Koma - Ursachen und Behandlung

Wenn ein Patient sich im Koma befindet, ist dies ein sehr ernstzunehmendes Symptom. Die Behandlung richtet sich nach der ursächlichen Erkrankung.

Von Claudia Haut

Ursachen

Schädel-Hirn-Trauma

Menschen, die einen Unfall haben und sich dabei schwer am Kopf verletzen, können ins Koma fallen. Das Gehirn des Patienten kann dabei irreversibel zerstört sein oder es kann sich auch mit Hilfe medizinischer Maßnahmen wieder erholen, so dass der Patient nach einer gewissen Zeit wieder erwacht. Die Patienten haben ein so genanntes Schädel-Hirn-Trauma.

Diabetes

Patienten, die an der Zuckerkrankheit Diabetes mellitus leiden, können ebenfalls ins Koma fallen, wenn sie zuviel oder zu wenig Insulin gespritzt haben. Die Patienten leiden dann an einer Unter- bzw. Überzuckerung ihres Körpers.

Schlaganfall und Herzinfarkt

Wird das Gehirn aufgrund eines Blutpfropfes nicht mehr versorgt, so kann dies zu einem Schlaganfall führen. Auch diese Patienten können ins Koma fallen.

Gleiches gilt auch, wenn das Herz nicht mehr richtig arbeitet bzw. mit Blut versorgt wird. In schweren Fällen fallen auch diese Patienten ins Koma, wenn sie zum Beispiel einen Herzinfarkt haben.

Weitere Ursachen

Bei einigen schweren Erkrankungen spritzen die Ärzte gezielt hohe Dosen an Medikamenten, um den Patienten in ein künstliches Koma zu versetzen. Dies wird in der Regel dann praktiziert, wenn die Ärzte davon ausgehen, dass sich der geschwächte Körper im Koma leichter wieder erholen kann.

Patienten, die sich das Leben nehmen wollten und daher eine Überdosis an Medikamenten eingenommen haben, können sich ebenfalls im Koma befinden. Wenn Organe des menschlichen Körpers nur noch unzureichend arbeiten, kann auch diese Mangelversorgung die Ursache des Komas sein. Schwere Formen einer Niereninsuffizienz bzw. eines Leberversagens können beispielsweise auch zum Koma führen.

Komplikationen

Das Koma stellt selbst eine gefährliche Komplikation dar. Von der auslösenden Ursache hängt es ab, ob der Komapatient sich wieder vollständig erholt oder in einen lebensbedrohlichen Zustand gerät.

Als schlecht gelten die Aussichten des Patienten, wenn das Koma durch einen Schlaganfall ausgelöst wurde. So ist es möglich, dass die Auswirkungen des Schlaganfalls wie Sprachstörungen oder Lähmungen dauerhaft bestehen bleiben.

Im Falle eines Leberkomas sind die Heilungschancen ebenfalls sehr gering, da zumeist eine Lebertransplantation durchgeführt werden muss. Selbst wenn der Patient wieder aus dem Koma erwacht, hat sich für ihn dennoch seine Umwelt oft stark verändert. Nicht selten kann es mehrere Wochen oder sogar Monate dauern, bis wieder ein normales Leben möglich ist.

Wann zum Arzt?

Kommt es zu einem Koma, muss grundsätzlich sofort eine medizinische Behandlung in einem Krankenhaus erfolgen. Findet man einen bewusstlosen Menschen vor, ist umgehend ein Notarzt zu verständigen. Außerdem müssen Erste-Hilfe-Maßnahmen vorgenommen werden.

Diagnose

Wer einen bewusstlosen Menschen vorfindet, verständigt zunächst einen Notarzt. Dieser ist im Rahmen der Untersuchung auf Schilderungen von Angehörigen, Freunden oder anderen Personen angewiesen.

So kann das Koma zum Beispiel durch einen Verkehrsunfall verursacht worden sein. Aber auch über eventuelle Vergiftungen durch Drogen oder Alkohol sowie schwere Vorerkrankungen wie zum Beispiel Bluthochdruck oder Diabetes mellitus muss der Arzt Bescheid wissen.

Erste Untersuchungsschritte

Zu den ersten Untersuchungsschritten des Notarztes gehört die Kontrolle der Vitalzeichen. Das heißt, dass er den Puls, die Atmung sowie den Blutdruck des Patienten überprüft.

