Beliebte Hunderassen - Herkunft, Wesen und Haltung
Hunde sind direkt nach den Katzen das zweitbeliebteste Haustier der Deutschen. Dabei werden sie nicht nur um der Unterhaltung willen gehalten. Stattdessen verfügen die beliebten Hunderassen auch über spezielle Fähigkeiten, welche den Alltag des Menschen erleichtern. Dabei gibt es beispielsweise Hüte- und Treibhunde, Pinscher und Schnauzer, Terrier oder Laufhunde. Verschaffen Sie sich einen Überblick über beliebte Hunderassen sowie deren Herkunft, Wesen und Haltung.
Lebensräume
Hunde können dabei in die Klasse der Säugetiere eingeordnet werden, wobei sie den höheren Säugetieren angehören. Hinsichtlich der Ordnungsklasse gelten Hunde wiederum als Raubtiere, wobei Hunde der Begriff für die Familie dieser Tiergattung ist.
Bemerkenswert ist zudem, dass der Lebensraum der Hunde fast den gesamten Globus bedeckte. Lediglich Madagaskar, die Antarktis, Neuguinea, Neuseeland und Australien gehörten nicht dem natürlichen Lebensraum des Hundes an. Dies änderte sich aber natürlich durch die Domestizierung dieses Raubtiers, welches anschließend auch als Begleiter des Menschen in diese Regionen vordrang.
Aufgrund seiner weltweiten Ausbreitung nahm der Hund dann auch eine wichtige Rolle in der menschlichen Kultur ein. So wurde dieser bereits in antiken und mittelalterlichen Gesellschaften gehalten, wobei Hunde vielfältige Aufgaben erfüllten.
Artenvielfalt - Hundezüchtung
Der heutigen Vielfalt an Hunderassen liegen dabei zwei Prozesse zugrunde. Zum einen entwickelte sich die Artenvielfalt auf natürlichem Wege.
Da es Hunde auf fast allen Kontinenten gab, lagen nicht nur unterschiedliche Umwelteinflüsse und Faktoren vor, welche einen Selektionsdruck auf dieses Raubtier ausübten. Stattdessen war auch keine Vermengung des Genpools mehr möglich, was wiederum dazu führte, dass sich die diversen Arten in einem langwierigen Prozess herauszubilden begannen.
Daneben spielte jedoch auch der Mensch eine entscheidende Rolle bei der Entstehung der heutigen Artenvielfalt. So begannen Menschen bereits vor über 2.000 Jahren damit, bestimmte Hunderassen zu züchten, welche den geforderten Aufgaben besonders gut gerecht wurden.
Allerdings waren diese frühen Züchtungen noch eher Zufallsprodukte und verliefen wenig systematisch. Gegen Ende des Mittelalters und zu Beginn der Neuzeit wurde der Hundezüchtung dann mehr Aufmerksamkeit geschenkt und es kam zur Entstehung jener Artenvielfalt, wie wir sie heute kennen.
Unterschiedliche Verhaltensweisen
All diese Arten unterscheiden sich allerdings nicht nur hinsichtlich ihrer Größe, sondern auch in Hinblick auf ihr Wesen. So besitzen Huskys beispielsweise einen sehr großen Bewegungsdrang, wohingegen Bull Terrier für ihr aggressives und teils unberechenbares Verhalten bekannt sind.
Entsprechend unterschiedliche Voraussetzungen bestehen damit auch bei der Haltung verschiedener Hunderassen. Dabei unterscheiden sich die verschiedenen Arten beispielsweise im Auslaufbedarf, der Nahrungsaufnahme und der Zuwendung, welche das Tier braucht.
Im Folgenden werden deshalb beliebte Hunderassen der Deutschen vorgestellt. Dabei soll nicht nur darauf eingegangen werden, woher die jeweilige Rasse stammt.
Stattdessen wird auch auf das Wesen und die Haltungsvoraussetzungen eingegangen, was es dem Besitzer der jeweiligen Hunderasse wiederum erlaubt, optimal für sein Haustier zu sorgen. Zudem können diese Angaben bei der Entscheidungsfindung helfen, sobald mit dem Gedanken eines Hundekaufs gespielt wird.
Hüte- und Treibhunde
Die Rassen der Hüte- und Treibhunde wurden durch den Menschen gezüchtet, um große Viehherden zu bewachen und gezielt steuern zu können. Den Hüte- und Treibhunden gehören dabei auch die Schäferhunde und der Berner Sennenhund an. Doch wie entwickelten sich diese beiden Rassen, durch welches Wesen sind sie gekennzeichnet und wie sollte sich deren Haltung idealerweise gestalten?
Schäferhund
Die Züchtung des Schäferhundes reicht bis in das 19. Jahrhundert zurück. In diesem Zusammenhang kam es zu einer Kreuzung damaliger Hütehunde, welche nicht nur das Vieh treiben, sondern auch das Hab und Gut des Schäfers schützen sollten. In der Folge wurde Max von Stephanitz auf diese neue Hunderasse aufmerksam, welche alle Aufgaben eines Hütehundes erfüllte und gleichzeitig noch ein idealer Wegbegleiter des Menschen war.
Er setzte sich dementsprechend für die weitere Züchtung dieser Rasse ein, was 1891 schließlich auch dazu führte, dass Rassestandards für den Schäferhund erlassen wurden. 1899 wurde schließlich der Verein für Deutsche Schäferhunde gegründet, womit die Grundlage für die Ausbreitung dieser Rasse vollends gelegt war.
Berner Sennenhund
Im Falle des Berner Sennenhundes beginnt die Geschichte wiederum bereits in der Zeit der Antike. Hier setzten römische Legionen auf Hunde, welche als direkte Vorfahren des Berner Sennenhunds gelten. Als die römischen Legionen schließlich aus dem Gebiet der heutigen Schweiz abzogen, ließen sie diesen Hund teils zurück.
Anschließend vermischte sich diese Urrasse mit anderen Hunderassen, darunter auch Vorfahren des Schäferhunds. In der Neuzeit wurde der Berner Sennenhund schließlich als eigene Rasse anerkannt und durch gezielte Züchtungen vor dem Aussterben bewahrt.
Wesen
Hüte- und Treibhunde gelten allgemein als
- intelligent
- arbeitsam
- wachsam
- folgsam und
- verantwortungsvoll.
