"Sitz", "Platz", "Aus" - Die Grundlagen der Hundeerziehung: Welpenerziehung, Stubenreinheit und Co.

Die gängigen Kommandos, die dafür sorgen, dass der Alltag mit dem Hund reibungslos klappt, bezeichnet man auch als Grundkommandos. Zu den Grundlagen der Hundeerziehung gehören "Sitz", "Platz", "Aus", "Nein", "Warte" und "Hier" bzw. "Bei Mir". Doch sie umfasst zudem viele weitere Punkte, wie zum Beispiel die Welpenerziehung oder die Stubenreinheit. Holen Sie sich Tipps, um Ihrem Hund die gängigen Kommandos beizubringen.

Von Kai Zielke

Damit der Alltag mit einem Hund reibungslos funktioniert, ist es wichtig, ihm von kleinauf bestimmte Regeln beizubringen. Wer sich ausreichend Zeit für die Hundeerziehung nimmt und dabei einige Punkte beachtet, wird schnell merken, wie gut das Zusammenleben mit Tier und Mensch klappt.

Seit sich unzählige Hundeflüsterer im Fernsehen tummeln und Bücherreihen mit ihren Erziehungsmethoden füllen, widmet der Mensch einer hundegerechten Kommunikation mit seinem Vierbeiner größere Aufmerksamkeit. Leider gibt es ebenso viele Erziehungsphilosophien wie Hundetrainer, und nach wie vor halten sich einige Mythen der Hundeerziehung hartnäckig.

Die Grundlagen der Hundeerziehung

Dabei ist es eigentlich ganz einfach: Belohnt wird mit positiver Bestärkung, das heißt, der Hund zeigt das erwünschte Handeln, worauf er unmittelbar mit verbalem Lob oder einem Leckerchen belohnt wird, während das Bestrafen schon weitaus komplexer ist.

Keine körperliche Bestrafung

Im Grunde genommen gilt: Laien - und dazu zählt jeder noch so kundige Privathundehalter - sollten nie mit Bestrafung arbeiten. Von Diensthundeausbildern wird sie zwar angewandt, und das ist auch in genau dem Moment wichtig, wo der Polizeihund den Täter packt und ihn trotz körperlicher Gegenwehr nicht loslässt, aber im Alltag benötigt man einen solchermaßen ausgebildeten Hund nicht.

Im Gegenteil: Das Bestrafen nach Hundeart, beispielsweise durch die Hundemutter bei ihren Welpen oder durch einen ranghöheren Hund bei Fehlverhalten eines Rangniederen erfolgt innerhalb eines Sekundenbruchteils nach der "Missetat". So schnell kann ein Mensch gar nicht reagieren - doch schon Sekunden später weiß der bestrafte Hund gar nicht mehr, wofür das jetzt war, da er keine Verknüpfung mehr zwischen Bestrafung und Tat herstellen kann.

Auch die Stärke der Bestrafung kann vom Menschen nicht adäquat dosiert werden. Wenn immer es Sie in den Fingern juckt, den Hund am Nacken zu packen und zu schütteln, weil das doch die Hundemutter mit ihren Jungen angeblich auch tut - lassen Sie es.

Ignorieren als einzig legitime Form der Strafe

Die einzige durch den Menschen durchführbare Bestrafung des Hundes ist Strafe durch konsequentes Ignorieren. Ein Beispiel: Der Hund pieselt ins Zimmer. Sie wischen es kommentarlos weg. Der Hund bettelt um Aufmerksamkeit und nervt damit rum, wenn gerade Besuch da ist.

Sie tun so, als wäre da gar kein Hund. Der Hund springt jeden Besucher an, der durch die Tür kommt. Der Besuch dreht sich weg und richtet kein Wort an den Hund. Sehr schnell wird der Hund lernen, dass sein Verhalten unerwünscht ist.

Wer ihn hingegen ausschimpft, widmet dem Hund Aufmerksamkeit, und der Hund denkt sich: Lieber negative Aufmerksamkeit als gar keine, und wird sein Verhalten nur verstärken.

