Halsband, Brustgeschirr, Hundeleine - Arten und Tipps zum Kauf

Die Hundeleine verbindet das dem Hund umgelegte Halsband oder Geschirr mit dem Haltegriff des Hundehalters. Auch aufgrund des bundesweit geltenden kommunalen Leinenzwangs ist es erforderlich, dass sich schon der kleine Welpe an ein Laufen an der zunächst kurzen Leine gewöhnt. Dabei ist das Angebot an Leinen, Halsbändern und Co. sehr groß; für große und kleine Rassen gibt es dabei unterschiedliche Empfehlungen. Lesen Sie, was beim Kauf von Halsband, Brustgeschirr und Leine für den Hund beachtet werden sollte.

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion

Arten von Halsbändern

Es gibt viele verschiedene Arten von Halsbändern. Während man für kleinere Hunderassen schmalere Bänder wählen sollte, benötigen große Hunde breitere Modelle. Passform und Größe sollten immer stimmen - hierfür empfiehlt sich eine fachliche Beratung.

Halsbänder aus Nylon sind besonders für Tiere geeignet, die sich gerne und oft im Wasser aufhalten. Dieses Material trocknet schnell; der Steckverschluss sollte aus Kunststoff sein, um ein Rosten zu vermeiden.

Halsbänder aus Echtleder zählen zu den beliebtesten Varianten. Pflegt man sie richtig, haben sie eine sehr lange Lebenszeit.

Halsbänder aus Filz bieten den Hunden einen hohen Tragekomfort. Beliebt ist es, den Namen des Tieres oder die Adresse aufzusticken.

Halsbänder aus Kunstleder sind besonders pflegeleicht und auch wasserverträglich. Es gibt sie in unzähligen Designs und Farben.

Kettenhalsbänder aus Metall gibt es ein- oder doppelreihig. Es stehen unterschiedliche Stärken und Varianten zur Auswahl; beim Kauf sollte man auf nahezu unsichtbare Schweißbänder achten. Um allergische Reaktionen und mögliche Verfärbungen am Fell zu vermeiden, empfiehlt sich ein Band aus Curogan; dabei handelt es sich um eine Kupfer-Zinn-Legierung, nickel- und rostfrei.

Designerhalsbänder kosten deutlich mehr als die gängigen Modelle aus dem Geschäft, sind jedoch wahre Hingucker. Beliebt sind in dieser Rubrik vor allem Strasssteine sowie Stickereien. So ein Designerstück wird individuell an die Wünsche des Hundehalters sowie die Größe des Hundes angepasst.

Welpenhalsbänder bestehen meist aus Nylonmaterial. Sie sind besonders weich und leicht und lassen sich der schnell zunehmenden Größe des Hundes problemlos anpassen.

Brustgeschirr statt Hundehalsband

Hundehalsbänder sind in der Regel einer der Standardteile der Hundebesitzerausrüstung. Doch je größer oder "zugkräftiger" der Hund ist, wobei hier selbst kleine Hunde sehr viel Kraft aufweisen können, zeigt sich besonders ein Brustgeschirr als eine hervorragende Alternative gegenüber den Halsbändern, zumal sie auch den Nacken des Hundes deutlich schonen können. Damit das Brustgeschirr lange und sicher hält, sollten Sie jedoch einige Tipps beachten.

Auf Qualität achten

Zunächst ein Wort zum Material. Sicherlich gibt es Brustgeschirre zu einem Schnäppchenpreis, allerdings werden diese zumeist aus einem billigen und folglich minderwertigen Kunststoff hergestellt, das den riesigen Nachteil hat, relativ leicht und auch schnell zu reißen.

Ergänzend kann es zu allergischen Reaktionen und Hautirritationen durch den Billigkunststoff kommen. Sich hier also für ein hochwertigeres Material zu entscheiden, bietet gleich mehrere Vorteile, die sich selbst bei einem höheren Anschaffungspreis sehr rasch als wertvoll erweisen können.