Schäferhunde werden seitens der FCI zudem als
- nervenfest
- unbefangen
- selbstsicher
- ausgeglichen und
- völlig gutartig
beschrieben. Berner Sennenhunde teilen diese Eigenschaften mit dem Schäferhund. Daneben weisen sie jedoch noch ein größeres Maß an Gutmütigkeit und Wachsamkeit auf, wobei letztere nicht mit einer erhöhten Aggressivität einhergeht. Folglich eignen sich beide Hunderassen auch ideal als Familienhunde, welche jedoch konsequent erzogen werden sollten.
Artgerechte Haltung
Hinsichtlich der artgerechten Haltung lässt sich im Falle der Schäferhunde sagen, dass diesen vor allem genügend Bewegungs- und Entfaltungsräume gewährt werden sollten. Dies schließt einerseits das Vorhandenseins eines großen Gartens oder Hauses ein, in welchem sich das Tier frei bewegen kann. Zudem sollten Schäferhunde regelmäßig über größere Strecken ausgeführt werden.
Daneben ist es bei Schäferhunden noch besonders wichtig, dass sie eine oder mehrere feste Bezugspersonen haben, was die Entwicklung des Tieres fördert. Dabei sollte der Hundehalter das Tier auch fordern, indem beispielsweise eine Hundeschule besucht oder Spiele mit dem Tier gespielt werden. Ähnliches gilt auch für den Berner Sennenhund, welcher ebenso viel Bewegungsfreiheit braucht.
Allerdings ist im Falle des Berner Sennenhundes zu beachten, dass dieser kein Ausdauersportler ist, sondern eher lange Spaziergänge genießt. Zudem bedarf diese Hunderasse einer intensiven Fellpflege und hat einen großen Nahrungsbedarf, was schlicht auf das relativ große Körpergewicht des Berner Sennenhundes zurückzuführen ist.
Pinscher und Schnauzer
Pinscher und Schnauzer zeichnen sich durch ein auffallend unterschiedliches Äußeres aus. Doch trotz dieses gegensätzlichen Erscheinungsbilds werden beide Rassen in einer FCI Gattung geführt.
Zurückzuführen ist diese Entscheidung auf den großen Jagd- und Schutztrieb, welchen beide dieser Hunderassen gemein haben. Doch seit wann gibt es Pinscher und Schnauzer eigentlich, wie verhalten sich diese und was sollte der Besitzer bei der Haltung beachten?
Dobermann
Der Dobermann ist eine rein deutsche Züchtung. Diese Hunderasse trägt ihren Namen dabei aufgrund ihres Erstzüchters Friedrich Louis Dobermann, welcher von 1834 bis 1894 lebte. Der Begründer dieser Rasse war unter anderem auch Hundefänger, was es ihm erlaubte, die damaligen Hunderassen nicht nur zu erforschen, sondern auch gezielt zu paaren.
In der Folge entwickelte Dobermann eine eigene Züchtung, welche als Gebrauchshund angedacht war und schon bald große Verbreitung in Deutschland und später auch Europa fand.
Schnauzer
Die Geschichte des Schnauzers reicht hingegen deutlich weiter zurück. So konnten in der Schweizer im Jura Überreste eines jahrtausendealten Dorfes gefunden werden, unter welchen sich auch tierische Skelette befanden. Die Schädel der dort gefundenen Hunde ähnelten dabei stark jenen des heutigen Schnauzers, weshalb davon ausgegangen werden kann, dass es sich um die direkten Vorfahren dieser Rasse handelt.
Später tauchten in den Schriften des Merowinger Königs im 7. Jahrhundert Beschreibungen eines Hundes auf, bei welchem es sich ebenso um eine Urform des Schnauzers handeln dürfte. Ab dem 19. Jahrhundert wurde der Schnauzer dann nicht nur gezielt gezüchtet, sondern auch als Stall- und später als Polizeihund eingesetzt.
Wesen
Hinsichtlich des Wesens gilt der Dobermann als ein insgesamt friedlicher Hund, welcher deshalb auch bedenkenlos als Familienhund geeignet ist. Zudem werden Dobermänner auch als intelligent, aufmerksam sowie als wachsam gesehen, weshalb sie bis heute häufig als Wachhund eingesetzt werden. Abgerundet wird der Charakter des Dobermanns durch sein starkes Bedürfnis, sich eine Person als Bezugsperson herauszusuchen.
Schnauzer gelten zwar ebenso als friedlich und intelligent, jedoch wird ihnen auch ein gewisses Maß an Sturheit nachgesagt. Schnauzer neigen demnach dazu, eigene Interessen zu verfolgen und selbst zu entscheiden, für welche Dinge aus der Umwelt sich begeistert wird.
Artgerechte Haltung
Die Haltung eines Dobermanns sollte an das große Bewegungsbedürfnis dieser Rasse angepasst sein. Ein Dobermann sollte demnach die Möglichkeit haben, sich zumindest über einige Zeit des Tages frei in einem Garten oder während eines ausgedehnten Spazierganges bewegen zu können. Zudem brauchen Dobermänner ein hohes Maß an persönlicher Zuwendung, was auch das Spielen und Interagieren mit dem Hund einschließt.
Des Weiteren verlangt diese Rasse nach einer konsequenten Erziehung. Werden Dobermänner hingegen isoliert oder inkonsequent aufgezogen, kann es zu Problemen mit anderen Hunden kommen. Zudem eignet sich der Dobermann dann auch nur noch bedingt als Familienhund, da er nicht weiß, wie mit Kindern umgegangen werden soll.
Schnauzer gelten wiederum als relativ anspruchslos. Dies schließt auch eine gewisse Resistenz gegen widrige Witterungsbedingungen ein, weshalb ein Schnauzer selbst bei frostigen Temperaturen länger in den Garten gelassen werden kann. Zudem bedürfen das Fell und der Bart einer regelmäßigen Pflege.
Letztlich sollte der Hundehalter dem Schnauzer noch die Möglichkeit geben, seinen riesigen Spieltrieb auszuleben. Dabei ist darauf zu achten, dass Schnauzer während des Spielens teils recht rücksichtslos agieren können, ohne dass dabei aggressives Verhalten gezeigt würde. Stattdessen spielen Schnauzer schlicht so ausgelassen, dass jüngere Kinder nicht ohne Aufsicht mit dem Tier spielen sollten.
