Zahnschmerzen - Ursachen und Behandlung
Viele Menschen leiden im Laufe ihres Lebens irgendwann einmal unter Zahnschmerzen. Die Behandlung erfolgt dann in der Regel bei einem Zahnarzt.
Ursachen
Zahnschmerzen können dann entstehen, wenn der Patient nachts mit den Zähnen knirscht. Morgens verspüren diese Patienten oft starke Schmerzen an den Zähnen.
Die Ursache des Zähneknirschens liegt meist in der Psyche. Die Patienten stehen unter großem Stress, Druck oder haben Probleme.
Babys und junge Erwachsene leiden unter Zahnschmerzen, wenn die Milch- bzw. Weisheitszähne durch das Zahnfleisch brechen. Man nennt dies dann "zahnen".
Die Zahnschmerzen können auch durch bestimmte Nahrungsmittel wie zum Beispiel kalte oder süße Produkte ausgelöst werden. Ein meist strak ziehender Schmerz ist die Auswirkung dieser Beschwerden und kann sogar bis zu anhaltenden Kopfschmerzen führen. Einige Patienten bemerken die Zahnschmerzen auch erst dann, wenn sie sich zum Beispiel in einem Flugzeug hoch über den Wolken befinden.
Falsche Zahnpflege
Sowohl schlechte als auch zu intensive Zahnpflege kann den Zahnschmelz zerstören und somit die Schutzhülle der Zähne abtragen. Die Verwendung schlechter Zahnhygienemittel wie zu harte Zahnbürsten, kristallhaltige Zahnpasta oder hochchemiekalischer Mundspülungen, kann den Zahnschmelz angreifen und die Nervenstränge freilegen. Der Trigeminusnerv der sowohl für die Zähne, als auch für die Muskulatur im Mund und die Mund- und Nasenschleimhäute zuständig ist, ist der Hauptschmerzträger bei Zahnschmerzen.
Erkrankungen
In vielen Fällen entstehen Zahnschmerzen dann, wenn sich Karies am Zahn gebildet hat. Menschen, die ihre Zähne nur unzureichend putzen, haben vermehrt Bakterien durch Nahrungsreste im Mund.
Diese begünstigen Zahnerkrankungen wie Karies oder auch Parodontose. Besonders gefährdet sind beschädigte Zähne, sowie undichte Füllungen, Kronen oder Brücken, in deren Rillen sich Karies ansammeln kann um die darunter liegenden, empfindlichen Zahnüberreste anzugreifen.
Bakterien im Zahnfleisch können zu so genannten Granulomen führen. Auch diese äußern sich durch Zahnschmerzen.
Auch körperliche Krankheiten können Zahnschmerzen verursachen. Dazu zählen zum Beispiel die Migräne ein Herzinfarkt oder auch eine Mittelohrentzündung.
Komplikationen
Werden die Zahnschmerzen nicht behandelt, drohen weitere Folgeerscheinungen. So kann es zu einer Vereiterung der entzündeten Zahnwurzel kommen, was sich wiederum negativ auf das gesamte Immunsystem des Körpers auswirkt. Im weiteren Verlauf ist sogar das Auftreten von Fieber möglich.
Nicht selten schwillt auch die betroffene Wange an. Dringen die schädlichen Bakterien weiter in den Körper vor, ist es möglich, wenn auch selten, dass eine Entzündung der Herzklappen< auftritt.
Wann zum Zahnarzt?
Wer unter Zahnschmerzen leidet, sollte grundsätzlich einen Zahnarzt aufsuchen. Das gilt auch dann, wenn die Schmerzen nachlassen, denn das Behandeln ihrer Ursache ist nach wie vor nötig. Ein Termin beim Zahnarzt muss sein, wenn
- plötzlich akute Zahnschmerzen einsetzen, die sich verschlimmern
- es zu Schwellungen im Mundraum oder im Gesicht kommt oder
- das Zahnfleisch häufig blutet.
Im Falle einer Zahnfehlstellung oder dem Austritt der Weisheitszähne, ist dringend ein Kieferorthopäde anzuraten. Dieser kann durch den Einsatz von Zahnspangen oder der Entfernung der schmerzverursachenden Zähne eine Linderung und Begradigung der Zahnstellung erreichen.
Notfall Herzinfarkt
Als medizinischer Notfall gelten Zahnschmerzen, wenn sie sich an mehreren Zähnen zeigen und sehr intensiv sind. Leidet der Betroffene zudem unter
- Schmerzen im Schulterbereich,
- einem Engegefühl im Brustraum und
- Atembeschwerden,
kann dies ein Hinweis auf einen lebensbedrohlichen Herzinfarkt sein. In solchen Fällen muss rasch ein Notarzt verständigt werden.