Was bei der Welpenerziehung besonders zu beachten ist

Mit ihren tapsigen Pfoten, dem kuscheligen Fell und dem treuen Blick bringen Welpen die Herzen ihrer Fans zum Schmelzen. Trotzdem sollten frischgebackene Hundebesitzer gerade in der Anfangszeit auf Konsequenz setzen - schließlich ist die richtige Welpenerziehung alles andere als ein Zuckerschlecken.

Wichtige Voraussetzung für eine optimale Erziehung, die wirken kann: Suchen Sie einen seriösen Züchter, der den Welpen ausreichend Zeit mit ihrer Hundemutter bietet. Das schafft eine stabile, emotionale Grundlage und kann helfen, etwaige Verhaltensauffälligkeiten von vorneherein zu vermeiden.

Stress vermeiden

Im neuen Zuhause angekommen, möchte jeder das kleine Fellknäuel erst einmal überschwänglich begrüßen. Das ist verständlich, trotzdem sollte der Hund gerade in den ersten Wochen nicht überfordert werden. Welpen haben noch ein ausgesprochen hohes Schlaf- und Ruhebdeürfnis - ganz egal, wie aufgedreht und lebhaft sie zwischendurch auch wirken mögen.

Deshalb vermeiden Sie bitte alles, was den Hund überfordern oder stressen könnte. Von Anfang an sollte er einen festen Rückzugsort in der Wohnung haben, also zum Beispiel ein eigenes Körbchen an einem ruhigen Ort. Auch Kinder im Haus müssen lernen, dass ihr neuer Familienhund hier ungestört sein darf.

Konsequent bleiben

Hart und bestimmt bleiben: Egal, wie niedlich der Welpe gerade ist oder wie sehr er bettelt - Bleiben Sie bei seiner Erziehung konsequent!

Umgekehrt muss auch der Hund lernen, sich an einige Regeln zu halten - und zwar von Anfang an. Der bekannte Spruch "Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr" gilt auch für die Hundeerziehung.

Welpen sollten von Anfang an ihre Grenzen aufgezeigt bekommen - liebevoll, aber unmissverständlich und konsequent. Sie möchten nicht, dass ihr Hund später immer wieder im Bett liegt? Dann dürfen Sie dies auch dem Welpen nicht erlauben.

Grundsätzlich gilt: Setzen Sie auf positive Verstärkung, wenn Ihr Hund wünschenswertes Verhalten zeigt und tadeln Sie unerwünschtes Verhalten. Ein lautes, deutliches "Nein!" wirkt oftmals schon Wunder - körperliche Strafen sind selbstverständlich absolut tabu.

Mindestens ebenso wichtig: Hunde können Zusammenhänge nur direkt erkennen. Sagen Sie deshalb sofort, wenn Ihnen etwas nicht passt - im Nachhinein hat dies leider keinerlei Wirkung.

Das Alleinebleiben trainieren

Auch das Alleinebleiben sollten Hundebesitzer mit ihrem Neuzugang rechtzeitig lernen: Am besten Schritt für Schritt mit zunehmender Steigerung. Dabei hilft es, dem Welpen ein rundum gutes Gefühl zu vermitteln. Er soll verstehen, dass Alleinesein nichts Schlimmes bedeutet, sondern ganz normal ist.

Deshalb dürfen Angst und Trauer des kleinen Vierbeiners auf gar keinen Fall ungewollt verstärkt werden, indem man ihn tröstet. Ignorieren Sie dieses Verhalten vielmehr und gehen Sie ganz gewohnt aus dem Haus - der Hund wird merken, dass ihm keine Gefahr droht, und sich an diesen Zustand gewöhnen.

Die Grundkommandos

Während Kommandos wie "Gib Pfötchen" zwar hübsch anzuschauen sind, kommt den Grundkommandos essenzielle Bedeutung im täglichen Zusammenleben und dem sicheren Führen des Hundes zu. Mit einem Hund, der die Grundkommandos beherrscht, lässt es sich einfach viel entspannter Spazierengehen als mit einem, der nicht hört.

Versäumen Sie hierzu nicht die wichtige Phase, in der der Hund noch ganz jung ist. Hartnäckig hält sich das Gerücht, dass man Hunde erst ab einem Alter von einem Jahr erziehen sollte, doch verschenkt man damit genau die Zeit, in der der Hund am aufnahmefähigsten ist.

Wie geht man dabei vor?