Terrier
Beim Terrier handelt es sich um relativ kleine Hunderassen. Die Körpergröße war dabei ein Resultat gezielter Züchtung, da Terrier ursprünglich dafür eingesetzt wurden, in unterirdischen Bauen Füchse und Dachse zu jagen.
Heute gibt es beinahe 50 verschiedene Terrierarten, von welchen der Foxterrier, Jack Russel Terrier und Yorkshire Terrier die beliebtesten in Deutschland sind. Im Folgenden soll sich deshalb der Geschichte dieser Terrierarten gewidmet werden, wonach auch noch auf deren Wesen und Haltungsvoraussetzungen eingegangen wird.
Foxterrier
Die Wurzeln des Foxterrier reichen bis in das 19. Jahrhundert zurück. Erstmals erwähnt wird der Foxterrier dabei durch den englischen Hundezuchtverein Kennel Club im Jahre 1876.
Im gleichen Jahr wurden auch Zuchtstandards erlassen, welche dafür sorgten, dass sich der Foxterrier als eigenständige Rasse etablieren und verbreiten konnte. Allerdings gibt es in diesem Zusammenhang keinerlei Aufzeichnungen, welche Rassen als Grundlage für die Züchtung des Foxterriers dienten. Über die genauen Ursprünge des Foxterriers kann deshalb nur spekuliert werden, wobei davon ausgegangen wird, dass diverse englische Jagdhunde zur Züchtung dieser Rasse gekreuzt wurden.
Jack Russel Terrier
Der Jack Russel Terrier entstammt wiederum der Foxterrier Rasse. Im Jahre 1819 kaufte sich der englische Pfarrer John Russell einen Terrier, wonach er die Entscheidung fasste, eine ganz eigene Terrier Rasse zu züchten.
Allerdings sollte sich diese Hunderasse dann nicht in England oder Europa, sondern in Australien ausbreiten, da hier der Bedarf nach einem Hund bestand, welcher den lokalen Rotfuchs in seinem engen Bau jagen konnte. In der Folge wurde der Jack Russell Terrier vor allem in Australien gezüchtet und wurde erst im 20. Jahrhundert auch vermehrt in Europa gehalten.
Yorkshire Terrier
Der Yorkshire Terrier ist ebenso ein direkter Nachkomme des Foxterriers und wurde, wie der Name es bereits andeutet, in der Grafschaft Yorkshire gezüchtet. Hierzu wurden noch andere Terrier Rassen herangezogen, wobei das Ziel bestand, eine Terrier Rasse zu erschaffen, welche die Ratten und Mäuse in den Armenvierteln jagt und damit Krankheiten bekämpft.
Später entwickelte sich der Yorkshire Terrier zu einem Gesellschaftshund, welcher bald nicht nur in England gezüchtet wurde. Da sich alle Terrier hinsichtlich ihres Wesens und der Haltungsvoraussetzungen sehr ähneln, werden nun Wesenszüge und Haltungsbedingungen genannt, welche auf alle drei Rassen zutreffen.
Wesen
Allgemein sind Terrier sehr verspielte und fröhliche Hunde, welche einen großen Bewegungsdrang haben. Zudem gelten sie als gesellig und freundlich, was sich unter anderem auch in einem großen Erkundungsdrang äußert.
Im Falle mangelnder Erziehung neigen Terrier jedoch auch zu eigenwilligem Verhalten, was auch mit dem ausgeprägten Selbstbewusstsein des Tieres zusammenhängt. Des Weiteren verfügen Terrier über sehr scharfe Sinne, welche sie gerne dazu einsetzen, ihre Umgebung zu erkunden.
Artgerechte Haltung
Diese Wesenseigenschaften des Terriers lassen auch Rückschlüsse auf die artgerechte Haltung dieser Rasse zu. So sollte dem Erkundungs- und Spieltrieb dieser Rasse Rechnung getragen werden, indem der Halter sich mindestens eine Stunde am Tag mit dem Tier beschäftigt. Dabei sollten auch fordernde Spiele gespielt werden, welche eine Auslebung des Spiel- und Entdeckungstriebs erlauben.
Des Weiteren ist es wichtig, auf die Körperhygiene des Terriers zu achten. Da diese Hunderasse gerne schwimmt und gräbt, sollte das Fell, die Zähne, die Augen sowie die Ohren regelmäßig gereinigt und nach Zecken abgesucht werden. Letztlich sind Terrier nur bedingt als Familienhunde geeignet und sollten konsequent erzogen werden.
Dachshunde: Langhaar- und Kurzhaardackel
Dachshunde sind eine traditionelle deutsche Hundeart, welche sich in den letzten Jahrzehnten allerdings in einer Krise befindet. So gehen die Geburtszahlen des Dackels immer weiter zurück und es gibt immer weniger Züchter, welche sich auf diese Hunderasse spezialisieren.
Experten sehen den Bestand des Dachshundes jedoch dennoch nicht in Gefahr und verweisen auf die ausgeprägte Tradition, welche dafür sorgt, dass es auch weiterhin genug Dachshundhalter geben wird. Des Weiteren ist die Unterscheidung zwischen Kurz- und Langhaardackel üblich. Da sich diese zwei Arten des Dackels allerdings primär nur in diesem Fellmerkmal unterscheiden, wird sich die folgende Untersuchung der Geschichte, des Wesens und der Haltung des Dackels auf diese Rasse als Ganzes beziehen.
Dachshunde
Langhaar- und Kurzhaardackel unterscheiden sich nur in der Haarlänge des Fells.
Herkunft
Die protokollierte Geschichte des Dachshundes reicht bis in das zweite Jahrhundert n. Chr. zurück. So verweist ein römischer Politiker zu dieser Zeit in seinen Werken auf eine Hunderasse der Kelten, welche sich exzellent zur Jagd eigne und über auffällig kurze Beine verfüge.
Es kann demnach davon ausgegangen werden, dass die Kelten den Vorfahren des Dackels bereits Jahrhunderte vor der Geburt Christi züchteten und gezielt als Jagdhund einsetzten. In den folgenden Jahrhunderten gehen die Spuren der Dackel Vorfahren allerdings verloren und es finden sich keinerlei Hinweise darauf, inwiefern dieser Hund in Europa gezüchtet und gehalten wurde.