Diagnose
Treten Zahnschmerzen auf, ist ein Besuch beim Zahnarzt nicht zu vermeiden. Dieser stellt fest, welcher Zahn die Beschwerden auslöst.
Anamnese
Bei Zahnschmerzen muss stets ein Zahnarzt aufgesucht werden. In der Zahnarztpraxis geht man zunächst der Ursache der Schmerzen auf den Grund.
Zu diesem Zweck erkundigt sich der Dentist danach, wie lange der Patient schon an den Schmerzen leidet, an welcher Stelle sie auftreten und ob eventuelle Vorschädigungen am betroffenen Zahn bestehen. Ebenso können Zahnersatz oder Implantate von Wichtigkeit sein.
Zahnärztliche Untersuchung
Wichtigster Teil der zahnärztlichen Untersuchung ist die Kontrolle von Zähnen und Mundraum. In der Regel kann der Zahnarzt schon durch seinen geübten Blick die Ursache für die Zahnschmerzen feststellen. Außerdem unterzieht er den betroffenen Zahn einem Kältetest, um zu überprüfen, ob dessen Nerv noch lebendig ist.
Um eine Zahnwurzelentzündung festzustellen, wird zudem der Zahn abgeklopft. Für eine gründliche Diagnose lässt sich auch ein Röntgenbild anfertigen, welches Hinweise auf Schäden am Zahnnerv oder eine Knochenentzündung liefert. Im Anschluss an diese Untersuchungen wird mit der Behandlung des Zahns begonnen.
Behandlung
Konnte der Zahnarzt feststellen, dass der Patient die Schmerzen aufgrund von Zähneknirschen verspürt, so kann eine spezielle angefertigte Schiene Abhilfe verschaffen. Der Patient muss diese immer nachts tragen.
Die Schiene bewirkt, dass mit Ober- und Unterkiefer nicht mehr geknirscht werden kann. Da das Zähneknirschen meist psychisch bedingt ist, sollte der Patient zusätzlich Entspannungsübungen durchführen und versuchen zur Ruhe zu kommen.
Gegen heftige Zahnschmerzen kann auch ein Schmerzmittel eingenommen werden. Medikamente lindern zwar die Schmerzen, beheben jedoch die Ursache nicht. Sie können demnach den Zahnarztbesuch niemals ersetzen.
Babys, die unter dem Zahnen leiden, kann man verschiedenartige Präparate zur Linderung der Beschwerden verabreichen. So gibt es hier zum Beispiel verschiedenartige Globuli, die unter anderem Kamille enthalten.
Auch eine Salbe kann direkt auf das verdickte Zahnfleisch aufgetragen werden. Zusätzlich gibt es Beißringe, die im Kühlschrank aufbewahrt werden und das Zahnfleisch kühlen, wenn das Baby darauf beißt.
Selten sind Zahnschmerzen das Symptom einer organischen Erkrankung. Die Behandlung findet dann beim Haus- oder Facharzt statt.
Selbsttherapie
Kommt es zu Zahnschmerzen, ist der Gang zum Zahnarzt meist unvermeidlich. Besonders unangenehm sind Zahnschmerzen, wenn sie an Sonntagen oder Feiertagen auftreten.
Um die Zeit bis zum Zahnarzttermin zu überbrücken, können einige Selbstbehandlungsmaßnahmen zur Schmerzlinderung erfolgen. Dazu gehört vor allem die Einnahme von Schmerztabletten, die Ibuprofen enthalten. Darüber hinaus gilt es, die betroffenen Stellen keinem Druck auszusetzen.
Körperliche Anstrengung und der Konsum von Alkohol, Nikotin oder anderen nichtmedizinischen Betäubungsmitteln führt wiederum zur Verschlimmerung des Zustandes und sollte dringend vermieden werden.
Hausmittel
Gegen Zahnschmerzen lassen sich auch einige Hausmittel einsetzen. Besonders bewährt hat sich bei Entzündungen das Kühlen des schmerzenden Zahns. Dies kann durch das Auflegen eines Kühl-Pads oder das Lutschen eines Eiswürfels geschehen.
Diese Anwendung kann drei- bis viermal täglich durchgeführt werden.Wärme gilt es dagegen zu vermeiden, wenn eine Entzündung vorliegt.
Ein weiteres bewährtes Hausmittel gegen Zahnschmerzen stellt Nelkenöl dar. Dazu trägt man ein bis zwei Tropfen Öl auf den betroffenen Zahn auf. Alternativ lässt sich eine Nelke auch zwischen den Zähnen platzieren. Das im Nelkenöl enthaltene Eugenol entfaltet eine schmerzstillende Wirkung und gilt als besonders effektiv bei Zahnproblemen.
