Unterzuckerung - Ursachen und Behandlung

Eine Unterzuckerung macht sich durch verschiedene Beschwerden bemerkbar. Meist tritt dieses Symptom bei Diabetikern auf.

Von Claudia Haut

Ursachen

Bei gesunden Menschen kommt es zur Unterzuckerung, wenn längere Zeit nichts gegessen wurde.

Erkrankungen

Dieses Hungern kann auch Bestandteil einer Erkrankung, wie der Magersucht (Anorexia nervosa) sein. Patienten, die unter einem Magen-Darm-Infekt mit starkem Erbrechen und/oder Durchfall leiden, können aufgrund dieser Erkrankung in den Unterzucker kommen.

Auch bösartige Tumore oder ein Nierenversagen können die Ursache für die Unterzuckerung sein.

In den meisten Fällen tritt die Unterzuckerung jedoch bei Diabetikern auf. Essen Diabetiker zu wenig und spritzen sich dennoch die normale Insulinmenge, so kann es aus diesem Grunde zum Unterzucker kommen.

Gleiches geschieht, wenn sie zu viel Insulin oder zu viele Tabletten einnehmen. Diabetiker, die Sport treiben, müssen ihre Insulinmengen entsprechend darauf abstimmen.

Komplikationen

Eine Unterzuckerung kann sich im Unterschied zur Überzuckerung sehr schnell entwickeln. Bemerkbar macht sich dies durch

Darüber hinaus sind

möglich.

Wann zum Arzt?

Handelt es sich um eine schwere Unterzuckerung, gilt es, rasch einen Arzt oder Notarzt zu verständigen. Das Einflößen von Traubenzucker ist bis zum Eintreffen des Notarztes zu unterlassen, wenn der Patient bewusstlos ist, da sonst die Gefahr des Verschluckens oder der Aspiration besteht.

Notfall Hypoglykämischer Schock

Eine gefürchtete Komplikation der Unterzuckerung stellt der hypoglykämische Schock dar, der lebensgefährliche Ausmaße annehmen kann. Zu einem hypoglykämischen Schock kommt es, wenn die Unterzuckerung nicht rechtzeitig erkannt und entsprechend behandelt wird. Dabei fällt der Betroffene in eine tiefe Bewusstlosigkeit.

Ohne eine Therapie ist sogar der Tod möglich. Aus diesem Grund muss bei Bewusstlosigkeit sofort ein Notarzt alarmiert werden. Tritt ein Herzstillstand ein, ist es erforderlich, umgehend eine Wiederbelebung zu versuchen.

Diagnose

Eine Unterzuckerung gilt als leicht zu diagnostizieren. Zu ihren typischen Erkennungsmerkmalen zählen Konzentrationsprobleme, kalter Schweiß und Zittern, was ein erfahrener Mediziner schnell erkennt.

Messung des Blutzuckers

Zum Ermitteln des Blutzuckers nimmt der untersuchende Arzt eine präzise Messung des Blutzuckerwertes vor. Dazu erfolgt ein winziger Stich in die Spitze des Fingers oder in ein Ohrläppchen. Messgeräte sind natürlich auch ein Bestandteil der medizinischen Notfallausrüstung.

Als Unterzuckerung gilt ein Wert ab 50 mg/dl. So zeigen sich die typischen Unterzuckerungssymptome erst bei Werten, die unterhalb von 50 mg/dl liegen. Allerdings kann es bei Diabetikern bereits bei 70 mg/dl zu Beschwerden kommen. Ärzte sprechen dann von einer diabetischen Hypoglykämie.

Behandlung

Von einer Unterzuckerung sind vor allem Diabetiker betroffen. Reichen die Maßnahmen der Selbsttherapie nicht aus, so erhält der Patient eine Infusion in die Armvene, die flüssiges Glucose enthält.

Patienten, die an Diabetes mellitus leiden, haben häufig ein Notfallset bei sich. Dieses enthält unter anderem ein Medikament, das im Falle des Unterzuckers unter die Haut (subkutan) gespritzt werden kann und auch auf diese Weise den Zuckerspiegel im Blut anhebt.

Dieses Medikament kann dann von einer Begleitperson verabreicht werden. In schweren Fällen muss der Patient in ein Krankenhaus gebracht und dort weiter beobachtet und untersucht werden. Patienten, die noch nichts von ihrer Diabeteserkrankung wussten, erhalten eine umfassende Diabetesschulung.

Die Patienten müssen sich bei dieser Krankheit selbst Insulin spritzen und regelmäßig ihre Blutzuckerwerte messen. Leichtere Diabetesformen können auch mit Tabletten therapiert werden.

Selbsttherapie

Eine Selbstbehandlung hängt davon ab, um welche Verlaufsform es sich handelt. So besteht für Diabetiker, die gut über die Hypoglykämie informiert sind, durchaus die Möglichkeit, selbst etwas gegen die Unterzuckerung zu unternehmen. Dazu müssen so rasch wie möglich Kohlenhydrate eingenommen werden.

Diese sollten aus 10 bis 20 Gramm Traubenzucker bestehen, was ein bis zwei Stücken entspricht. Alternativ ist auch die Einnahme von einem Glas Cola, Fruchtsaft oder gesüßtem Tee möglich. Beim Süßungsmittel des Tees darf es sich jedoch nicht um Süßstoff handeln.

Reagiert der Diabetiker rechtzeitig, kommt es schon nach einigen Minuten zum Rückgang der Unterzuckerung. Im Zweifelsfall ist es besser, lieber zu viel als zu wenig Zucker aufzunehmen. So ist durch einen kurzfristig hohen Blutzuckerspiegel kein gesundheitlicher Nachteil zu befürchten.

Vorbeugung

Damit es gar nicht erst zu einer gefährlichen Unterzuckerung kommt, wird empfohlen, sich gut über das Entstehen und Vermeiden einer Hypoglykämie zu informieren und sich von medizinischem Personal entsprechend schulen zu lassen. Dies gilt übrigens auch für die Angehörigen von Diabetikern, die auf diese Weise in einem Notfall Erste Hilfe leisten können.

Leidet ein Mensch häufiger an Unterzuckerung, wird empfohlen, den Blutzuckerwert regelmäßig zu überprüfen. Zu diesem Zweck können spezielle Messgeräte für den Hausgebrauch verwendet werden. Die

Weitere allgemeine Vorbeugemaßnahmen sind eine gesunde Ernährungsweise sowie der Verzicht auf alkoholische Getränke. Außerdem sollten die betroffenen Personen stets etwas Traubenzucker bei sich haben, um rasch eine Selbstbehandlung vornehmen zu können.

Als hilfreich gilt außerdem das Führen eines Hypoglykämie-Tagebuchs. Darin wird eingetragen, in welchen Situationen es zu einer Unterzuckerung kommt.

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