Greifbar wird die Geschichte des Dachshundes dann erst wieder im 18. Jahrhundert, als diverse Zeitzeugenberichte und Werke einen Dachs-Kriecher beschreiben und damit auf eine Hunderasse verweisen, welche mit dem heutigen Dackel viel gemein hat. Allerdings schienen damalige Exemplare noch deutlich größer und schwerer zu sein, weshalb in dieser Zeit noch nicht von einem Dachshund gesprochen werden kann. Im 19. Jahrhundert begann die Tierzucht dann allerdings damit, sich gezielt dem Dachshund zu widmen, wodurch dessen charakteristisches Äußeres erzeugt wurde.
Später wurde der Dachshund dann auch noch mit anderen Hunderassen gekreuzt, worunter sich auch Wachtelhunde und der Spaniel befanden. Dies führte wiederum dazu, dass sich die verschiedenen Dackelarten herausbildeten, unter welchen sich auch Kurz- und Langhaardackel finden lassen.
Wesen
Hinsichtlich ihres Charakters gelten Dachshunde einerseits als äußerst selbstbewusst. In früherer Zeit war dieses Persönlichkeitsmerkmal auch sehr erwünscht, da sich dieses Tier gegen Wild im Wald behaupten musste.
Heutzutage ist dieses Selbstbewusstsein jedoch auch teils problematisch, da Dackel beispielsweise nicht die Auseinandersetzung mit physisch überlegenen Hunden scheuen. Des Weiteren sind Dachshunde sehr eigenständige Tiere, welche keine intensiven Bindungen pflegen.
Natürlich bedeutet dies nicht, dass Dachshunde keine Bezugsperson und liebevollen Umgang brauchen. Allerdings kommt es selten zu einer Fixierung auf eine Person, was für Hundeverhältnisse als außergewöhnlich zu bewerten ist.
Artgerechte Haltung
Die Haltung des Dackels sollte auf diese Wesenszüge abgestimmt sein. Konkret bedeutet dies, dass Dackel sich nur begrenzt als klassische Familienhunde eignen. In einem solchen Fall empfiehlt es sich dann, den Dackel bereits früh zu sozialisieren und mit liebevoller und doch konsequenter Hand zu erziehen.
Des Weiteren steckt im Dackel ein großer Jagd- und Erkundungstrieb, dessen Auslebung auch ermöglicht werden sollte. Folglich ist es beispielsweise ratsam, dem Dachshund einen Garten zur Verfügung zu stellen sowie Spaziergänge durch den Wald zu tätigen.
Letztlich ist beim Dackel noch verstärkt auf dessen Gewicht zu achten. Aufgrund der anatomischen Voraussetzungen neigen Dackel nämlich vermehrt zu Problemen im Bereich der Wirbelsäule, welche durch ein Übergewicht verstärkt und vermehrt auftreten.
Spitze
Bei der Hunderasse Spitz kann zwischen europäischen und asiatischen Vertretern dieser Gattung unterschieden werden. Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass diese zwei Gattungen mit wenigen Ausnahmen nicht direkt miteinander verwandt sind.
Das typische Erscheinungsbild des Spitz ist damit das Ergebnis zweier unterschiedlicher und unabhängiger Züchtungen. In Deutschland erfreuen sich dabei vor allem der Zwergspitz und der Chow-Chow einer großen Beliebtheit, weshalb nun auf deren Geschichte, Wesen und optimale Haltung eingegangen werden soll.
Zwergspitz
Der Ursprung des Zwergspitz liegt nach neuesten Forschungen in der antiken mykenischen Kultur. Hier wurden bereits Hunde auf antike Vasen gezeichnet, welche erstaunliche Ähnlichkeiten mit dem heutigen Zwergspitz haben.
Während des Mittelalters wurden direkte Vorfahren des Zwergspitzes dann in ganz Europa gezüchtet. In Pommern kam es dann schließlich zur Herauszüchtung des Zwergspitzes, wobei die Züchter das Ziel hatten, einen möglichst kleinen Haushund zu erhalten.
Chow-Chow
Im Falle des Chow-Chows handelt es sich hingegen um einen Spitz der asiatischen Gattung, weshalb dessen Geschichte folglich auch in Fernost beginnt. Die Erstzüchtung des Chow-Chows erfolgte dabei wohl in der Mongolei, wonach diese Rasse zunehmend auch nach China exportiert wurde.
Bemerkenswert ist dabei, dass sich dieser Prozess bereits ein Jahrtausend vor Christus vollzog. So gibt es bereits zu diesem Zeitpunkt eine verlässliche Quelle, welche einen Hund beschreibt, der genau dem heutigen Chow-Chow entspricht.
Seinen Weg nach Europa fand der Chow-Chow dann erst 1880, wobei sich die damaligen englischen Züchter sofort von dieser Rasse des Spitz begeistert zeigten. Dementsprechend dauerte es auch nur wenige Jahre, bis der Spitz im Kennel Club aufgenommen wurde und von da an auch in Europa ein Rassehund war, welcher entsprechend geschützt und gezüchtet wurde.
Wesen
Hinsichtlich des Wesens gilt der Zwergspitz als
- aufgeweckt
- lebhaft
- intelligent und
- verspielt.
Zudem erweisen sich Zwergspitzen zumeist als sehr anpassungsfähig, was unter anderem die Erziehung dieser Hunderasse erleichtert. Daneben gelten Zwergspitze noch als offen und erwartungsfreudig, weshalb sie gerne auch mit fremden Menschen und Hunden in Kontakt treten.
Deutlich introvertierter sind da hingegen schon die Chow-Chows. Diese haben in der Regel ein eher ruhiges und zurückgezogenes Gemüt. Liebe und Zuneigung zeigen Chow-Chows deshalb bloß gegenüber ihrer Bezugsperson, wohingegen sie sich Fremden gegenüber kritisch und distanziert verhalten.
Artgerechte Haltung
Die Haltung gestaltet sich sowohl beim Zwergspitz als auch Chow-Chow sehr unproblematisch. So fühlen diese sich bereits in einer mittelgroßen Wohnung wohl und brauchen nicht zwingend einen Garten.
Auf das regelmäßige Gassigehen darf aber natürlich dennoch nicht verzichtet werden. Zudem gelten beide Spitzrassen als familienfreundliche Hunde, welche auch gut mit Kindern zurechtkommen.
Hierbei sollte lediglich darauf geachtet werden, dass die Spitze nicht mit Kleinkindern alleine gelassen werden. Schließlich sind diese Tiere relativ klein und verletzlich, weshalb schon ein kleiner Unfall zu schweren Verletzungen führen kann.
