Sexualkopfschmerzen - Wodurch werden sie ausgelöst und wie machen sie sich bemerkbar?
Von Sexualkopfschmerzen ist die Rede, wenn es zu Kopfschmerzen kurz vor oder während des Orgasmus kommt. Man unterscheidet somit den Präorgasmuskopfschmerz vom ORgasmuskopfschmerz. Dabei sind Männer deutlich eher betroffen, ebenso Migränepatienten. Typischerweise fangen die Schmerzen im Nacken an. Die genauen Ursachen sind unklar; es gibt jedoch ein paar Risikofaktoren. Lesen Sie über Merkmale und Behandlungsmöglichkeiten von Sexualkopfschmerzen.
Symptome - Was sind Sexualkopfschmerzen und wie kann man sie erkennen?
Sexualkopfschmerzen zählen zu den vielen unterschiedlichen Kopfschmerzarten. Zu Sexualkopfschmerzen kommt es entweder vor oder während eines Orgasmus. In den meisten Fällen treten die Schmerzen im Nacken auf und breiten sich dann bis zur Stirn aus, bevor sie allmählich wieder abklingen.
Unter Sexualkopfschmerzen leidet ca. ein Prozent der Bevölkerung. Bei Männern kommen die Beschwerden drei bis viermal so häufig vor wie bei Frauen. Besonders betroffen sind Menschen im Alter zwischen 25 und 50 Jahren.
Meist zeigen sich die Kopfschmerzen einige Monate lang. Anschließend verschwinden sie wieder. Es ist aber durchaus möglich, dass die Sexualkopfschmerzen nach einigen Jahren erneut auftreten.
Sexualkopfschmerzen können bei jeglicher Art von sexueller Aktivität auftreten. Dazu gehören auch Selbstbefriedigung oder Oralverkehr.
Orgasmuskopfschmerzen und Präorgasmuskopfschmerz
Es wird unterschieden zwischen dem Orgasmuskopfschmerz und dem Präorgasmuskopfschmerz. Beim Orgasmuskopfschmerz treten die Beschwerden während des sexuellen Höhepunkts auf, während sie beim Präorgasmuskopfschmerz bereits vorher einsetzen.
Der Orgasmuskopfschmerz ist verbunden mit ganz plötzlich auftretenden, heftigen Kopfschmerzen, die zwischen einer Minute und mehreren Stunden anhalten. Im Anschluss daran leiden viele Betroffene noch eine Zeitlang unter leichten Nachschmerzen. Darüber hinaus sind Begleiterscheinungen wie
im Bereich des Möglichen.
Beim Präorgasmuskopfschmerz beginnt der Schmerz im Nacken und im Hinterkopf. Nimmt die sexuelle Erregung zu, verstärken sich auch die Schmerzen. Wird eine Schonhaltung im Liegen eingenommen, bessern sich die Schmerzen meist, während sie sich im Stehen oder Sitzen dagegen noch verschlimmern.
Ursachen - Wodurch werden Sexualkopfschmerzen ausgelöst?
Wovon Sexualkopfschmerzen verursacht werden, ließ sich bislang nicht klären. Mediziner sind der Ansicht, dass eine Beeinträchtigung der Reizverarbeitung im Gehirn für die Schmerzen verantwortlich ist. Außerdem ist die Regulation der Weite der Hirngefäße eingeschränkt.
Als Ursache für den Orgasmuskopfschmerz, der wesentlich häufiger als der Präorgasmuskopfschmerz vorkommt, vermutet man einen durch die sexuelle Erregung hervorgerufenen Blutdruckanstieg. Dabei können sich die Blutgefäße im Gehirn nicht genügend ausweiten.
Ein möglicher Grund für den Präorgasmuskopfschmerz könnte ein erhöhter Muskeltonus in der Nacken- und Kopfmuskulatur sein. Dabei besteht eine Ähnlichkeit mit Spannungskopfschmerzen.
Durch die höhere Muskelspannung im Kopf und Nacken kommt es demnach zu Verspannungen. Diese belasten die Nervenstränge, was letztendlich als Schmerzauslöser angesehen wird.
Risikofaktoren für Sexualkopfschmerzen
Als Risikofaktoren für Sexualkopfschmerzen gelten
- häufiger Sex in einem kurzen Zeitraum
- Stress
- Müdigkeit und
- Bluthochdruck.
Bei rund 50 Prozent aller Betroffenen liegt zudem Migräne vor.
Behandlung und Vorbeugung - Was tun bei und gegen Sexualkopfschmerzen?
Bei den meisten Patienten verschwinden die Sexualkopfschmerzen nach einem gewissen Zeitraum von ganz alleine, sodass eine Therapie normalerweise nicht erforderlich ist. Um die Kopfschmerzen zu vermeiden, wird empfohlen, es beim Sex langsam angehen zu lassen und die Stellung mehrmals zu wechseln.
Auf diese Weise lässt sich ein allzu schneller Anstieg des Blutdrucks vermeiden. Halten die Schmerzen länger an, verabreicht der Arzt Medikamente wie Betablocker.
Auf Sex verzichten ist zur Vermeidung von Sexualkopfschmerzen nicht notwendig. Haben Betroffene Sorge vor einer erneuten Schmerzattake, kann Sex sogar hilfreich sein - eine Einschränkung ist daher nicht unbedingt zu empfehlen.
Serotonin hat eine schmerzstillende Wirkung; dies wird während des sexuellen Höhepunkts ausgeschüttet. Zudem werden dadurch die Hirngefäße zusammengezogen - ein Effekt, der auch bei einigen Migränemitteln gegeben ist.
Schmerzmittel und Positionen gegen Sexualkopfschmerzen
Treten Sexualkopfschmerzen öfter auf, ist ein Schmerzmittel wie Ibuprofen eine Stunde vor dem Sex hilfreich. Zudem gibt es Ansichten darüber, dass sich die Schmerzen im Liegen bessern.
Entspannung und ausgedehntes Vorspiel gegen Sexualkopfschmerzen
Sofern die Auslöser bzw. Triggerfaktoren bekannt sind, können gezielte Entspannungstechniken helfen, Stress zu vermindern und somit auch Sexualkopfschmerzen vorzubeugen. Ebenso ist ein ausgedehntes Vorspiel zu empfehlen, da nicht selten auch eine sich zu schnell aufbauende sexuelle Erregung zu Schmerzen führen kann.
Geht man es in diesem Zusammenhang nicht so schnell an, steigt der Blutdruck ebenfalls langsamer an. Dem Gehirn wird dadurch mehr Zeit gegeben, sich auf die Verarbeitung der Reize einzustellen.