"Sitz" ist in der Regel das erste Kommando, welches beigebracht wird, da es sich recht einfach lernt. Zu diesem Zweck wird ein Leckerli vor die Nase des Hundes gehalten und langsam über seinen Kopf geführt. Der Hund folgt dem Leckerli mit der Nase, bewegt den Kopf nach hinten und setzt sich, um das Leckerli zu erreichen, mit dem Hinterteil auf den Boden.

In diesem Moment sollte das Hörzeichen "Sitz" erfolgen, zudem wird der Hund mit dem Leckerli belohnt. Dies wird so oft wiederholt, bis der Hund seinen Bewegungsablauf mit dem Hörzeichen verknüpft hat und in der Lage ist, auch ohne Leckerli Sitz zu machen.

Ähnlich verfährt man beim Ablegen. Das Leckerli wird vor dem sitzenden Hund flach auf dem Boden gehalten. Um es zu erreichen, muss sich der Hund ablegen. Sobald er dies tut, erhält er das Leckerli. Auch erfolgt das Kommando "Platz", sobald der Hund sicher liegt.

Das Abrufen es Hundes mit "Hier" oder "Bei mir" ist eines der wichtigsten Kommandos, aber auch eines, das am schwersten zu erlernen ist. Zum Beibringen benötigt man die Hilfe eines Assistenten. Dieser hält den Hund fest, während man sich selbst von ihm entfernt.

In einigem Abstand hockt man sich hin, breitet die Arme aus, ruft mit freudig erhobener Stimme und langgezogenem i-Laut "hiiieeeer" oder "bei miiiir" und wedelt mit einem Ball oder knistert mit der Leckerlitüte.

Der Helfer lässt den Hund los, und es muss jetzt solange gelockt werden, bis er zu seinem Besitzer flitzt. Ist er dort angekommen, wird er geknuddelt und gekost, verbal gelobt und bekommt ein Leckerli. Nun versucht sich der Assistent für den Hund so interessant wie möglich zu machen und lockt ihn mit "Hiiiiieeeer".

Kommt der Hund, wird er wieder sehr gelobt. Dies wird solange geübt, bis der Hund den Ruf mit dem Herankommen verknüpft hat.

Beim Erlernen aller Kommandos gilt: Lieber kurze, dafür aber häufige Übungseinheiten. Die Aufmerksamkeit von Welpen lässt schon nach Minuten nach. Zwei bis drei Lernminuten sind für den Anfang vollkommen ausreichend.

Dem Hund das Betteln abgewöhnen

Wer beispielsweise nicht möchte, dass der Hund bei Tisch bettelt, darf diesem auch nicht "ausnahmsweise" - weil er so lieb guckt, weil Sonntag ist etc. - etwas vom Tisch füttern. Sonst nämlich lernt der Hund nur, dass es sich lohnt, zu betteln: Irgendwann kommt schon etwas, und er wird nur noch hartnäckiger in seinem Bemühen.

Insofern heißt es in diesem Falle: Den Hund ruhig, aber bestimmt auf seinen Platz schicken und ihn während des Essens ignorieren. Das Auf-den-Platz-Schicken wird jedes, wirklich jedes einzelne Mal wiederholt, wenn der Hund Anstalten macht, sich zu erheben und erneut um den Tisch herum zu schleichen. Nur konsequentes Wiederholen des Verbots vermittelt dem Hund: Betteln lohnt sich hier nicht.

Der Mensch übe sich in Geduld - und in Konsequenz

Hunde sind aber auch unglaublich ausdauernd, und so kann es sein, dass er es über Wochen, wenn nicht gar Monate immer wieder probiert. Der Mensch muss sich hier zusammenreißen, damit ihm nicht die sprichwörtliche Hutschnur platzt:

Schickt er den Hund nicht wie gewohnt ruhig, aber bestimmt auf seinen Platz zurück, sondern schimpft ihn aus, deutet der Hund dies als Aufmerksamkeit. Und negative Aufmerksamkeit ist ihm immer noch lieber, als gelangweilt auf seinem Platz zu liegen. Infolge wird er umso hartnäckiger Betteln kommen.

