Autogas, Carsharing und Co.: so sparen Autofahrer Sprit und schonen die Umwelt

Beim Autofahren Sprit sparen und die Umwelt schonen - ein schöner Gedanke, der aber nur selten in die Tat umgesetzt wird. Wer auf seinen geliebten Wagen nicht verzichten kann, hat jedoch tatsächlich Möglichkeiten, die Umweltbelastung so niedrig wie möglich zu halten - und Geld lässt sich mit ein paar Änderungen auch sparen. Lesen Sie, wie Sie als Autofahrer Sprit sparen und die Umwelt schonen können.

Von Kerstin Ehring

Die Umwelt schonen und sich für kurze Strecken auch mal aufs Rad schwingen

Dass das Fahrradfahren einen positiven Einfluss auf die Figur ausübt, ist keine neue Weisheit. Doch nicht nur Abnehmwillige profitieren davon, auf kürzeren Strecken auf das Auto zu verzichten und das Fahrrad zu benutzen. Bei vielen Berufstätigen ist die Zeit für sportliche Aktivitäten knapp bemessen.

  • Nach der Arbeit wird das Kind aus der Einrichtung abgeholt,
  • Einkauf und Hausarbeit sollen bewältigt werden und
  • der Hund will raus.

Gründe genug, um sich für die Benutzung eines Fahrzeugs zu entscheiden. Doch dieses muss keinen Motor besitzen.

Rauf auf's Rad!

Aktives Fahren liegt im Trend. Welches Verkehrsmittel wäre hierfür besser als ein Fahrrad geeignet?

  1. Beim Fahrradfahren beansprucht der Fahrradfahrer diverse Muskelpartien, ohne dass dabei Gelenke und Wirbelsäule übermäßige Belastungen erfahren.

  2. Der Körper wird insgesamt besser durchblutet, was zu einer optimalen Versorgung mit Sauerstoff führt.

  3. Die Atmung vertieft sich, das Lungenvolumen wird deutlich erhöht.

Die regelmäßige Benutzung des Fahrrades beugt nicht nur der Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen vor. Die Ausschüttung von Endorphinen sorgt außerdem für Stressabbau.

Tun Sie Gutes!

Es lohnt sich also, das Auto so oft wie möglich stehen zu lassen und zu radeln. Angesichts der Kraftstoffpreise profitiert davon nicht nur die Gesundheit des Radfahrers, sondern auch seine Brieftasche. Und nicht zuletzt käme der Umwelt der Verzicht auf das Auto sehr recht.

Statistisch gesehen beträgt jede zweite Strecke, die mit dem Auto gefahren wird, unter drei Kilometer. Statistisch gesehen könnte also auf die Hälfte aller Autofahrten verzichtet werden. Wer sich selbst gegenüber ehrlich ist, wird zugeben müssen, dass die Bäckertüte sich ebenso wie das Stück Margarine auf dem Fahrrad mitführen ließen.

Kind, Einkauf und Hund mitnehmen

Ausreden, der Einkauf würde größer ausfallen, das Kind müsse auch noch mit, zählen nicht. Der Fahrradhandel bietet diverses Zubehör, das sowohl dem Einkauf als auch dem Kind Möglichkeiten zum bequemen Mitfahren gewährt. Selbst auf den Hund muss beim Radfahren nicht verzichtet werden.

Wenn es sich dennoch nicht vermeiden lässt, das Auto zu benutzen, kann die Fahrt zumindest so effektiv wie möglich gestaltet werden. Die Strecke von der Arbeit nach Hause lässt sich beispielsweise mit dem Einkauf verbinden, das Kind wird auch gleich abgeholt. Doppelte Wege erübrigen sich. Nur der Hund benötigt seine Gassitour. Die natürlich nicht mit dem Auto gefahren wird.

Leben ohne Auto?

Zu den wichtigsten Gründen, sich gegen ein eigenes Auto zu entscheiden, gehören meist finanzielle Belange.

Ein Auto kostet Geld, und zwar mehrfach. Neben den Anschaffungskosten fallen Steuern und Versicherungsprämien an. Die Zulassung, Reparaturen, Durchsichten und gesetzlich vorgeschriebene Hauptuntersuchungen sowie Abschreibungen müssen in den Ausgaben für das Auto ebenso bedacht werden, wie Kraftstoff, Zubehör und Winter/Sommerreifen.

Je intensiver das Auto genutzt wird, desto höher sind die Wartungskosten.

