Die Arbeit als Hundefänger - Funktion und Arbeitsausrüstung
Professionelle Hundefänger - oder auch Tierfänger - helfen, wenn Haustiere entlaufen sind oder aus Notsituationen befreit werden müssen. Sie werden von Behörden und Privatpersonen engagiert und arbeiten somit mit der Polizei, Ämtern sowie mit Tierheimen zusammen. Damit ein Tier jedoch erst gar nicht entläuft, sollte der Hundehalter einige Punkte beachten. Lesen Sie über die Arbeit eines Hundefängers.
Jahr für Jahr entlaufen deutschlandweit zahlreiche Hunde. Die Gründe können unterschiedlicher Natur sein; traumatische Erlebnisse, die das Tier in Panik versetzen, der Fortpflanzungstrieb oder auch der Jagdtrieb können dazu führen, dass sich der Hund plötzlich losreißt und fortläuft.
In den meisten Fällen kommt er nach einigen Stunden von alleine wieder zurück oder wird von jemandem gefunden, der ihn nach Hause bringt. Doch nicht immer ist dies der Fall; je nachdem, wie weit der Vierbeiner sich von seiner vertrauten Umgebung entfernt, findet er den Weg von alleine nicht wieder nach Hause.
In so einem Fall kann man auf die Hilfe von Tierfängern zurückgreifen. Diese haben sich auf die Sicherung entlaufener Hunde spezialisiert.
Berufsbild Hundefänger
Hundefänger ist ein alter, angesehener Beruf, der schon im Mittelalter ausgeübt wurde. Im Laufe der Jahrhunderte hat sich das Arbeitsfeld der Hundefänger deutlich vergrößert. Leider ist diese Berufsgruppe durch Tierdiebe und "schwarze Schafe" in der Öffentlichkeit in ein negatives Licht gerückt worden.
Professionelle Hundefänger arbeiten mit der Polizei, Tierheimen und Ämtern zusammen. Sie setzen so genannte Ordnungsverfügungen durch und
- befreien Haustiere aus schlechter Haltung
- fangen entlaufene Hunde aus Privathaltung ein oder
- bringen Streuner in das Tierheim.
Damit leisten Hundefänger einen wichtigen Beitrag für die Allgemeinheit. Besonders wichtig ist dabei eine ruhige, schonende Fangtechnik, die das Tier nicht traumatisiert und verängstigt.
Hundefänger arbeiten meist selbständig. Oft führen Sie auch Tierpensionen oder Tierheime.
Voraussetzungen für den Beruf
Wer in diesem Beruf arbeiten möchte, sollte körperlich belastbar und Tieren gegenüber aufgeschlossen sein. Ein gewisses "Hundeverständnis" ist wichtig im korrekten Kontakt mit verängstigten oder aggressiven Tieren.
Sachkundenachweis
Den Umgang mit feststellbaren Fangschlingen sollte jeder Hundefänger regelmäßig üben. Zur Benutzung von Blasrohren oder Betäubungsgewehren ist ein Sachkundenachweis erforderlich. Dieser Nachweis wird nach Schulungen in den Bereichen Waffenkunden und Veterinärsachkunde (Narkosen) vergeben.
Arbeitsbekleidung und -ausrüstung
Zur Arbeitskleidung von Hundefängern gehören robuste, wetterfeste Kleidung und rutschhemmendes Schuhwerk. Wichtig sind feste Handschuhe. Ein Kleintransporter o.ä. Fahrzeug sollte mit festen Boxen ausgestattet werden, in denen die Tiere sich nicht selbst verletzen und zur Ruhe kommen können.
Weitere transportable Boxen für kleinere Tiere sollten vorrätig sein und bei Bedarf ebenfalls Platz im Fahrzeug finden. Zusätzlich gehören
- Fangschlingen
- ein Sortiment an Halsbändern und Leinen in unterschiedlichen Größen sowie
- Pfefferspray
zur Grundausstattung eines professionellen Hundefängers.
Viele Hundefänger arbeiten mit auch mit ausgebildeten Tiersuchhunden zusammen. Diese bieten im Finden einer bestimmten Spur eine wertvolle Unterstützung. Dabei werden sowohl die Tiere als auch die Hundefänger regelmäßig aus- und weitergebildet.
Ein Entlaufen verhindern
Damit es erst gar nicht dazu kommt, dass ein Hund entläuft, sollten deren Besitzer schon von Anfang an auf eine optimale Sicherung achten. Besonders, wenn das Tier gerade neu in die Familie aufgenommen wurde, kann es unter großem Stress stehen, da eine Menge neuer Eindrücke auf den Hund zukommen.
Natürlich sollte der Vierbeiner nicht die Möglichkeit haben, die Wohnung bzw. den Garten einfach zu verlassen. Wichtig ist vor allem auch eine sichere Ausführung: eine doppelte Sicherung mit zwei Leinen und Sicherheitsgeschirr sollte in der anfänglichen Kennenlernzeit Pflicht sein.
Um im Falle des Falles vorbereitet zu sein, empfiehlt es sich, eine Geruchsprobe anzufertigen: dazu den Hund mit einer neuen Kompresse abreiben (beispielsweise im Mund-, oder auch im Analbereich) und diesen Geruchsträger in einen Gefrierbeutel legen. Sollte der Hund einmal entlaufen sein, kann ein ausgebildeter Suchhund dessen Spur aufnehmen.
Ebenfalls wichtig ist es, stets aktuelle Fotos - in guter Qualität - seines Haustieres zu besitzen. Außerdem sollte man Körperhöhe und ungefähres Gewicht des Tieres angeben können.