Hilfreich kann es sein, bestimmte Rituale einzuführen, auf die sich der Hund verlassen kann: Beispielsweise, dass er, nachdem er seine Menschen hat essen lassen, mit einem schönen Spaziergang oder einer Spieleinheit belohnt wird. Oder er bekommt immer dann einen Kauknochen zur Beschäftigung, wenn seine Menschen Abendessen.

Auch hier macht es die Wiederholung, und bald schon fordert der Hund seinen Knochen ein, während ihn das Betteln gar nicht mehr interessiert. Wichtig ist bei alledem: Was einmal "nein" war, sollte immer "nein" bleiben, und was bislang erlaubt war, nicht plötzlich verboten werden. Ein Hund braucht sich wiederholende, tägliche Rituale - und der Mensch manchmal etwas Geduld.

Dem Hund beibringen, stubenrein zu werden

Stubenreinheit ist eines der großen Themen in der Welpenerziehung. Es gibt mehrere Methoden, einem Hund beizubringen, sein Geschäft draußen zu verrichten.

Definitiv nicht dazu gehört die alte Unsitte, den Welpen mit der Schnauze in seine Pfütze zu tunken und dabei "Pfui" zu rufen. Hier lernt der Welpe nichts bis auf das Vertrauen zu seinem Frauchen oder Herrchen zu verlieren.

Lernen durch positive Bestärkung

Am Anfang muss der Welpe noch alle anderthalb bis zwei Stunden zum Lösen gebracht werden, außerdem nach jedem Schlafen, Spielen und Fressen. Schnappen Sie sich den Kleinen und tragen ihn in Windeseile vor die Tür, zu einem in der Nähe befindlichen Baum oder Rasenstück.

Löst er sich hier, veranstalten Sie eine große Party, überschlagen sich vor Lob und schieben ihm ein Leckerli in die Schnute. Löst er sich doch versehentlich auf dem Wohnzimmerteppich, wischen Sie es kommentarlos weg.

Diese Methode nennt man "Lernen durch positive Bestärkung". Nicht unklug ist es, während der erste Wochen bzw. Monate den Teppich zusammenzurollen - glatter Boden putzt sich leichter.

Löst sich der Hund direkt unter Ihrem Augen im Zimmer, können Sie ihn verbal durchaus mit einem "nein" oder "pfui" darauf hinweisen, dass Sie dies nicht wünschen. Körperliche Gewalt ist aber ebenso tabu wie das bereits angesprochene mit der Nase in die eigenen Hinterlassenschaften drücken.

Zurechtweisung nur unmittelbar nach Geschehen

Kommen Sie erst später ins Zimmer und es liegt schon eine Pfütze oder ein Häufchen da, sparen Sie sich bitte auch die verbale Schelte - der Hund kann schon Sekundenbruchteile nach der Handlung nicht mehr verstehen, wofür Sie ihn schimpfen. Entfernen Sie die Hinterlassenschaften kommentarlos und gehen Sie das nächste Mal noch zeitiger mit dem Hund vor die Tür.

Zum Entfernen hat sich beispielsweise Glasreiniger gut bewährt, denn die in ihm enthaltenen Duftstoffe überdecken den Geruch von Urin oder Kot, sodass ihn sich der Hund geruchlich nicht als Löseplatz merkt. Eher kritisch zu sehen ist die Methode, den Welpen in der Wohnung an eine Welpentoilette oder eine Zeitung, die im Laufe der Zeit immer kleiner gefaltet und immer näher an die Tür gelegt wird.

Mit beidem bringt man dem Hund bei, dass es in Ordnung ist, sich in der Wohnung zu lösen. Diese Hilfsmittel erschweren die Stubenreinheit eher als dass sie sie fördern.

Dem Welpen das Schnappen abgewöhnen

Ein junger Hund wird solange als Welpe bezeichnet, wie er vom Muttertier gesäugt wird. Nach der Welpenzeit folgt das Junghundalter, dem sich die Geschlechtsreife anschließt. Der Erziehungsprozess sollte im frühen Welpenalter beginnen und als Junghund abgeschlossen sein.

Lern- und Gewöhnungsprozess

Der heimische Vierbeiner muss als Mitgeschöpf so früh wie möglich erzogen werden. Das natürliche Hundeverhalten ist in vielerlei Hinsicht mit einem Zusammenleben zwischen Mensch und Hund nicht vereinbar. Der Hund muss sich an seinen Halter gewöhnen und als Ergebnis der Erziehung wissen, was ihm erlaubt und verboten ist.