Als hilfreich gegen Zahnschmerzen gilt zudem das Spülen des Mundraums mit einem Tee, der sich aus
zusammensetzt.
Auch Mundspülungen mit Salbeitee haben eine entzündungshemmende Wirkung. Schmerzstillend ist das Spülen mit einer lauwarmen Salzwasserlösung, die man zwei Minuten lang im Mund belässt.
Salzwasser-Spülung
Treten die Zahnschmerzen am Wochenende oder an einem Feiertag auf, ist oftmals eine Spülung mit Salzwasser hilfreich. Außerdem hat die Methode den Vorteil, dass fast jeder Haushalt über Salz verfügt.
Auch die Zubereitung ist denkbar einfach. Man braucht lediglich einen Teelöffel Salz mit einem Glas Wasser zu vermischen. Das Wasser sollte allerdings möglichst warm sein, da sich dann das Salz besser lösen kann.
Darüber hinaus reizt man den Zahn nicht unnötig.
Die fertige Lösung wird für zwei Minuten im Mund belassen und dann wieder ausgespuckt. Für Kinder eignet sich diese Methode jedoch nicht.
Alkohol
In den meisten Fällen werden Zahnschmerzen durch bakterielle Entzündungen im Zahn verursacht. Um die Bakterien zu bekämpfen, kann der Einsatz von hochprozentigem Alkohol sinnvoll sein. Der Alkohol wird allerdings nicht zum Trinken, sondern für eine Mundspülung verwendet.
Als gut geeignet zum Spülen gilt Cognac. Diesen braucht man nur in den Mund zu nehmen und auf den Zahn einwirken zu lassen. Damit der Zahn nicht unnötig gereizt wird, sollte der Alkohol nicht zu kalt sein.
Akupressur
Eine andere Möglichkeit zur Schmerzlinderung ist Akupressur. Dabei werden bestimmte Druckpunkte beim Auftreten der Schmerzen stimuliert. Einer dieser Punkte befindet sich am äußeren rechten Rand des Zeigefingernagels.
Um die Zahnschmerzen zu lindern, ist es erforderlich, den Druckpunkt mit dem Daumen kräftig zu drücken. Ein weiterer Akupressurpunkt ist am äußeren Fußknöchel zu finden. Diesen massiert man mit den Kuppen von Zeigefinger und Daumen.
Kräuterdämpfe
Ebenfalls geeignet zum Bekämpfen von Zahnschmerzen sind Kräuterdämpfe. Dazu stellt man eine Mischung aus Huflattichblättern, getrockneten Wacholderzweigspitzen und Wacholderbeeren her, die anschließend in einem feuerfesten Topf angezündet wird.
Den Rauch, der sich dabei bildet, nimmt man dann in den Mund auf. Er darf jedoch nicht in die Lunge gelangen.
Vorbeugung
Damit es gar nicht erst zu starken Zahnschmerzen kommt, ist es wichtig, ihnen vorzubeugen. Dies funktioniert am besten mit einer konsequenten Mundhygiene. Eine wichtige Rolle spielt dabei die passende Zahnputztechnik.
Außerdem sollten die Zähne mindestens zweimal pro Tag geputzt werden. Auf diese Weise lassen sich Essensreste und Beläge von den Zähnen entfernen, in denen sich schädliche Bakterien ansammeln, die zu Zahnproblemen führen.
Außerdem ist es ratsam, antibakterielle Mundspülungen regelmäßig anzuwenden. Diese Lösungen dringen auch in Bereiche vor, die man mit der Zahnbürste nicht erreichen kann.
Da sich vor allem in den Zahnzwischenräumen Beläge anreichern, sollten diese täglich mit Zahnseide behandelt werden.
Aber auch die Ernährung spielt bei der Vorbeugung von Zahnschmerzen eine wichtige Rolle. So wird durch Zucker das Wachstum von Bakterien, die Karies verursachen, gefördert. Aus diesem Grund sollte der Verzehr von zuckerreichen Lebensmitteln nur in Maßen erfolgen.
Eine weitere wirksame Vorbeugemaßnahme sind ein oder zwei Kontrolluntersuchungen pro Jahr beim Zahnarzt. Leidet man unter Karies, kann der Zahnarzt diese erkennen und entsprechende Gegenmaßnahmen einleiten. Kinder können sich ihre Zähne versiegeln lassen, so dass Karies seltener entstehen kann.
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- Was Dir Deine Krankheit sagen will: Aktiviere die Heilkraft deiner Seele, mvg Verlag, 2005, ISBN 9783636070968
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