Um den Pkw sicher abzustellen, zahlen viele Autobesitzer zusätzlich Miete für Parkplätze oder Garagen. Wer in Ballungsgebieten täglich mit dem Auto zur Arbeit fährt, kennt Staus, Parkplatzsuche oder teure Parkhäuser nur zu gut.

Auch im Auslandsurlaub fallen zusätzliche Kosten - meist in Form von Maut und KFZ Schutzbriefen - an.

Viele Menschen sind dennoch auf das Auto angewiesen oder glauben zumindest, dass ein eigenes Auto unerlässlich ist. Es gibt heute viele Möglichkeiten, den Alltag ohne eigenen Pkw zu meistern. Dabei ist oft Improvisationstalent gefragt.

Ohne Auto in der Großstadt

In Großstädten und städtischen Ballungsräumen ist es einfach, den Alltag ohne Auto zu meistern, denn das öffentliche Verkehrsnetz ist meist sehr gut ausgebaut. In nahezu allen Stadtvierteln sind genügend Möglichkeiten zum Einkaufen, Ärzte, Schulen und Kindergärten vorhanden.

  • Wer sich nicht mit dem Fahrzeug durch den Berufsverkehr quälen will, nutzt das Rad oder fährt entspannt mit Bus oder Bahn zur Arbeit.
  • Auch Fahrgemeinschaften sparen Kosten.
  • Für längere Touren oder den Ausflug mit Familie bieten sich Mietwagen an. Die Gesamtkosten sind meist deutlich günstiger als ein eigener Pkw.
  • Für Stadtfahrten ist Carsharing ideal.
  • Billig und komfortabel sind Fahrten mit den Fernbussen, die viele Großstädte in Deutschland ansteuern.

Ohne Auto auf dem Land

Außerhalb der Ballungszentren ist die Infrastruktur meist deutlich schlechter ausgebaut und es wurden vor allem Bahnlinien stillgelegt. Deshalb ist es oft schwierig ohne Auto.

  • Bewohner in entlegenen Regionen profitieren von den Angeboten der "fahrenden Händler" (Bäcker, Fleischer, Lebensmittel) sowie Services, wie Friseur, Massage und Fußpflege.
  • Waren, die über den täglichen Bedarf hinausgehen, werden meist über das Internet geordert.
  • Wer mit Bus oder Bahn zur Arbeit fährt, organisiert sich meist gut.
  • Arzttermine und Einkäufe werden zusammengelegt und oft bilden sich Fahrgemeinschaften.
  • In vielen Regionen fahren sogenannte Bürgerbusse und Mitfahrzentralen werden auch auf dem Land immer häufiger genutzt.

Das Prinzip des Carsharing

Das englische "to share" heißt zu Deutsch "teilen". Carsharing ist die aufgeteilte, also gemeinschaftliche Autobenutzung auf Leihbasis. Kommerzielle und privat organisierte Anbieter stellen Fahrzeuge für eine kurzzeitige Nutzung zur Verfügung. Das ist einer der wesentlichen Unterschiede zur Autovermietung mit ihren längeren bis langen Mietzeiten.

Gesteigerte Mobilität und gleichzeitige Straßenverkehrsentlastung

Das Carsharing soll in Großstädten die Mobilität von Bürgern sowie Touristen erhöhen und gleichzeitig den Straßenverkehr insgesamt entlasten. Zu Beginn der 1990er Jahre wurde Caresharing in Deutschland eingeführt.

Heutzutage ist der Bundesverband CarSharing, kurz bcs mit Sitz in Berlin ein Ansprechpartner für deutschlandweit mehr als 150 Carsharing-Stationen. Geboten wird unter anderem eine alphabetisch sortierte Orts- und Städteübersicht mit Carsharing-Anbietern - eine Suchfunktion erleichtert die Direktsuche.

Carsharing im Portrait

Carsharing ist vom Prinzip her so einfach wie logisch und verständlich. Wer kurzzeitig oder vorübergehend ein Auto nutzen möchte, der bucht es online oder telefonisch bei dem örtlichen Anbieter. Der stellt seine Fahrzeuge an einer festen Station bereit, wo sie abgeholt und anschließend zurückgegeben werden.

Vieles im organisatorischen Ablauf ist identisch mit dem bekannten Automieten bei einer der namhaften Autovermietungen. Carsharing schließt die Bedarfslücke einer kurzzeitigen Autonutzung, die sich ad hoc ergibt.

  • Das können beispielsweise Einkaufsfahrten sein, oder
  • Fahrten zu einem PoI, einem "Point of Interest" während einer Städtereise.