Da der Hund in dem Sinne keinen Verstand hat, ist für ihn der Lern- ein Gewöhnungsprozess. Durch immer erneute Wiederholungen derselben Situationen muss er erkennen und behalten, was er tun kann, und was er lassen muss.

Der Hund kann nichts erlernen, so wie der Schüler das Einmaleins, sondern er muss dorthin geführt werden. Er durchläuft eine Hundeschule, in deren Verlauf er die Gestik und Laute des Hundehalters erkennt und behält, sie also erlernt.

Schnappen als natürliche Verhaltensweise verstehen

Eine ganz natürliche Verhaltensweise des jungen Hundes ist das Beißen. Der Hund muss Schnappen und Beißen, weil das zu seinen Ernährungsgewohnheiten gehört. Er muss jedoch lernen und behalten, wann ihm das Schnappen erlaubt ist, und in welchen Situationen nicht.

So früh wie möglich mit dem Training beginnen

Auch das Hundegehirn entwickelt sich mit zunehmendem Alter. Es ist wie die Festplatte eines PCs, die zunächst leer ist. Auf ihr, also im Hundegehirn, werden in einem möglichst frühen Stadium Können und Wissen gespeichert - der Welpe muss also so früh wie möglich mit dem Lernen beginnen.

Ein Verzicht auf das Schnappen beziehungsweise das Wissen, wann es nicht angesagt ist, gehört zum sozialen Hundeverhalten. Um das zu vermitteln, gibt es verschiedenartige Möglichkeiten.

Der Welpe muss frühzeitig erkennen, nach welchem Gegenstand er schnappen kann. Den sollte ihm der Hundeerzieher anbieten. Geeignet dazu sind das Gummispielzeug, ein Ball, oder eine geknotete Wollsocke.

Schnappt der Welpe unerlaubt, beispielsweise in Fuß oder Wade, muss er mit einem kurz und klar artikulierten "Nein" gebremst werden. Gleichzeitig wird ihm der erlaubte Gegenstand angeboten, den er sich schnappen kann. Schnappt er zu, wird er dafür gelobt.

Die akustische Alternative ist ein Klicker, mit dem ein Geräusch in Form eines Klicks erzeugt wird. Zusammen mit dem Klickgeräusch wird der Welpe verbal gelobt und erhält ergänzend dazu ein Leckerli.

Der Lerneffekt liegt darin, dass der Welpe diejenigen Gegenstände kennt und behält, die für sein Beißen und Schnappen erlaubt sind - alle anderen scheiden als unerlaubt aus.

Erziehung parallel zur Vertrauensbildug

Die Erziehung des kleinen Welpen sollte sehr behutsam geschehen, weil sie parallel mit der Vertrauensbildung zwischen Hund und Hundehalter einhergehen muss. Hilfreich ist es, dem Welpen ein Gegenstand vor den Fang, also vor sein kleines Maul, zu halten. Sein Beiß- und Schnappverhalten ist der normale und ganz natürliche Verhaltensmechanismus. Der muss gehemmt, also in soziale Bahnen gelenkt werden.

Diese Beißhemmung ist nicht angeboren, sondern sie muss geübt und anerzogen werden. Ein kurzes Kommando wie "Nein", zusammen mit dem gleichzeitigen Griff unter den Fang, hat zur Folge, dass das Kinn nach hinten geschoben wird und der Welpe sich zwangsläufig setzen muss. Diese Haltung und die damit verbundenen Folgen muss er sich merken, daraus lernen und sie behalten.

Lernen und belohnen

Lernen und belohnen müssen zeitlich unmittelbar aufeinander folgen. Der Welpe muss beides miteinander assoziieren, sich daran gewöhnen und behalten. Bei mehreren Familienangehörigen ist es wichtig, dass sich in dieser Erziehungsphase alle an dasselbe Schema halten. Wenn gelobt wird, dann immer auf dieselbe Weise - ansonsten wird der Welpe verzogen oder gar nicht erzogen.

Er weiß nicht, was richtig oder falsch ist und fällt in das natürliche Verhaltensmuster von Beißen und Schnappen zurück. Er weiß nicht, was er letztendlich behalten soll.