Unter dem Thema Material eines Hundebrustgeschirrs findet sich zeitgleich auch das der Karabiner und Kunststoffringe, die ebenfalls bei billigen Angeboten deutliche Defizite hinsichtlich der Stabilität und somit der langen Haltbarkeit aufweisen können. Besonders fatal kann es solch ein minderwertiges Material dann werden, wenn es reißt und der Hund plötzlich los rennt und Verkehrsteilnehmer oder Personen zu Schaden kommen.

Im Fachhandel anprobieren

Um sicher zu gehen, dass das Brustgeschirr für den Hund passgenau ist, sollte man dieses am besten vor dem Kauf direkt am Hund selbst testen. Viele Tierhandlungen bieten diese Möglichkeit, denn ein nicht passendes Geschirr kann dazu führen, dass der Hund sich seitlich aus dem Brustgeschirr hinaus zwängen kann.

Bestellt man ein Hundebrustgeschirr über den Versand- und Internethandel und ist man sich unsicher, ob die gewählte Größe die richtige ist, dann empfiehlt es sich 1. darauf zu achten, dass man ein Umtauschrecht hat und 2. am besten gleichzeitig zwei unterschiedliche Größen zu ordern. Beachtet man diese wenigen Tipps, wird man gemeinsam mit seinem Rex oder Flocki reichlich Freude bei den Spaziergängen haben und das Ganze auch noch mit einer langen Lebensdauer des Geschirrs selbst.

Hier einige Euros sparen zu wollen, erweist sich in der Regel als "gespart am falschen Fleck" und bedeutet, dass mitunter ein Neukauf schneller nötig wird als erwartet. Das Wohl seines Tieres sollte wohl bei jedem Hundebesitzer an erster Stelle stehen.

Arten von Hundeleinen

Auch bei der Leine stehen dem Halter eines Hundes zahlreiche unterschiedliche Varianten zur Verfügung. Auf die gängigsten Modelle gehen wir im Folgenden ein.

  • Die übliche Hundeleine bezeichnet man als Führleine. Sie besteht überwiegend aus Nylon und verfügt an beiden Seiten über Karabiner. So lässt sich die Leine leicht am Halsband befestigen und kann zudem in ihrer Länge verstellt werden.

  • Als besondere Art der Führleine gilt der Kurzführer; er ist deutlich kürzer als 1 Meter. Für längere Spaziergänge ist diese Leine nicht geeignet, lediglich für Situationen, in denen der Hund bei Fuß laufen muss.

  • Retrieverleine oder Moxonleine besteht aus Halsband und Leine in einem. Sie besteht aus einer Halsung mit Zugbegrenzung sowie einer Handschlaufe.

  • Die Flexileine oder Roll-Hundeleine ermöglicht dem Hudn mehr Bewegungsfreiheit und besteht aus einem Gehäuse, in den ein Wickelmechanismus integriert ist.

  • Bei der Schleppleine handelt es sich um eine Trainingsleine mit bis zu 20 Meter länge. Sie darf nur mit einem Hundegeschirr verwendet werden.

  • Besonders Jäger nutzen für ihre Hunde Befreiungsleinen. Hierbei sind Halsband und Leine integriert. Auch unter Zug lässt sich die Leine dank eines Spezialkarabiners lösen.

Ebenfalls in Sachen Material gibt es Unterschiede. Beliebt sind

  • Leder
  • Filz
  • Biothane
  • Nylon
  • Metall sowie
  • Paracord.

Verbesserung der Leinenführung

Zum Schutz aller Beteiligten ist es notwendig, dass der Hund, und erst recht der ganz junge Welpe, an der Leine läuft. Die sollte von Beginn an mit einer Aufrollautomatik versehen sein - der Hundehalter kann nach seinem Ermessen entscheiden, ob er den Welpen eher eng oder weiter an der flexibel handhabbaren Leine laufen lassen möchte.

Doch der muss sich zunächst einmal an die Leinenführung gewöhnen, er muss sie regelrecht erlernen. Das Ziel der Leinenführigkeit ist ein Gleichmaß in der Laufgeschwindigkeit von Hund und Halter.