Darüber hinaus bedürfen sowohl der Zwergspitz als auch der Chow-Chow einer intensiveren Fellpflege, was auf die Fellqualität dieser Rasse zurückzuführen ist. Dabei ist zu beachten, dass die Körperpflege lediglich durch ein Bürsten des Fells erfolgen sollte. Auf Bäder ist hingegen zu verzichten, da diese der Fellstruktur schaden.
Letztlich erweisen sich die Spitze oft auch als sehr anhänglich. Der Zwergspitz und Chow-Chow sollten demnach nicht zu lange alleine gelassen und liebevoll und fürsorglich behandelt werden.
Laufhunde
Laufhunde wurden für die Wildjagd gezüchtet. Aus diesem Grund verfügen Laufhunde einerseits über einen ausgeprägten Geruchssinn, andererseits über einen hohen Grad an Ausdauer.
In Deutschland sind dabei vor allem die Rassen Bloodhound und Beagle beliebt. Doch wie verlief eigentlich die Geschichte dieser beiden Laufhunde, welche Charaktereigenschaften haben diese und welche Folgen hat dies für die artgerechte Haltung?
Bloodhound
Dem heutigen Forschungsstand nach lebten die Vorfahren des Bloodhounds bereits im zweiten Jahrhundert bei den Galliern und Kelten. Diese Urrasse gelangte dabei im 11. Jahrhundert nach England, wo man das Potential für die Jagd erkannte.
In der Folge wurde der Bloodhound in England gezüchtet. Weitere Verbreitung fand er schließlich im Europa des 19. Jahrhunderts, was nicht zuletzt an den hervorragenden Jagdeigenschaften dieser Rasse lag.
Beagle
Der Beagle hat seine Wurzeln wiederum in Frankreich, wo diese Rasse erstmals gezüchtet wurde. Im 15. Jahrhundert wurden Exemplare dieses Tieres dann nach England überführt, wo der Beagle als Jagdhund der reichen Adelshäuser diente.
Jedoch wurde der Beagle bis zum Jahre 1890 nicht als eigenständige Rasse anerkannt, da sich dessen Eigenschaften mit deren einiger anderer Laufhunde stark überschnitten. Seitdem ist der Beagle allerdings im Kennel Club aufgenommen, was diesem Tier dazu verhalf, nun endgültig als eigenständige Rasse anerkannt zu werden.
Wesen
Hinsichtlich des Wesens gelten Bloodhounds als sanftmütige Hunde, welche Ruhe und Gelassenheit ausstrahlen. Zudem weisen sie eine starke Fixierung auf die primäre Bezugsperson auf.
Allerdings sind Bloodhounds teils auch schüchtern und eigensinnig. Dem sollte durch eine entsprechende Erziehung von klein an begegnet werden.
Beagles sind hingegen offener und wirken fröhlicher und verspielter. Diese Aufgewecktheit äußert sich unter anderem im großen Bewegungsdrang dieses Laufhundes.
Entsprechend erzogen sind Beagles jedoch auch extrem zielstrebig und gehorsam, weshalb sie sich bis heute als treuer Jagdgefährte eignen. Letztlich zeichnen sich sowohl der Bloodhound als auch der Beagle durch ihre umgängliche Art aus, welche fast nie in aggressive Verhaltensweisen umschlägt.
Artgerechte Haltung
In Sachen richtiger Haltung ähneln sich Bloodhounds und Beagles sehr stark, weshalb die folgenden Vorgaben für beide Rassen gelten. Zunächst einmal sollte sich der Besitzer eines solchen Laufhundes darüber im Klaren sein, dass diese Hunde zur Jagd gezüchtet wurden.
Dementsprechend tragen sie auch heute noch einen ausgeprägten Jagdinstinkt in sich. Eben diesen gilt es durch eine strenge und doch liebevolle Erziehung zu bändigen.
Des Weiteren ziehen es Bloodhounds und Beagles häufig vor, sich im Freien aufzuhalten und in den warmen Monaten auch draußen zu schlafen. Aus diesem Grund sollte ein Laufhund die Möglichkeit haben, sich jederzeit in den Garten begeben und dort auch zu verweilen zu können.
Darüber hinaus handelte es sich bei diesen Tieren um Meutehunde. Dementsprechend eignen sich Bloodhounds und Beagles als ideale Familienhunde, da sie Geselligkeit schätzen und sich ohne diese schnell einsam fühlen. Letztlich ist es noch wichtig, auf die Ernährung des Laufhundes zu achten.
Sowohl Bloodhounds als auch Beagles neigen dazu, sich zu überfressen, was dauerhaft zu Fettleibigkeit mit entsprechenden Problemen führt. Neben der Einräumung ausreichender Bewegungsmöglichkeiten sollte deshalb auch das Futter portioniert werden.
Vorstehhunde: Münsterländer
Vorstehhunde dienen dem Jäger als treue Jagdbegleiter, welche selbst allerdings nicht direkt in das Jagdgeschehen eingreifen. Stattdessen signalisieren Vorstehhunde dem Jäger, dass sich Beute in der Nähe befindet, indem in der Regel ruhig verharrt und eine Pfote angehoben wird.
Unter den Vorstehhunden erfreut sich in Deutschland dabei vor allem der Münsterländer einer großen Beliebtheit und ist in vielen Haushalten in Deutschland zu finden. Doch seit wann gibt es diese Rasse eigentlich, wie wurde diese gezüchtet, welches Wesen zeichnet diese aus und wie sollte ein Münsterländer gehalten werden?
Herkunft
Der direkte Vorfahre des Münsterländers war der so genannte Habichthund des Mittelalters. Bei diesem handelte es sich allerdings noch nicht um eine spezielle Rasse, sondern eine Vielzahl von Hunden, welche auf das Aufspüren von Federwild ausgerichtet waren.
Im 19. Jahrhundert wurde in Deutschland dann der Entschluss gefasst, dass eine reine Zuchtform des Habichthundes etabliert werden sollte. Das Ergebnis war zu diesem Zeitpunkt allerdings nicht der Münsterländer, sondern der Deutsch Langhaar. In der Region Münsters wurden diese Zuchtversuche allerdings als nicht ausreichend erachtet, weshalb 1919 das Zuchtvorhaben des Münsterländers gestartet wurde.