Wer auf Carsharing fokussiert ist, der hat sich zuvor über die Möglichkeiten am Ort informiert. Das Sharing wird dadurch betont, dass sich mehrere Nutzer für eine kurzzeitige Nutzung im Laufe eines Tages dasselbe Fahrzeug teilen. Beim Automieten ist das so nicht möglich.

Unternehmen Carsharing als Gewerbe

Abholen und Rückgabe, Versicherung sowie Nutzungsbedingungen sind in den wesentlichen Grundzügen vom Automieten adaptiert. Aus rechtlichen Gründen ist es wichtig, dass das Carsharing-Unternehmen eine juristische Person ist. Das kann sowohl eine Kapitalgesellschaft wie eine GmbH oder eine Ltd, ein Einzelunternehmen oder eine BGB-Gesellschaft sein.

Der Anbieter muss das Unternehmen Carsharing als Gewerbe angemeldet haben.

Kostenfrage

Die Kosten für das Carsharing errechnen sich aus einer Mischkalkulation von gefahrenen Kilometern und genutzter Zeitdauer. Jeder Anbieter hat seine eigenen Carsharing-Tarife. Bis zu einer jährlichen Kilometerleistung von etwa siebentausend Kilometern ist Carsharing preisgünstiger als die Unterhaltung eines eigenen Kleinwagens.

Wer das Carsharing einem eigenen Auto vorzieht, spart alle laufende Kfz-Kosten, bis hin zu Versicherung, Steuer oder Garage. Bezahlt wird nur dann und vor allem das, was tatsächlich genutzt wird.

Bei einer günstigen Wohnlage zu einer Carsharing-Mietstation kann die Fahrt zur Kita, zum Arzt oder zum Einkauf effektiver sein als der dauerhafte Unterhalt eines Zweitwagens. Die Verfügbarkeit von Fahrzeugen an der Carsharing-Station liegt nach einer bundeweit statistischen Erhebung bei über neunzig Prozent.

Mit einer Vorreservierung um einige Stunden oder um einen halben Tag ist das Carsharing-Fahrzeug so gut wie garantiert verfügbar.

Carsharing in Großstädten

Carsharing wird vorwiegend in größeren und großen Städten angeboten. Um aus Sicht der Anbieter gewinnbringend arbeiten zu können, müssen die angebotenen Fahrzeuge möglichst optimal, sprich oft genutzt werden. Das eine zieht das andere nach sich: Angebot und Nachfrage müssen miteinander korrespondieren.

Nachbarschaftsauto-Vertrag

Der Verkehrsclub Deutschland (VCD) mit Sitz in Berlin empfiehlt für ein privates Carsharing den sogenannten Nachbarschaftsauto-Vertrag. Damit wird eine Rechtsgrundlage geschaffen, um nachbarschaftliche Fahrgemeinschaften zu Kindergarten, Schule, Freunden und Disko zu organisieren.

Das ist die selbst organisierte Vorstufe hin zu einem professionellen Carsharing.

Spritsparend fahren - Heimliche Spritschlucker und wie Sie diese ausschalten

Einmal davon abgesehen, dass dank der Finanzkrise für viele Menschen das Auto ein Luxus geworden ist, zeigt sich auch an den steigenden Spritpreisen ein Kostenfaktor auf, der sich mitunter deftig im Geldbeutel aufzeigen kann. Oft sind es jedoch die sogenannten Sprit-Schlucker, die man als Autofahrer nur selten kennt, an dem Malheur des sich schnell leerenden Benzintanks schuld. Feind erkannt, Verbrauch gebannt. Lesen Sie hier, um welche Spriträuber es sich handelt.

Unnötiger Ballast und Fahrstil

Transportieren Sie ständig Kisten und ähnlich schwere Sachen im Kofferraum? Dann sollten Sie lieber alles raus nehmen, was Sie nicht zwingend notwendig täglich im Auto benötigen. Unnötiger Ballast sorgt nämlich ebenfalls dafür, dass sich die Tanknadel viel schneller gen Rot senkt und damit ein Tanken wesentlich früher wieder erforderlich macht.

Ein cleverer Fahrstil hilft ebenfalls beim Senken der Benzinkosten. Ein permanentes Gasgeben und Bremsen erhöht den Benzinverbrauch deutlich. Flott anfahren und gleich in einen höheren Gang schalten reduziert gleichsam den Verbrauch und anstatt mit einem Bleifuß zu fahren, lohnt es sich lieber etwas langsamer unterwegs zu sein, zumal das auch noch die Nerven schont.

