Futterverweigerung - mögliche Ursachen, warum der Hund nicht frisst und was man tun kann
Der Hund wird als ein Lebewesen, das räumlich eng und teilweise direkt mit seinem Halter zusammenlebt, artgerecht ernährt. Wenn der Vierbeiner die Nahrungsaufnahme verweigert, dann müssen Grund und Ursache dafür gefunden werden. Das Spektrum reicht von einer medizinischen Erkrankung über den Zahnwechsel bis hin zum Test, wer von beiden der Stärkere ist: Hund oder Halter. Futterverweigerung - lesen Sie über mögliche Ursachen, warum der Hund nicht frisst, und was Sie in einem solchen Fall tun können.
Zum geregelten Tagesablauf gehört für den Hund neben dem Auslauf auch die Nahrungsaufnahme. Für die richtige und ausgewogene Ernährung sorgt sein Halter.
Der kennt schon nach kurzer Zeit seinen Hund und dessen Fressgewohnheit. Die ist typbedingt ganz individuell und reicht vom buchstäblichen Allesfresser bis hin zum kleinen Gourmet.
Den Geschmack des Tieres treffen
Besorgniserregend ist die Situation, wenn der Hund entgegen seiner Gewohnheit die eine oder andere Futtermahlzeit auslässt, oder letztendlich die gesamte Nahrungsaufnahme verweigert. Das ist ein sicheres Zeichen dafür, dass er sich nicht wohlfühlt, weil diese Situation neu ist und von der Gewohnheit abweicht, dass der Hund sein tägliches Futter kaum erwarten kann.
Während bei der Aufzucht eines Welpen der Hundehalter direkt beeinflussen kann, was dem kleinen Hund bekommt und schmeckt, muss das bei einem älteren Hund erst herausgefunden werden. Der hat schon seine Vorlieben, die er in sein neues Zuhause mitbringt. Die müssen dort erst herausgefunden werden - bestenfalls hilft ein Kontakt zum bisherigen Hundebesitzer.
Was es zu überprüfen gilt
Zunächst muss das Ausmaß der Futterverweigerung beobachtet und festgestellt werden. Frisst der Hund gar nicht mehr, lässt er also jede Hundemahlzeit aus, überspringt er nur die eine oder andere, sucht er sich die buchstäblich besten Stücke aus, oder kann die Ursache dafür eine Futterumstellung sein.
In dieser Situation muss der Hund täglich gewogen werden, um Schwankungen bei seinem Körpergewicht festzustellen. Sollte er als Folge der Futterverweigerung spürbar an Körpergewicht verlieren, ist der Gang zum Tierarzt unumgänglich. Gleichzeitig hilft eine Prüfung im näheren Umfeld, ob ...
- ... sich der junge Hund im Alter von bis zu einem halben Jahr in der Zahnung befindet, was ihm Schmerzen, zumindest aber Unwohlsein bereitet.
- ... der Hund im Alter zwischen acht und zwölf Monaten in der Pubertät ist - in diesem Stadium hat seine Position in der Familienhierarchie erheblichen Einfluss auf sein Gesamtbefinden und somit auch auf das Fressverhalten.
- ... der Fang des Hundes verletzt ist, sich ein Fremdkörper zwischen den Zähnen verfangen hat, oder ob ein Zahn abgebrochen ist.
- ... die eigene Hündin läufig ist, oder ob sich umgekehrt in der Nachbarschaft eine läufige Hündin aufhält.
Weitere mögliche Gründe für Appetitverlust sind
- Übelkeit
- Hitze
- Scheinträchtigkeit
- Stress
Wann die Situation problematisch wird
Das Sättigungsempfinden ist bei Hunden unterschiedlich ausgeprägt. Bei einer plötzlichen Futterverweigerung muss auch ausgeklammert werden, dass der Vierbeiner nicht anderweitig gefüttert oder permanent mit Leckerli verwöhnt wird.
Erst wenn zweifelsfrei feststeht, dass er mangels Futteraufnahme Hunger haben muss, besteht ernsthafter Anlass zur Besorgnis. Damit verbunden ist ganz zwangsläufig ein Gewichtsverlust.
Vergleichbar mit dem Menschen benötigt der Hund eine tägliche Mindestkalorienzufuhr zur Deckung des Grundumsatzes. Wenn die Auslaufgewohnheiten unverändert bleiben, dann muss der Hund ganz zwangsläufig bei einer krankheitsbedingten Futterverweigerung an Gewicht verlieren.
Für die passende Reaktion auf die Futterverweigerung sollte der Hundehalter eine medizinische Erkrankung durch den Tierarzt feststellen beziehungsweise ausschließen lassen. Spätestens wenn der Hund genesen ist, wird er zu seiner Fressgewohnheit zurückkehren. Anderenfalls muss der Hundehalter zu der einen oder anderen Erziehungsmethode greifen, um nicht seinerseits von seinem Hund erzogen zu werden.
Richtiges Fressverhalten
Kein Gourmet erwünscht
Der Hund sollte sich keinesfalls zu einem wählerischen Gourmet entwickeln und nur das fressen, was ihm am besten schmeckt. Er muss alles fressen, was ihm der verantwortungsbewusste Hundehalter im Rahmen einer ausgewogenen Hundemischkost vorsetzt. Davon darf nicht abgewichen werden.
Ausgewogenen Mischkost
Der Hund sollte möglichst eine gesunde Mischkost erhalten.
An Nahrungsumstellung gewöhnen
Bei einem bewussten Nahrungswechsel muss sich auch der Hund an die Nahrungsumstellung gewöhnen. Diese Eingewöhnungsphase kann mit einer Futterverweigerung beginnen und sich allmählich hin zur Normalität entwickeln.
Hier sollte einerseits überlegt werden, wie sinnvoll und notwendig der Wechsel im Interesse des Tieres ist. Andererseits sollte ihm ausreichend Zeit gelassen werden, sich umzustellen. Eine erste Futterverweigerung geht phasenweise über in eine langsame Nahrungsaufnahme, bis sich das Verhalten nach einigen Wochen wieder normalisiert.
Konstanz fördert Wohlbefinden
Hunde schmecken ganz allgemein deutlich weniger als sie riechen. Der Geruchssinn wirkt sich sehr sensibel auf ihre Verdauung aus. Daher verhilft eine Konstanz in der Hundenahrung zum Wohlbefinden des Tieres.
Das Spektrum an Hundefutter und Hundenahrung kann durchaus erweitert, sollte jedoch nicht komplett ausgetauscht werden. Der Hund muss immer etwas ihm Bekanntes riechen und finden können.
Zum Wohlbefinden des Tieres gehört es auch, in einer ruhigen Atmosphäre zu füttern. Steht das Tier unter Stress, wird es weniger oder auch gar nichts fressen. Dazu kann es auch zählen, den Raum zu verlassen und das Tier alleine zu lassen.
Fazit
Wenn der Hund kerngesund ist, dann sollte der Halter eine Futterverweigerung ganz geflissentlich übersehen. Sie kann für den "schlauen Hund" durchaus auch ein Weg sein, um auf sich aufmerksam zu machen. Der Hundehalter sollte sich mit dem Wissen beruhigen, dass noch kein gesunder Hund vor einem gutgefüllten Futternapf verhungert ist.