Dieses Unterfangen gelang und 1936 war der Münsterländer auch über die Grenzen Deutschlands hinaus ein angesehener Rassehund. In den letzten Jahren kam es dennoch noch zu einer Diskussion, ob die Blutbasis des Münsterländers nicht durch Kreuzungen mit dem Deutsch Langhaar aufgefrischt werden sollte.
Im Vordergrund standen dabei Bedenken, da die heutige gesamte Münsterländer Population auf nur 38 Tieren beruht. Dieses Vorhaben scheiterte jedoch, weshalb der Münsterländer weiterhin ausschließlich reinrassig gezüchtet wird.
Wesen
Charakterlich gilt dieser Vorstehhund als intelligent, lebhaft und gelehrig. Dementsprechend suchen Münsterländer auch häufig nach Beschäftigungsmöglichkeiten in der Umwelt und haben einen großen Bewegungsdrang.
Des Weiteren gelten Münsterländer als überaus wachsam, weshalb sie auch als Wachhunde eingesetzt werden können. Abgerundet werden die Wesenszüge des Münsterländers durch sein liebevolles Wesen, welches es ihm beispielsweise erlaubt, auch problemlos mit Kindern zurechtzukommen.
Artgerechte Haltung
In Sachen Haltung erweist sich der Münsterländer als ein Hund, welcher einer professionellen Erziehung bedarf. Andernfalls kann es sein, dass später einmal zu oft der Vorstehhund in dieser Rasse zum Vorschein kommt und das Tier unkontrolliert agiert. Einmal entsprechend erzogen, sind Münsterländer jedoch sehr unproblematische Hunde, welche auch in einer Familie gehalten werden können.
Wichtig ist zudem, dass der Münsterländer ausreichend Bewegung und Unterhaltung bekommt. Hierzu eignen sich ausgedehnte Spaziergänge und die Möglichkeit, sich im Garten oder der Umgebung des Hauses frei zu bewegen. Letztlich sollte der Besitzer dieses Vorstehhundes noch darauf achten, dem Münsterländer Hundespielzeug zur Verfügung zu stellen, mit welchem er seinen Spiel- und Entdeckungsdrang befriedigen kann.
Apportierhunde
Apportierhunde sind Jagdhunde, welche die Aufgabe haben, das geschossene Feder- und Niederwild nach erfolgreichem Abschuss zum Jäger zu bringen. Inzwischen werden Apportierhunde jedoch nicht mehr nur von Jägern gehalten, sondern haben sich zu beliebten Haustieren entwickelt. Doch wie kam es eigentlich zur Züchtung der Retriever und des Labradors, wie gestaltet sich deren Wesen und was gilt es bei der Haltung zu beachten?
Retriever
Die Retriever wurden im 19. Jahrhundert in England gezüchtet. Dabei wurden diverse andere Hunderassen gekreuzt, bis es schließlich zur Herausbildung des Retrievers kam. Es sollte allerdings noch bis zum Jahre 1903 dauern, bis der Retriever im Kennel Club als eigenständige Rasse geführt wurde.
In den 50er und 60er Jahren fand der Retriever jedoch nicht mehr nur bei der Jagd Anwendung. Stattdessen wurde dieser auch als Familienhund entdeckt. Heute ist der Retriever der viertbeliebteste Hund der Deutschen, was den Stellenwert dieser Rasse verdeutlicht.
Retriever
Der Retriever wurde in den 50er und 60er Jahren als Familienhund entdeckt.
Labrador
Die Wurzeln des Labradors liegen wiederum in Kanada. Von dort wurde der Vorfahre des Labradors, der Neufundländer, nach England exportiert.
Dort angekommen, begannen Züchter damit, den Neufundländer mit anderen heimischen Jagdhundrassen zu kreuzen. Das Ergebnis war schließlich der Labrador, welcher ebenso 1903 als eigenständige Hunderasse seitens des Kennel Clubs anerkannt wurde. Heutzutage ist der Labrador in den USA und Großbritannien der beliebteste und am meisten gehaltene Hund, wobei der Labrador auch in vielen anderen Ländern eine bedeutende Rolle genießt.
Labrador
Heutzutage ist der Labrador in den USA und Großbritannien der beliebteste und am meisten gehaltene Hund.
Wesen
Die Charaktereigenschaften des Retrievers fallen nahezu ausschließlich positiv aus. So handelt es sich hierbei um einen intelligenten und entsprechend lernfähigen Hund, welcher sich im Alltag zumeist ruhig und geduldig verhält. Des Weiteren zeigen sich Retriever dem Umfeld gegenüber offen, weshalb Retriever auch keine Probleme mit Fremden oder anderen Hunden haben.
Die Schattenseite dieser Offenheit zeigt sich lediglich, sobald ein Retriever auch den Dienst eines Wachhundes erfüllen soll. Aufgrund des schwach ausgeprägten Schutzverhaltens verteidigen Retriever nicht ein vermeintliches Revier, sondern begrüßen etwaige Besucher fröhlich.
Daneben ist es noch erwähnenswert, dass Retriever über einen großen Bewegungs- und Spieldrang verfügen, welcher im Falle einer Nichtbeachtung dazu führen kann, dass die Tiere nervös und unruhig reagieren. Labradore gelten ebenso als freundliche und gutmütige Hunde, welche ihre Neugier offen ausleben. Zudem kennen Labradore im Alltag keine Angst, sondern gehen ungezwungen auf Fremdes zu.
Daneben zeigen Labradore zudem noch häufig das beinahe schon zwanghafte Bestreben, der Bezugsperson zu gefallen. Dies erleichtert die Erziehung des Labradors, welcher sich in dieser Hinsicht sehr kooperativ zeigt.
Artgerechte Haltung
Retriever und Labradore verfügen über nahezu identische Bedürfnisse in Bezug auf die Haltung, weshalb diese beiden Apportierhunde in dieser Sektion der richtigen Haltung gemeinsam behandelt werden. Beide Rassen brauchen zunächst einmal genügend Möglichkeiten, ihren Bewegungsdrang ausleben zu können.
Neben regelmäßigen und ausführlichen Spaziergängen sollte deshalb ein größerer Garten vorhanden sein. Des Weiteren ist es ratsam, dem Hund regelmäßige Apportieraufgaben aufzuerlegen. In diesem Zusammenhang ist es beispielsweise denkbar, während des Gassigehens verschiedene Hundespiele durchzuführen oder aber ein Ritual zu etablieren, bei dem der Hund dem Herrchen täglich die Zeitung bringt.