Die Untersuchung der Herzfunktionen erfolgt zumeist mithilfe eines EKG-Gerätes. Auf diese Weise ist eine Diagnose von schweren Herzrhythmusstörungen nötig.

Darüber hinaus werden Pupillen, Augäpfel und Reflexe kontrolliert. Auch Bluttests wie eine Blutzuckermessung sind möglich.

Untersuchungen im Krankenhaus

Wurde der Koma-Patient in ein Krankenhaus eingeliefert, finden dort weitere Untersuchungen statt. Dabei kann es sich um

handeln. Ebenso sind

möglich.

Koma-Skala

Da ein Koma unterschiedliche Schweregrade hat, ist es wichtig, den korrekten Grad zu bestimmen. In der Notfallmedizin erfolgt dies mithilfe der Glasgow-Koma-Skala. Diese dient zudem als Entscheidungshilfe für eine Beatmung.

Im Rahmen der Koma-Skala erfasst man die Reaktionen des Patienten auf Ansprache und Schmerzreize durch eine spezielle Punkteskala. Die Skala umfasst die Punkte Bewusstseinsklarheit bis hin zur völligen Bewusstlosigkeit.

Mehr Informationen zu den einzelnen Stufen des Komas erhalten Sie hier.

Behandlung

Komatöse Patienten werden immer im Krankenhaus behandelt. Einzige Ausnahme sind Patienten im Wachkoma. Nach einer gewissen Zeit im Akutkrankenhaus werden diese häufig in spezielle Pflegeheime verlegt, in denen sie gepflegt und versorgt werden.

Einige Patienten wachen - teils nach vielen Jahren - aus dem Wachkoma wieder auf. Andere wiederum sterben an einer Infektion, wie zum Beispiel einer Lungenentzündung. Der Patient wird aufgrund seines Zustandes auf der Intensivstation eines Krankenhauses behandelt und in der Regel durch einen Schlauch künstlich beatmet und ernährt.

Bei diabetischem Koma

Patienten, die aufgrund ihrer Zuckererkrankung in das so genannte diabetische Koma fallen, erhalten meist Insulin gespritzt. In jedem Fall muss der Zuckerwert im Blut wieder auf ein normales Maß gebracht werden, damit der Patient aus dem Koma erwacht. Anschließend wird der Blutzucker des Betroffenen neu eingestellt, damit der Patient nicht erneut in ein Koma fallen kann.

Bei Organversagen

Versagen Organe des Menschen, so kann auch dies der Auslöser für das Koma sein. Die Ärzte müssen dann die Funktion dieser Organe wieder herstellen oder zum Beispiel die Nieren entfernen. Meist benötigen diese Patienten dann ein Spenderorgan, um weiterleben zu können.

Selbsttherapie

Da es sich bei einem Koma um eine tiefe Bewusstlosigkeit handelt, kann der Betroffene selbst überhaupt nichts tun. So ist er voll und ganz auf die Hilfe seiner Mitmenschen angewiesen.

Eine wichtige Rolle spielt dabei ein respekt- und liebevoller Umgang mit dem Patienten. Sowohl Angehörige als auch Pflegepersonal sollten sich stets so verhalten, als könne der Patient sie trotz seines komatösen Zustands wahrnehmen. Gerade bei Wachkomapatienten ist eine liebevolle Behandlung überaus wichtig.

Vorbeugung

Einem Koma lässt sich leider nur schwer vorbeugen. Wer bestimmte Sportarten betreibt, bei denen es zu einer schweren Kopfverletzung mit Bewusstlosigkeit kommen kann, sollte dabei stets einen Helm tragen. Dies gilt auch für das Fahrradfahren, da dabei ebenfalls die Gefahr von schweren Stürzen besteht.

Leidet man unter Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit), ist man dem Risiko eines diabetischen Komas ausgesetzt. Dieses entsteht zumeist durch eine mangelhaft angepasste Insulintherapie oder Infektionen.

Um einem diabetischen Koma vorzubeugen, muss der Diabetiker sowohl einer Unterzuckerung als auch einer Überzuckerung entgegenwirken und die verordneten Arzneimittel wie Insulin konsequent einnehmen. Wichtig ist zudem die regelmäßige Messung des Blutzuckerwertes.

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