Fazit

Dem kleinen Welpen das Schnappen abzugewöhnen ist ein Mix aus Erziehung, Verständnis und Konsequenz. Der liebevolle Hundehalter kennt seinen Welpen und sieht, dass der bemüht ist, alles oder möglichst viel richtig zu machen.

Die Erziehung sollte daher als ein verständnisvoller Weg gesehen werden, dem Hund schon im ganz jungen Alter das für sein späteres Leben notwendige soziale Verhalten beizubringen.

Dem Hund beibringen, auch mal allein sein zu können

Hunde alleine lassen: Hunde sollten niemals länger als drei bis vier Stunden allein gelassen werden - daran muss schon vor der Anschaffung gedacht werden!

Allein bleiben liegt nicht in der Natur des Rudeltiers Hund. Entsprechend schwer ist es, ihn ans Alleinbleiben zu gewöhnen. Es gibt im modernen Alltag allerdings Situationen, in denen man den Hund mal für kurze Zeit zu Hause lassen muss, beispielsweise während eines Arztganges. Nicht immer hat man hier einen Hundesitter zur Hand.

Zwar sollte man einen Hund nie mehr als drei bis vier Stunden allein lassen, aber diese Zeit sollte er schon mal durchhalten können, ohne vor Angst oder Frust das Mobiliar zu zerlegen bzw. die Nachbarn mit Dauerbellen zu behelligen. Das Alleinsein bringt man dem Hund in winzig kleinen Schritten bei, und es verlangt Wochen, wenn nicht gar Monate der Übung, bis er klappt.

Anfänglich wird Ihnen der Hund immer wieder hinterhereilen aus dem Gefühl heraus, er könnte etwas Entscheidendes verpassen. Führen Sie Ihren Hund zurück zu seiner Decke und geben Sie ihm das Kommando dort zu bleiben. Verlassen Sie dann wieder das Zimmer und bleiben Sie ein paar Minuten außerhalb seines Blickkontaktes.

Wiederholen Sie diese Übung so lange, bis Ihr Hund auf seiner Decke bleibt, ganz egal, ob Sie das Zimmer verlassen. Nur wenn Sie Ihren Hund rufen, sollte sich das Tier zu Ihnen bewegen. Erweitern Sie die Übung und verhalten Sie sich vollkommen still im Nebenzimmer.

Alleinbleiben lernen - von einem Zimmer bis zur ganzen Wohnung

Begonnen wird mit einem Zimmer der Wohnung. Hier hält man sich gemeinsam mit dem Hund auf.

Im Idealfalle ist die die Situation entspannt, der Mensch sitzt im Sessel und liest etwas, der Hund döst. Plötzlich erhebt sich der Mensch und geht aus dem Zimmer. Dabei schließt er hinter sich die Zimmertür.

Hunde, die nicht allein bleiben können, fangen jetzt an zu heulen oder zu bellen. Auch wenn man die Tür am Anfang der Übung lediglich für eine oder zwei Minuten schließt, gilt es, eine Bell-Pause abzupassen, wenn man sie wieder öffnet.

Sonst hätte der Hund das Gefühl, den Menschen mit seinem Gebell zurückgerufen zu haben und wird das nächste Mal nur umso stärker bellen. Diese minutenkurze Übung wiederholt man unzählige Male, bis der Hund einen Zusammenhang zwischen still sein und Wiederkommen des Menschen hergestellt hat.

Die nächste Stufe besteht darin, den zeitlichen Rahmen auszudehnen. Hält es der Hund fünf oder sogar zehn Minuten ohne zu bellen allein im Zimmer aus, ist das schon sehr gut.

Bei der nächsten Stufe macht man das selbe mit Flur und Haustür. Am Anfang wird man noch im Treppenhaus sitzen und auf Bellpausen lauschen, später kann man auch mal zum Briefkasten oder zum Mülleimer gehen, bis es möglich ist, auch mal den Supermarkt zu besuchen. Kommt man heim, sollte der Hund nicht besonders intensiv begrüßt werden - schließlich will man ihm vermitteln, dass das Kommen und Gehen von Herrchen oder Frauchen eine ganz normale Situation ist.

