Alopecia areata - Kreisrunder Haarausfall
Unter Alopecia areata versteht man kreisrunden Haarausfall. Dabei kommt es am behaarten Kopf zu runden kahlen Stellen. Man unterscheidet mehrere Subformen. Männer sind dabei häufiger betroffen als Frauen. Eine entzündungshemmende Therapie hat sich als hilfreich ergeben. Informieren Sie sich hier über die Ursachen, Merkmale und Behandlung von kreisrundem Haarausfall.
Alopecia areata (AA) ist eine häufig vorkommende entzündliche Haarausfallerkrankung, die in jedem Lebensalter auftreten kann. Ein typisches Merkmal der Krankheit ist das Entstehen von kurzzeitigen, kreisrunden kahlen Stellen am behaarten Kopf. Diese Stellen haben einen Durchmesser von wenigen Zentimetern und sind scharf begrenzt.
Außerdem gibt es verschiedene Subformen von Alopecia areata. Dazu gehören vor allem Alopecia areata vom Ophiasis-Typ, wobei es zum Ausfall von Haaren im Bereich der Schläfen kommt, sowie Alopecia areata reticularis, dem netzförmigen Typ.
Ursachen
Oftmals ist der Haarausfall akut und setzt ganz plötzlich ein. Wodurch er verursacht wird, konnte bislang nicht geklärt werden. Man vermutet jedoch, dass immunologische Faktoren eine wichtige Rolle bei der Entstehung der Krankheit spielen, da es neben dem Haarausfall oftmals auch zu einer Entzündung kommt.
Es wird angenommen, dass die Haarfollikel von T-Lymphozyten, die wichtig für die körpereigene Abwehr sind, angegriffen werden. Da Alopecia areata in manchen Fällen familiär gehäuft auftritt, scheinen auch genetische Faktoren von Bedeutung zu sein.
Männer sind etwas häufiger von dieser Form des Haarausfalls betroffen. Begünstigend wirken sich Stressfaktoren sowie eine Neigung zu Überreaktionen der Haut, zum Beispiel in Form von Allergien, aus.
Verbreitung
Zu Alopecia areata kann es nicht nur an den Kopfhaaren kommen, sondern auch an anderen Stellen des Körpers wie
- den Achselhaaren
- den Schamhaaren
- den Augenbrauen oder
- den Wimpern.
Fallen sämtliche Haare im Kopfbereich aus, handelt es sich um eine Alopecia areata totalis. In schweren Fällen besteht sogar die Gefahr, dass sämtliche Haare des Körpers ausfallen, was man als Alopecia areata universalis bezeichnet.
Merkmale und Verlauf
Ein typisches Merkmal von Alopecia areata sind die kreisrunden Bereiche, an denen sich keine Haare mehr befinden. Unter der leichten Form von Alopecia areata leiden ca. ein bis zwei Prozent aller Menschen.
Die kahlen Stellen bilden sich im Laufe weniger Wochen. In den weiteren Wochen wächst der Durchmesser auf zwei bis drei Zentimeter.
In den meisten Fällen hört der Haarausfall nach etwa drei bis sechs Monaten auf. Danach setzt das Wachstum der Haare von selbst oder durch eine entsprechende Behandlung wieder ein.
Bei dem kreisrunden Haarausfall ist lediglich das Wachstum des Haares gestört, sodass der Vorgang spontan oder durch eine Therapie wieder umgekehrt werden kann. Zuerst sind die nachwachsenden Haare klein und farblos. Später erreichen sie jedoch in den meisten Fällen wieder ihre alte Dichte und Farbe.
In seltenen Fällen kann ein kreisrunder Haarausfall allerdings auch Jahrelang anhalten. Als ungünstige Faktoren gelten gleichzeitig neben dem Haarausfall auftretende Veränderungen an den Nägeln.
Diagnose
Erkennen lässt sich dieser Haarausfall als Blickdiagnose. Mitunter kann es schwierig sein, die Trichotillomanie, also das zwanghafte Ausreißen der Haare, abzugrenzen. Weiterhin auszuschließen sind Pilzerkrankungen oder bestimmte Hautkrankheiten, die mit einem Ausfall der Haare einhergehen können.
Behandlung
Alopecia areata medizinisch zu behandeln, ist nicht immer einfach, da man die Ursache für die Erkrankung nicht kennt. Als hilfreich gilt eine entzündungshemmende Therapie, bei der man orale Kortisonpräparate sowie kortisonhaltige Haarwasser einsetzt, um den schädigenden Aktionen des Körpers gegen die Haarfollikel entgegenzuwirken.
Eine weitere Therapiemöglichkeit ist die Behandlung der betroffenen Stellen mit einer speziellen Säure oder flüssigem Stickstoff. Außerdem kann eine so genannte PUVA-Therapie durchgeführt werden, bei der eine Bestrahlung mit UV-Licht erfolgt.
Durch diese Methoden wird die Haut sensibilisiert, wodurch es zu einer entzündlichen Reaktion kommt. Die Immunabwehr des Körpers wird durch die künstlich erzeugte Entzündung sozusagen abgelenkt, was eine Erholung der Haarwurzeln bewirkt. Allerdings haben diese Verfahren den Nachteil, dass ihre Wirkung meist auf eine einzige Behandlung beschränkt ist. Das heißt, dass es anschließend zu einem erneuten Haarausfall kommen kann.
Außerdem besteht das Risiko von allergischen Reaktionen am gesamten Körper. Bei der Hälfte der Patienten ist die Immuntherapie jedoch erfolgreich.
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