Chronische Kopfschmerzen (z.B. Medikamenteninduzierte Kopfschmerzen) - Ursachen und Behandlung
Von chronischen Kopfschmerzen spricht man, wenn diese über drei Monate lang öfter als 15 mal pro Monat auftreten. Die Ursachen sind unterschiedlich; oftmals spielt die zu lange und häufige Einnahme von Medikamenten eine Rolle - in diesem Fall spricht man von medikamenteninduzierten Kopfschmerzen. Bei der Therapie sind unterschiedliche Ebenen zu berücksichtigen. Informieren Sie sich über mögliche Auslöser von chronischen Kopfschmerzen und holen Sie sich Tipps zur Behandlung.
Wann gelten Kopfschmerzen als chronisch?
Treten Kopfschmerzen über einen längeren Zeitraum auffallend oft auf, so kann es sich ab einem gewissen Punkt um chronische Kopfschmerzen handeln. Experten setzen diese Grenze bei mehr als 15 mal im Monat in einem Zeitraum von drei Monaten.
Besonders oft handelt es sich um Spannungskopfschmerzen. Die Verlaufsform wird bei mindestens 180 Tagen im Jahr als chronisch angesehen.
Ursachen - Mögliche Auslöser von chronischen Kopfschmerzen, z.B. Medikamente
Da es verschiedene Arten von Kopfschmerzen sowie Auslöser gibt, können auch diverse Ursachen bei chronischen Kopfschmerzen eine Rolle spielen. Zu Spannungskopfschmerzen kommt es beispielsweise durch
- innere Unruhe und Angst
- emotionalen Stress
- Fehlhaltungen
- Schlafmangel oder auch
- eine einseitige Belastung.
Sofern diese Faktoren anhalten, kann es auch immer wieder zu Kopfschmerzen kommen. Nimmt man ebenso häufig Schmerzmittel ein, können auch diese mit der Zeit zu einer chronischen Schmerzform führen.
Ursachen von medikamenteninduzierten Kopfschmerzen
Spricht man von medikamenteninduzierten Kopfschmerzen, sind damit Kopfschmerzen gemeint, die durch die ständige Einnahme von Medikamenten entstehen. Dabei handelt es sich meist um Analgetika (Schmerzmittel).
Eigentlich werden Schmerzmittel eingenommen, um Schmerzen zu bekämpfen. Im Falle von chronischen Kopfschmerzen besteht jedoch die Gefahr, dass es zu weiteren Beschwerden kommt, wenn man zu häufig zu Schmerztabletten greift.
Ein Problem ist, dass viele Menschen nicht sorgfältig genug im Umgang mit Schmerzmitteln sind. So verführen frei erhältliche Schmerzmittel, die man ohne Rezept in der Apotheke besorgen kann, häufig zu einer übertriebenen Selbstmedikation.
Grund für die medikamenteninduzierten Kopfschmerzen ist die ständige Einnahme der Schmerzmittel. Diese werden verabreicht, um chronische Spannungskopfschmerzen oder Migräneattacken zu bekämpfen. Allerdings dauert es meist einige Jahre, bis es durch die Medikamente zu Dauerkopfschmerzen kommt.
In den meisten Fällen werden die Mittel aus Angst vor erneuten Schmerzen regelmäßig eingenommen. Manche Menschen befürchten auch, dass sie ohne die Tabletten ihr Arbeitspensum nicht schaffen.
Je länger die Schmerzmittel jedoch eingenommen werden, desto mehr verändert sich im Laufe der Zeit die Schmerzschwelle. Schließlich empfinden die Patienten sogar schon Kleinigkeiten als schmerzhaft.
Besonders betroffen von medikamenteninduzierten Kopfschmerzen sind Menschen, die schon vorher unter Kopfschmerzerkrankungen wie zum Beispiel Migräne leiden. Dagegen treten sie bei Menschen, die beispielsweise an Rheuma erkrankt sind, und deswegen regelmäßig Schmerzmittel einnehmen müssen, kaum auf.
Symptome - Chronische Kopfschmerzen erkennen
Wie bereits erwähnt, kommt es bei chronischen Kopfschmerzen zu wiederkehrenden und regelmäßigen Kopfschmerzattacken. Wann diese auftreten, kommt auf die unterschiedlichen Auslöser an.
Zu den allgemein gültigen "Regeln" für chronische Kopfschmerzen gilt, dass diese an 15 Tagen im Monat über einen Zeitraum von mindestens drei Monaten auftreten. Auch, wenn man an mindestens 180 Tagen im Jahr von Kopfschmerzen geplagt ist, spricht man von einer chronischen Verlaufsform.
Symptome von medikamenteninduzierten Kopfschmerzen
Bemerkbar machen sich medikamenteninduzierte Kopfschmerzen durch einen drückenden und dumpfen Dauerkopfschmerz. In den meisten Fällen zeigen sich die Schmerzen bereits am Morgen und dauern den ganzen Tag über an. Übt der Patient körperliche Betätigungen aus, verstärkt dies die Kopfschmerzen oftmals noch.
Darüber hinaus kann es mitunter zu Begleiterscheinungen wie
- Übelkeit
- Lichtempfindlichkeit
- Geräuschempfindlichkeit oder
- Ruhebedürftigkeit
kommen. Bei Patienten, die unter Migräne leiden, sind zusätzliche Migräne-Attacken möglich. Typisch für medikamenteninduzierte Kopfschmerzen ist, dass sie mindestens an fünfzehn Tagen im Monat vorkommen.
Behandlung - Was tun bei chronischen Kopfschmerzen?
Kommt es immer wieder zu Kopfschmerzen, sollte dies mit einem Arzt besprochen werden. Es ist wichtig, die Ursache herauszufinden, um weiteren Kopfschmerzattacken vorzubeugen.
Bei vielen Arten von Kopfschmerzen ist eine effektive Behandlung möglich. Ziel ist die Verminderung von Häufig und Intensität der Anfälle.
Je nach ärztlicher Diagnose können unterschiedliche Ebenen der Therapie angegangen werden. So können beispielsweise
- eine medikamentöse Behandlung
- Entspannungsverfahren oder
- eine Verhaltenstherapie
notwendig werden. Ein pauschaler Rat bezüglich einer passenden Behandlung kann nicht gegeben werden, da die Auslöser für Kopfschmerzen so unterschiedlicher Natur sein können.
Gerade bei Spannungskopfschmerzen kann man auch durch Selbstbehandlung eine deutliche Linderung erzielen - Hier gehen wir näher darauf ein.
Diagnose und Behandlung medikamenteninduzierter Kopfschmerzen
Um medikamenteninduzierte Kopfschmerzen diagnostizieren zu können, wird ein so genannter Kopfschmerzkalender erstellt. Darin trägt der Patient sämtliche Medikamente ein, die er zu sich nimmt. Manchmal ist es jedoch erst durch einen Medikamentenentzug möglich, zwischen medikamenteninduzierten Kopfschmerzen und chronischen Spannungskopfschmerzen zu unterscheiden.
Die einzige Möglichkeit, die ständigen Kopfschmerzen wieder loszuwerden, ist, die auslösenden Mittel nicht mehr einzunehmen. Eine seltenere Einnahme oder die Verringerung der Dosis führt dagegen nicht zum Erfolg.
Der Entzug von den Medikamenten kann sowohl ambulant als auch stationär erfolgen. Anschließend ist es wichtig, die primäre Kopfschmerzerkrankung professionell zu behandeln, damit es nicht zu einem Rückfall kommt.