hodenschwellung richtet sich nach deren Ursache.
Operation
Liegt zum Beispiel eine Hodenverdrehung vor, ist ein umgehender operativer Eingriff erforderlich, damit der Hoden nicht dauerhaft geschädigt wird. Im Rahmen der Operation öffnet man den Hodensack und bringt den Hoden wieder in seine ursprüngliche Position zurück. Außerdem wird er fixiert, um einer erneuten Torsion entgegenzuwirken.
Sofern der chirurgische Eingriff rechtzeitig erfolgt, sind keine dauerhaften Schäden am Hoden zu befürchten. Bereits 20 bis 30 Minuten nach Wiederherstellung der Durchblutung hat sich der Hoden in der Regel wieder erholt.
Antibiotika
Ist eine bakterielle Nebenhodenentzündung oder Hodenentzündung der Grund für die Hodenschwellung, behandelt man den Patienten mit entzündungshemmenden Präparaten und Antibiotika. Wichtig sind außerdem das Kühlen und des Hodens.
Dabei sollte der Patient konsequente Bettruhe einhalten. Da die Gefahr einer Abszessbildung besteht, muss der Patient regelmäßig zu den Kontrolluntersuchungen gehen. Normalerweise verschwindet die Entzündung etwa 10 Tage nach Therapiebeginn.
Wird die Hodenschwellung durch einen Wasserbruch oder eine Nebenhodenzyste verursacht, ist meist keine besondere Behandlung nötig, sofern keine Beschwerden vorliegen. Handelt es sich um einen Hodentumor, muss eine Operation erfolgen, bei der man sowohl den Hoden als auch den Samenstrang entfernt.