Dies stärkt die Bindung zwischen dem Tier und seinem Herrchen, was wiederum für das emotionale Wohlbefinden des Apportierhunds essentiell ist. Letztlich ist es noch wichtig zu wissen, dass Apportierhunde die Einsamkeit scheuen, weshalb sie nie zu lange alleine gelassen werden sollten.
Stöberhunde: Cocker Spaniel
Stöberhunde wurden als Hilfsgefährten für Jäger gezüchtet. Stöberhunde bewegen sich dabei während der Jagd unabhängig vom und außerhalb der Kontrollzone des Jägers. Sobald sie jedoch auf Beute stoßen, werden sie spurlaut und treiben das Wild in Richtung des Jägers.
Stöberhunde spielten dabei vor allem bei der klassischen Jagd an englischen Höfen eine große Rolle, da sich die reitenden Jäger dem Wild zumeist nur schwer unbemerkt annähern konnten. Heutzutage ist der beliebteste Stöberhund der Cocker Spaniel, welcher nun in der Regel als gewöhnlicher Haushund gehalten wird. Doch wie verlief die Entwicklung dieser Rasse, welche Wesenszüge zeichnen diese aus und was sollte das Herrchen eines Cocker Spaniels beachten?
Herkunft
Die genauen Ursprünge des Cocker Spaniels gelten bis heute leider als ungeklärt. Fest steht lediglich, dass die Bezeichnung Spaniel erstmals zu Beginn des 19. Jahrhundert in England Verwendung findet. Dabei ist in vielen authentischen Quellen von so genannten Springing Spaniels und Cocker Spaniels die Rede.
Cocker kommt dabei wohl vom englischen "Woodcock", was Waldschnepfe bedeutet. Der eigentliche Ursprung des Wortes Spaniel ist hingegen unbekannt.
Im Laufe des 19. Jahrhunderts konnte sich der Cocker Spaniel dann zunehmend gegen andere Rassen durchsetzen. Dieser Erfolg war vor allem auf die Tatsache zurückzuführen, dass sich der Cocker Spaniel ideal für die Jagd auf Waldschnepfen und Fasane eignete und damit auf zwei Wildarten, welche das Ziel von einem Großteil der Jäger waren.
Im Jahre 1893 wurde der Cocker Spaniel dann schließlich erstmalig als eigene Rasse geführt, was wiederum die Grundlage für die Gründung des Cocker Spaniel Club in Großbritannien im Jahr 1903 war. Die Begeisterung rund um diesen Stöberhund schwappte dann auch schon bald auf das kontinentale Europa und es kam 1907 zur Gründung des ersten Spanielvereins in Deutschland.
Wesen
In seinem Wesen ist der Cocker Spaniel temperamentvoll und oftmals auch ungehalten. Dabei wird diese Hunderasse allerdings nur in den seltensten Fällen aggressiv, sondern verhält sich zumeist fröhlich und bisweilen sogar sensibel. Darüber hinaus gelten Cocker Spaniel als relativ anpassungsfähig und sie lieben es, Apportieraufgaben zu erfüllen und in Seen, Flüssen und Teichen zu schwimmen.
Artgerechte Haltung
Bei der Haltung eines Cocker Spaniels sollte zum einen auf eine regelmäßige und ausgiebige Fellpflege geachtet werden. Aufgrund der relativ langen Haare kann das Fell dieses Stöberhundes ansonsten schnell verfilzen und bietet dabei zudem Nährboden für zahlreiche Krankheitserreger.
Darüber hinaus müssen Cocker Spaniel regelmäßig beschäftigt werden und brauchen viel Bewegung. Dabei geht es nicht nur um die Stillung ihres ausgeprägten Bewegungsdrangs, sondern auch um die Gewichtskontrolle. Schließlich neigt diese Hunderasse zum Übergewicht mit den entsprechenden negativen gesundheitlichen Konsequenzen.
Die Bewegung sollte dabei abwechslungsreich und fordernd gestaltet werden, was beispielsweise bei Apportierübungen im Wasser der Fall wäre. Letztlich ist es für Cocker Spaniel noch wichtig, dass sie eine feste Bezugsperson haben und von klein auf konsequent erzogen werden. Im Falle einer mangelhaften und inkonsequenten Erziehung bricht sonst der Stöberhund im Cocker Spaniel durch, was selbst ein gewöhnliches Gassigehen zu einer Nervenprobe macht.
Gesellschafts- und Begleithunde
Gesellschafts- und Begleithunde sind keine Sammelbezeichnungen für Hunde, welche einer bestimmten Rasse entspringen. Stattdessen handelt es sich hierbei um diverse Hunderassen, welche bestimmte Aufgaben für den Menschen erfüllen.
Im Falle der Gesellschaftshunde wären dies Hunde, welche dem Menschen als Sozialpartner zur Verfügung stehen. Begleithunde dienen dem Menschen wiederum in alltäglichen oder außergewöhnlichen Situationen, wobei vor allem körperliche Einschränkungen den Einsatz eines Begleithunds sinnvoll erscheinen lassen. Die genannten Aufgaben werden dabei häufig durch die Rassen Chihuahua, Mops und Pudel erfüllt, weshalb nun auf deren Geschichte, Wesen und Haltungsmerkmale eingegangen wird.
Chihuahua
Bei den Vorfahren des Chihuahuas handelte es sich um Opferhunde in Mexiko, welche zur Zeit der Azteken durch die Priester gehalten wurden. Dabei war es Brauch, dass bei jeder Beerdigung auch ein solcher Hund geopfert wurde.
Während die aztekische Kultur im Laufe der Zeit unterging, blieben die Chihuahuas den Bürgern Mexikos erhalten. Während des 19. Jahrhunderts gelangte diese Hunderasse dann über den Tourismus in die USA und Europa, wo sie weiter gezüchtet wurde.
Mops
Der Mops stammt hingegen aus China und wurde durch einen über 2.000 Jahre langen Züchtungsprozess erschaffen. Der Mops galt dabei als heiliger Hund, welcher zeitweise sogar nur durch den Kaiser selbst berührt werden durfte. Später fand der Mops schließlich seinen Weg nach Europa, wo er sich schon bald zum Modehund entwickelte.
Pudel
Der Pudel geht wiederum aus verschiedenen Rassen von Jagdhunden hervor, wobei der Züchtungsprozess erst Ende des 19. Jahrhunderts begonnen haben dürfte. Das Ursprungsland dieser Hunderasse gilt hingegen als ungeklärt, wobei derzeit Frankreich als Erschaffer des Pudels gilt. Heute gibt es eine Reihe anerkannter Pudelrassen, welche sich vor allem hinsichtlich ihrer Größe und Farbgebung unterscheiden.