Viele Hunde lieben Geräusche und Bewegung. Legen Sie eine CD ein oder schalten Sie eine DVD an und gehen Sie für eine halbe Stunde nach draußen, um zum Beispiel einzukaufen.

Ihr Hund wird vermutlich in den ersten zehn Minuten fiepen und bellen. Er wird sich aber dann auf die Geräuschkulisse einlassen und sich nicht so allein fühlen, als wenn es in der Wohnung mucksmäuschenstill wäre und nur die Geräusche außerhalb der Wohnung zu hören wären.

Obsession - Wenn ein Hund zu sehr liebt

Die Hauptsorge des Hundes ist das Alleinsein, da er dies nicht kennt und befürchtet, in diesem Zustand verweilen zu müssen. Also muss ihm versichert werden, dass die Bezugsperson immer zurückkommt.

Mit Unterstützung trainieren

Am einfachsten geht das, wenn man eine weitere Person zu Hilfe nehmen kann, die im Umgang mit Hunden nicht ungeübt ist. Eben diese wartet dann vor dem Laden mit dem Hund, während das Herrchen oder Frauchen, nachdem versichern des baldigen Wiederkehrens gegenüber dem Hund, selbigen betritt.

Zu Beginn sollte man mit kurzen Zeitabständen beginnen und dem Hund nicht zu viel zuzumuten; dies kann je nach Hund variieren und sollte anhand seiner Toleranz festgelegt werden. Während des Wartens sollte dem Hund beruhigend zugesprochen, er ebenso gestreichelt und ihm immer wieder beteuert werden, das sein vermisster Mensch gleich zurück ist.

Dieser sollte den Hund dann beim Wiederkehren auch sofort für sein Warten, das möglichst ohne Winseln oder Gebell vonstatten ging, belohnen. Diese Prozedur ist gleich mehrmals am Tag durchzuführen - zwei bis drei Mal dürfte für den Anfang genügen, da der Stressfaktor dabei ziemlich hoch sein kann.

Alleine trainieren

Sollte man alleine vor diesem Problem stehen, bleibt die Prozedur dieselbe, allerdings wird sie zeitintensiver, da der Vorteil der beruhigenden Person nicht vorhanden ist und somit die Wartezeit bedeutend kürzer angesetzt werden muss. Dadurch ist auf den Eintritt des Erfolgs bedeutend länger zu warten.

Kontinuierlich, auf den Hund und dessen Erfolg angepasst, sollte man die Intervalle und Zeitabstände erhöhen. Bald ist sich der Hund im Klaren darüber, dass das Herrchen oder Frauchen stets wiederkehrt.

In eigener Gesundheitssache: darf der Hund im Bett des Haltes schlafen?

So schnell wie der Vierbeiner in das eigene Leben tritt, so schnell setzt er sich im Herzen des Menschen fest und darf auf einmal nahezu Grenzenloses. Umso wichtiger ist es, dass Sie sich im Vorfeld oder einfach jetzt für einen Augenblick der Gefahren der unkontrollierten Nähe zwischen Mensch und Haustier bewusst werden.

Auch wenn das Risiko gering ist, können Hunde verschiedene Krankheiten auf den Menschen übertragen. Dazu gehört zum Beispiel die Zoonose. In einem anderen Fall erkrankte ein Mann an Meningitis, nachdem sein Hund, nachts im Bett liegend, an dessen Beinwunde leckte.

Einige dieser Erkrankungen sind sehr selten. Es gibt deutlich mehr Situationen, aus denen keine Krankheiten resultieren. Die Wahrscheinlichkeit sich von seinem Partner mit einer übertragbaren Krankheit anstecken zu lassen, ist größer als die Wahrscheinlichkeit durch sein Haustier zu erkranken.

Das geringste Risiko einer Übertragung ist dann gegeben, wenn das Tier gesund ist. Regelmäßige tierärztliche Kontrollen sollten daher selbstverständlich sein.

Ob der Haustierhalter seinen Hund bei sich im Bett schlafen lässt, ist ihm wohl selbst überlassen. Er sollte jedoch darauf achten, dass mögliche Wunden nicht mit dem Tier bzw. seinem Speichel in Berührung kommen. Bei einer Erkrankung sollte der Vierbeiner dann das Bett verlassen, wenn seine Gegenwart die Krankheit verschlimmern könnte.