Die (Körper)Sprache der Katzen verstehen - Typische Laute, Gesten und Verhaltensweisen

Die Katze ist eines der beliebtesten Haustiere des Menschen, das bereits im alten Ägypten domestiziert wurde. Wer seinen Stubentiger verstehen und ihm ein gutes Zuhause bieten will, sollte sich mit der (Körper)Sprache der Katzen vertraut machen. Die Tiere machen durch unterschiedliche Verhaltensweisen und Laute auf sich aufmerksam. Lesen Sie über typische Laute, Gesten und Verhaltensweisen von Katzen, um diese besser verstehen zu können.

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion

Eine Katze zu verstehen, heißt zunächst, sich mit ihren Bedürfnissen vertraut zu machen. Ihr größtes Bedürfnis ist ein Zuhause.

Fachleute sprechen von einem Heim erster Ordnung. Dieses Zuhause muss nicht allzu groß sein, dafür aber mehrere Ruheplätze bieten, auf denen sich die Katze sicher fühlt.

Katzen wollen ab und an ihre Ruhe haben. Sie suchen weder den ständigen Kontakt zu Artgenossen, noch mögen sie die andauernde Anwesenheit des Menschen. Wer dieses Bedürfnis nicht akzeptiert, muss damit rechnen, dass die Katze ihren Unmut zeigt.

Um ihr Unbehagen zu äußern, benutzen Katzen nicht nur ihre Krallen. Auch ihre Zähne können unter Umständen schwere Verletzungen hervorrufen. Damit es gar nicht erst zu Angriffen solcher Art kommt, ist es sinnvoll, die von der Katze zuvor geäußerten Signale ernst zu nehmen.

Wichtiges Kommunikationsmittel: die Körpersprache

Die Körpersprache einer Katze ist äußerst komplex; sie kommuniziert auf unterschiedliche Art und Weise.

Die Schwanzstellung

Wie bei Hunden, kann die Beobachtung der Stellung und Bewegung des Katzenschwanzes dazu beitragen, eine Katze zu verstehen. Ist dieser beispielsweise gerade nach oben gerichtet und am Ende gebogen, kann man davon ausgehen, dass die Katze zufrieden ist.

Ein peitschender Schwanz signalisiert Aufregung, zum Beispiel auch bei Spiellaune, aber auch Angst. Aufgeregt ist das Tier auch, wenn das Fell am Schwanz buschig und gesträubt ist - in diesem Fall liegt oftmals eine Bedrohung, zum Beispiel durch eine andere Katze, vor.

Ein vibrierender Schwanz deutet darauf hin, dass die Katze erfreut und aufgeregt ist. Hält der Vierbeiner den Schwanz niedrig und steckt ihn unter den Hinterleib, hat er große Angst.

Die Augen

Auch ein Blick in die Augen der Katzen kann hilfreich sein. Hierbei sollte man jedoch davon absehen, das Tier gezielt anzustarren; dies könnte die Katze als aggressives Verhalten deuten.

Erweiterte Pupillen können auf Verspieltheit, Aufregung, Verängstigung oder Aggression hinweisen. Schaut die Katze dem Menschen direkt in die Augen, vertraut sie ihm und fühlt sich wohl. Dies trifft auch dann zu, wenn das Tier langsam mit den Augen blinzelt und diese dabei nach und nach schließt.

Gestik mit Augen, Ohren und Schwanz als wichtiges Kommunikationsmittel
Gestik mit Augen, Ohren und Schwanz als wichtiges Kommunikationsmittel

Weitere Signale

Es gibt viele weitere Signale, mit denen die Katze kommuniziert.

  • Wenn sie ihre Ohren anlegt, hat sie Angst oder ist in Spiellaune; riecht sie dabei an etwas, kann man dies als Neugier deuten.
  • Guckt sie einen an und hebt dabei die Nase, während sie den Kopf etwas zurücklegt, möchte sie damit sagen, dass sie einen erkennt.
  • Besorgte oder verängstigte Katzen strecken oftmals ihre Zunge raus und lecken sich über die Unterlippe.
  • Reibt sich die Katze an einem, markiert sie damit ihr Eigentum; berührt sie einen mit dem Koopf, dem Schwanz oder der Flanke, gilt dies als Begrüßungszeichen.
  • Ein feuchter Nasenkuss sowie eine leichte Kopfnuss lassen sich als Zuneigung deuten.
  • Tapst sie abwechselnd mit ihren Pfoten hin und her, meist auf einem weichen Untergrund, ist sie äußerst zufrieden und fühlt sich wohl.
  • Leckt sie ihren Besitzer ab, gilt dies ebenfalls als Zuneigung; sie sieht ihn als Familienmitglied an und möchte ihn dadurch auch putzen.
  • Ein leichtes Schnappen oder sanftes Beißen sollte als Warnsignal gedeutet werden: diese Katze möchte ihre Ruhe haben.

Gesten kennen lernen und deuten können

Um die Sprache der Katze verstehen zu können, muss sich der Katzenbesitzer zunächst ein Grundwissen über die Gesten und Lautäußerungen der Katzen aneignen. Später heißt es, die Katze aufmerksam zu beobachten.

Denn nicht jede ihrer Gesten hat stets dieselbe Bedeutung. Es kommt immer auf die spezielle Situation an, wie die Katze sich verhält.

Zu einem gewissen Teil kann der Mensch die Katze erziehen, um ein ungewolltes Verhalten auszuschalten. Doch im Gegensatz zum Hund wird die Katze trotz aller Erziehungsmaßnahmen immer ein Individuum bleiben, das seine eigenen Wege geht.

Denn das oberste Bedürfnis der Katze ist nicht der Mensch an seiner Seite, sondern ein Heim erster Ordnung. Wer mit seiner Katze harmonisch zusammenleben möchte, sollte ihr dieses Heim liebevoll gestalten und sich im Umgang mit ihr auf ihr Begehren einstellen.

Auf einen Blick

Zu der Lautsprache von Katzen zählen mitunter das Miauen, Schnurren und Fauchen. Wer sich mit den Lauten und der Körpersprache der Katzen beschäftigt, wird bald merken, wann dem Haustier etwas fehlt oder wann man es besser in Ruhe lassen sollte.

Die Tabelle fasst die wichtigsten Laute einer Katze und deren möglichen Bedeutungen im Überblick zusammen. Auf den folgenden Seiten gehen wir auf diese und weitere Ausdrucksweisen der Katzen etwas genauer ein.

Katzenlaute und deren Bedeutung
LautBedeutung
MiauenBedürfnis, Wunsch nach Aufmerksamkeit oder Zärtlichkeit, Langeweile
SchnurrenWohlfühlsignal, seltener bei Angst oder großen Schmerzen
KnurrenStarke Drohung und Warnung, Angriffszeichen
FauchenDrohung, Warnsignal
SchreienKampfgeräusch, Verteidung und Angriff