Klimaanlage und Heizung

Haben Sie gewusst, dass besonders die neuen Automodelle mit zahlreichen Extras ausgestattet sind, die den Spritverbrauch deutlich in die Höhe treiben können? >Eine Klimaanlage zum Beispiel verbraucht je Stunde rund 1,5 Liter mehr an Benzin. Damit man dem entgehen kann, empfiehlt es sich diese keinesfalls bei Temperaturen unter 22 Grad anzustellen.

Auch die tolle wärmende Sitzheizung ist ein Spritschlucker, der sich je Stunde mit 0,4 Liter Benzin zu Buche schlägt. Eine elektrische Zusatzheizung hingegen frisst tatsächlich Benzin und das mit einem Liter je Stunde wirklich nicht zu knapp.

Heizen Sie Ihre Frontscheiben kräftig an und das rund eine Stunde lang, dann leert sich der Tank um durchschnittlich 0,5 Liter und auch die Heckheizung verbraucht immerhin noch 0,2 Liter. Die Sicherheit geht auf jeden Fall vor, allerdings sollten Sie im Sinne des Spritsparens nach dem Freiwerden der Autoscheiben diese gleich wieder abstellen.

Klimaanlagen können auf den Kreislauf drücken

An heißen Tagen neigen viele Autofahrer dazu, ihre Klimaanlage ganz aufzudrehen, wenn man schon mal aus der brütenden Hitze ins Auto steigt. Experten warnen aber vor den Gefahren des "Klimaschocks": Mehr als sechs Grad Temperaturunterschied kann beim Aussteigen zu einem Kreislaufkollaps führen. Grundsätzlich sollte die Klimaanlage nicht unter 20 Grad Celsius gedreht werden.

Vorm Fahrtziel abschalten

Ein Trick, der nicht nur Geldbeutel und Umwelt, sondern auch den eigenen Kreislauf schont, ist es, die Klimaanlage bereits einige Minuten vor der Ankunft am Fahrtziel abzuschalten. So gewöhnt der Körper sich langsam an die höhere Außentemperatur.

Besonders Menschen mit Kreislaufproblemen sollten den "Hitzeschock" beim Aussteigen vermeiden. Auch beim Einsteigen oder auf kurzen Strecken kann es helfen, einfach die Fenster komplett runter zu kurbeln, denn bereits der Fahrtwind kühlt das heiße Auto ab und lüftet es durch.

Grundsätzlich spricht aber wenig gegen das Einschalten der Klimaanlage, denn so bewahrt man buchstäblich einen kühlen Kopf und die Unfallgefahr verringert sich. Wichtig ist es aber, auf längeren Fahrten viel zu trinken, da die trockene Luft der Klimaanlage Haut und Schleimhäute austrocknet. Auch sollte der Luftstrom nicht direkt auf den Kopf des Fahrers gerichtet sein.

Der Filter der Klimaanlage sollte in regelmäßigen Abständen gewechselt werden, um den Wagen frei von Pilzen und Bakterien zu halten.

Autogasumrüstung - für wen sich eine Gasanlage lohnt

Das Autogas ist als Flüssiggas ein Gasgemisch zum Antrieb von Fahrzeugen, die mit einem Ottomotor betrieben werden. Autos, die mit Benzin als Kraftstoff gefahren werden, können für ein einige tausend Euro auf Autogas umgestellt werden. Abhängig von Marke, Modell und Typ des Fahrzeuges sowie von der jährlichen Kilometerleistung kann sich die Autogasumrüstung schon innerhalb von zwölf bis vierundzwanzig Monaten lohnen, sprich finanziell rechnen.

Liquefied Petroleum Gas (LPG) und seine Alternativen

Im internationalen Sprachgebrauch wird das Autogas nach der englischen Bezeichnung Liquefied Petroleum Gas kurz LPG genannt. Die wesentlichen Bestandteile des Flüssiggases sind Butan und Propan.

Alternativen zum Autogas sind das verdichtete Erdgas CNG sowie das Flüssigerdgas LNG. Diese beiden Abkürzungen stehen für die jeweils englischen Namen Compressed Natural Gas sowie Liquefied Natural Gas.

Flüssiggase werden seit mehreren Jahrzehnten in der chemischen Industrie als Energieträger genutzt. Als Kraftstoff für Fahrzeuge mit Ottomotor wurde Autogas bereits Mitte der 1930er Jahre entwickelt.

Autogas als aktiver Umweltschutz

Die Verbrennung von Autogas ist deutlich umweltfreundlicher als die von Benzin. Vor dem Hintergrund einer immer wichtiger werdenden Umweltfreundlichkeit des Autofahrens insgesamt wird die Verwendung beziehungsweise Umrüstung auf Autogas zunehmend populärer.

