Parkinsontremor, physiologischer Tremor und psychogener Tremor

Um einen Parkinsontremor handelt es sich, wenn das Zittern von der Parkinson-Krankheit verursacht wird. Die häufigste Tremorform ist der physiologische Tremor.

Von Jens Hirseland

Parkinsontremor

Ein Parkinsontremor wird von der Parkinson-Krankheit (Schüttellähmung) verursacht. Dabei handelt es sich um eine neurologische Erkrankung, die kontinuierlich voranschreitet.

Bei Morbus Parkinson kommt es zum Absterben der Zellen der schwarzen Hirnsubstanz (Substantia nigra) sowie weiterer Gehirnzellen. Im Rahmen der Parkinson-Krankheit können unterschiedliche Tremor-Erscheinungsformen auftreten.

Als typisches Anzeichen für Morbus Parkinson gilt der Ruhetremor, der zu den wichtigsten Diagnosekriterien der neurologischen Erkrankung zählt. So tritt bei den Betroffenen häufig ein reiner Ruhetremor auf.

Es ist aber ebenso möglich, dass sie unter einem Aktionstremor oder Haltetremor leiden. Die Frequenz des Ruhetremors beträgt in der Regel zwischen 3-6 Hertz, in frühen Stadien sogar bis zu 9 Hertz.

Physiologischer Tremor

In den meisten Fällen ist Zittern auf einen physiologischen Tremor zurückzuführen. So kommt er bei jedem gesunden Menschen vor. Mit dem Begriff "Physiologie" werden in der Medizin die normalen biologischen Funktionen und Vorgänge des menschlichen Körpers bezeichnet.

Im Unterschied zu den anderen Tremorformen lässt sich ein physiologischer Tremor mit bloßem Auge kaum erkennen. Nur an den Fingern ist er leicht sichtbar. Ein Krankheitsbild stellt der physiologische Tremor nicht dar.

Durch bestimmte Reize kann er jedoch so verstärkt werden, dass er sichtbar in Erscheinung tritt. Dazu gehören beispielsweise

Mitunter bewirkt auch die Einnahme von bestimmten Arzneimitteln einen verstärkten physiologischen Tremor. Im Normalfall geht das Zittern jedoch rasch wieder vorüber, sobald der auslösende Reiz verschwindet.

Psychogener Tremor

Unter einem psychogenen Tremor versteht man plötzlich einsetzende Zitterattacken, die durch seelische Belastungen verursacht werden. Die Zitterattacken können sowohl am ganzen Körper als auch an einzelnen Körperstellen wie Armen und Beinen auftreten.

Erstmals beobachtet wurde der psychogene Tremor bei Soldaten, die aus dem 1. Weltkrieg heimkehrten. Doch auch nach anderen traumatischen psychischen Belastungen wie

ließ sich diese Tremorform feststellen.

Merkmale

Ein typisches Merkmal des psychogenen Tremors ist, dass die Zitterattacken so plötzlich wieder verschwinden wie sie auftauchen, was von Medizinern als Spontanremission bezeichnet wird.

Ebenfalls charakteristisch ist die spürbare Vorspannung der Muskeln in den Armen oder Beinen. Dabei können sich die Knie oder die Ellenbogen anfühlen, als wäre in ihnen ein Zahnrad vorhanden.

Schafft der Patient es, diese Vorspannung zu überwinden oder sich durch geistige Ablenkung zu entspannen, vergeht der Tremor wieder. Sogar ein nebensächliches Gespräch kann zum Verschwinden der Zitterattacke führen.

Tremor-Arten

Auf den folgenden Seiten gehen wir etwas näher auf die unterschiedlichen Tremor-Arten ein.

  • Mark Dennis, William Talbot Bowen, Lucy Cho Symptome verstehen - Interpretation klinischer Zeichen (KlinikPraxis), Urban & Fischer Verlag/Elsevier GmbH, 2019, ISBN 3437439804
  • Kurt Tepperwein Die Botschaft deines Körpers: Die Sprache der Organe, mvg Verlag, 2004, ISBN 9783868822311
  • Kurt Tepperwein Was Dir Deine Krankheit sagen will: Aktiviere die Heilkraft deiner Seele, mvg Verlag, 2005, ISBN 9783636070968
  • Ruediger Dahlke Krankheit als Symbol: Ein Handbuch der Psychosomatik. Symptome, Be-Deutung, Einlösung., C. Bertelsmann Verlag, 1996, ISBN 3570122654
  • Ursula Keicher Kinderkrankheiten: Alles, was wichtig ist, GRÄFE UND UNZER Verlag GmbH, 2016, ISBN 3833844566
  • Jörg Nase, Beate Nase Kinderkrankheiten: Das Standardwerk für Kinder von 0 bis 16 Jahren, GRÄFE UND UNZER Verlag GmbH, 2013, ISBN 9783833829093
  • Arne Schäffler Gesundheit heute: Krankheit - Diagnose - Therapie: das Handbuch, TRIAS, 2014, ISBN 9783830481164
  • Heiko Gärtner, Tobias Krüger Krankheiten auf einen Blick erkennen: Antlitz- und Körperdiagnose sowie weitere Techniken, um Menschen ganzheitlich zu erfassen, mvg Verlag, 2013, ISBN 3868824499
  • Jörg Braun, Jörg Braun Basislehrbuch Innere Medizin: kompakt-greifbar-verständlich, Urban & Fischer Verlag/Elsevier GmbH, 2017, ISBN 3437411152
  • Frank H. Netter Netter's Innere Medizin, Thieme Verlagsgruppe, 2000, ISBN 3131239611
  • Hans Vogl Differentialdiagnose der medizinisch-klinischen Symptome. Lexikon der klinischen Krankheitszeichen und Befunde., UTB, 1994, ISBN 3825280667
  • Stefan Gesenhues, Anne Gesenhues, Birgitta Weltermann Praxisleitfaden Allgemeinmedizin: Mit Zugang zur Medizinwelt (Klinikleitfaden), Urban & Fischer Verlag/Elsevier GmbH, 2017, ISBN 3437224476
  • Gerd Herold Innere Medizin 2019, 2018, ISBN 398146608X
  • Gerd Herold Innere Medizin 2020, 2019, ISBN 3981466098
  • Edouard Battegay Differenzialdiagnose Innerer Krankheiten: Vom Symptom zur Diagnose, Thieme, 2017, ISBN 3133448218
  • Verena Corazza, Renate Daimler, Renate Daimler, Krista Federspiel, Vera Herbst, Kurt Langbein, Hans-Peter Martin, Hans Weiss Kursbuch Gesundheit: Gesundheit und Wohlbefinden. Symptome und Beschwerden. Krankheiten. Untersuchung und Behandlung, Kiepenheuer&Witsch, 2006, ISBN 3462035932
  • Malte Ludwig Repetitorium für die Facharztprüfung Innere Medizin: Mit Zugang zur Medizinwelt, Urban & Fischer Verlag/Elsevier GmbH, 2017, ISBN 3437233165
  • Thorwald Dethlefsen, Ruediger Dahlke Krankheit als Weg: Deutung und Bedeutung der Krankheitsbilder, Bassermann Verlag, 2008, ISBN 3809423777

Unsere Artikel werden auf Grundlage fundierter wissenschaftlicher Quellen sowie dem zum Zeitpunkt der Erstellung aktuellsten Forschungsstand verfasst und regelmäßig von Experten geprüft. Wie wir arbeiten und unsere Artikel aktuell halten, beschreiben wir ausführlich auf dieser Seite.