Das ist dann der Fall, wenn die Leine leicht locker durchhängt, ohne über den Erdboden zu schleifen. Der Welpe läuft im Trippelschritt bei gleicher Geschwindigkeit links oder rechts parallel zum Hundehalter. Bis das möglich ist, kann der Erziehungsweg, auch abhängig vom Typus und Charakter des Welpen, jedoch recht lang sein.

Ziehen an der Leine abgewähnen

Der kleine Welpe ist, ebenso wie jeder andere Hund auch, von Haus aus neugierig. Für ihn ist jede Stunde, jeder Tag und jede Begebenheit etwas Neues. Wenn ihm das Halsband umgelegt und er noch im Haus oder in der Wohnung angeleint worden ist, dann zieht es ihn buchstäblich nach draußen.

Dort gibt es so viel zu sehen, zu hören und zu riechen, dass er am liebsten überall gleichzeitig sein möchte. Er zieht also unaufhörlich an der Leine. Hier beginnt die Erziehung in der Leinenführigkeit.

Der Welpe muss durch ein dauerhaftes Wiederholen lernen, also sich daran gewöhnen, dass ein lockeres Durchhängen der Leine erlaubt, das Ziehen daran jedoch verboten ist. Können und Erlaubtes wird durch Lob und Leckerli belohnt.

Zu den Übungen gehört der Schritt- und Tempowechsel beim Laufen. Der langsame Gang wird schneller bis hin zu sehr schnell. Der Welpe muss dem folgen und sich immer an der Seite des Hundehalters aufhalten. Damit er das alles so behält, sind viel Lob und Verständnis gefragt.

Verbale Kommandos

Wenn der Hund an seiner Leine zieht oder zerrt, dann darf vom Hundehalter nicht zurückgezogen oder ruckartig gerissen werden. Der Welpe versteht nicht, was damit gemeint ist und bewirkt werden soll. Er muss verbal durch ein kurzes Kommando wie "Nein" dazu veranlasst werden, sich jetzt so zu verhalten, dass die Hundeleine wieder locker durchhängt.

Dann wird er sofort gestreichelt, verbal gelobt und erhält sein Leckerli. Das prägt sich auf Dauer bei ihm ein - er merkt sich die Situation dauerhaft, auch weil sie ihm mit Lob und Leckerli gut gefällt.

Die Leinenführigkeit ist im Rahmen der Hundeerziehung besonders für Gebote gut geeignet. Der geduldige Hundehalter kommt weitgehend ohne Verbote aus.

Er muss auch die Situation seines Welpen verstehen, für den jeder Ausgang ein neues Sightseeing ist. Was er beim letzten Mal gesehen und erlebt hat, das ist vergessen, weil er in dem Sinne nichts behalten hat.

Im Hundegehirn aufgenommen werden jedoch die Ergebnisse der Erziehung als immer wiederkehrende Gewohnheiten. Lockere Leine und der Aufenthalt neben dem Hundehalter bedeuten Lob und Leckerli.

Straffe Leine und daran zu ziehen, werden nicht belohnt. Der Hundehalter bleibt abrupt stehen, der Welpe zwangsläufig auch.

Der muss jetzt von selbst so weit zurückkommen, bis die Leine wieder locker durchhängt. Nach einigen Malen tut er das, weil er weiß, dass ihn dann Lob und Leckerli erwarten.

Der junge Welpe muss in jeder Situation die Leine bedingungslos akzeptieren. Das ist der Erziehungsprozess, den er liebevoll, aber unnachgiebig durchlaufen muss.

Damit verbunden ist auch, dass sich der Hund dauerhaft in direkter Nähe zu seinem Halter aufhält. Auch daran gewöhnt er sich und tut es bei guter Erziehung eines Tages auch ohne Leine. Wenn das für ihn eine Selbstverständlichkeit ist, und zwar ohne Lob und Leckerli, dann hat der Hundehalter eine wirklich gute Erziehungsarbeit geleistet.