Der Kfz-Halter möchte mit seinem Fahrzeug einen Beitrag zur Umweltfreundlichkeit leisten, muss dabei jedoch sowohl auf den Kosten-Nutzen-Effekt achten als auch das Preis-Leistungs-Verhältnis im Auge behalten.

Autogasumrüstung

Die Autogasumrüstung kostet durchschnittlich zwischen zwei- und dreitausend Euro. Dieser Betrag ist in einer Summe fällig und muss entweder aus dem eigenen Ersparten bezahlt, oder aber mit einem Kredit fremdfinanziert werden.

Nach dieser Ausgabe ist der Autofahrer zunächst einmal so weit wie vorher. Er kann sich mit einer bivalenten Autogasanlage wahlweise für den bisherigen Kraftstoff Benzin sowie für Autogas entscheiden.

Dieser einmaligen Ausgabe für die Autogasumrüstung stehen die dauerhaften Einsparungen beim Kauf von Autogas gegenüber. Es wird ebenfalls in Litern gerechnet und bezahlt. Im bundesweiten Durchschnitt sowie unter Berücksichtigung von saisonalen Schwankungen beträgt der Literpreis für Autogas ungefähr die Hälfte der einzelnen Benzinarten.

Demgegenüber steht ein Mehrverbrauch von Autogas im Vergleich zu Benzin von etwa fünfzehn bis zwanzig Prozent. Der Benzinverbrauch von zehn Litern je hundert Kilometer ist in etwa mit einem erhöhten Autogasverbrauch von bis zu zwölf Litern gleichzusetzen, der jedoch unterm Strich nur etwa halb so teuer ist wie Tankrechnung für Benzin.

Für wen und wann sich eine Umrüstung rechnet

Für den Autofahrer ergibt sich jetzt die interessante Rechnung, wie lange es dauert, bis die Ausgaben für eine Autogasumrüstung durch Minderkosten für den Kraftstoffverbrauch kompensiert sind. Die beiden entscheidenden Faktoren dafür sins:

  1. der durchschnittliche Benzinverbrauch je hundert Kilometer
  2. die jährliche Kilometerleistung mit dem umgerüsteten Fahrzeug

Als Faustregel gilt, dass sich die Autogasumrüstung umso früher rechnet, je höher die Kosten sind. Damit sind sowohl ein relativ hoher Benzinverbrauch als auch die hohe jährliche Kilometerleistung gemeint.

Der Kfz-Halter hat die Erfahrungswerte aus dem bisherigen Kraftstoffverbrauch. Er kann auch seine zukünftige jährliche Kilometerleistung dahingehend abschätzen, ob sie unverändert so wie bisher bleibt, ob sie sinkt oder sich erhöht.

Für Vielfahrer mit beruflicher Nutzung ihres Autos der gehobenen oder höheren Mittelklasse rechnet sich die Umstellung auf Autogas schon nach Ablauf eines Jahres. Ab dann wird das Autofahren mit jedem Betanken an der Autogastankstelle deutlich billiger.

Die Umstellung auf Autogas hat keine finanziellen Auswirkungen auf die Kfz-Steuer sowie auf die Kfz-Versicherung - hier bleibt alles so, wie es ist. Einige Kfz-Versicherer bieten besondere Öko-Versicherungstarife an, die zu vergleichen sich sowohl untereinander als auch mit der bestehenden Kfz-Versicherung lohnt.

Wo man eine Autogasumrüstung durchführen lassen kann

Der Kfz-Halter muss darauf achten, dass die Autogasumstellung in der dafür zertifizierten Autowerkstatt erfolgt. Eine verbindliche Auskunft dazu erhält er bei "seinem" TÜV - gemeint ist der für seinen Wohnsitz örtlich zuständige Technische Überwachungsverein für Kfz-Überwachung sowie für Kfz-Fahrerlaubniswesen.

Mitentscheidend für eine Autogasumstellung ist auch die räumliche Nähe zur nächsten Autogastankstelle. Die bundesweite Versorgung mit Autogas ist mit dem bestehenden Tankstellennetz (noch) nicht vergleichbar.

Unbestritten ist die Reduzierung der durch den Straßenverkehr hervorgerufenen Umweltbelastung. Mit Autogas betriebene Fahrzeuge emittieren im Vergleich zu den sogenannten Benzinern bis zu zwanzig Prozent weniger Treibhausgas, das Kohlenstoffdioxid CO2.