Wesen
Während sich die Entstehungsgeschichten dieser Gesellschafts- und Begleithunde teils doch fundamental unterscheiden, weisen die Tiere selbst allesamt ähnliche Charakterzüge auf. Der Chihuahua gilt als überaus lernfähiges Tier, weshalb bei ihm auch komplexe Lernprozesse und Dressuren möglich sind. Zudem sind Chihuahuas in der Regel gutmütig und für ihre Größe übermäßig robust.
Möpse werden hingegen als lebhaft, fröhlich und nicht zuletzt auch ausgeglichen charakterisiert. Gleichzeitig verfügen diese Tiere über ein hohes Maß an Intelligenz, was sie zu interessanten und lernbegierigen Begleitern macht.
Pudel zeichnen sich wiederum durch ein großes Maß an Offenheit gegenüber dem Menschen aus. Interessanterweise fixieren sich Pudel dabei nicht sonderlich auf eine Person, sondern zeigen sich ihrem ganzen Umfeld gegenüber aufgeschlossen.
Zudem gelten Pudel als außerordentlich intelligent, was auch durch wissenschaftliche Studien bestätigt wurde. Es ist demnach nicht verwunderlich, dass sich Pudel häufig auch bei Dressurveranstaltungen und in Zirkussen finden lassen.
Artgerechte Haltung
Gesellschafts- und Begleithunde sollen natürlich vor allem für den Menschen da sein. Ohne eine entsprechende Haltung können diese Hunderassen ihrer Aufgabe aber nicht nachkommen, weshalb nun noch auf die idealen Haltungsvoraussetzungen eingegangen wird.
Die Haltung eines Chihuahuas könnte kaum einfacher sein. So handelt es sich hierbei um eine Hunderasse, welche bereits artgerecht in einer kleinen Wohnung gehalten werden kann. In einem solchen Fall ist es lediglich wichtig, regelmäßige Spaziergänge zu veranstalten.
Des Weiteren ist es wichtig, dass der Chihuahua nicht mit jungen Kindern alleine gelassen wird, da dieser aufgrund seines geringen Gewichts und dem zierlichen Körperbau sonst leicht verletzt werden könnte. Daneben sollte ein Chihuahua noch ein- bis zweimal die Woche gebürstet werden.
Die Haltung eines Mops erweist sich als ähnlich leicht. Im Falle des Mops sollte jedoch den Atemwegen besonders viel Aufmerksamkeit geschenkt werden.
Sollte dann einmal beispielsweise die Nase trocken sein, kann diese mit Vaseline eingerieben werden. Bei dauerhaften Beschwerden ist hingegen eine OP notwendig, welche rechtzeitig durchgeführt werden muss.
Bei Pudeln ist hingegen vor allem die Fellpflege wichtig, welche durch ein regelmäßiges Schoren des Felles ersetzt werden kann. Ebenso wie der Mops kann jedoch auch der Pudel in einer Wohnung artgerecht gehalten werden.
Windhunde und beliebte Mischlingshunde
Windhunde sind groß gebaute und athletische Hetzhunde, welche ihre Beute am besten auf offenem Feld verfolgen. Dabei ist es wichtig zu wissen, dass es sich beim Windhund nicht um eine einzelne Rasse, sondern um einen Sammelbegriff für diverse Rassen handelt, welche teils unabhängig voneinander gezüchtet wurden.
Bei Mischlingshunden handelt es sich wiederum einfach um Kreuzungen zwischen verschiedenen Rassen. Im Folgenden soll dabei zunächst einmal auf die Geschichte, den Charakter und die Haltungsvoraussetzungen des Windhunds eingegangen werden, wonach noch die beliebtesten Mischlingshunde vorgestellt werden.
Windhund
Der Windhund ist eine Rasse, welche auf eine lange und bedeutende Zuchttradition zurückblicken kann. So wurde dieser bereits im antiken Griechenland gezüchtet, wobei er damals vor allem für die Hasenhetze eingesetzt wurde.
Zudem wurde der Windhund bereits bei antiken Schriftstellern als eigene Hunderasse klassifiziert, was die damalige gesellschaftliche Bedeutung des Windhunds unterstreicht. Im Mittelalter wurden Windhunde schließlich die Jagdhunde des Adels und es wurden spezielle Zuchtgesetze erlassen, welche schließlich dazu führten, dass der Windhund in der moderne als eigenständige Rasse klassifiziert wurde.
Wesen
Hinsichtlich seines Wesens wird der Windhund zumeist als ruhig und ausgeglichen beschrieben. Voraussetzung hierfür ist allerdings die Auslebung des hohen Bewegungsbedarfs des Windhunds. Wird letzteres nicht erfüllt, reagieren Windhunde häufig rastlos und längerfristig teils sogar aggressiv.
Artgerechte Haltung
Bei der Haltung eines Windhundes sollte der Besitzer dessen Natur gerecht werden und dem Tier genügend Freiräume zur Bewegung bieten. Windhunde sind demnach am besten in einem Haus mit Garten aufgehoben.
Zudem sind tägliche ausgedehnte Spaziergänge empfehlenswert, welche gerne auch durch ein Joggen oder Radfahren mit dem Hund ersetzt werden können. Daneben bedürfen Windhunde keiner speziellen Pflege, sondern nur einem natürlichen Maß an liebevoller Zuwendung und einer gezielten Erziehung.
Beliebte Mischlingshunde
Letztlich werden nun noch die beliebtesten Mischlingshunde genannt. Besonders beliebte Rassen als Grundlage für einen Mischlingshund sind
- Huskys
- Pointer
- Spitze
- Dackel
- Schäferhunde
- Pekingnese
- Yorkshire Terrier
- Golden Retriever und
- Berner Sennenhunde.
Besonders gelungene Mischlingshunde ergeben sich dabei in der Regel bei einer Kreuzung von
- Spitz und Dackel
- Schäferhunden und Huskys
- Dackeln und Terriern sowie
- Golden Retrievern und Berner Sennenhunden.
Daneben sind aber natürlich auch noch unzählige weitere Mischungen möglich, welche einen tollen Mischlingshund mit vielfältigen Eigenschaften hervorbringen.