Muskelverklebung und Muskelverhärtung - Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten
Muskelverspannungen sind leider keine Seltenheit. Ist die Muskulatur stark verhärtet, kann es auch zu Muskelverklebungen kommen. Muskelverklebungen und Muskelverhätungen lassen sich durch Lockerung und Behebung der Muskulatur beheben. In diesem Zusammenhang kann auch Wärme als sinnvolle Anwendung genannt werden. Mitunter ist der Gang zum Physiotherapeuten zu empfehlen. Informieren Sie sich über Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten einer Muskelverklebung und Muskelverhärtung.
Muskelverklebungen und Muskelverhärtung - Wie kommt es dazu?
Fast jeder Mensch leidet von Zeit zu Zeit unter Muskelverspannungen, die sich zu Muskelverhärtungen entwickeln und mitunter so genannte Muskelverklebungen hervorrufen können. Die menschliche Muskulatur wird in die quergestreifte und die glatte Muskulatur eingeteilt.
Die quergestreifte Muskulatur unterteilt man wiederum in Skelettmuskulatur und Herzmuskulatur. Mit den Begriffen "quergestreift" und "glatt" ist der innere Aufbau der Muskeln oder der Muskelfasern gemeint.
Während der Mensch quergestreifte Muskeln durch seinen Willen beeinflussen kann, ist dies bei der glatten Muskulatur nicht möglich. Das heißt, dass man zum Beispiel seine Arme oder seine Beine gezielt bewegen kann, wohingegen sich die Muskeln für die Darmbewegungen nicht steuern lassen.
Eine Ausnahmestellung hat die Herzmuskulatur. Diese ist wie die quergestreifte Muskulatur aufgebaut, aber autark. Daher ist es nicht möglich, den Herzschlag willentlich zu beeinflussen.
Die Muskeln, die für die Bewegungen des Körpers zuständig sind und vom Menschen gesteuert werden, zählen zur Skelettmuskulatur. Kommt es zu einer Muskelverklebung, betrifft dies in der Regel die Skelettmuskeln.
Zusammengesetzt werden die Skelettmuskeln aus den Muskelfasern. Ein Zusammenschluss von mehreren Muskelfasern bezeichnet man als Muskelbündel, während mehrere Muskelbündel wiederum einen Muskel bilden.
Umhüllt werden die einzelnen Muskeln von einer Faszie. Dabei handelt es sich um eine dünne Schicht aus Bindegewebe. Von den Faszien werden sämtliche Muskeln voneinander abgegrenzt. Auf diese Weise können die Muskeln bei der Ausführung von Bewegungen aneinander vorbeigleiten.
Zwischen den Faszien und den Muskeln gibt es einen Zwischenraum, der ein wenig Gewebeflüssigkeit beinhaltet, die man als Lymphe bezeichnet. Zu den Funktionen der Lymphflüssigkeit gehört es, Abbauprodukte des Stoffwechsels abzutransportieren.
Ursachen einer Muskelverhärtung und Muskelverklebung
Zu einer Muskelverhärtung kommt es aufgrund einer Muskelverspannung; die Muskulatur wird also ununterbrochen angespannt. Zu den häufigen Auslösern zählen
- eine Überbelastung beim Sport
- eingeklemmte Nerven
- Fehlhaltungen oder Fehlbelastungen durch Schonhaltung
Seltener können auch Verletzungen (Hämatom) sowie auch ein Mineralstoff- oder Vitaminmangel die Auslöser sein. Die andauernd angespannten Muskelfasern führen dazu, dass die Kapillaren, die sich innerhalb der Muskeln befinden, zusammendrücken.
Auf diese Weise kommt es zu Durchblutungseinschränkungen, die eine Entzündung nach sich ziehen können. Zur Vermeidung weiterer Verletzungen kommt es zu einer automatischen Anspannung der Muskeln, was Anspannung, eingeschränkte Durchblutung und Entzündung verstärkt.
Kommt es aufgrund von Fehlhaltungen oder Verletzungen zu Muskelverspannungen, ist es möglich, dass dadurch der Fluss der Lymphe zwischen den Muskeln und den Faszien behindert wird. Dies führt dann zu einem regelrechten Verkleben dieser Strukturen miteinander. Da die Faszien nicht mehr auf dem Muskel gleiten können, sind diese auch nicht mehr in der Lage, sich richtig aneinander vorbeizubewegen.
Symptome - Eine Muskelverhärtung und Muskelverklebung erkennen
Dumpfe Schmerzen sind typisch bei Muskelverhärtungen, besonders bei Bewegung. Hinzu kommen strangförmige Verdickungen im Gewebe der Muskulatur sowie druckempfindliche Knoten.
Bis eine Muskelverhärtung geheilt ist, kann es einige Tage dauern. In einigen Fällen ist aber auch mit einer deutlich längeren Regenerationszeit zu rechnen.
Auch eine Muskelverklebung macht sich durch Schmerzen oder Spannungsgefühle beim Ausführen von Bewegungen bemerkbar. Dabei verspüren die Betroffenen ein unangenehmes Ziepen oder Zwicken.
Behandlung - Was tun bei einer Muskelverhärtung und Muskelverklebung?
Um Muskelverhärtungen und Muskelverklebungen wieder zu lösen, ist es wichtig, die Muskeln zu entspannen und zu lockern. Als hilfreiche Behandlungsmöglichkeiten gelten Massagen sowie feuchte Wärmeanwendungen wie zum Beispiel Fangopackungen.
Auch Kneipp-Güsse oder Akupressur gelten als empfehlenswerte Maßnahmen. In manchen Fällen ist auch eine Triggerpunkttherapie zu empfehlen. Lokal begrenzte Verhärtungen können auch mit Dauergymnastik beseitigt werden; hilfreich sind
- Yoga
- Tai Chi oder
- Pilates.
Nützlich ist die Anwendung einer Faszienrolle. Mit dieser kann man gezielt das Gewebe massieren.
Mitunter ist auch die Einnahme von Muskelrelaxanzien wie Tolperison oder Katadolon sinnvoll. Diese bewirken eine vorübergehende Entspannung der Skelettmuskulatur.
In hartnäckigen Fällen kann eine Behandlung durch einen Physiotherapeuten erfolgen. Der Therapeut überprüft manuell, wie weit sich die Faszien verschieben lassen. Außerdem wendet er spezielle Techniken an, mit denen er die Beweglichkeit der Faszien verbessert.
Einen wichtigen Faktor nimmt eine ausgewogene Ernährung ein. Hierzu zählt auch eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr. Als Nahrungsergänzungsmittel ist Silizium zu empfehlen.
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